Allergie, wenn der Körper immunologisch bedingt, überempfindlich gegenüber körperfremden Stoffen reagiert.
Unter einer Allergie versteht man eine überschießende Immunreaktion des Körpers auf harmlose Stoffe. Bei diesen Stoffen handelt es sich um harmlose Stoffe aus der Umwelt, wie zum Beispiel Pollen, Hausstaub oder Tierhaare. Man nennt diese Substanzen Allergene. Auch bestimmte Inhaltsstoffe im Essen oder bestimmte Nahrungsmittel können eine solche überempfindliche Reaktion auslösen. Typische Symptome sind Schnupfen, Juckreiz und Hautausschlag, allerdings kommt die Symptomatik auch auf das auslösende Allergen an. Etwa jeder dritte Mensch in Deutschland wird im Laufe seines Lebens mit einer Allergie diagnostiziert. Mehr als 20 Prozent der Kinder sind von einer Allergie betroffen, Jungs häufiger als Mädchen. Bei den Erwachsenen sind mehr als 30 Prozent betroffen, hier mehr Frauen als Männer.
Bei dieser Erkrankung kann es unter Umständen zu einem sehr gefährlichen Verlauf kommen. Bei folgenden Anzeichen solltes Du einen Notarzt verständigen!
Atemnot und Herz-Kreislauf-Ereignisse mit Schwindel, Herzrasen und Blutdruckabfall.
Einige Allergien sind potenziell gefährlich.
Es ist tritt zwar selten auf, aber eine Allergie gegen bestimmte Lebensmittel (z. B. Erdnussallergie) und Insektengifte kann einen lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock auslösen.
Jährlich versterben in Deutschland ca. 2500 Menschen an den Folgen einer allergischen Reaktion.
Wenn Du bemerkst, dass Dich die Allergie in Deiner Lebensqualität einschränkt und Medikamente keine Abhilfe verschaffen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Bemerkst Du jedoch bei Dir oder jemand anderen Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion (Atemnot, Kreislaufprobleme und Schwindel, Herzrasen, Übelkeit) muss sofort ein Notarzt verständigt werden.
Es existieren folgende Allergien:
Es existieren dabei 4 Allergietypen:
Die Symptome richtet sich nach Art der Allergie.
Die Symptome einer Allergie sind abhängig vom auslösenden Allergen.
Zudem reagiert jede Person unterschiedlich stark und unterschiedlich in der Zusammensetzung der Symptome.
Bei einer Pollenallergie, Hausstaubmilbenallergie oder eine Tierhaarallergie werden die Allergene eingeatmet. Man spricht von einer inhalativen Allergie. Die Symptome betreffen hier vor allem die Schleimhäute des Nasen-/Rachenraums und die Atemwege.
Es kommt zu:
Bei einer Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel, wie beispielsweise Nüsse (Erdnussallergie, Haselnussallergie) oder Kuhmilch (Kuhmilchallergie), kommt es nach der Aufnahme dieser Lebensmittel zu:
Gefährlich wird es, wenn Symptome auftreten, die mit der Stelle des Stichs nichts zu tun haben.
Ein Brennen oder Jucken im Mund, sowie Beschwerden des Magen-Darm-Traktes sollten aufmerksam machen.
Wenn sich die Herzfrequenz erhöht, Schwindel oder Atemnot besteht, sollte ein Notarzt gerufen werden, da es sich dann um einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock handeln könnte.
Bei der Kontaktallergie handelt es sich um eine Spättyp-Allergie.
Anders als beispielsweise bei der Bienenstichallergie, bei der die Symptome direkt nach dem Insektenstich entstehen, treten die Symptome bei der Kontaktallergie erst ein bis drei Tage nach Berührung mit dem Allergen auf.
Es zeigen sich Hautveränderungen wie zum Beispiel Hautrötungen, nässende Bläschen, Krusten- oder Schuppenbildung. Außerdem kann die Haut brennen oder jucken.
Die Waschmittelallergie oder Nickelallergie zählen unter anderen zur Kontaktallergie.
Um eine Allergie zu diagnostizieren, kann der behandelnde Arzt eine Reihe von Tests durchführen.
Der Test auf eine Allergie wird von einem Facharzt für Allergologie durchgeführt.
In den meisten Fällen besitzen Hautärzte, Kinderärzte und HNO-Ärzte diese Zusatzqualifikation.
In einem ausführlichen Anamnesegespräch bespricht der Arzt die aktuellen Beschwerden und klärt den Ablauf des Allergietests.
Durch eine Blutentnahme können allergenspezifische IgE-Antikörper nachgewiesen werden.
Es gibt Hauttests, bei denen das Allergen auf die Haut aufgetragen (Epikutantest) oder in die Haut eingebracht wird (Pricktest).
Diese Tests weisen jedoch lediglich eine Sensibilisierung gegen das Allergen nach.
Das bedeutet, dass zum Beispiel bei positiven Hauttests, bei denen der Körper überempfindlich auf das Allergen reagiert, nicht zwingend eine Allergie mit typischen Allergiesymptomen vorliegt, wenn der Patient in seinem Alltag mit dem Allergen in Kontakt kommt.
Eine eindeutige Allergiediagnose ist nur durch den zusätzlichen Provokationstest möglich.
Beim sogenannten Pricktest wird eine Testlösung, die ein Allergen beinhaltet, auf die Haut (meistens die Haut des Unterarms) getropft. Anschließend wird die Haut an dieser Stelle vorsichtig (schmerzfrei) eingeritzt.
Bei Allergikern kommt es dann zu einer Überempfindlichkeitsreaktion, bei der bestimmte Zellen des Immunsystems Botenstoffe freisetzen. Diese Reaktion tritt zwischen 5 bis 60 Minuten nach Testbeginn auf.
Als Folge der Reaktion kommt es zur Quaddelbildung (punkt- bis plateauförmige Erhabenheit der Haut) und Rötung mit Juckreiz.
Der Pricktest weist Allergien vom Soforttyp nach.
Beim Epikutantest werden kleine Mengen bestimmter Substanzen auf die Hautoberfläche aufgetragen.
Hierzu zählen Metalle, chemische Stoffe (wie Kosmetika), Duftstoffe oder Latex, welche in Vaseline eingearbeitet werden. Mit einem speziellen Pflaster werden diese Allergene auf den oberen Rücken des Allergikers geklebt und dort für 2 Tage belassen.
Sind 2 Tage vorbei, wird das Pflaster erstmals entfernt und die möglichen Hautreaktionen begutachtet. Eine weitere Auswertung erfolgt am dritten Tag.
Der Epikutantest weist Allergien vom Spättyp nach, dazu zählen die Kontaktallergien, bei denen bereits der Kontakt ausreicht um eine Allergie auszulösen. (Deswegen muss bei diesem Test die Haut nicht eingeritzt werden.)
Des Weiteren gibt es Laboruntersuchungen (Blutuntersuchung), bei denen man im Blut nach allergenspezifischen Antikörpern sucht.
Um eine Allergie aber beweisend zu diagnostizieren, muss man noch den Provokationstest durchführen.
Bei diesem Test wird eine kleine Menge des Allergens per Testlösung verabreicht. Ist die Person allergisch gegen dieses Allergen, werden innerhalb kurzer Zeit die typischen Allergiesymptome ausgelöst.
Da es hierbei allerdings zu schweren Symptomen kommen kann, sollte der Provokationstest nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.
Die beste Art, Allergiesymptome zu umgehen, ist die Vermeidung der auslösenden Allergene.
Das wird auch Karenz genannt.
Dadurch kann es gar nicht erst zur allergischen Reaktion kommen und die Beschwerden nicht auf. Die absolute Karenz lässt sich jedoch nur bedingt umsetzen, vor allem bei der Pollenallergie oder Hausstauballergie.
Trotzdem gilt diese „Therapie“ als Mittel erster Wahl.
Bei bestehenden Symptomen können bestimmte Medikamente eingesetzt werden.
Hierbei unterscheidet man topische Medikamente, die nur lokal angewendet werden (zum Beispiel Salben oder Nasensprays, Augentropfen oder Asthma-Sprays), von systemischen Medikamenten, welche in Tabletten- oder Spritzenform angewendet werden und auf den gesamten Organismus wirken.
Als ursächliche Behandlung der Allergie gibt es auch noch die sogenannte Hyposensibilisierung.
Hierbei wird das Immunsystem schrittweise das auslösende Allergen trainiert, bis es, im
Optimalfall, nicht mehr überempfindlich darauf reagiert.
Bei den Glukokortikoiden handelt es sich um vor allem topisch eingesetzte Medikamente. Angewendet werden diese hierbei in Form von Nasensprays oder als Inhalationsspray.
Auch als Salbe oder Cremes können sie auf allergische Ausschläge aufgetragen werden. Glukokortikoide haben eine starke antientzündliche Wirkung und lindern so die Symptome in den Atemwegen.
Bei allergischen Reaktionen Reaktionen spielt vor allem der Botenstoff Histamin eine entscheidende Rolle.
Reagiert der Körper überempfindlich auf das Allergen, wird von den Immunzellen das Histamin freigesetzt, welches dann die Entzündung/Symptome verursacht. Gut wirksame Medikamente sind deshalb sogenannte Antihistaminika, die als Gegenspieler des körpereigenen Histamins wirken.
Antihistaminika werden vor allem bei allergischem Schnupfen eingesetzt. Als Nebenwirkung der Tabletten tritt allerdings häufig Müdigkeit auf.
In extrem Fällen einer Allergie (anaphylaktischer Schock) muss schnellstmöglich Adrenalin durch eine Spritze (intravenös) verarbeicht werden. Das injizierte Adrenalin wirkt sofort als Gegenspieler des Histamins und kann in Notsituationen Leben retten.
Die Beschwerden einer Allergie können in ihrer Art und Stärke mit der Zeit variieren.
Bei manchen Babys oder Kleinkindern können Allergien nach einigen Jahren wieder vollständig verschwinden.
Auch im höheren Alter können Allergien besser werden, da das Immunsystem bei höher Betagten träger wird und nicht mehr so überempfindlich reagiert.
Jedoch können Allergiker im Laufe der Zeit auch weitere Allergien bzw. Kreuzallergien entwickeln.
Mit einer sogenannten Hyposensibilisierung kann in einigen Fällen die Allergie ursächlich behandelt werden.
Hierbei wird der Allergiker stufenweise mit dem allergieauslösenden Eiweiß konfrontiert, um das Immunsystem an das Allergen zu gewöhnen.
Der Arzt spritzt vorgefertigte flüssige Allergenmischungen in geringer Dosierung in die Haut.
Diese Dosis wird Stück für Stück gesteigert.
Die Dauer dieser Behandlung ist individuell unterschiedlich, meistens geht sie aber über mehrere Jahre.
Auch eine sublinguale Therapie ist möglich.
Die Allergenmischung wird hier als Tropfen unter die Zunge verabreicht. Die Erfolgsquote kann je nach Allergen bis zu 90 % betragen.
In den meisten Fällen ist jedoch keine komplette Heilung möglich, die Hyposensibilisierung hilft jedoch die Symptome abzumildern.
Eine Allergie entsteht erst nach wiederholtem Kontakt mit dem Allergen.
Beim ersten Kontakt des Körpers mit dem allergieauslösenden Eiweiß kommt es zu einer sogenannten Sensibilisierung.
Hierbei bildet das Immunsystem spezifische Antikörper (IgE) gegen das entsprechende Allergen.
Diese Reaktion dauert, sodass beim Erstkontakt noch keine Allergiesymptome auftreten.
Tritt der Körper dann erneut mit dem Allergen in Kontakt, wird dieses Allergen von den Antikörpern auf spezifischen Abwehrzellen (Mastzellen) sofort erkannt und es kommt zur Immunreaktion. Dabei schütten die Mastzellen Botenstoffe wie Histamin und Serotonin aus, welche die charakteristischen Symptome einer Allergie verursachen.
Die Sensibilisierung kann jedoch auch mehrere Jahre dauern. Auch wenn eine Sensibilisierung gegen ein Allergen vorliegt, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass durch Allergenkontakt eine allergische Reaktion ausgelöst wird.
Je nach Allergietyp (Soforttyp oder Spättyp) treten die Symptome innerhalb weniger Minuten nach Allergenkontakt auf oder erst nach einigen Tagen.
Die gefürchtetste Komplikation einer Allergie ist der Anaphylaktische Schock. Dabei kommt es zu einem Blutdruckabfall mit Herzkreislauf-Problemen und Atemnot.
Allergien mit Potenzial für einen anaphylaktischen Schock sind Nahrungsmittelallergien und Allergien gegen Insektengifte.
Wie lange es dauert, bis die typischen Anzeichen einer Allergie auftreten und wie lange die Anzeichen anhalten, ist abhängig von Art der Allergie.
Die meisten Allergien (ca. 90%) sind vom Soforttyp/ TYP I. Die allergische Reaktion setzt dabei unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Allergen auf. Dazu zählen, Insektengifte, Nahrungsmittel, Tierhaare, Pollen und Hausstaub.
Kontaktallergien zählen zum TYP IV. Die allergische Reaktion tritt dabei erst Stunden bis Tage nach dem Kontakt mit dem Allergen auf.
Die Prävention einer möglichen Allergie beginnt schon vor der Geburt.
Raucht die Schwangere während der Schwangerschaft, kann das ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Allergie beim Baby bedeuten.
Was die Vorbeugung von Allergien betrifft, ist beim Geburtsvorgang ist die vaginale Geburt dem Kaiserschnitt vorzuziehen, da die Keimbesiedlung des Kindes bei der natürlichen Geburt eine wichtige Rolle spielt.
Eine ausgewogene und vielseitige Ernährung und ein gesundes Körpergewicht der Mutter gelten als protektiv.
Ein Aufwachsen auf dem Land wirkt aufgrund der hohen Keimkonfrontation protektiv. Kinder, die auf dem Land aufwachsen, entwickeln somit seltener eine Allergie als Kinder in der Stadt.
Allergien sind Überreaktionen des Immunsystems und daher nicht ansteckend.
Die körperliche Reaktion bei einer Allergie ist individuell verschieden und je nach Allergie unterschiedlich.
In den meisten Fällen kommt es zu einer lokalen Reaktion an der Stelle des Kontaktes mit dem Allergen.
Auch eine sog. systemische Reaktion (den ganzen Körper betroffen) sind bei einer Allergie möglich.
Eine Anaphylaxie wird in 4 Grade eingeteilt:
Eine Allergie äußert sich häufig durch gerötete, juckende und geschwollene Augen
Bei der Frage Sport bei einer Allergie geht es in den meisten Fällen um die Frage, ob trotz Pollenallergie (Heuschnupfen) Sport ausgeführt werden darf.
Die Ursache einer Allergie (jeder Allergie) lässt sich selbstverständlich nicht durch Sport behandeln, dennoch solltest Du aufgrund einer Allergie nicht auf den Sport verzichten.
Beachte! Du solltest bei einer bekannten Allergie nicht völlig außer Atem kommen und immer Deine Atmung beachten, sodass niemals Luftnot entsteht. Bei Asthma und Atemnot sofort die Belastung abbrechen.
Eine Schwangerschaft an sich kann keine Allergie auslösen. Durch die verstärkte Belastung durch die Schwangerschaft kann eine Allergie jedoch erstmals in der Schwangerschaft auftreten.
Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.
Die auslösenden Allergene können aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen.
Die häufigste Allergie-Art ist der sogenannte Heuschnupfen.
Hierbei besteht eine Überempfindlichkeit gegen die Pollen von Bäumen. Diese Pollen fliegen, je nach Pollenart, in bestimmten Monaten, in denen die Allergie auftritt. Besonders stark treten diese Allergie-Symptome zwischen April und August auf. Man spricht deshalb von einer saisonalen Allergie.
Wann die Flugzeiten dieser Pollen sind, kann in einem Pollenflugkalender nachgeschaut werden.
Neben der Pollenallergie gibt es auch noch die Hausstaubmilbenallergie.
Hierbei reagiert ein Allergiker auf Proteine im Kot vom Hausstaubmilben.
Auch gegen Tiere kann man allergisch sein.
Die Meisten sprechen von einer Tierhaarallergie, jedoch reagiert ein Allergiker nicht auf die Haare an sich, sondern die eiweißhaltigen Bestandteile des Speichels, der Hautschuppen, des Talgs oder Urins des Tieres. Diese Bestandteile haften sich an die Tierhaare oder -federn und verbreiten sich so in der Umgebung des Tieres.
Einige Menschen reagieren allergisch auf Insektenstiche durch Bienen (Bienengiftallergie), Wespen oder Bremsen.
Einige Menschen sind gegen bestimmte Lebensmittel allergisch (Lebensmittelallergie).
Der Körper reagiert hier auf eigentlich harmlose Eiweiße aus Nahrungsmitteln.
Metalle (zum Beispiel eine Nickelallergie oder Allergie auf Quecksilber), chemische Substanzen (wie in Kosmetik oder Waschmitteln), oder Pflanzen- und Duftstoffe können bei Kontakt mit der Haut eine sogenannte Kontaktallergie auslösen.
Es kommt zu Rötungen der Haut, Juckreiz, Brennen oder es bilden sich nässende Bläschen.
Bei einer Allergie gegen Schimmelpilze reagiert das Immunsystem überempfindlich auf Sporen oder abgestorbene Stückchen der Schimmelpilze.
Diese Partikel werden über die Luft eingeatmet und verursachen Niesen, Schnupfen und Probleme in den Atemwegen.