Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

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Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

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pfeilKurzfassung

Die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) bezeichnet den Zustand, in dem die Schilddrüse nur unzureichend Schilddrüsenhormone (T3,T4) produziert. Durch die Unterfunktion der Schilddrüse arbeitet der Stoffwechsel von Betroffenen langsamer.

pfeilIst das gefährlich?

Wird die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) frühzeitig entdeckt und entsprechend behandelt, können die Betroffenen ein normales Leben ohne Einschränkungen führen.

Gefährlich wird eine Schilddrüsenunterfunktion erst, wenn diese lange Zeit ohne Behandlung bleibt und somit das Risiko für ernstzunehmende Komplikationen steigt.

pfeilWann zum Arzt?

Wenn bei Dir die typischen Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten, wie zum Beispiel über längere Zeit bestehender Antriebsarmut und Müdigkeit, Haarausfall, Stimmungsschwankungen mit Neigung zur Depression, die sich nicht durch andere Ursachen wie zum Beispiel Stress erklären lassen, solltest Du ein Arzt zur Abklärung der Beschwerden aufsuchen.

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Einteilung & Formen

Je nach Ort der Entstehung kann eine Schilddrüsenunterfunktion eingeteilt werden in:

  • Primäre Schilddrüsenunterfunktion – entsteht am Ort der Schilddrüse selbst
  • Sekundäre Hypothyreose – diese Form entsteht durch einen Mangel des sogenannten Thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH), welches im Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse gebildet wird und die Funktion hat, am Zielorgan durch Bindung an spezifische Rezeptoren die Produktion und Ausschüttung der Schilddrüsenhormone zu stimulieren. 
  • Tertiäre Hypothyreose – entsteht durch einen Mangel des sogenannten Thyreoliberins / Thyreotropin-freisetzenden Hormons (TRH), welches im Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns) produziert wird und die Funktion hat, im Hypophysenvorderlappen (Hypophyse = Hirnanhangsdrüse) die Bildung von TSH zu stimulieren.
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Ursachen

  • Hashimoto-Thyreoiditis – die häufigste Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung, bei der es zu einer schrittweisen Zerstörung der Schilddrüsenzellen kommt.
  • Seltene Ursachen – weitaus seltener, aber durchaus möglich, sind „iatrogene“ (also durch den Arzt verursachte) Hypothyreosen bei Zustand nach operativer Entfernung der Schilddrüse oder nach Radiotherapie sowie als Folge einer Therapie mit Thyreostatika (Medikamente, welche die Produktion oder die Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen hemmen).
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Symptome Schilddrüsenunterfunktion

Eine leichte Schilddrüsenunterfunktion verursacht kaum Symptome.

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Diagnose

  • Anamnesegespräch – Patientengespräch zur Erfassung der aktuellen Symptome, der Krankengeschichte, Einnahme von Medikamenten usw.
  • Körperliche Untersuchung – Ertasten der Schilddrüse
  • Blutuntersuchung -
    • Bestimmung des TSH-Wertes (Thyreotropin = Thyreoidea-stimulierendes Hormon, welches im Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse gebildet, gespeichert und bei Bedarf ins Blut abgegeben wird, um an spezifische Rezeptoren auf der Schilddrüsenoberfläche zu binden und somit die Produktion von Schilddrüsenhormonen zu stimulieren)
    • Bestimmung der Schilddrüsenhormone T4 und T3
  • Bestimmung von Autoantikörpern – die im Rahmen einer Hashimoto-Thyreoiditis nachweisbar bzw. erhöht sein könnten:
    • Anti-Thyreoperoxidase-Antikörper (in ca. 90% der Fälle nachweisbar)
    • Anti-Thyreoglobulin-Antikörper (in ca. 70% der Fälle nachweisbar)
  • Ultraschalluntersuchung – es wird meist ein Ultraschall der Schilddrüse durchgeführt.
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Behandlung Schilddrüsenunterfunktion

  • Gabe von L-Thyroxin – das Mittel der Wahl zur Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion ist L-Thyroxin (Levothyroxin). Dabei handelt es sich um synthetisch hergestelltes Hormon, welches große Ähnlichkeiten zum natürlichen Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) besitzt und im Körper zum Teil in das stoffwechselaktive Trijodthyronin (T3) umgewandelt wird.
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Medikamente

  • L-Thyroxin – zur medikamentösen Therapie der Wahl gehört L-Thyroxin (Levothyroxin). Dieses synthetische Hormon wird einschleichend dosiert bis hin zur individuell festgelegten Enddosis.
    Die Einnahme sollte idealerweise morgens auf leerem Magen erfolgen und muss in aller Regel lebenslang fortgeführt werden. 
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Prognose

Unter rechtzeitiger und konsequent durchgeführter Therapie müssen Betroffene keine Einschränkung ihrer Lebenserwartung befürchten. 

  • Bleibt die Hypothyreose lange Zeit unentdeckt und/oder unbehandelt, so können jedoch lebensbedrohliche Komplikationen auftreten. Dazu zählt in erster Linie das gefürchtete Myxödemkoma, welches heutzutage aufgrund der etablierten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten jedoch sehr selten geworden ist.  Als Folge eines operativen Eingriffs, einer schweren Infektion oder einer Verletzung kommt es bei den Betroffenen zum Abfall des Blutdrucks, zu Sauerstoffmangel und zur Unterkühlung. In einem solchen Fall ist die sofortige Behandlung auf der Intensivstation lebenswichtig. 
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Vorbeugung

Da die häufigste Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion die Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis darstellt, ist eine Vorbeugung nicht möglich. Bei einer durch Jodmangel verursachten Hypothyreose hilft es, auf eine ausgewogene und jodreiche Ernährung zu achten. 

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Dauer

In aller Regel handelt es sich bei der Schilddrüsenunterfunktion um eine dauerhafte Unterfunktion der Schilddrüse, welche eine lebenslange Behandlung notwendig macht.

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Bei Kindern

Bei Neugeborenen mit einer angeborenen Schilddrüsenunterfunktion manifestiert sich die Erkrankung direkt nach der Geburt durch typische Symptome wie zum Beispiel Trinkfaulheit, abgeschwächte Muskelreflexe, Adynamie, Verstopfung oder verlängerte Neugeborenengelbsucht.

Wird die Hypothyreose nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kommt es im Verlauf zu Wachstumsstörungen und zu einer verzögerten geistigen Entwicklung. 

Ein frühzeitiger Therapiebeginn erlaubt jedoch auch bei der angeborenen Hypothyreose eine gute Prognose.

pfeilIn der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft muss eine Schilddrüsenunterfunktion besonders engmaschig kontrolliert werden.

Der Hormonbedarf der werdenden Mütter ist erhöht, die L-Thyroxin-Dosis sollte entsprechend eingestellt werden.

Eine unzureichende Kontrolle der Schilddrüsenunterfunktion kann zur Fehl- oder Frühgeburt führen, die Föten können schwere körperliche und geistige Schäden davontragen. 

Hinweis! Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

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Statistiken

  • Ca. 1% der Menschen in Deutschland leiden an einer Schilddrüsenunterfunktion.
  • 1 von ca. 3200 Neugeborenen wird mit einer Schilddrüsenunterfunktion geboren.
pfeilZusammenfassung
  • Oft ist Hashimoto-Thyreoiditis die Ursache für die Schilddrüsenunterfunktion.
  • Abgeschlagenheit, Gewichtszunahme, Verstopfung und häufiges Frieren sind typische Anzeichen.
  • Die Behandlung erfolgt mit L-Thyroxin Tabletten.
  • Eine Schilddrüsenunterfunktion bleibt ein Leben lang.
  • Bei konsequenter Behandlung ist die Prognose gut.
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