Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), wenn es plötzlich zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse kommt.

Die Bauchspeicheldrüse ist ein Organ, welches im Oberbauch liegt und Verdauungssäfte, sowie Insulin produziert. Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) entzündet sich die Bauchspeicheldrüse sehr plötzlich, was zu starken Schmerzen führt. In der Regel verschwindet die Entzündung nach einigen Tagen. Meistens sind Gallensteine oder Alkoholmissbrauch für diese Erkrankung verantwortlich.

Bei dieser Erkrankung kann es unter Umständen zu einem sehr gefährlichen Verlauf kommen. Bei folgenden Anzeichen solltes Du einen Notarzt verständigen!
Plötzliche, heftigste Schmerzen im Oberbauch, Schmerzausstrahlung, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Kreislauf, Blähbauch.
Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ist gefährlich und potenziell lebensbedrohlich und muss daher immer im Krankenhaus behandelt werden. Eine schwere Komplikation der Bauchspeicheldrüsenentzündung ist die nekrotisierende infektiöse Pankreatitis (Absterben von Teilen der Bauchspeicheldrüse).
Bemerkst Du bei Dir die typischen Anzeichen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, solltest Du Dich umgehend in ärztliche Behandlung begeben. Außerhalb der Sprechzeiten solltest Du ein Krankenhaus aufsuchen.
Dein richtiger Ansprechpartner ist der Internist oder Gastroenterologe.
Eine Bauchspeichelentzündung wird fachsprachlich Pankreatitis genannt und bezeichnet die Entzündung eben dieser Drüse.
Die Funktion des Pankreas lässt sich in exokrin und endokrin einteilen.
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein Drüsenorgan im oberen Bauch. Zu den lebensnotwendigen Funktionen der Bauchspeicheldrüse zählt zum einen die Produktion von Verdauungssäften und zum anderen die Produktion bestimmter Hormone.
Unterscheiden lässt sich die Pankreatitis noch in eine akute und eine chronische Form.
Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung kann vielerlei Ursachen haben.
Die häufigste Ursache sind mit ca. 40 - 45% Gallenwegserkrankungen. Hierbei kommt es beispielsweise beim Gallensteinleiden zum Abgang des Steines aus der Gallenblase, der dann im Verlauf den Pankreasgang verstopft und dadurch eine Entzündung des Pankreas begünstigt.
Die zweithäufigste Ursache ist der Alkoholkonsum. Die Häufigkeit einer alkoholinduzierten Pankreatitis liegt bei etwa 35% aller Bauchspeicheldrüsenentzündungen.
Am dritthäufigsten sind die sogenannten idiopathischen Pankreatitiden.
Als idiopathisch bezeichnet man jene Krankheiten, deren Ursache unbekannt ist. In diesem Fall sind Bauchspeicheldrüsenentzündungen gemeint, die quasi aus dem Nichts aufgetreten sind.
Diese machen etwa 15 % aller Bauchspeicheldrüsenentzündungen aus.
Die Leitsymptome der akuten Pankreatitis sind Oberbauchschmerzen und der Anstieg von Pankreasenzymen im Serum.
Die Schmerzen sind stark und beginnen meist akut. Sie strahlen oft gürtelförmig um den Oberbauch aus.
Sie treten in 90 % der Fälle von akuten Bauchspeichelentzündungen auf.
Bei der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung sind die Symptome vielseitiger, da die Bauchspeicheldrüse über eine längere Phase in seiner Funktion eingeschränkt wird.
Das Leitsymptom ist hier ein Schmerz, der auch gürtelförmig ausstrahlen kann.
Der Schmerz ist nicht schubartig (kolikartig), wie es beim Steinleiden ist, sondern in der Tiefe des Oberbauches und vor allem bei Palpation (Abtasten) der Region besonders schlimm.
Bei 90 % der chronischen Pankreatitiden findet sich ein ausgeprägter Schmerz. Im Spätstadium kann es sein, dass der Schmerz nachlässt und die Erkrankten wieder schmerzfrei werden.
Weitere Symptome der chronischen Bauchspeichelentzündung sind:
Zur Diagnose werden die sogenannten Atlanta Kriterien herangezogen, von denen mindestens zwei erfüllt sein müssen:
Beachte! Mind. 2/3 der folgenden Kriterien: Bauchschmerzen im Einklang mit der Erkrankung, Amylase oder Lipase 3x höher als Normalwert, charakteristische Bildgebung
Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sind die Lipase und Amylase im Blutserum erhöht.
Auch erhöht sind in den meisten Fällen die Entzündungsparameter, wie das CRP, die Leukozyten und die LDH.
Ist die Pankreatitis durch eine Hyperkalzämie entstanden, kann das Kalzium im Blut erhöht sein. Ist die Pankreatitis durch einen Gallenstein ausgelöst, sind zumeist die Cholestaseparameter (AP, GGT, Bilirubin) auffällig erhöht.
Eine akute Pankreatitis ist ein ernstzunehmendes Krankheitsbild.
Die Therapie besteht in der intensiven Überwachung und einer aggressiven Flüssigkeitszufuhr von 4 bis 6 Liter innerhalb von 24 Stunden. Dazu sollte ein Elektrolyt- und Glukoseausgleich erfolgen, für den man sich an den Laborwerten orientieren kann.
Zusätzlich sollte der Patient eine Schmerztherapie mit Magenschutz erhalten.
Der Magenschutz ist wichtig, dass es zu keinem Stressulkus und im Zuge dessen zu einer Blutung kommt. Des Weiteren sollte der Betroffene eine Thromboseprophylaxe erhalten, nüchtern bleiben und nichts zu sich nehmen. Der Kostaufbau sollte dann so früh wie möglich wieder angefangen werden.
Bei Steinen als Ursache oder eines beginnenden Absterbens von Pankreasgewebe ist ein operativer Eingriff indiziert. Wenn möglich werden minimalinvasive Verfahren bevorzugt und Steine mittels ERCP geborgen.
Bei Bedarf ist es auch möglich, während des Eingriffs einen Stent zu setzen. Ist ein minimalinvasives Verfahren nicht möglich, wird laparoskopisch oder offen operiert.
Bei einer Bauchspeichelentzündung kommen Schmerzmedikamente und ein Magenschutz zum Einsatz.
Hinweis! Antibiotika werden in der Therapie der Bauchspeicheldrüsenentzündung nicht mehr standardmäßig angewandt. Sie kommen nur in besonderen Fällen, wie zum Beispiel bei Abszessbildung zum Einsatz.
Einstufungssystem nach Alter, Vorerkrankungen, Untersuchungsbefunde, Labortests und CT-Bilder (Ranson-Score)
Die Prognose einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung ist schwer zu verallgemeinern. Sie kann unterschiedlichst ausfallen und hängt vom Schweregrad der Entzündung ab. Das Wichtigste für eine gute Prognose, eine engmaschige Kontrolle, um eine nekrotisierende Pankreatitis und ihre Komplikationen frühzeitig zu erkennen und therapieren.
Infizierte Nekrosen haben eine schlechtere Prognose und ihre Komplikationen, zu denen die Blutvergiftung (Sepsis) zählt, sind die häufigste Todesursache bei einer Pankreatitis.
Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung ist zwar sehr schmerzhaft, weist aber einen guten Verlauf auf, sodass in der Regel davon ausgegangen werden kann, dass der Betroffene die Krankheit in ein bis zwei Wochen zum Großteil überstanden hat.
Die Bauchspeicheldrüsenentzündung ist eine absolute Indikation für eine stationäre Aufnahme. Dies ist essentiell, um einen richtigen Flüssigkeitsausgleich und eine ausreichende Schmerzmedikation über die Vene zu gewährleisten.
Bei einem schweren Verlauf wird die Verlegung auf eine Intensivstation nötig. Dies ist der Fall, wenn der Patient Zeichen eines Schockes aufweist oder die Laborparameter sich ungünstig entwickeln. Handelt es sich um eine Person hohen Alters oder mit einigen Vorerkrankungen, wird direkt ein Intensivaufenthalt angestrebt, da das Risiko eines schweren Verlaufes stark erhöht ist.
Eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung verläuft zwar nicht so akut, sodass die Beschwerden etwas geringer sind, ist aber durch die langfristige Schädigung und Belastung des Pankreas nicht zu unterschätzen. Hierbei sind im Verlauf viele Kontrolluntersuchungen beim Arzt nötig, damit eine abrupte Verschlechterung erkannt und behandelt werden kann.
Risiken und Komplikationen einer akuten Pankreatitis sind an erster Stelle Nekrosen, die sich bakteriell infizieren können. Diese sind sehr gefährlich und müssen kontrolliert und meist entfernt werden.
Durch das Absterben von Gewebe könnte es sonst zu einer großflächigen Entzündung des Bauchfelles kommen, das einen schlechte Prognose aufweist und tödlich enden kann. Andere Komplikationen sind Blutungen oder Thrombosen und Infarkte als Folge.
Wenn sich eine Krankheit über das eigentlich betroffene Organ ausbreitet, spricht man von einer systemischen Erkrankung. Hierbei kann es zu gefährlichen Komplikationen wie einer Lungenentzündung (Pneumonie), einem Darmverschluss (Ileus) oder bis zum Schock kommen.
Achtung! Besonders wegen dieser schlimmen Risiken ist die Pankreatitis eine ernstzunehmende Erkrankung, die in jedem Fall eine stationäre Aufnahme erfordert.
Die Dauer einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung ist abhängig von der Schwere der Entzündung.
In den meisten Fällen ist eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung in ein bis zwei Wochen überstanden. Abweichungen sind immer möglich und hängen von der Ausprägung und Schwere der Erkrankung ab. Entwickelt der Patient starkes Fieber oder breitet sich die Erkrankung auf andere Organe aus, dauert die Heilung um einiges länger. Bei so schweren Verläufen kann ein Aufenthalt auf der Intensivstation nötig werden.
Von einer chronischen Pankreatitis wird gesprochen, wenn die Krankheitsdauer 6 Monate übersteigt und länger andauernd ist. Eine Dauer der Krankheit ist in diesem Falle schwer vorherzusagen und muss individuell vom behandelnden Arzt eingeschätzt werden.
Um eine Pankreatitis vorzubeugen, ist es wichtig, die Bauchspeicheldrüse nicht zu überlasten. Dies passiert durch übermäßigen Alkoholkonsum oder durch die langfristige Einnahme Pankreas-schädigender Medikamente.
Um das Wiederauftreten einer Bauchspeicheldrüsenentzündung zu verhindern, ist es wichtig, die Ursache zu beheben.
Beispielsweise die Gallensteine zu entfernen oder keinen Alkohol mehr zu sich zu nehmen.
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) liegt im hinteren Teil der Bauchhöhle (quer hinter dem Magen) unterhalb des Zwerchfells zwischen Milz und Zwölffingerdarm.
Wie gefährlich eine Pankreatitis für eine Schwangerschaft ist, hängt davon ab, was die Ursache ist.
Eine Pankreatitis ist immer ein Grund für eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus und eine intensive Therapie.
Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.
Eine Bauchspeichelentzündung wird fachsprachlich Pankreatitis genannt und bezeichnet die Entzündung eben dieser Drüse.
Die Funktion des Pankreas lässt sich in exokrin und endokrin einteilen.