Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!

Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

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pfeilKurzfassung

Bei einer Verstopfung, auch Obstipation genannt, handelt es sich um eine Störung im Verdauungssystem mit erschwerter oder schmerzhafter Stuhlentleerung. Von Verstopfung spricht man, wenn man mindestens 4 Tage lang keinen Stuhlgang hat, oder weniger als dreimal pro Woche Stuhlgang hat. Es wird zwischen einer akuten (kurze Dauer) und chronischen (anhaltenden) Form unterschieden.

ArrowDownIst das gefährlich?

In der Regel ist eine Verstopfung völlig harmlos.

Es bilden sich keine giftigen Stoffe, wenn der Stuhl länger im Darm verbleibt.

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Wann zum Arzt?

Mit einer Verstopfung muss man nicht sofort zum Arzt.

Wenn die Verdauungsprobleme bzw. ein harter Stuhlgang jedoch immer wieder auftreten, ist ein Arztbesuch zu empfehlen.
Bei akuter Verstopfung über eine Woche sollte ebenfalls ein Arzt besucht werden.

Kommt es zu ungewolltem Gewichtsverlust oder Blut im Stuhl, solltest Du umgehend ein Arzt zur Klärung der Ursache aufsuchen.

Wann zum Notarzt?

Bei einem Verdacht auf Darmverschluss mit:

  • Starken Bauchschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Fieber
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Die häufigsten Auslöser - wie erkennen?

Im Folgenden beschreiben wir kurz die möglichen Auslöser.

Falsche Ernährung

Lebensmittel, die eine verstopfende Wirkung haben:

  • Bananen, geriebener Apfel
  • Bittere Schokolade
  • Zwieback
  • Reis
  • Haferflocken
  • Kartoffeln
  • Weißmehlprodukte, Weißbrot, Knäckebrot, Dinkelbrot
  • Salzstangen

Stress

  • Emotionaler und Körperlicher Stress
  • Verstopfung oder Durchfall mit Magenschmerzen, Appetitlosigkeit
  • Herzklopfen
  • Weiche Knie
  • Chronische Müdigkeit
  • Atembeschwerden

Medikamente

Medikamente, die zu einer Verstopfung führen können:

  • Antazida
  • Antidepressiva
  • Codein
  • Opiate

Darmverschluss

  • Starke Bauchschmerzen
    • Wellenartig, anhaltend
  • Fieber
  • Erbrechen
  • Durchfall – bei unvollständigem Verschluss
  • Blähungen, aber auch das Ausbleiben von Darmwinden
  • Verstopfung

Zum Thema Darmverschluss

Reizdarmsyndrom

  • Veränderung des Stuhlgangs
    • Verstopfung, aber auch Durchfall möglich
    • Weicher Stuhlgang – Zu Schmerzbeginn
    • Schleim im Stuhl
  • Bauchschmerzen
    • Besserung der Schmerzen nach dem Stuhlgang
  • Blähbauch
  • Völlegefühl
  • Unvollständige Stuhlentleerung

Zum Thema Reizdarmsyndrom

Darmerkrankungen

Erkrankung des Darmes können eine Verstopfung auslösen

Unklare Ursache

Nicht selten bleibt die Ursache einer Verstopfung völlig ungeklärt.

pfeilLokalisation des Symptoms

Die Lokalisierung der Ursache bei Verstopfung kann von Person zu Person unterschiedlich sein.

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Einteilung & Formen

Eine Verstopfung kann eingeteilt werden in:

  • Akute Verstopfung – Entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit. Ernährung, Lebensumstände, Medikamente, Hormonumstellungen, Infektionen oder ein Darmverschluss kommen als Auslöser infrage. Die Dauer der Verstopfung hält nur kurz an.
  • Chronische Verstopfung - 3 Formen
    1. Kologene Obstipation (slow transit-Obstipation) – Verlängerte Transportzeit der Nahrung (verringerte Darmperistaltik) im Darm (länger als 5 Tage). Dem Stuhl wird kontinuierlich Wasser entzogen.
    2. Anorektale Obstipation (outlet obstruction) – Ursache liegt im Enddarm und After. (Gleichzeitige Kontraktion von Bauchmuskel und After)
    3.  Idiopathische Obstipation (unbekannte Ursache)
  • Sekundäre Verstopfung – eine Verstopfung als Folge einer anderen Erkrankung.
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Verlauf des Symptoms

Der Verlauf einer Verstopfung variiert je nach zugrundeliegender Ursache.

  • Akute Verstopfung – In den meisten Fällen handelt es sich um ein vorübergehendes Problem, welches mit der richtigen Behandlung innerhalb von Tagen bis Wochen wieder besser ist.
  • Chronische Verstopfung – Bei einer chronischen Verstopfung, die länger als drei Monate dauert, ist eine gründlichere Ursachenfindung notwendig, um gezielt therapieren zu können.
arrow downBegleitende Symptome

Grundsätzlich treten bei der akuten Form der Verstopfung die gleichen Symptome auf, wie bei der chronischen Form. Die Symptome entstehen bei der akuten Form jedoch sehr plötzlich.

Merkmale der Verstopfung sind:

  • Weniger als 3 Toilettengänge pro Woche
  • Gefühl einer nicht vollständigen Entleerung
  • Blockadegefühl
  • Starkes Pressen, um Stuhl absetzen zu können
  • Harter Stuhl
  • Manuelle Hilfe bei der Stuhlentleerung
  • Weicher Stuhl nur bei Gebrauch von Abführmitteln

Wenn von diesen Symptomen in einem halben Jahr in drei Monaten mindestens zwei dieser Beschwerden bei mindestens jedem vierten Stuhlgang auftreten, spricht man von einer Verstopfung.

Neben einer Verstopfung treten oftmals weitere Anzeichen auf, dazu zählen:

  • Blähbauch
  • Völlegefühl
  • Appetitlosigkeit
  • Abgeschlagenheit
Hinweis ArztbesuchBeachte bitte: Es müssen nicht zwangsläufig immer alle diese Verstopfung - Symptome auftreten. Manchmal sind Anzeichen stärker, manchmal schwächer oder treten erst gar nicht auf!
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Behandlung Verstopfung

Die Behandlung einer Verstopfung hängt in erster Linie von der auslösenden Ursache ab.

In den meisten Fällen kann eine Verstopfung gut von zu Hause aus behandelt werden.
Folgende Maßnahmen helfen bei einer Verstopfung.

  • Anpassung der Ernährung – Nimm Dir Zeit zum Essen, mit einer ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung.
    • Obst
    • Gemüse
    • Vollkornprodukte
    • Nüssen und Hülsenfrüchten.
  • Flüssigkeitszufuhr – Achte darauf, ausreichend zu trinken. Mindestens 1,5 Liter pro Tag.
    • Wasser
    • Tee
    • Fruchtschorlen
  • Bewegung – regelmäßige Bewegung regt die Darmtätigkeit an und kann Verstopfungen lindern.
  • Stuhlgang – Den Stuhlgang solltest Du nicht unterdrücken und Dir ausreichend Zeit nehmen.
  • Abführmittel – können bei akuter Verstopfung kurzfristig eingesetzt werden
    • Stuhlweichmacher wie zum Beispiel Macrogol erweichen den Stuhl und können das Abführen erleichtern
  • Ärztliche Behandlung – Wenn die Verstopfung schwer ist oder bei chronischer Verstopfung, kann eine ärztliche Behandlung erforderlich sein
  • Operation (selten) – Liegt eine Störung in der Passage des Darms zugrunde, muss ggf. eine Operation stattfinden.
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Medikamente

Abführmittel sollten bei einer Verstopfung erst eingesetzt werden, wenn Bewegung und Hausmittel nicht die gewünschte Wirkung erbringen.
Auf dem Markt gibt es frei verkäufliche und rezeptpflichtige Arzneimittel.

  • Zu den Abführmitteln zählen Ballaststoffe, Stuhlweichmacher, osmotische Abführmittel (binden im Darm Wasser und verflüssigen den Stuhl), stimulierende Abführmittel (Stimulieren die Darmtätigkeit)
  • Weiterhin gibt es sogenannte Prokinetika, welche auf die Muskulatur in der Darmwand wirken und so die Darmbewegungen verstärken.
  • Laxantien erleichtern den Stuhlabgang.
arrow downHausmittel Verstopfung

Zur Behandlung einer Verstopfung reichen in der Regel einfach Hausmittel.

Zu den Maßnahmen, die Du zu Hause selbst ergreifen kannst, zählen:

  • Ballaststoffreiche Ernährung
  • Natürliche Abführmittel wie Leinsamen, Flohsamen, Rettichsaft
  • Bauchmassage – zur Anregung der Darmbewegung lockere leichte Massagen des unteren Bauches.
  • Wärme – Ein Wärmkissen oder eine Wärmflasche für ca. 15 Minuten auf den Bauch.
  • Viel Flüssigkeit trinken
  • Regelmäßige Toilettenroutine

Natürliche Abführmittel

Die Wirkung der natürlichen Abführmittel kann erst einige Tage nach der Einnahme wirken.

  • Leinsamen – Dreimal täglich einen Esslöffel zwischen den Mahlzeiten mit einem großen Glas Wasser (mind. 200ml)
  • Probioitsche Mittel
    • Joghurt
    • Sauerkraut
    • Rote Beete
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Hausmittel sind oft eine gute Ergänzung, haben jedoch bei einigen Erkrankung ihr Grenzen! Bei Unklarheit wende Dich an Deinen Arzt.
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Prognose

  • Die Prognose bei einer Verstopfung ist fast immer sehr gut.
  • In den meisten Fällen ist Verstopfung ein vorübergehendes Problem, welches erfolgreich behandelt werden kann.
  • Mit angemessenen Maßnahmen zur Ernährungsumstellung, Flüssigkeitszufuhr, Bewegung und ggf. die Verwendung von Medikamenten ist den meisten Menschen bei Verstopfung eine Erleichterung der Symptome verschafft.
  • Fast in jedem Fall kann eine Verstopfung erfolgreich behandelt und kontrolliert werden.
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Dauer

Die Dauer ist individuell sehr unterschiedlich und variiert je nach Person und Ursache.

Grundsätzlich kann man sagen:

  • Unkomplizierte akute Verstopfung – wenige Tage bis maximale eine Woche
  • Chronische Verstopfung, je nach Ursache – einige Monate
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Vorbeugung

Es gibt Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um einer Verstopfung vorzubeugen. Diese ähneln den Therapiemaßnahmen bei einer Verstopfung.

  • Ernährung – Eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung.
  • Zeit nehmen – in Ruhe essen, gründlich kauen.
  • Bewegung
  • Stuhlgang – Nimm Dir für den Stuhlgang Zeit. In Ruhe und dem Stuhldrang nachgeben. (soweit möglich, nicht einhalten)
  • Entspannung
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Bei Kindern

Auch bei Kindern ist die Verstopfung ein häufiges Problem.

Es kann verschiedene Ursachen haben, wie Essgewohnheiten, fehlende Flüssigkeitsaufnahme oder Angst vor dem Stuhlgang.

Behandelt wird die Verstopfung bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen.

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In der Schwangerschaft

Eine Verstopfung in der Schwangerschaft ist sehr häufig.

Grund dafür sind der zunehmende Bauchumfang, die vermehrte Produktion von Schwangerschaftshormonen.

Ebenfalls begünstigen die oft eingenommenen Eisenpräparate eine Verstopfung, da sie die Darmaktivität einschränken.

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Zahlen & Fakten

  • Häufigkeit – Man geht davon aus, dass in etwa 10 % der Bevölkerung in den Industrieländern an einer chronischen Verstopfung leiden.
    • Bei Kindern sind es in etwa 3%.
  • Geschlecht – Frauen sind häufiger von einer Verstopfung betroffen als Männer.
aktualisiert: 29.10.2024
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Autor
Dennis Tahiri
Arzt
Autor

Dennis studierte Medizin in Gießen an der Justus-Liebig-Universität. Bereits während seiner Studienzeit verfasste und korrigierte Dennis zahlreiche medizinische Artikel bei Dr-Gumpert.de. Zudem entwickelte Dennis unzählige Selbsttests, dies es dem Leser ermöglichten, auf spezielle Erkrankungen zu testen.

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Patienteninformation
Verstopfung
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  • Anamnesegespräch – Der Arzt wird Fragen zu vorliegenden Symptomen und der Dauer der Verstopfung sowie zu möglichen Auslösern stellen.
    • Im Anschluss kann der Arzt verschiedene diagnostische Maßnahmen ergreifen, um die Ursache der Verstopfung abzuklären und eventuell die Lokalisation festzustellen
  • Palpation – Durch Abtasten des Bauches kann der Arzt Verhärtungen oder Vergrößerungen des Darmes feststellen
  • Stuhluntersuchung – Mit einer Stuhlanalyse können Blutungen, Infektionen, Darmfehlbesiedelungen oder Entzündungen beurteilt werden.
  • Bildgebenden Verfahren werden eher selten notwendig – mittels Computertomographie (CT), Röntgen oder Ultraschall können strukturelle Veränderungen oder Blockaden festgestellt werden
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