Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!
Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.
Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!
Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.
Definition: Bauchschmerzen als eines der häufigsten Symptome mit den verschiedensten Ursachen überhaupt.
Magenschleimhautentzündung, Sodbrennen, Magen-Darm-Infekt, Verstopfung, Reizdarm, Blinddarmentzündung, Divertikulitis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Gallenblasenentzündung, Gallenkolik, Magengeschwür, Darmverschluss, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magendurchbruch, Nierenkolik, gynäkologische Ursachen, Herzinfarkt, psychosomatische Beschwerden
Fakten
Bauchschmerzen sind ein sehr weit verbreitetes Symptom und betreffen jeden Menschen öfters im Leben. Die Bauchschmerzen können vielfältige Ursachen haben, von den Organen des Verdauungstraktes, den Harnorganen oder Geschlechtsorganen ausgehen oder sogar psychischer Natur sein. Der genaue Ort des Bauchschmerzes und der Verlauf geben dabei wichtige diagnostische Hinweise. In etwa der Hälfte der Fälle lässt sich gar keine klare Ursache feststellen. Wir helfen Dir dabei, die Ursache für die Bauchschmerzen zu identifizieren.
Bauchschmerzen sind sehr häufig, haben jedoch glücklicherweise in den allermeisten Fällen keine schwerwiegende Erkrankung als Ursache.
Nicht selten verschwinden sie von selbst wieder, ohne dass es überhaupt zu einer Diagnostik oder Behandlung kommt. Auch eine mögliche Behandlung mit einfachen Hausmitteln ist in vielen Fällen bereits erfolgversprechend.
Allerdings gibt es auch das sogenannte „akute Abdomen“, eine Arbeitsdiagnose bei heftigen, plötzlichen Bauchschmerzen, die rasch zunehmen und oftmals auch mit einem brettharten Bauch (Peritonismus) einhergehen.
Hinter einem akuten Abdomen können sich lebensbedrohliche Erkrankungen verbergen und es besteht ein schneller Handlungsbedarf.
Bauchschmerzen kennt jeder, und nicht immer muss man sofort damit zum Arzt.
Einen Arzt solltest Du jedoch aufsuchen, wenn …
Im Folgenden beschreiben wir kurz die möglichen Auslöser.
Der Magensaft fließt bei Sodbrennen zurück in die Speiseröhre.
Ausgelöst durch einen Erreger (meist Virus oder Bakterium)
Morbus Chron, Colitis Ulcerosa
Nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel (jedoch oft nicht unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme):
Achtung Notfall!
Adnexitis (Eileiterentzündung, Eierstockentzündung), Eierstockzyste, Eileiterschwangerschaft
Bekanntlich kann sich auch eine hohe psychische Belastung auf den Magen auswirken und Bauchschmerzen verursachen. Stress ist dabei der Auslöser.
Der Ort der auftretenden Bauchschmerzen gibt extrem wichtige Hinweise auf die zugrundeliegende Ursache.
Grob kann man den Bauch in vier Quadranten unterteilen:
Die horizontale und vertikale Grenze verläuft durch den Bauchnabel.
Typische Lokalisationen mit zugehörigen Organen:
Oder die Unterteilung erfolgt in 9 (3x3) Felder, wobei die Felder spezielle Bezeichnungen haben (Mitte oben = Epigastrium, zentrales Feld = periumbilical).
Der Verlauf von Bauchschmerzen kann folgendermaßen unterteilt werden:
Bei Bauchschmerzen gibt es darüber hinaus charakteristische Schmerzverläufe, die relativ eindeutig für bestimmte Ursachen sprechen.
Der Bauchschmerz ist an sich selbst ein Symptom, das jedoch sehr häufig in Kombination mit weiteren Symptomen auftritt.
Übelkeit und Erbrechen sind Begleitsymptome, die eine Erkrankung der oberen Verdauungsorgane nahelegen.
Primär steht eine Beteiligung des Magens in Verdacht.
Ähnlich wie beim Durchfall können Übelkeit und Erbrechen auch eine Stressreaktion sein. Primär sind diese Begleitsymptome nicht gefährlich, es sei denn, es kommt zu hohem Flüssigkeitsverlust, das Erbrechen dauert (trotz Nahrungskarenz) über mehrere Tage hinweg an oder es handelt sich um blutiges Erbrechen.
Mögliche Differenzialdiagnosen:
Magenschleimhautentzündung, Magen-Darm-Infekt, Blinddarmentzündung, Darmverschluss (Ileus)
Treten neben den Bauchschmerzen auch Verdauungsbeschwerden wie Durchfall auf, liegt es erstmals nahe, die Ursache in einem Organ des Verdauungstraktes (z.B. Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse …) zu vermuten. Allerdings kann Durchfall auch als Stressreaktion verstanden werden, z. B. als Reaktion auf starke Schmerzen oder psychischen Stress. Somit können auch andere Organe (z. B. die Gebärmutter bei Endometriose) Durchfall verursachen.
Durchfall wird nur dann als Warnsignal verstanden, wenn er zu hohem Flüssigkeitsverlust führt und unstillbar über mehrere Tage hinweg ist.
Mögliche Differenzialdiagnosen:
Darminfektionen, Darmentzündung, Lebensmittelvergiftung, Lebensmittelunverträglichkeit, psychische Auslöser (Stress, Angst), Bauchspeicheldrüsenentzündung, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
Verstopfung (Obstipation) verhält sich oft ähnlich wie der Blähbauch und ist gerade bei der typischen (ballaststoffarmen, fleischreichen) Ernährung unserer Breitengrade keine Seltenheit.
Ebenso wie Blähungen kann Verstopfung Ursache oder Folge von Bauchschmerzen sein. Wird bspw. durch die Schmerzen eine Schon-/Ruhehaltung eingenommen, begünstigt dies eine Verlangsamung der Verdauung. Andersherum kann auch Verstopfung und hoher Pressdruck beim Toilettengang zu erhöhter Anspannung im Bauch führen. Verstopfung, die über 3 Tage lang anhält und gar keinen Stuhlgang zulässt, sollte ärztlich abgeklärt werden.
Mögliche Differenzialdiagnosen – falsche Ernährung, Bewegungsmangel, Darmverschluss, Divertikulose
(vermehrter Gasabgang, aufgeblähter Bauch oder beides)
Ein Blähbauch ist ein sehr häufiges Phänomen und kann Ursache oder Folge von Bauchschmerzen sein.
Wird bspw. durch die Schmerzen eine Schon-/Ruhehaltung eingenommen, begünstigt dies eine Verlangsamung der Verdauung, was zur vermehrten Gasbildung führt. Andersherum kann auch ein stark geblähter Bauch zu erhöhter Anspannung führen. Blähungen sind zunächst einmal kein gefährliches Symptom. Es ist ratsam, „alles rauszulassen“, da das Einhalten der Gase zu einer Verschlimmerung der Symptome führt.
Mögliche Differenzialdiagnosen:
abhängig von Nahrung und Darmflora; gasfördernde Nahrungsmittel sind Ballaststoffe, Hülsenfrüchte, Zwiebeln; Ernährungsumstellung; Magen-Darm-Infekte, Reizdarm, chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Eine Erhöhung der Temperatur ist ein Zeichen für eine Infektion/Entzündung im Körper.
Solche Diagnosen erfordern ärztliches Handeln, daher sollte bei bestehendem Fieber spätestens am zweiten Tag ein Arzt aufgesucht werden.
Mögliche Differenzialdiagnosen:
Magen-Darm-Infekt, Blinddarmentzündung, Nierenbeckenentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Bauchfellentzündung, Gallenblasenentzündung
Blut im Urin ist ein Anzeichen dafür, dass eine Verletzung/Reizung der Harn-produzierenden oder -leitenden Organe vorliegt (Niere, Harnleiter, Blase, Harnröhre)
Mögliche Differenzialdiagnosen:
Harnsteine, Harnwegsinfekt, eine Blasen- oder Nierenbeckenentzündung.
Ist auf dem Stuhlgang Blut aufgelagert oder der Stuhl schwarz verfärbt (Teerstuhl), spricht dies für eine Blutung im Magen-Darm-Trakt.
In Verbindung mit Bauchschmerzen sind diese Symptome - gerade wenn sie neu/erstmalig auftreten - als Alarmsignale zu werten.
Mögliche Differenzialdiagnosen:
Magen- oder Darmgeschwür (Ulcus), Hämorrhoiden, chronisch entzündliche Darmerkrankung, Tumor im Magen-/Darmtrakt, schwere Magen-Darm-Infektionen (z.B. Salmonellen)
Ein Ikterus ist ein sehr ernst zu nehmendes Symptom und sollte - mit oder ohne Bauchschmerzen - immer unverzüglich abgeklärt werden. Eine Erkrankung der Leber, Gallenblase und/oder Bauchspeicheldrüse liegt nahe.
Mögliche Differenzialdiagnosen:
Hepatitis, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallenblasenentzündung oder -gangentzündung, Gallenstau, Tumore der Leber/Galle/Bauchspeicheldrüse.
Entfärbter Stuhlgang ist ein ernst zu nehmendes Symptom und sollte - mit oder ohne Bauchschmerzen - immer abgeklärt werden. Eine Erkrankung der Leber, Gallenblase und/oder Bauchspeicheldrüse liegt nahe. Gehen Sie noch am selben Tag zum Arzt.
Mögliche Differenzialdiagnosen:
Gallensteine, Gallenblasenerkrankung, Lebererkrankung (Produktion von Gallenflüssigkeit eingeschränkt), Bauchspeicheldrüsenentzündung
Ein ungewollter Gewichtsverlust von mehr als 10% des ursprünglichen Körpergewichts innerhalb eines halben Jahres gilt als sogenannte “B-Symptomatik”.
B-Symptomatik tritt bei konsumierenden Erkrankungen auf, z.B. Krebserkrankungen, chronisch entzündliche Erkrankungen, schwere Infektionen usw. Ein solcher Gewichtsverlust gepaart mit Bauchschmerzen kann auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen.
Mögliche Differenzialdiagnosen:
Magengeschwür (Ulcus), Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenerkrankung, Tumor der Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Diabetes mellitus
Der Allgemeinzustand ist ein subjektiv eingeschätztes Befinden. Ist ein Patient platt, müde, fahl/gräulich, blass, trinkt/isst nicht etc., so ist er in einem schlechten Allgemeinzustand. Eine schnelle Verschlechterung des Allgemeinzustands bei gleichzeitigen Bauchschmerzen erlebt man vor allem bei Infektionen oder akuten Krankheitsbildern.
Mögliche Differenzialdiagnosen:
Magen-Darm-Infektion, Lebensmittelvergiftung, Magenschleimhautentzündung, Blinddarmentzündung, Gallenblasenentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung …
Blässe und Kaltschweißigkeit sprechen für eine Kreislaufbeteiligung, das heißt, dass die Erkrankung sich auch auf den Kreislauf auswirkt, z.B. in Form von niedrigem Blutdruck. Das kommt in Verbindung mit Bauchschmerzen vor allem bei Flüssigkeitsverlust und Nahrungskarenz (z.B bei Durchfall und Erbrechen), Infektionen und akuten Krankheitsbildern vor.
Mögliche Differenzialdiagnosen:
Blinddarmentzündung, Divertikulitis, Cholezystitis, Ileus (Darmverschluss), Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), Hohlorganperforation (z.B. Magendurchbruch), Mesenterialischämie, Aortendissektion, Aortenruptu
Als Abwehrspannung (Peritonismus) oder "brettharter Bauch" wird eine Reizung des Bauchfells (Peritoneum) bezeichnet, die sich in sehr starkem Druckschmerz der Bauchdecke und einer Abwehrspannung äußert. Liegen diese Symptome vor, kann davon ausgegangen werden, dass im Bauchraum eine ernst zu nehme Erkrankung vorliegt.
Mögliche Differenzialdiagnosen - sind alle möglichen Ursachen des akuten Abdomens (s.oben). Zum Beispiel: Blinddarmentzündung, Bauchfellentzündung, Divertikulitis, Gallenblasenentzündung, Ileus, Nierenkolik …
Je nach Verdachtsdiagnose können im Anschluss weitere diagnostische Schritte notwendig sein:
Die Behandlung von Bauchschmerzen richtet sich sehr stark nach der zugrundeliegenden Ursache.
Daher steht eine ausführliche Diagnostik zunächst im Vordergrund. Oftmals wird für Bauchschmerzen kein körperliches Korrelat gefunden, d.h. keine physische Ursache.
Die meisten Bauchschmerzen vergehen von allein oder mithilfe von Hausmitteln wieder, eine Überdiagnostik und Übertherapie sind nicht ratsam.
Bei Warnzeichen (siehe: Wann zum Arzt) dagegen ist eine medizinische Behandlung dringend notwendig.
Die Gabe von Medikamenten richtet sich sehr stark nach der Ursache!
Im Folgenden sind einige Medikamentenklassen mit Beispielen aufgeführt, die bei entsprechender Diagnose eingesetzt werden können.
Da Bauchschmerzen sehr weit verbreitet sind, haben sich viele Hausmittel für die Behandlung unkomplizierter Verläufe etabliert.
Bei der Vielzahl an möglichen Ursachen für Bauchschmerzen ist es unmöglich, eine verlässliche allgemeine Aussage zur Prognose von Bauchschmerzen zu machen.
Grundsätzlich stecken hinter den meisten Fällen von Bauchschmerzen keine gefährlichen Erkrankungen und es sind sehr häufige Symptome, die von allein wieder verschwinden.
Unter den oben aufgeführten Ursachen sind allerdings auch schwerwiegende Erkrankungen dabei. Hier ist die Prognose nicht ganz so einfach, es handelt sich teils um Krankheitsbilder, die durchaus wochen- bis monatelang oder sogar chronisch Beschwerden machen können.
Die meisten aufgeführten Krankheitsbilder sind gut zu behandeln, oftmals ambulant, manchmal leider auch in Verbindung mit einem Krankenhausaufenthalt und einer Operation.
Je schwerer die Erkrankung, desto schlechter die Prognose.
Die Komplikationen von Bauchschmerzen, die schlimmstenfalls auftreten können, sind abhängig von der jeweiligen auslösenden Erkrankung.
Zu Komplikationen zählen:
Zur Dauer von Bauchscherzen ist keine allgemeingültige Aussage möglich, da es so viele verschiedene Ursachen gibt
In den meisten Fällen sind die Bauchschmerzen nur wenige Stunden bis maximal Tage da
Kommt es zu einer Operation, so ist die Krankenhausverweildauer (sofern keine Komplikationen vorliegen) meistens unter einer Woche. Nur bei schweren Verläufen oder Komplikationen ist mit einem längeren Krankenhausaufenthalt zu rechnen.
Ein Patentrezept für die Vorbeugung von Bauchschmerzen gibt es leider nicht.
Wie immer gilt es zur Vorbeugung von Erkrankungen einen gesunden Lebensstil zu etablieren. Hierzu zählen:
Bauchschmerzen sind ein häufiges Symptom, das Kinder beklagen. Eine schwerwiegende Ursache wie bei Erwachsenen ist in den allermeisten Fällen aber nicht zu vermuten, da viele der oben aufgeführten Erkrankungen im Kindesalter nicht auftreten.
Viel eher ist an einen Magen-Darm-Infekt zu denken, möglicherweise wird ein Nahrungsmittel schlecht vertragen oder das Kind ist verstopft.
Da (besonders kleine) Kinder manche Beschwerden nicht konkret lokalisieren können, kann es durchaus sein, dass das Kind eigentlich Hals- oder Kopfschmerzen hat, stattdessen aber Bauchschmerzen angibt. Hier ist eine gute und einfühlsame, spielerische Anamnese wichtig.
Halten die Schmerzen mehrere Tage an, treten Begleitsymptome auf oder „gefällt“ Ihnen ihr Kind nicht, suchen Sie Rat beim Kinderarzt.
Bauchschmerzen sind häufige Symptome in der Schwangerschaft und in aller Regel harmloser Ursache.
Mögliche Auslöser sind zu Beginn der Schwangerschaft der sogenannte „Einnistungsschmerz“, wenn der Embryo sich in der Gebärmutter festsetzt, im Verlauf der Schwangerschaft dann der wachsende Uterus (Gebärmutter).
Zum einen zieht der Uterus an seiner Befestigung, den Bändern, an denen er aufgehängt ist. Das kann Bauch- und Unterleibsschmerzen verursachen. Ebenso drückt der Uterus auf alle umliegenden Organe und kann dadurch Schmerzen auslösen.
Sodbrennen und Verstopfung sind ebenfalls häufige Beschwerden während der Schwangerschaft.
Das liegt am Hormon Progesteron, das die Verdauung verlangsamt.
Zuletzt treten in der späten Schwangerschaft oftmals Übungswehen auf und der Babykopf drückt – je tiefer er im Becken sitzt – auf Nerven im Beckenbereich.
Auch das kann Schmerzen im Bauch und Becken auslösen.