Ohrenschmalz entfernen - sicher und gefahrlos

• In den Talgdrüsen (Glandulae ceruminosae) unseres äußeren Ohrs wird der Ohrenschmalz, ein klebriges, gelb-braunes, dickflüssiges Sekret, gebildet. 
• Beim Sprechen, Kauen oder anderen Bewegungen des Kiefers wird das Sekret mitsamt jeglicher Schmutzpartikel, abgestorbene Hautschuppen, Haare und Fremdkörper langsam durch unseren Gehörgang nach außen befördert und dient somit einem Selbstreinigungsprozess.
• Zudem besitzt der Ohrenschmalz eine antibakterielle und antimykotische (gegen Pilze) Wirkung und schützt uns so auch für Infektionen.
• Die klebrige und leicht saure Schutzfilm hat zusätzlich die Funktion, Insekten vor dem Eindringen zu verscheuchen.

• Auftreten von Hörproblemen
• Ungewöhnliche Farbe/Geruch des Ohrenschmalzes
• Verletzungen des Gehörgangs bzw. Trommelfells
• Ohrenschmalzpfropf (Teilweiser oder vollständiger Verschluss aufgrund von Ohrenschmalz)
• Juckreiz, Entzündungen oder Ausfluss

Obwohl Ohrenschmalz essentiell für die Gesundheit unserer Ohren ist und Teil des Selbstreininigungssystems sind, können übermäßige Ansammlungen zur Verstopfung des Gehörgangs (Ohrschmalzpfropf, Cerumen obturans) führen und so einige Probleme mit sich ziehen:

• Einschränkung bzw. Verlust des Hörvermögens
• Juckreiz und Irritationen
• Ohrgeräusche (Tinnitus)
• Druckgefühl
• ggf. Ohrenschmerzen
• ggf. Schwindelgefühl

• Ohrenspülung (Ohrendusche)
  • Neige den Kopf (z.B. unter der Dusche) seitlich nach unten
  • Spüle den Gehörgang mit etwas lauwarmen Wasser
  • Anschließend kannst du ein Kosmetiktuch nehmen und leicht am äußersten Teil des Gehörgangs den Ohrenschmalz entfernen, der durch diese Methode weiter nach außen tritt
• Entfernung durch einen HNO-Arzt
  • Ohrlöffel/Cerumenhaken – Der Facharzt kann mit einigen medizinischen Hilfsmitteln Ansammlungen von Ohrenschmalz entfernen
  • Absaugung – Hierbei wird ein dünnes Metallrohr ins Ohr eingeführt, welches den Ohrenschmalz abgesaugt, wie ein kleiner Staubsauger.
  • Ohrenspülung – Der Arzt spült das Ohr mit lauwarmen Wasser und löst so den Ohrenschmalz, damit er leichter entfernt werden kann
  • Ohrentropfen – Ohrentropfen zum Lösen eines Ohrenpfropfens mit Inhaltsstoffen wie beispielsweise Glycerol.

Eine sanfte Reinigung ist durchaus möglich, jedoch sollte man sehr vorsichtig sein, da ein Risiko vor Verletzungen und Austrocknung besteht.

Um Verletzungen am Ohr vorzubeugen, solltest Du einige Maßnahme beachten.

• Keine Wattestäbchen oder Ähnliches ins Ohr einführen! - Diese führen meist dazu, dass der Ohrenschmalz noch tiefer in den Gehörgang geschoben wird und kann ggf. zu Mikroverletzungen führen.
• Ohren nicht zu oft reinigen – Zu häufiges Reinigen kann zur Austrocknung und damit zu Irritationen und Juckreiz führen.
• Professionelle Reinigung – Suche Dir einen HNO-Arzt oder einen anderen Experten, der den Ohrenschmalz für Dich entfernt, um das Risiko für Verletzungen oder andere Komplikationen zu minimieren.
• Regelmäßige Gehörgangskontrolle beim HNO-Arzt
• Bei Babys – Besonders bei Säuglingen ist absolute Vorsicht geboten, da das Verletzungs- und Austrocknungsrisiko sehr hoch ist.
  • Verwende auch hier keine Wattestäbchen oder Ähnliches
  • Nicht zu oft reinigen (sonst trocknet die Haut des Gehörgangs aus)
  • Möglich – Feuchtes Tuch und Babyöl zur Reinigung und Pflege

Das Erscheinungsbild unseres Ohrenschmalzes ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht, genetischer Veranlagung und hormonellen Einflüssen.

Je nachdem kann die Farbe dann von hellgelb bis zu dunkelbraun und von klebrig-ölig bis hin zu flockig-trocken.

• Feucht (meist gelb-braun, fettig und klebrig) – meist in Europa und Afrika.
• Trocken (weiß und flockig) – weiter verbreitet in Ostasien.
• Ungewöhnliche Farbe – kann auf eine Infektion oder Blutung hinweisen.
• Ohrenschmalz ist geruchlos – Falls er dennoch komisch riechen sollte, kann dies ein Zeichen für eine Infektion sein.