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Anamnesegespräch - was ist das?

Ein Anamnesegespräch ist eine systematische Befragung des Patienten durch den Arzt, um den Gesundheitszustand zu ermitteln. Dabei stellt der Arzt verschiedene Fragen zu dem Beschwerdebild und dessen möglichen Ursachen.

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Arzt (Fachrichtung)

Jeder Arzt führt ein Anamnesegespräch zu Beginn durch. Dieses liefert für jeden Arzt wichtige Informationen, um die richtige Diagnose stellen zu können.

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Einteilung & Formen

Bei einer Anamnese kann unterschieden werden zwischen:

  • Eigenanamnese – der Patient schildert seine Probleme/seine Situation selbst
  • Fremdanamnese – Anamnese erfolgt durch andere Person, die für ihn Angaben macht, wenn der Patient selbst keine Auskunft geben kann.

Des Weiteren kann eine Anamnese eingeteilt werden in:

  • Eigenanamnese
    • Welche Beschwerden?
    • Seit wann?
    • Wie oft treten die Beschwerden auf?
    • Vorerkrankungen/-operationen
    • Allergien
    • Medikamenteneinnahme
  • Familienanamnese – Erfragung bekannter Erkrankungen der Angehörigen
  • Sozialanamnese – die soziale Situation wird erfragt, sowie die familiäre und berufliche Situation
  • Vegetative Anamnese – Bestehen Probleme mit der Atmung, Herzschlag, Stoffwechsel, Verdauung, Appetit oder derSchlafqualität
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Indikation (wann)

Eine gründliche Anamnese ist der Beginn jeder Diagnostik. Zu Beginn des Arzt-Patienten-Kontakts steht immer eine Anamnese. Meist kann der Arzt nach der Anamnese eine Verdachtsdiagnose stellen.

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Kontrandikation (wann nicht)

Es gibt keinen Grund, kein Anamnesegespräch durchzuführen.

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Ablauf

Der Arzt passt die Fragen je nach Beschwerdebild immer individuell an den Patienten an.

  • Symptome – zu Beginn fragt der Arzt nach dem aktuellen Problem, Dauer, Verschlimmerung etc.
  • Erkrankungen – anschließend werden Vorerkrankungen, Operationen, Risikofaktoren, Allergien abgefragt
  • Status – Fragen nach dem aktuellen Gesundheitszustand, wie Appetit, Durst, Stuhlgang, Schlaf, Regelblutung bei Frauen
  • Medikamenten – der Arzt erfragt nach der derzeitigen Einnahme von Medikamenten
  • Familie – Es wird erfragt, ob mögliche zusammenhängende gesundheitliche Probleme innerhalb der Familie bestehen
  • Soziale Situation – der Arzt erfragt die soziale Situation
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Dauer

  • In der Praxis meist nur 3 Minuten aufgrund von Zeitmangel.
  • Eine gute, ausführliche Anamnese dauert meist länger (bis zu 15 Minuten) oder wenn das Problem komplex ist.
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Kosten

Die Anamnese ist Teil der ärztlichen Behandlung und wird von den Krankenkassen übernommen.

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Ergebnisse

Nach dem Anamnesegespräch stellt der Arzt seine Verdachtsdiagnose.
Diese gilt es für ihn durch Blutentnahme, Urinuntersuchung, Ultraschall, körperliche Untersuchung etc. zu bestätigen oder zu widerlegen. Nach einem Anamnesegespräch können schon 90% aller Diagnosen gestellt werden.

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Bei Kindern

  • Bei Neugeborenen und Säuglingen erfolgt eine Anamnese durch die Eltern.
  • Je älter das Kind wird, umso eher kann es die Fragen des Arztes beantworten.
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