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Die häufigsten Auslöser - wie erkennen?

Körperliche Überanstrengung

  • Sportliche Betätigung – Starke Beanspruchung der Wadenmuskulatur über einen langen Zeitraum.
    • Spielsportarten, Joggen, Wandern
    • Ungewohnte, neue Beanspruchung
  • Hoher Flüssigkeitsverlust (Elektrolytmangel) – Wenn der Schweiß den salzhaltigen Charakter verliert, herrscht Elektrolytmangel.
  • Hohe Außentemperatur (Sommermonate)

Gestörter Flüssigkeitshaushalt

  • Zu wenig getrunken – Bereits bei 1-2 % zu wenig Flüssigkeit im Körper, kann es zu Symptomen einer Dehydration kommen.
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Herzrasen
  • Verwirrtheit
  • Muskelkrämpfe/ Muskelzucken

Achtung! Flüssigkeitshaushalt sofort ausgleichen. Am besten mit isotonischen Getränken (Flüssigkeit mit gleicher Spannung wie in der menschlichen Zelle).

Elektrolytstörungen

  • Mangel an Magnesium.
  • Verlust durch viel Schwitzen.
  • Der Schweiß wird zunehmend weniger salzig.
  • Häufig bei Sport in warmer Umgebung.

Alkoholkonsum

  • Alkohol entzieht dem Körper Wasser und Elektrolyte.
  • Oft entstehen dadurch nächtliche Wadenkrämpfe.

Tipp! Vor dem Schlafengehen den Elektrolyt und Wasserverlust ausgleichen. Zum Beispiel mit Elotrans® oder einem vergleichbaren Produkt.

Medikamente

Medikamente, die Wadenkrämpfe verursachen können:

  • Diuretika (Entwässernde Medikamente)
  • Blutdrucksenker
  • Asthma-Medikamente
  • Blutfettsenker

Durchblutungsstörungen

  • Schmerzen in den betroffenen Regionen
  • Blasse Haut
  • Kalte Hände/ Füße
  • Sensibilitätsstörungen
  • Schwach tastbarer Puls
  • Muskelkrämpfe – In der betroffenen Region der Durchblutungsstörung

Schwangerschaft

  • Unterversorgung von Magnesium aufgrund der Hormonumstellung
  • Nächtliche Wadenkrämpfe – Vor allem im 2. Trimester der Schwangerschaft.
    • In dieser Phase benötigt der Körper der Schwangeren mehr Magnesium.

Diabetes

  • Starkes Durstgefühl mit deutlich erhöhter Flüssigkeitsaufnahme (mehr als 6 Liter pro Tag).
  • Durch deutlich vermehrter Harndrang
  • Abgeschlagenheit (permanent müde)
  • Trockene Haut
  • Sehstörung (abwechselnde Sehstärke)
  • Anfälligkeit für Infekte
  • Wadenkrämpfe – Vor allem nachts

Zum Thema Diabetes

Schilddrüsenunterfunktion

  • Abgeschlagenheit (schnelle Ermüdung)
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Antriebslosigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtszunahme
  • Kopfschmerzen
  • Kälteempfindlichkeit (Füße, Hände)
  • Erhöhte Anfälligkeit für Infekte
  • Spröde Haare/ Haarausfall
  • Muskelkrämpfe – möglich, aber eher selten.

Zum Thema Schilddrüsenunterfunktion

 

Neuromuskuläre Erkrankungen

Weitere Auslöser

  • Fehlstellungen (Knickfüße)
  • Fehlbelastung der Beine
  • Schlafposition (Überstreckung der Füße)
  • Falsches Schuhwerk
  • Genetische Veranlagung
pfeilEinleitung

Unter einem Wadenkrampf versteht man eine schmerzhafte, akut einsetzende, ungewollte Kontraktion der Beugemuskulatur des Unterschenkels. Die Wade fühlt sich dabei stark verhärtet an. Oftmals entstehen die Krämpfe nach intensiver sportlicher Betätigung oder in der Nacht. Viele Menschen sind von Wadenkrämpfen betroffen, wobei die Ursachen sehr unterschiedlich sein können. Um den akuten Wadenkrampf zu lösen, musst Du den Wadenmuskel dehnen.

ArrowDownIst das gefährlich?

Treten Wadenkrämpfe selten auf und gehen schnell von alleine weg, ist dies selten ein Grund zur Sorge.

Passiert dies jedoch öfters, oder beispielsweise nach Einnahme von bestimmten Medikamenten und hält minutenlang an, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

Auch wenn neben den Wadenkrämpfen weitete Anzeichen wie ungewollter Gewichtsverlust oder vermehrter Durst auftritt, ist eine ärztliche Abklärung erforderlich.

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Wann zum Arzt?

Falls Du regelmäßig an Wadenkrämpfen leidest, die länger andauern und nicht durch Dehnen oder Reiben aufhören, solltest Du Dich am besten ärztlich vorstellen.

Dies gilt auch, wenn Du eine bestimmte Grunderkrankung (Diabetes mellitus, Nierenerkrankung, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Lebererkrankung) hast oder Medikamente einnimmst, die diese Krämpfe verursachen können.

Wann den Notarzt verständigen?

Nur extrem selten empfiehlt es sich, einen Notarzt zu verständigen. Dies kann der Fall sein, wenn Du außer dem Wadenkrampf beispielsweise plötzlich unter Taubheitsgefühle oder Lähmungen leidest, weil dahinter eine Durchblutungsstörung an den Beinen stecken kann (Verschlüsse der Arterien oder Venenverschlüsse durch Blutgerinnsel). 

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Einteilung & Formen

Je nach zugrundeliegender Ursache lassen sich Wadenkrämpfe folgendermaßen einteilen:

1. Idiopathische Wadenkrämpfe – Muskelkrämpfe in der Wade ohne erkennbare Ursache (idiopathisch)

  • Treten bei gesunden, nicht vorerkrankten Patienten auf

2. Paraphysiologische Wadenkrämpfe 

  • Betrifft gesunde Menschen mit bestimmten Voraussetzungen 
  • Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft
  • Wadenkrämpfe nach körperlicher Überbelastung

3. Symptomatische Wadenkrämpfe – Wadenkrämpfe als Folge eines Auslösers

  • Medikamenteneinnahme (Diuretika, Blutdrucksenker, Cholesterinsenker)
  • Neuromuskuläre Erkrankungen
  • Gestörter Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt
    • Starkes Schwitzen
    • Magnesium-, Calciummangel
    • Alkoholkonsum
  • Weitere Vorerkrankungen 
    • Durchblutungsstörungen
    • Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus)
    • Nierenerkrankungen
    • Schilddrüsenerkrankungen
pfeilLokalisation des Symptoms

Der Schmerz bei einem Wadenkrampf ist meistens nur auf der Wade lokalisiert, kann sich aber auch in einigen Fällen in die obere Beinmuskulatur fortsetzen.

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Charakteristik des Symptoms

Wadenkrämpfe sind charakteristisch und sehr einfach als solche zu identifizieren.

  • Wadenschmerzen – akut einsetzender, ziehender, beißender Schmerz
    • Je länger der Wadenkrampf anhält, desto unangenehmer wird es für den Betroffenen.
    • Oftmals als nächtlicher Schmerz in der Wade.
    • Die Schmerzen halten nach einem Wadenkrampf meist noch einige Stunden an. (je nach Intensität)
  • Wadenverhärtung – starke Verhärtung der Wade.
  • Bewegungseinschränkungen
  • Weitere Symptome – Neben den Wadenkrämpfen kann es zu zusätzlichen Symptomen der Grunderkrankung kommen.
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Diagnose Wadenkrämpfe

  • Anamnese – Ausführliches Gespräch mit dem Arzt (Orthopäden, ggf. Neurologe)
  • Körperliche Untersuchung – Untersuchung der Wadenmuskulatur auf Funktionalität und muskulären Hartspann.
  • Ggf. Blutuntersuchung
    • Untersuchung auf Elektrolytmangel (Magnesium, Calcium, Natrium, Kalium)
  • Weitere Untersuchungen – je nach Verdachtsdiagnose
    • Untersuchung der Gefäße bei Verdacht auf Durchblutungsstörungen
    • Neurologische Untersuchung
arrow downBilder & Aussehen

Ein Wadenkrampf kann man meist von außen sehr gut erkennen.

Es kommt dabei zu unwillkürlichen Bewegungen in der Muskulatur, die mit äußerst starken Schmerzen verbunden sind.

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Du kannst natürlich jederzeit eine Entfernung beatragen!
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Behandlung Wadenkrämpfe

Die Behandlung von Wadenkrämpfen ist abhängig von der jeweiligen Ursache.

Direktmaßnahmen bei einem Wadenkrampf

  • Dehnung bei akutem Krampf – Die Wade muss bei einem Krampf in die Dehnung gebracht werden.
    • Entweder selbst du passive Dehnung gegen eine Wand oder mithilfe einer weiteren Person.
    • Auch eine Kontraktion des Antagonisten (Schienbeinmuskel) hilft bei der Auflösung des Wadenkrampfes.
  • Muskulatur massieren – wenn der Krampf allmählich nachlässt.
  • Wärmebehandlung – Wärmflasche, warmes Bad.
  • Gegen einen Muskelkater nach einem Wadenkrampf – Schmerzgel (Diclofenac, Ibuprofen)

Behandlung der jeweiligen Ursache

  • Magnesium – wenn die Ursache ein Mangel an Elektrolyten (Magnesiummangel) ist, hilft die Einnahme von Magnesium. Das kannst Du einfach testen, indem Du für etwa 2 Wochen ca. 200 mg Magnesium pro Tag zu Dir nimmst.
  • Ernährung – Eine ausgewogene Ernährung.
  • Bewegung – Kräftigung und vor allem regelmäßige Dehnung der Wadenmuskulatur 
  • Chinin-Präparaten – Wenn weitere Maßnahmen nicht helfen. Nach Rücksprache mit Deinem Arzt.
  • Grunderkrankung – Es muss zunächst eine Diagnostik der Grunderkrankung erfolgen.

Hinweis! Lies auch den Abschnitt Vorbeugung vor einem Wadenkrampf.

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Medikamente

Folgende Medikamente/ Wirkstoffe können bei Wadenkrämpfen angewandt werden.

Beachte! Da die Ursache bekannt sein muss, solltest Du Medikamente nicht ohne ärztliche Indikation einnehmen.

  • Magnesium – bei Magnesiummangel als Ursache der Wadenkrämpfe. Magnesium kannst Du auch ohne ärztliche Indikationen vorübergehend einnehmen.
  • Chininsulfat (rezeptpflichtig)
    • Wirkt vorbeugend bei schmerzhaften Muskelkrämpfen
    • Vermindert die Erregbarkeit der Muskulatur
  • Schmerzgel – bei Muskelkater/ Schmerzen nach dem Wadenkrampf. (ebenfalls ohne ärztliche Indikation)
arrow downHausmittel Wadenkrämpfe
  • Wärmflasche
  • Magnesiumhaltige Ernährung – Mais, Hirse, Bohnen, Sojabohnen
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Hausmittel sind oft eine gute Ergänzung, haben jedoch bei einigen Erkrankung ihr Grenzen! Bei Unklarheit wende Dich an Deinen Arzt.
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Prognose

Die Prognose bei Wadenkrämpfen hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab.

Insbesondere beim häufigen Elektrolytmangel ist die Prognose sehr gut.

Treten Wadenkrämpfe, bzw. Muskelkrämpfe häufiger auf, muss die Ursache dafür geklärt werden.

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Dauer

Wadenkrämpfe dauern in der Regel nur wenige Sekunden.

Eine Dehnung der Wadenmuskulatur führt meist zu einer raschen Verbesserung der Symptome.

In seltenen Fällen kann ein Wadenkrampf auch mehrere Minuten anhalten.

Hinweis! Um den Krampf schnellstmöglich zu lösen, ist eine sofortige Dehnung der Wadenmuskulatur notwendig.

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Vorbeugung

Um Wadenkrämpfen vorzubeugen, gilt es einige Maßnahmen zu beachten:

  • Ausreichend trinken – Vor allem isotonische Getränke beim Sport. Diese Getränke weisen eine gleiche Spannung wie die Muskulatur auf (iso = gleich, tonisch = Spannung)
    • Flüssigkeitsverlust beim Sport immer ausgleichen
  • Ausgewogene Ernährung – Magnesiumhaltig
  • Aufwärmen vor Sport
  • Regelmäßige Dehnübungen
  • Potenzielle Auslösefaktoren (Alkohol) meiden
    • Verzicht auf Koffein
    • Verzicht auf Alkohol
    • Elektrolytlösungen nach Alkoholkonsum, um die Elektrolytverschiebung auszugleichen.
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Bei Kindern

Wadenkrämpfe haben bei KIndern ähnliche Ursachen wie bei Erwachsenen wie zum Beispiel: Mangel an Flüssigkeit oder Elektrolyte (Calcium, Magnesium), Überanstrengung beim Sport

Darüber haben Kinder besonders in der Wachstumsphase einen erhöhten Bedarf an Calcium und Magnesium.

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In der Schwangerschaft

Schwangere leiden oftmals unter Wadenkrämpfen aufgrund eines erhöhten Nährstoffbedarfs.

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Zahlen & Fakten

  • Alter – Das Risiko für Wadenkrämpfe steigt mit dem Alter. Kinder klagen nur sehr selten über Wadenkrämpfe.
aktualisiert: 28.05.2025
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