Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

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Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
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pfeilWas ist das?

Bei einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz funktioniert die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend oder gar nicht mehr. In der Fachsprache nennt man die Bauchspeicheldrüse auch das Pankreas und so spricht man in diesem Fall von einer Pankreasinsuffizienz. Wenn die Produktion der Verdauungssäfte nicht mehr ausreicht, spricht man von einer exokrinen Pankreasinsuffizienz, wenn die Produktion des Insulins gestört ist, von einer endokrinen Pankreasinsuffizienz. Diese Erkrankung ist meist Folge von akuter oder chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Epidemiologische FaktenHäufigkeitk. A.
Alters FaktenAlter~ über 60
Geschlecht FaktenGeschlechtk. A.
pfeilIst das gefährlich
potentiell Lebensgefährliche Erkrankung

Die Frage nach der Gefährlichkeit liegt bei der Ursache der Entstehung einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz.
Es existieren einige sehr gefährliche Erkrankungen, welche zu einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz führen.

Gefährlichkeit - 7.6 /10
pfeilWann zum Arzt

Hast Du den Verdacht, an einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz erkrankt zu sein (siehe Anzeichen), solltest Du einen Facharzt für Innere Medizin aufsuchen.

 Liegt zudem ein Diabetes vor, kann außerdem ein Endokrinologe, ein Spezialist für Hormone, aufgesucht werden.

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Entstehung

Verschiedene Grunderkrankungen führen zu einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz. Somit sind unterschiedliche Patientengruppen von diesem Krankheitsbild betroffen.

  • Diabetes mellitus TYP 2 - Eine große Gruppe stellen Menschen mit Diabetes Mellitus Typ 2 dar.
    Hier kommt es durch ein Nahrungsüberangebot im Verlauf zu einer Insulinresistenz. Insulin ist ein von der Bauchspeicheldrüse produziertes Hormon, welches zu einer Senkung des Blutzuckers durch Aufnahme des Zuckers in Körperzellen führt. Sind die Körperzellen gegen Insulin resistent, wird zunächst mehr Hormon produziert, um die Resistenz auszugleichen.
    Mit Fortschreiten der Erkrankung gehen die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse jedoch zugrunde, da sie nicht auf eine solch hohe Insulinproduktion ausgerichtet sind. Es kommt folglich zu einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz und einem Insulinmangel. Vom Diabetes Mellitus Typ 2 sind in Deutschland ca. 20% der 70-80-jährigen betroffen.
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung – Menschen, die an einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) leiden, können ebenfalls von einer Insuffizienz dieses Organs betroffen sein.
    Eine große Patientengruppe dieser Erkrankung stellen Menschen, die viel Alkohol konsumieren, dar.
  • Weitere Erkrankungen – Auch genetische Faktoren oder Autoimmunerkrankungen können eine Pankreatitis verursachen. Das Auftreten dieser Erkrankung korreliert mit dem Alkoholkonsum und beträgt in Deutschland ca. 30 von 100.000 Einwohner.
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Anatomie

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein Drüsenorgan im oberen Bauch. Zu den lebensnotwendigen Funktionen der Bauchspeicheldrüse zählt zum einen die Produktion von Verdauungssäften (Verdauungsenzymen) und zum anderen die Produktion bestimmter Hormone, die den Blutzuckerspiegel regulieren.
Die Produktion von Verdauungsenzymen wird als exokrine, die von Hormonen als endokrine Funktion des Organs bezeichnet.

Werden diese Produkte nicht mehr ausreichend von der Bauchspeicheldrüse hergestellt und in den Darm oder ins Blut abgegeben, spricht man von einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz, welche verschiedene Ursachen haben kann, denen eine Schädigung des Organs zugrunde liegt.

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Einteilung & Formen

Die Pankreasinsuffizienz lässt sich in exogen, bei der es zu einer Unterproduktion der Verdauungsenzyme kommt, und endogen, bei der die Blutzucker-produzierenden Hormone beeinträchtigt sind, einteilen.

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Ursachen

  • Bauchspeicheldrüsenentzündung – Meist Folge von akuter oder chronischer Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
  • Operation – Nach Operationen und Tumoren an der Bauchspeicheldrüse.
  • Stoffwechselerkrankungen – Bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie Mukoviszidose
  • Unbekannte Ursachen – Idiopathische Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüseninsuffizienz ohne bekannten Grund)
  • Risikofaktoren einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz
    • Alkoholmissbrauch, Nikotinkonsum
    • Genetische Veranlagung
    • Bauchspeicheldrüsenentzündungen
    • Diabetes Mellitus
    • Gallensteine
    • Magenoperationen
    • Entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn)

Bei einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz arbeitet die Bauchspeicheldrüse nicht mehr effizient.

Als bekannte Risikofaktoren für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, welche zu einer Insuffizienz dieser führen kann, gelten das Rauchen sowie übermäßiger Alkoholkonsum.

Häufigste Ursache für eine akute Pankreatitis ist eine Erkrankung der Gallenblase oder der Gallengänge, die auf die Bauchspeicheldrüse übergeht.

Weitere Risikofaktoren sind zum Beispiel Virus- oder Autoimmunerkrankungen. Auch zu hohe Calciumspiegel im Blut können eine akute Pankreatitis auslösen.

Die Risikofaktoren einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz im Sinne eines Diabetes Mellitus Typ 2 sind vor allem ein Überangebot an Nahrung und daraus resultierendes Übergewicht. Bewegungsmangel wirkt sich ebenfalls negativ auf dieses Krankheitsbild aus.

Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle, da im Falle eines Diabetes Mellitus oft eine familiäre Häufung zu beobachten ist.

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Symptome Bauchspeicheldrüseninsuffizienz

  • Lange Zeit ohne Anzeichen – Beschwerden treten erst auf, nachdem 90 % der Funktion der Bauchspeicheldrüse ausgefallen sind.
  • Probleme mit der Fettverdauung (Übelkeit und Erbrechen)
  • Fettstuhl (Kot fettig, glänzend und übel riechend) mit Bauchschmerzen 
  • Gewichtsverlust – trotz ausreichender Nahrungsaufnahme
  • Vitaminmangel
  • Schmerzhafte Blähungen
  • Erhöhte Blutzuckerwerte – und Aceton-Mundgeruch bei endokriner Pankreasinsuffizienz
  • Erniedrigte Blutzuckerwerte – mit Zittern und Bewusstseinsverlust bei endokriner Pankreasinsuffizienz auch möglich

Exokrine vs. endokrine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz

Die Symptome einer Bauchspeicheldrüsenunterfunktion unterscheiden sich je nachdem, ob es sich um eine exokrine oder und eine endokrine Unterfunktion handelt.

Exokrine Bauchspeicheldrüsenunterfunktion
Die exokrine Bauchspeicheldrüsenunterfunktion entsteht häufig durch immer wiederkehrende Entzündungen der Bauchspeicheldrüse und kann sich daher auch zuerst durch gürtelförmige Oberbauchschmerzen ankündigen.
Richtig auffällig wird die exokrine Pankreasinsuffizienz, wenn etwa 90 % der Organfunktionen ausgefallen sind. Die Verdauung wird durch das Fehlen der Verdauungsenzyme enorm beeinflusst und helle, fettige Stühle, Durchfälle, Bauchschmerzen und Blähungen sind die Folge.
Auch kommt es zu einem Vitaminmangel und im Zusammenspiel der genannten Symptome zu einem Gewichtsverlust.

Endokrine Bauchspeicheldrüsenunterfunktion
Die endokrine Bauchspeicheldrüsenunterfunktion betrifft den Blutzuckerstoffwechsel und kann in Form des Diabetes mellitus I angeboren oder aber als Diabetes mellitus II erworben sein.
Bei einem Insulinmangel schafft es der Körper nicht mehr den zu hohen Blutzucker zu senken und es kommt ohne Therapie zu Beschwerden.
Dazu zählen dauerndem Durst, häufigem Harndrang und Abgeschlagenheit, da der Körper auf alternative Energiegewinnungsmethoden umstellen muss, die auch das pH-Gleichgewicht des Blutes stören.
Ist zu wenig Glucagon vorhanden, schafft es der Körper nicht mehr einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel anzuheben und es kommt zu den typischen Unterzuckerungssymptomen wie Kaltschweißigkeit, Zittern und Bewusstseinsverlust.

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    Diagnose

    Zur Diagnose einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz stehen verschiedene Tests zur Verfügung.

    • Anamnesegespräch – Ärztliches Untersuchungsgespräch
    • Blutuntersuchung (Lipase, Amylase, Blutzucker) – An erster Stelle der Diagnose einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz steht eine Blutuntersuchung. Hier können Pankreasenzyme, Insulin und der Blutzucker bestimmt werden.
    • Stuhluntersuchung – Untersuchung des Stuhlgangs. Auch im Stuhl können Pankreasenzyme, die vom exokrinen Teil des Pankreas produziert werden, nachgewiesen werden.
    • Körperliche Untersuchung
    • Bildgebende Verfahren (Röntgen, Ultraschall, MRT, CT, endoskopische Untersuchung) – Auf der anderen Seite stehen bildgebende Verfahren, die Rückschlüsse auf die Organbeschaffenheit schließen lassen. Stellt sich die Struktur der Bauchspeicheldrüse verändert dar, macht dies eine Insuffizienz des Organs bei zusätzlich vorliegender passender Symptomatik wahrscheinlich. Zur Verfügung stehen beispielsweise Ultraschall-, CT- oder MRT-Untersuchungen.
    • Ggf. Messung von Pankreasenzymen in der Atemluft
    • Ggf. Sekretin-Pankreozymintest

    Ablauf der Diagnose

    Der erste Schritt bei der Diagnose der Bauchspeicheldrüsenunterfunktion ist, wie bei vielen anderen Erkrankungen auch, das Patientengespräch (Anamnese), in dem Betroffene ihre Beschwerden schildern und wie diese aufgetreten sind.
    Durch diese Hinweise und einer ergänzenden körperlichen Untersuchung kann der Verdacht auf eine Pankreasinsuffizienz entstehen.

    Um diese Verdachtsdiagnose zu bestätigen, werden Laboruntersuchungen durchgeführt, bei denen Pankreasenzyme im Blut und im Stuhl gemessen werden.

    Zusätzlich kann eine bildgebende Untersuchung durchgeführt werden, um eine eventuelle Raumforderung sehen zu können.

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    Behandlung Bauchspeicheldrüseninsuffizienz

    Je nach Ursache und Ausprägung der Bauchspeicheldrüseninsuffizienz stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. 

    • Ursachen behandeln – bei chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Lebenslanger Alkohol – und Nikotinverzicht.
      • Diabetesbehandlung – Sind die Insulin-produzierenden Zellen von der Insuffizienz des Pankreas betroffen, steht die Therapie des Diabetes Mellitus im Vordergrund.
        Diese besteht entweder in der Einnahme von Antidiabetika oder der Substitution von Insulin.
      • Bauchspeicheldrüsenentzündung – Bei einer Entzündung des Pankreas richtet sich die Therapie nach dem Ausmaß der Erkrankung.
        In jedem Fall sollte strikt auf Alkohol- und Zigarettenkonsum verzichtet werden. Es sollte eine fettarme Diät eingehalten werden. Außerdem können die mangelnden Enzyme und Vitamine oral eingenommen werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen oder zu beheben.
        Liegt eine akute, schwerwiegende Pankreatitis vor, kann ein operativer Eingriff notwendig sein, bei dem die Bauchspeicheldrüse entfernt wird.
    • Verdauung/Zuckerhaushalt – Ernährung anpassen (Kohlenhydrat - und eiweißreich, ballaststoffarm); 5–7 kleine Mahlzeiten pro Tag; Verdauungsenzyme zu den Mahlzeiten dazu nehmen; Injektion fettlöslicher Vitamine (A,D,E,K); Insulin bei Diabetes
    • Schmerztherapie – zunächst leichtere Schmerzmittel (Paracetamol), bei nicht ausreichen stärkere Schmerzmittel (Opioide)
    • Medikamente → siehe Abschnitt Medikamente

    Ursachenabhängige Behandlung

    Die Behandlung einer Bauchspeicheldrüsenunterfunktion richtet sich nach der Ursache.

    Verstopfung des Pankreasganges
    Ist die exokrine Ursache auf eine Verstopfung des Pankreasganges zurückzuführen, die die Verdauungsenzyme daran hindert, sich im Verdauungssystem einzubringen, ist die Therapie der Wahl eine ERCP.
    Dabei wird eine Kamera und ein Werkzeugarm durch die Speiseröhre bis hin zum Pankreas vorgeschoben. Dort wird der blockierende Stein dann mit einem Kescher entfernt und das Problem sollte gelöst sein.

    Ernährung
    Des Weiteren sollte die Ernährung umgestellt werden.
    Empfohlen werden häufige, aber kleine Mahlzeiten, um den Verdauungsprozess zu entlasten.
    Bei weiterhin bestehenden Fettstühlen sollte der Fettgehalt der Speisen reduziert und die Entwicklung weiter beobachtet werden.
    Ändert sich am Zustand nichts, können Enzyme in Tablettenform zugeführt werden.
    Auch Vitamine sollten bei einem vorliegenden Mangel von außen zugeführt werden.

    Endokrine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz
    Bei der endokrinen Bauchspeicheldrüsenunterfunktion, der meist ein Diabetes zugrunde liegt, werden Medikamente zur Regulierung des Blutzucker-Stoffwechsels eingesetzt.

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    Medikamente

    • Substitution – Zunächst gilt es, die fehlenden Verdauungsenzyme zu substituieren.
      Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Lipase, Amylase und Proteasen. Diese spalten Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße und fördern so die Resorption im Darm. Zudem können die fettlöslichen Vitamine E, D, K und A eingenommen werden.
    • Insulintherapie – Bei Vorliegen eines Diabetes Mellitus steht die, an das Blutzuckerprofil des Betroffenen angepasste, Insulintherapie im Vordergrund.
    • Schmerzmittel & Antibiotika – Bei einem akuten Schub einer Pankreasentzündung sind schmerzlindernde Medikamente sowie Antibiotika indiziert.

    Endokrinen Bauchspeicheldrüseninsuffizienz

    Vor allem bei einer endokrinen Bauchspeicheldrüsenunterfunktion, die durch einen Diabetes ausgelöst ist, kommen Medikamente zum Einsatz.
    Liegt ein Diabetes Typ I vor, müssen Betroffene Insulin spritzen.
    Beim Diabetes Typ II kann auch eine Lebensstiländerung schon zu einer massiven Besserung führen.
    Sollte dies nicht klappen, gibt es bevor zum Insulin gegriffen wird noch Diabetes-Medikamente wie Metformin, SGLT-2-Hemmer und andere.

    Bei der Mukoviszidose und dem Pankreaskarzinom als Ursache erfolgen komplexe medikamentöse Therapien, die auf den Patienten abgestimmt werden.

    Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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    Verlauf

    Eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz kann auf unterschiedliche Art und Weise verlaufen.

    Im Falle einer Entzündung kann diese akut oder chronisch auftreten. Häufig tritt die akute Form im Rahmen von Gallensteinen auf, die den Ausgang der Bauchspeicheldrüse verlegen.
    Bei einem chronischen Verlauf ist häufig der übermäßige Alkoholkonsum Ursache für die Entzündung.

    Auch ein Diabetes Mellitus Typ 2 tritt eher schleichend auf, da die Insulin-produzierenden Zellen langsam zu Grunde gehen. Meist sind ältere Menschen von diesem Krankheitsbild betroffen.
    Ein Typ 1 Diabetes, welcher autoimmun bedingt ist, tritt jedoch akuter, meist im jungen Erwachsenenalter auf. Hier zerstören Antikörper die endokrinen Zellen der Bauchspeicheldrüse.

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    Prognose

    • Nicht heilbar
    • Positives Einwirken auf Verlauf und Symptome möglich
    • Herabgesetzte Lebenserwartung bei chronischer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz
    • 10-Jahres-Überlebensrate von 50 %

    Je nach zu Grunde liegender Ursache sieht die Prognose einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz unterschiedlich aus.

    Ist das Organ im Rahmen einer Entzündung bereits stark geschädigt, verläuft solch eine Pankreatitis oft schwer und die Bauchspeicheldrüse muss operativ entfernt werden. Wird die Entzündung in einem frühen Stadium erkannt und behandelt, verläuft diese milder und kann durch Medikamente behoben werden.

    Bei einem Diabetes Mellitus Typ 2, richtet sich die Prognose stark nach dem Lebensstil des Betroffenen.
    Das Erreichen von Normalgewicht sowie ausreichend Bewegung, können einen Diabetes Typ 2 heilen, jedoch scheitert dieses Konzept häufig aufgrund eines weiterhin bestehenden Nahrungsüberschusses und Bewegungsmangels.
    Die Betroffenen leiden dann häufig an kardiovaskulären Erkrankungen, die durch den Diabetes verursacht worden sind.

    Im Gegensatz dazu ist ein Typ 1 Diabetes nicht heilbar und sollte früh mit Insulin therapiert werden, um Spätfolgen vorzubeugen

    pfeil

    Vorbeugung

    • Eine direkte Vorbeugung vor einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz ist nicht möglich
      • Ist die Form der Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse durch eine seit der Geburt bestehende Erkrankung bedingt, kann diese nicht vorgebeugt werden.
    •  Da immer wiederkehrende Bauchspeicheldrüsenentzündungen ein Risiko für eine dauerhafte Bauchspeicheldrüsenunterfunktion erhöhen kann, sollten diese vermieden und gut therapiert werden, wenn sie auftreten.
    • Risikofaktoren vermeiden
      • Gesunder Lebensstil – Rauchverzicht, Alkohol in geringen Mengen, gesunde Ernährung, viel Bewegung
    • Schutz vor Infektionen in der Schwangerschaft

    Um einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz vorzubeugen, gilt es insbesondere Risikofaktoren soweit möglich zu vermeiden.

    Vor allem auf Alkohol- und Zigarettenkonsum sollte verzichtet werden oder diese auf ein Minimum reduziert werden.

    Zudem sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden und ein physiologisches Körpergewicht angestrebt werden.
    Regelmäßiger Sport kann helfen, das Gewicht bei bestehender Adipositas (Übergewicht) zu reduzieren und vorbeugend gegen eine Vielzahl an Erkrankungen wirken, u. a. eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz.

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    Differenzialdiagnose

    • Bauchspeicheldrüsenentzündung – Ähnliche Unterfunktionen können bei einer akuten oder auch chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung vorkommen.
    • Weitere Differenzialdiagnosen – Andere Differentialdiagnosen, die in Frage kommen, sind die Mukoviszidose oder ein Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs).
      Die Ursache der Bauchspeicheldrüsenunterfunktion sollte in jedem Fall untersucht werden, da sich auch schwerwiegende Krankheiten dahinter verbergen können.
    pfeil

    Lokalisation

    Lokalisation Bauchspeicheldrüseninsuffizienz
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    Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) liegt im mittleren Oberbauch im hinteren Teil der Bauchhöhle (quer hinter dem Magen) unterhalb des Zwerchfells zwischen Milz und Zwölffingerdarm.

    pfeil

    Ernährung

    • Fettarm – Da bei einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz vor allem fettspaltende Enzyme fehlen, sollte eine fettarme Diät durchgeführt werden.
      Verbleiben unverdaute Fette im Darm, kann dies zu übelriechenden Durchfällen führen.
    • Kohlenhydratreich – Die Mahlzeiten sollten eher kohlenhydratreich sein und in kleinen Mengen, jedoch häufiger, eingenommen werden.
    • Alkoholverzicht – Es ist sehr wichtig, auf Alkohol zu verzichten, da dieser eine Entzündung auslösen oder verschlimmern kann. Die fettlöslichen Vitame E, D, K und A können bei einer sehr stark ausgeprägten Bauchspeicheldrüseninsuffizienz intravenös verabreicht werden.
    • Ggf. Blutzuckerkontrolle – Liegt zudem ein Diabetes Mellitus vor, sollte Insulin zu Mahlzeiten zugeführt werden. Es gilt in diesem Fall darauf zu achten, wie die jeweiligen Nahrungsmittel den Blutzucker beeinflussen und die Insulindosis entsprechend anzupassen.
    pfeilIn der Schwangerschaft

    Eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz tritt in der Regel schon vor der Schwangerschaft auf und beeinflusst diese oder die Entwicklung des Babys nicht, wenn eine richtige Therapie eingeleitet wurde.

    Die ausreichende Einnahme von Pankreasenzymen und Therapie mit Insulin sind wichtig für den Stoffwechsel, der besonders während der Schwangerschaft im gesunden Rahmen aufrechterhalten werden sollte.

    Wenn eine bekannte Beuchspeicheldrüseninsuffizienz besteht, sollte bei Bekanntwerden der Schwangerschaft eine Vorstellung beim zuständigen Arzt erfolgen.
    Denn nur wenn die Bauchspeicheldrüseninsuffizienz gut therapeutisch eingestellt ist, hat sie keine Auswirkung auf die Schwangerschaft.

    Hinweis! Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
    Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

    pfeilZusammenfassung
    • Die Bauchspeicheldrüse arbeitet nicht mehr korrekt.
    • Die Ursachen sind vielfältig.
    • Es entstehen Probleme mit der Verdauung.
    • Die Ursachen müssen behoben werden.
    • Der Verlauf kann günstig beeinflusst werden.
    aktualisiert: 06.04.2025
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