Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!

Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

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Einleitung

Die Bulimie (ugs. Ess-Brech-Sucht) ist eine Essstörung, die sich auf das Essverhalten und das Körperbild eines Individuums auswirkt. Diese Störung ist gekennzeichnet durch wiederkehrende Episoden von exzessivem Essen, gefolgt von Verhaltensweisen, die darauf abzielen, die übermäßige Nahrungsaufnahme auszugleichen.

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pfeilIst das gefährlich?

Ja, die Bulimie (Bulimia nervosa) ist eine ernsthafte und potenziell sogar lebensbedrohliche Erkrankung, die erhebliche physische, emotionale und soziale Auswirkungen auf die Betroffenen haben kann.

    pfeilWann zum Arzt?

    Hier sind einige Anzeichen und Symptome von Bulimie, die darauf hinweisen könnten, dass es Zeit ist, einen Arzt aufzusuchen:

    • Wiederkehrende Essanfälle
    • Kompensatorische Verhaltensweisen – wie selbstinduziertes Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln oder Entwässerungsmitteln, exzessive Bewegung oder Fasten.
    • Auftreten von physischen Symptomen – wie Zahnschäden, Entzündungen der Speiseröhre etc. (s.o.)
    • Auftreten von starken Schuld- und Schamgefühlen, Ängsten oder depressiven Symptomen aufgrund des Essverhaltens 
    • Soziale Isolation
    • Obsessive Gedanken um das Körpergewicht
    • Unregelmäßige Menstruation
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    Einteilung & Formen

    Man kann zwei Typen von Bulimikern:

    • Purging-typ (Gegenmaßnahme-Erbrechen) – Bei diesem Typ wird die aufgenommene Mahlzeit sofort wieder erbrochen, bevor sie verdaut wird. In etwa 9 von 10 Fällen handelt es sich um diesen Typ Bulimie.
    • Non-Purging-typ (Gegenmaßnahme-Sport) – Bei diesem Typ der Bulimie wird das Gewicht nach einer Essattacke nicht durch Erbrechen der Mahlzeit, sondern durch Sport und Fasten ausgeglichen. Dieser Typ Bulimie ist deutlich seltener.
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    Ursachen

    Die genauen Ursachen der Bulimie (Bulimia nervosa) sind komplex und können von Person zu Person unterschiedlich sein.

    • Genetische Faktoren – Es fällt eine genetische Disposition auf.
    • Psychologische Faktoren – Individuelle psychische Faktoren.
    • Kulturelle und soziale Einflussfaktoren.
    • Biologische Faktoren – z. B. Ungleichgewichte von Neurotransmittern im Gehirn, insbesondere Serotonin.
    • Frühere traumatische Erfahrungen
    • Diätverhalten
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    Symptome Bulimie

    • Essanfälle (Binge Eating):
      • Wiederholtes und übermäßiges Essen großer Mengen von Nahrungsmitteln in kurzer Zeit.
      • Essen in Abwesenheit von Hungergefühlen oder bis zum Überfüllen.
      • Auslöser dieser Essattacke ist oftmals psychischer Stress.
      • Die Essattacke ist oft begleitet von einer kurzfristigen Befriedigung, die in ein Schamgefühl umschwenkt.
    • Kompensatorische Verhaltensweisen
      • Selbstinduziertes Erbrechen (Erbrechen auslösen)
      • Verwendung von Abführmitteln oder Entwässerungsmitteln
      • Exzessive Bewegung
      • Fasten
    • Besessenheit mit Gewicht und Figur
    • Schuld und Schamgefühle
    • Verstecktes Verhalten
    • Physische Folgen des häufigen Erbrechens
      •  Zahnschäden, Entzündungen der Speiseröhre, Elektrolytstörungen, Gewichtsschwankungen, unregelmäßige Menstruationszyklen und andere gesundheitliche Probleme
    • Soziale Isolation – Oft kommt es dazu, dass sich Betroffene sozial zurückziehen.
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    Diagnose

    • Exploration – diagnostisches Gespräch zur Erfassung der Symptome und somit auch der spezifischen diagnostischen Kriterien für bestimmte psychische Krankheitsbilder.
    • Körperliche Untersuchung
    • Laboruntersuchungen

    Hinweis! Die Diagnose einer Bulimie ist in vielen Fällen schwieriger als Magersucht.

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    Behandlung Bulimie

    • Psychotherapie – Psychotherapeutische Betreuung der Betroffenen.
      • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
      • Interpersonelle Psychotherapie (IPT)
      • Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)
    • Medikamentöse Therapie
      • Antidepressiva, insbesondere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs)
    • Ernährungstherapie
    • Medizinische Betreuung – inkl. regelmäßiger ärztlicher Untersuchungen und Labortests.
    • Unterstützung
    • Selbsthilfegruppen
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    Prognose

    Die Prognose für Menschen mit Bulimie (Bulimia nervosa) variiert je nach individuellen Umständen, der Schwere der Erkrankung und der Effektivität bzw. dem Erfolg der Behandlung.

    Bulimie ist im Grunde eine behandelbare Erkrankung und viele Menschen können sich von dieser Essstörung erholen, insbesondere wenn sie frühzeitig Unterstützung und Behandlung erhalten.

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    Vorbeugung

    Die Vorbeugung von Bulimie ist eine komplexe Herausforderung, da die Ursachen der Erkrankung vielfältig sind und es keine hundertprozentige Möglichkeit gibt, diese zu verhindern.

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    Medikamente

    Hier sind einige Medikamente, die gelegentlich zur Behandlung von Bulimie und damit verbundenen Symptomen verschrieben werden können.

    • Antidepressiva
    • Stimmungsstabilisatoren – wie z. B. Valproinsäure (Depakote®)
    • Antiemetika (Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen)
    Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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    Komplikationen

    Zu den möglichen Komplikationen einer Bulimie gehören:

    • Physische Gesundheitsrisiken – Nährstoffmangel, Elektrolytstörungen (wie Kaliummangel), Zahnschäden, Entzündungen der Speiseröhre, Magen-Darm-Probleme und Dehydratation, Herz-Kreislauf-Probleme bis hin zu Herzrhythmusstörungen oder sogar Herzstillstand
    • Psychische Gesundheitsprobleme
      • Risiko für andere Erkrankungen, wie Suchterkrankungen, Selbstverletzung und suizidale Gedanken oder Handlungen
    • Soziale Isolation
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    Dauer

    Die Dauer von Bulimie kann von Person zu Person erheblich variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Schwere der Erkrankung, dem Zeitpunkt der Diagnose und des Behandlungsbeginns, der Bereitschaft der Betroffenen zur aktiven Mitarbeit im Behandlungsprozess, dem Auftreten von Rückfällen sowie von den möglicherweise bestehenden psychischen Begleiterkrankungen

    Hinweis! Es gibt keine festgelegte Zeitspanne der Bulimie, die für alle Betroffenen gilt.

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    Bei Kindern

    Die Bulimie tritt in der Regel bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf, das Auftreten im Kindesalter ist sehr selten.

    pfeilIn der Schwangerschaft

    Eine Bulimie kann während der Schwangerschaft besonders besorgniserregend sein, da die Erkrankung nicht nur die Gesundheit der werdenden Mutter, sondern auch die Gesundheit des ungeborenen Kindes beeinflussen kann.

    Die Erkrankung erfordert in dieser Situation somit eine besonders sorgfältige Überwachung und Unterstützung durch Fachleute im Bereich der Essstörungen.

    Hinweis! Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
    Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

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    Statistiken

    • Alter – Erkrankungsbeginn meist in der Adoleszenz (junges Erwachsenenalter)
    • Geschlecht – Wesentlich mehr Frauen betroffen als Männer.
    • Häufigkeit – Im Lauf des Lebens erkranken in etwa 19 von 1000 Mädchen an Bulimie. Bei Jungen sind es etwa 6 von 1000.
    pfeilZusammenfassung
    • Es kommt zu einem unregelmäßigen Essverhalten mit anschließendem Erbrechen.
    • Psychische Faktoren wie ein schwaches Selbstwertgefühl spielen bei der Entstehung eine wichtige Rolle.
    • Zur Diagnose werden Fragebögen herangezogen.
    • Ziel ist das Erlangen normaler Essgewohnheiten.
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