Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

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Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

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Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

Schwangerschaft
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Einleitung

Scheidenpilz, auch Candida-Infektion, Vaginalmykose oder Vaginalpilz genannt, ist in der Schwangerschaft absolut keine Seltenheit. Durch die Hormonumstellung herrscht in der Vagina ein verändertes Milieu, das eine Infektion durch Pilze begünstigt. Der Scheidenpilz ist sehr gut behandelbar und hat in den allermeisten Fällen keine Konsequenzen für Mutter und Kind.

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pfeilIst das gefährlich?

Scheidenpilz ist für die Betroffene auch während der Schwangerschaft nicht gefährlich.

Eine Ansteckung des Babys während der Geburt, also während der Passage durch den Geburtskanal, sollte allerdings vermieden werden! 

pfeilWann zum Arzt?

Bei Auftreten von Juckreiz, Brennen und Ausfluss sollte die Frauenärztin aufgesucht werden.

Diese kann zwischen einer Pilzinfektion und anderen Ursachen (z.B. Allergien) unterscheiden und eine Therapie verordnen.

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Ursachen

  • Infektion mit der Hefepilz-Art Candida – Tritt vor allem dann auf, wenn Immunsystem geschwächt ist, eine Vorerkrankung vorliegt oder hormonelle Veränderungen auftreten (so auch in der Schwangerschaft)
  • Begünstigende Faktoren – Es existieren einige Faktoren, die eine Entstehung von Scheidenpilz in der Schwangerschaft begünstigen.
    • Übertriebene Intimhygiene – oder Scheidendesinfektion (z.B. aufgrund eines medizinischen Eingriffs)
    • Einnahme von speziellen Medikamenten – v.a. Antibiotika, Cortison oder Chemotherapie. Es kommt dadurch zur Störung der natürlichen Scheidenflora. Der Hefepilz kann sich dadurch ausbreiten.
    • Stress
    • Vorerkrankungen – wie Diabetes mellitus oder immunsupprimierende Erkrankungen (Erkrankungen, bei denen das Immunsystem geschwächt ist)
    • Hormonschwankungen – z. B. durch Einnahme von Hormonen, die Schwangerschaft an sich.
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Symptome Scheidenpilz & Schwangerschaft

Bei Schwangeren sind die gleichen Symptome wie bei Nicht-Schwangeren zu erwarten, allerdings meist deutlich weniger ausgeprägt

  • Juckreiz – (starker) Juckreiz im Intimbereich
  • Vaginale Rötung
  • Brennen
  • Wundgefühl
  • Probleme beim Wasserlassen – Teilweise Beschwerden beim Wasser lassen (Schmerzen, Brennen)
  • Ausfluss – Weißlich bis gelblicher, geruchsloser Ausfluss -zunächst dünnflüssig, später eher bröckelig (hüttenkäseartig)
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Diagnose

  • Anamnese und vaginale Untersuchung – reicht bei Nicht-Schwangeren bereits zur klinischen Diagnose und zum Therapieversuch.
  • Erregernachweis – Direkter mikrobieller Nachweis durch Mikroskopie des Abstrichs/ des Ausflusses.
    • Während der Schwangerschaft ist ein sicherer Nachweis besser, da die Symptome uneindeutig sein können und jede medikamentöse Therapie gut zu rechtfertigen ist.
    • Falls ein Nachweis unter dem Mikroskop nicht möglich ist, kann eine Pilzkultur angelegt werden.
  • Test vor Geburt – Ca. 6 Wochen vor der Geburt kann auf die Besiedlung mit Candida getestet werden (betrifft 30% der Schwangeren), um das Übertragungsrisiko bei Geburt zu minimieren.
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Behandlung Scheidenpilz & Schwangerschaft

  • Antimykotika – Lokale Behandlung mit Antimykotika (Anti-Pilz-Mitteln), meist in Form von Kombinationstherapie aus Vaginaltabletten und Creme.
    • Behandlung für mehrere Tage (3–10 Tage).
  • Die lokale Therapie ist für das Baby ungefährlich.
  • Eine orale Einnahme von Tabletten in der Schwangerschaft ist nicht zugelassen!
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Verlauf

  • Bei vielen Frauen kommt es bei Scheidenpilz zu einer symptomlosen Besiedelung mit dem Hefepilz Candida in der Vaginalflora.
  • Durch Ungleichgewicht, abgesetzte Immunabwehr o.Ä. nimmt Candida-Dichte zu. Dies löst die genannten Symptome aus.
  • I. d. R. möglichst rasche Therapieeinleitung, da Symptome als sehr lästig/unangenehm empfunden werden.
  • Schnelle Besserung, meist schon einen Tag nach Behandlungsbeginn.
    • Achtung – Die Therapie trotzdem fertig durchführen, um Erreger effizient abzutöten, sonst droht schnelle Re-Infektion!
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Prognose

  • Für die Schwangere ist der Scheidenpilz meist ungefährlich und gut behandelbar.
  • Je nach Zeitpunkt der Schwangerschaft kann allerdings eine Übertragung auf das Baby während der Geburt stattfinden. Für das Neugeborene kann dies gefährlich werden (vor allem bei Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht)
  • Eine Candida-Sepsis kann potenziell lebensgefährlich sein, die Sterblichkeit liegt allerdings <5 %. Ein längerer Krankenhausaufenthalt ist in diesem Fall aber vorprogrammiert.
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Vorbeugung

Es gibt einige Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um eine Scheidenpilz-Infektion in der Schwangerschaft zu vermeiden.

  • Intimhygiene – nur mit Wasser oder pH-neutralen Seifen waschen
  • Vermeidung – von zu häufigem Baden, scheuernder, enger Kleidung und Hygieneprodukten, die nicht luftdurchlässig sind (z. B. Binden/Slipeinlagen, die kunststoffbeschichtet sind)
  • Abstrich – ab der 34.SSW möglich, aus welchem eine Pilzkultur angelegt wird → bei Besiedlung mit Hefepilzen (egal ob Beschwerden auftreten oder nicht), wird eine antimykotische Behandlung empfohlen, um eine Übertragung während der Geburt zu vermeiden.
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Medikamente

Zur Behandlung von Scheidenpilz in der Schwangerschaft kommt sog. Antimykotika zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe gegen Pilzerkrankungen.

  • Typische Antimykotika – Clotrimazol, Miconazol, Fenticonazol und Nystatin
    • Darreichungsform – Creme und Vaginaltabletten

Achtung! Eine orale Einnahme dieser Wirkstoffe ist in der Schwangerschaft nicht zugelassen.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Hausmittel Scheidenpilz & Schwangerschaft

Grundsätzlich ist ein Behandlungsversuch mit Hausmitteln bei Pilzinfektionen möglich.

Ob das während der Schwangerschaft und konkret zu Ihrem speziellen Schwangerschaftszeitpunkt ausreichend ist, ist eher unwahrscheinlich, entscheidet aber letztlich die Frauenärztin.

  • Für eine nicht feucht-warme Umgebung sorgen – durch luftdurchlässige Unterwäsche, gutes Abtrocknen oder Einfetten nach dem Toilettengang, Schamhaar kürzen/abrasieren
  • Sitzbäder - z.B. mit Kamille, wirkt antientzündlich.
  • Schonung der Haut im Genitalbereich - z. B. durch Verzicht auf Geschlechtsverkehr, keine scheuernde Kleidung

Achtung! NICHT verwenden (egal ob schwanger oder nicht): Joghurt oder Essigspülungen!

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Hausmittel sind oft eine gute Ergänzung, haben jedoch bei einigen Erkrankung ihr Grenzen! Bei Unklarheit wende Dich an Deinen Arzt.
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Komplikationen

  • Bei Frühgeborenen – Eine sog. Candidasepsis mit tödlichem Verlauf ist möglich.
    • Bei Geburtsgewicht  unter 1500g und Nachweis von Pilzen im Mund oder auf der Haut werden die Babys mehrere Wochen lang stationär antimykotisch behandelt.
pfeilZusammenfassung
  • Scheidenpilz ist im Normalfall nicht gefährlich, weder für die werdende Mutter, noch für das ungeborene Kind.
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