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pfeilKurzfassung

Unter einem Muskelkrampf versteht man eine willkürliche, meist kurz andauernde Muskelzuckung. Diese ist meist schmerzhaft und kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden.

pfeilIst das gefährlich

Ein Muskelkrampf ist nicht gefährlich, in der Regel aber sehr schmerzhaft.

Je nach Ausmaß des Muskelkrampfes kann es auch nach einem Muskelkrampf für eine gewisse Zeit zu Schmerzen oder einem Muskelkater im betroffenem Muskel kommen.

pfeilWann zum Arzt

Wenn ab und zu Muskelkrämpfe auftreten, ist das zunächst kein Grund zur Sorge oder für einen Gang zum Arzt.

Die Krämpfe lassen sich in der Regel mit Magnesium (Ernährung), Kräftigung und Dehnung in der Selbstmedikation gut behandeln.

Treten die Krämpfe in der Muskulatur allerdings häufig ohne erklärliche Ursache auf oder treten zum Beispiel im Zusammenhang mit neuen Medikamenten auf, sollte man eine ärztliche Abklärung erwägen.

Auch wenn die Methoden, die man zur Linderung anwendet, nicht wirken, sollte man einen Arzt aufsuchen, ebenso wenn es neben den Krämpfen zu weiteren Symptomen kommt.

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Einteilung & Formen

Krämpfe in der Muskulatur lassen sich wie folgt einteilen:

  • Paraphysiologisch – mit Abstand die häufigste Form. Treten beim Gesunden unter bestimmten Bedingungen auf, z. B. Überbelastung, Schwangerschaft …
  • Symptomatisch – Ausdruck einer internistischen oder neurologischen Grunderkrankung  (z. B. im Rahmen einer Diabetes-Erkrankung)
  • Idiopatisch – keine Ursache für die Muskelkrämpfe erkennbar.
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Ursachen

Es gibt verschiedene Ursachen für Muskelkrämpfe.
Wichtig ist hier zwischen den paraphysiologischen und den symptomatisch zu unterscheiden (→ siehe Abschnitt Einteilung). 

Paraphysiologische Krämpfe

  • Elektrolytstörung – Die paraphysiologischen Krämpfe werden meist durch Störungen im Elektrolythaushalt ausgelöst.
    • Magnesiummangel / Calciumhaushalt – hier besonders den Magnesium- oder Calciumhaushalt betreffend.
    • Elektrolytverschiebung – Letztendlich kommt es zu einer Verschiebung der Elektrolyte, sodass sie nicht mehr da sind, wo sie gebraucht werden.
      Beispielsweise im Rahmen von starkem Schwitzen, Alkoholkonsum oder Hyperventilation kommt es zu solchen Veränderungen.
    • Alkohol zum Beispiel führt zu einer Dehydrierung des Körpers aufgrund einer vermehrten Wasserausscheidung.
    • Schwitzen – Beim Schwitzen kommt zu einer Ausscheidung von salzhaltigen Wasser.
      Somit fehlt „das Salz“ im Körper und die Elektrolytzusammensetzung im Blut ändert sich.
      Die Muskelzellen nehmen dann Wasser auf, um den Salzmangel auszugleichen, da immer ein Gleichgewicht angestrebt wird.
      Dies wiederum führt aber zu einer Aktivierung der Muskelpumpe, in den vermehrt Calcium-Ionen in das sogenannte sarkoplasmatische Retikulum befördert werden und dort eine Kontraktion - eine Zuckung - auslösen.  

Symptomatische Krämpfe

Für symptomatische Krämpfe kommen andere Ursachen infrage.
Hierzu zählen:

  • Internistische Erkrankungen:
    • Durchblutungsstörung
    • Wassereinlagerungen (Ödeme) an den Beinen 
    • Urämie – Anreicherung des Blutes mit harnpflichtigen Substanzen → Vergiftung, z. B. bei Nierenerkrankungen.
    • Hyperparathyreoidismus – Eine Erkrankung, bei der es zu einer gesteigerten Sekretion des Nebenschilddrüsenhormons „Parathormom“ kommt.
      Das hat Einfluss auf den Calciumstoffwechsel. Je nach Form ist der Wert erhöht oder erniedrigt.
    • Diabetes – aufgrund des Wasserverlustes (ständiger Harndrang) kommt es zu einer Verschiebung des Elektrolythaushaltes.
  • Neurologische Erkrankungen 
    • Polyneuropathie
    • ALS
    • Neuromyotonie
  • Medikamente 
  • Muskelerkrankungen – Eingeschränkte Funktionsweise von Enzymen  
    • Carnitin-Mangel
    • Phosphofructokinase-Mangel
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Symptome Muskelkrämpfe

  • Unwillkürliche Muskelkontraktionen – Plötzliches Anspannen eines Muskels → harter Muskel tastbar 
  • Schmerzen – Starke Schmerzen im betroffenen Muskel.
  • Dauer des Krampfes – Sekunden bis maximal Minuten andauernd.
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Diagnose

  • Anamnese (Arzt-Patienten-Gespräch)
    • Wann treten die Krämpfe auf?
    • Grunderkrankung vorhanden oder möglich?
    • Familie → Vorerkrankungen?
    • Schwangerschaft?
  • Körperliche Untersuchung – eher zum Ausschluss einer zugrunde liegenden Erkrankung 
    • Reflexe testen 
    • Muskeltonus beurteilen 
    • Kraft überprüfen 
    • Gangbild beurteilen 
    • Pulse Tasten 
  • Blutuntersuchung 
    • Nierenwerte ok? Harnstoff erhöht?
    • Calciumhaushalt ok? Parathormon bestimmen.
  • Neurologische Diagnostik – wenn eine neurologische Grunderkrankung vermutet wird.
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Behandlung Muskelkrämpfe

  • Dehnübungen – Zur Behandlung der Muskelkrämpfe hilft akut eine sanfte Dehnung.
  • Massage – auch das Massieren des Muskels erweist sich als hilfreich bei Muskelkrämpfen.
  • Ausgeglichener Elektrolythaushalt – Auf lange Sicht sollte der Elektrolythaushalt ausgeglichen werden.
    • Calcium / Magnesium – die Einnahme von Magnesium oder Calcium kann dabei helfen.
  • Behandlung der Grunderkrankung – Liegen internistische oder neurologische Krankheitsbilder den Krämpfen zugrunde, sollten diese behandelt werden. Im Rahmen dessen lassen auch oft die Krämpfe nach.
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Verlauf

Der Verlauf von Muskelkrämpfen ist unkompliziert und die Krämpfe lassen nach einer gewissen Weile in der Regel von alleine nach.

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Vorbeugung

  • Aufnahme von Elektrolyten – Da die meisten Muskelkrämpfe durch eine Störung im Elektrolythaushalt ausgelöst werden, gilt es vor allem im sportmedizinischen Bereich um eine ausreichende Aufnahme von Elektrolyten, zum Beispiel durch isotonische Getränke.
  • Alkoholverzicht (bzw. Flüssigkeitsverlust ausgleichen) – Wer viel Alkohol trinkt, sollte dabei auf ausreichend Zufuhr von alkoholfreier Flüssigkeit, (am besten Wasser) achten.
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Differenzialdiagnose

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Lokalisation

Es gibt verschiedene Muskelgruppen, die besonders häufig von Muskelkrämpfen betroffen sind. Hierzu zählen:

Wadenkrämpfe treten hier mit Abstand am häufigsten aus.

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Dauer

In der Regel dauert ein Muskelkrampf nur wenige Sekunden bis maximal Minuten.

pfeilIn der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft treten Muskelkrämpfe gehäuft auf.

Diese können vor allem nachts sehr quälend sein.

Es kommt vor allem zu starken Schwitzen und häufigem Harndrang, sodass die Frauen Flüssigkeit und Salze verlieren, was zu einem Ungleichgewicht der Elektrolyte führt.

Auch hier hilft die Einnahme von Magnesium.

Weiterhin sollte man auf ausreichende regelmäßige Bewegung achten und sich ausgewogen und gesund ernähren.

Viel zu trinken und auch auf gutes Schuhwerk zu achten kann ebenfalls helfen.

Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

aktualisiert: 22.03.2025
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