Definition: Kompartmentsyndrom, wenn es aufgrund erhöhtem Gewebedruck zu einer verminderten Durchblutung führt. Es drohen neuromuskuläre Schäden.
Bei einem Kompartmentsyndrom kommt es zu einer Druckerhöhung innerhalb einer Muskelloge, sodass die Durchblutung dort massiv eingeschränkt wird. In der Medizin spricht man bei einem Kompartmentsyndrom von der akuten Form. Es stellt einen Notfall dar, der umgehend behandelt werden muss.
Ein Kompartmentsyndrom ist sehr gefährlich und muss umgehend behandelt werden.
Wird es nicht therapiert, droht der Verlust der betroffenen Gliedmaße.
Wenn es zu starken Schmerzen im Bereich der Arme oder Beine, besonders nach einem Unfall oder großer Anstrengung oder übermäßigem Sport kommt, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen.
Auch wenn die betroffene Stelle hart wird oder die Bewegung sowie das Gefühl deutlich eingeschränkt ist, sollte man umgehend ärztliches Personal aufsuchen.
Ein Kompartmentsyndrom kann eingeteilt werden in:
Klinische Anamnese
Die Diagnose wird eher klinisch gestellt.
Mittels Anamnese bei den typischen Symptomen und einer Untersuchung der betroffenen Stelle lässt sich der Verdacht erhärten.
Druckmessung
Während der Operation zur Behebung des Syndroms kann man auch den Druck in den Muskellogen messen.
Wenn dieser über 30 mmHg liegt, weist das auf ein akutes Kompartmentsyndrom hin.
Da es auch schon bei bestehendem Verdacht dringenden Handlungsbedarf gibt, ist man lieber schneller im OP als zu langsam.
Allerdings muss man hier das akute von chronischen oder funktionellen Kompartmentsyndrom unterscheiden.
Die oben genannten Punkte gelten eher für die Akutform, da hier wirklich dringend gehandelt werden muss. Das funktionelle Kompartmentsyndrom und auch das chronische müssen nicht so zeitkritisch behandelt werden.
Die Behandlung unterscheidet sich beim funktionellen und akut traumatischen Kompartmentsyndrom.
Eine akut traumatisches Kompartmentsyndrom ist nicht mit Hausmitteln zu behandeln.
Es ist immer eine Eröffnung der Muskelloge und somit ein chirurgischer Eingriff nötig.
Der Verlauf eines Kompartmentsyndroms ist abhängig vom Zeitpunkt der Therapie und ob Komplikationen auftreten.
Bei frühzeitiger Behandlung verheilt das Syndrom oft folgenlos.
Je später man therapiert, desto höher ist das Risiko für Komplikationen.
Bei einem traumatischen Kompartmentsyndrom richtet sich die Prognose nach dem Zeitpunkt der eingeleiteten Therapie.
Je schneller, desto besser die Prognose.
Im schlimmsten Fall kommt es jedoch zu einer Amputation oder durch Verbreitung der entstehenden Giftstoffe bei einer Minderdurchblutung zu einem Multiorganversagen und letztendlich dem Tod.
In der Regel wird das Kompartmentsyndrom aber rechtzeitig erkannt und behandelt, sodass die Prognose gut ist.
Am häufigsten sind der Unterarm, der Unterschenkel und der Fuß von einem Kompartmentsyndrom betroffen.
Die Komplikationen treten vor allem nach der akuten Form auf: