Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!
Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.
Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!
Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.
Für die Behandlung einer Hausstauballergie gibt es drei wesentliche Ansatzpunkte:
Wichtig ist es den Auslöser, alsodas Allergen zu reduzieren. Mit Medikamenten kann man die Symptome lindern. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Allergie ursächlich zu behandeln, indem man das Immunsystem schrittweise an das Allergen gewöhnt. Diese Therapieform wird Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung genannt.
Die auslösenden Allergene zu reduzieren stellt mitunter die wichtigste Maßnahme dar, denn dadurch lassen sich die Symptome meist schon um ein erhebliches Maß verbessern. Man spricht auch von einer “Milbensanierung”.
Hausstaubmilben leben, wie der Name schon sagt, im Hausstaub. Sie sind so klein, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht sehen kann (< 1mm). Die Milben leben mit den Menschen sehr gerne zusammen, denn sie ernähren sich von den Hautschuppen, die der Mensch täglich verliert. Der hierdurch entstehende Kot der Milben enthält Proteine, auf die das Immunsystem eines Allergikers reagiert.
Grundsätzlich sollte zur Sanierung die gesamte Wohnung und alle Textilien regelmäßig von Staub befreit werden. Dadurch werden tote Milben und Milbenkot entfernt. Die Textilien sollten wöchentlich heiß (60 Grad Celsius) gewaschen werden, um lebende Hausstaubmilben abzutöten. Zusätzlich kann es hilfreich sein, Vorhänge mit einem Anti-Milbenspray einzusprühen.
Besonders viel Nahrung/Hautschuppen finden die Milben dort, wo die menschliche Haut viel Kontakt zu einer Oberfläche hat: Im Bett. Auch hier sollte darauf geachtet werden, dass die Bettwäsche regelmäßig heiß gewaschen wird. Es gibt außerdem spezielle “Anti-Milben-Bettwäsche”, sogenannte Encasings, welche verhindert, dass Milbenproteine aus der Matratze bis zum Schlafenden durchdringen.
Milben fühlen sich in feuchter, warmer Luft besonders wohl. Durch häufiges Lüften (drei- bis viermal täglich) wird die Luftfeuchtigkeit und die Zimmertemperatur reduziert.
Auf “Staubfänger” wie Teppiche, Kuscheltiere oder lange Vorhänge sollte verzichtet werden.
Wird durch die Reduzierung des Allergenkontakts keine ausreihende Symptomlinderung erreicht, gibt es auch einige Medikamente, die gegen die Symptome helfen.
Je nach Art der Beschwerden (Niesen, Schnupfen, Husten, juckende Augen) kommen hier verschiedene antiallergische Mittel in Frage. Wie die meisten Medikamente haben auch die Antiallergika Nebenwirkungen, welche vor Einnahme abgeklärt werden sollten.
In der allergischen Reaktion spielt ein Botenstoff, das sogenannte Histamin eine zentrale Rolle. Histamin ist für das Auftreten der meisten Symptome der Allergie verantwortlich und ist somit ein wichtiger Angriffspunkt der Therapie. Hierfür gibt es die Antihistaminika.
Antihistaminika können auf verschiedene Art und Weise eingenommen werden. Es gibt sowohl Tabletten, als auch (Nasen-) Sprays und (Augen-) Tropfen. Sie zählen zu den klassischen Antiallergika und werden auch bei anderen Allergien wie Heuschnupfen oder Tierhaarallergie eingesetzt. Häufige Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit und Müdigkeit.
Glukokortikoide können auch helfen, allergische Symptome abzumildern. Ihr Vorteil ist, dass neben der antiallergischen Wirkung auch eine antientzündliche Wirkung haben. Auch hier gibt es Nasenpsrays, die bei Schnupfen Linderung verschaffen, indem sie die Schwellung und Reizung verringern. Bei einer allergischen Konjunktivitis (Bindehautentzündung) mit juckenden Augen können Glukokortikoid-Augentropfen angewendet werden.
Zudem gibt es auch Inhalationssprays, die vor allem bei Asthma eingesetzt werden. Glukokortikoide vermindern die Freisetzung von entzündungsfördernden Botenstoffen im Gewebe.
Wichtig bei diesen Medikamenten ist es, sie regelmäßig anzuwenden, da ihre Wirkung erst nach einigen Tagen eintritt.
In bestimmten Fällen stehen noch weitere Medikamente zur Verfügung. Sogenannte Calcineurin-Inhibitoren unterdrücken das Immunsystem. Leukotrien-Rezeptorantagonisten und bronchienerweiternde Substanzen werden bei allergischem Asthma eingesetzt.
Durch ihr großes Nebenwirkungsprofil werden diese Medikamente allerdings seltener eingesetzt.
Die Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung stellt eine Behandlungsmöglichkeit dar, die die Ursache der allergischen Reaktion angreift. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Immuntherapie, bei der das körpereigene Immunsystem schrittweise an das Allergen gewöhnt wird, sodass es dieses nicht mehr als schädlich ansieht, um dann eine überschießende Reaktion gegen ein eigentlich harmloses Protein auszulösen. Man spricht auch von einer gewöhnung an das Allergen.
Hierfür wird der Allergiker regelmäßig, über einen Zeitraum von ca 3 Jahren, mit dem Allergen, in diesem Fall dem Milbenprotein, konfrontiert. Dazu spritzt ein Arzt ganz niedrig dosiert dieses Allergen. Die Verabreichung ist auch in Tropfen oder Tablettenform möglich.
Viele Studien zeigen, dass diese Therapie die allergischen Symptome verringern können. Außerdem sinkt der Medikamentenbedarf. Eine Erfolgsgarantie der Desensibilisierung gibt es dennoch nicht.
Je nach Symptom können unterschiedliche homöopathische Präparate eingesetzt werden. Bei Juckreiz der Augen, vermehrter Tränenbildung oder allergisch bedingten Atembeschwerden wird häufig Acidum formicicum angewandt. Allium cepa wird für Kratzen im Hals und häufiges Niesen verwendet. Galphimia glauca kann bei allen allergischen Beschwerden abhilfe verschaffen.