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Diagnostik

Blutuntersuchung - was ist das?

Bei einer Blutuntersuchung werden die einzelnen Bestandteile des Blutes im Labor auf Anzahl und Beschaffenheit untersucht und mit Normalbereichen verglichen. Es wird zwischen einem kleinem und einem großen Blutbild unterschieden.

Kurz & knapp

  • Eine Blutuntersuchung ist ein Standardverfahren in der Medizin.
  • Das Blut wird bei der Untersuchung in die Einzelteile zerlegt.
  • Die Werte werden mit Normwerten verglichen.
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Arzt (Fachrichtung)

  • Prinzipiell kann jeder Arzt eine Blutabnahme veranlassen (je nach seinem Fachgebiet aus unterschiedlichem Anlass).
  • Hämatologie – Fachärzte für Erkrankungen des Blutes sind Hämatologen.
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Einteilung & Formen

Bei der Blutuntersuchung wird zwischen einem kleinen Blutbild und einem Differenzialblutbild unterschieden. Beide zusammen werden als großes Blutbild bezeichnet.

  • Kleines Blutbild – Anzahl einzelner Blutzellen (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten) und Hämoglobingehalt.
  • Differentialblutbild – Genauere Differenzierung der Leukozyten
    • Elektrolytenuntersuchung (Natrium ,Kalium etc.)
    • Gerinnungswerte
    • Nieren- und Leberwerte
    • Entzündungsparameter
    • Virusserologien (HIV, Hepatitis etc.)
    • Toxikologische Untersuchungen
    • Hormonelle Untersuchungen
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Indikation (wann)

Die Indikationen einer Blutuntersuchung sind sehr vielfältig:

  • Erschöpfungszustände
  • Essstörungen (Mangelernährung etc.)
  • Gelenk- und Knochenschmerzen
  • Hormonstörungen (Haarausfall, Menstruationsbeschwerden, Akne)
  • Migräne
  • Osteoporose
  • Herzprobleme
  • Schlafstörungen
  • Verdauungsprobleme
  • Blutabnahmen in der Schwangerschaft (zum Test auf bestimmte Viren)
  • Auch als Routineuntersuchung (Blutbildkontrolle etc.)
  • Verlaufskontrolle
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Kontrandikation (wann nicht)

Im Prinzip gibt es keine Gründe, warum nicht Blut abgenommen werden sollte.
Lediglich bei der Stelle der Entnahme gibt es einiges zu beachten.

  • Verletzung – keine Blutabnahme an verletzter oder entzündeter Hautstelle.
  • Shunts – keine Blutabnahmen aus operativ angelegten Shunts oder wenn an der Extremität die Lymphknoten entfernt wurden.
  • Lähmung – keine Blutentnahme an gelähmter Extremität.
  • Infusionsarm – keine Blutabnahme am Infusionsarm.
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Vor der Untersuchung

  • Nüchternheit – Bei bestimmten Blutabnahmen (z. B. Cholesterin, Glukose, Fettsäuren etc.) muss man nüchtern sein. Das heißt, ca. 8 - 12 Stunden vor der Blutentnahme nichts mehr essen und trinken.
  • Anweisungen beachten – Dein Arzt wird Dir bezüglich Uhrzeit der Blutentnahme, Nüchternheit oder nicht alles erklären.
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Ablauf

Meist nimmt der Arzt oder eine medizinische Fachangestellte Blut aus einer Vene der Armbeuge ab.

  • Desinfektion – Desinfektion der Hautstelle.
  • Einstich – Einstich mit einer Nadel in die Vene
  • Blutabnahme
  • Das Blut wird in verschiedene Röhrchen abgenommen (je nachdem, was man untersuchen will).
    • Citratröhrchen
    • EDTA-Röhrchen
    • Serumröhrchen
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Dauer

  • Die eigentliche Blutabnahme dauert nur wenige Minuten.
  • Die Ergebnisse der Blutentnahme hat der Arzt meist nach 1–2 Tagen.
  • In der Notaufnahme sind die Blutergebnisse innerhalb weniger Stunden vorhanden.
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Nach der Untersuchung

  • Blutung – lange genug auf Punktionsstelle drücken, bis die Blutung stoppt (ca. 2-3 Minuten).
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Risiken & Nebenwirkungen

Eine Blutentnahme ist an sich risikoarm und es treten kaum Risiken oder Nebenwirkungen auf.

  • Bluterguss (Hämatom) – oftmals kommt es nach einer Blutentnahme im Bereich der Einstichstelle zu einem kleinem, aber schmerzlosen blauen Fleck.
  • Infektion – es können in seltenen Fällen Infektion an der Einstichstelle auftreten.
  • Falsche Messung – bei zu langer Stauung besteht die Gefahr, dass falsche Messwerte entstehen.

Schmerzen

  • Das Einstechen in die Vene kann als schmerzhaft empfunden werden.
  • Selten kommt es zu einem großen Bluterguss, der wehtut.
Hinweis ArztbesuchBeachte bitte: Treten bei Dir nach einer Untersuchung ungewöhnliche Schmerzen auf, verständige bitte Deinen Arzt!
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Kosten

  • Die Kosten einer Blutuntersuchung variieren und es kommt stark darauf an, was untersucht wird.
  • Blutbilder sowie Blutabnahmen während der Schwangerschaft und bei medizinischer Indikation zahlt in den meisten Fällen die Krankenkasse.
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Ergebnisse

  • Anhand von Referenzwerten sieht der Arzt, ob die Blutwerte in Ordnung sind.
  • Hinweise auf Mangelerscheinungen oder Krankheiten durch die Blutuntersuchung.
  • Aussagen über die Blutgerinnung sind möglich.
  • Kontrolle von Entzündungswerte.
  • Kontrolle von Nieren- und Leberfunktion.
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Bei Kindern

  • Aufkleben eines Schmerzpflasters – eine Blutentnahme erfolgt bei Kindern häufig nach Aufkleben eines Schmerzpflasters zur Betäubung der Einstichstelle.
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In der Schwangerschaft

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