Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!

Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

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pfeilKurzfassung

Tinnitus ist der Oberbegriff für Ohrengeräusche. Tinnitus (Ohrgeräusche) ist ein häufig auftretendes Problem, welches als anhaltendes Klingeln, Summen oder Pfeifen im Ohr wahrgenommen wird, ohne dass eine externe Schallquelle vorhanden ist. Diese störenden Ohrgeräusche können das tägliche Leben beeinträchtigen und verschiedene Ursachen haben. (Tinnitus, lat. = Klingeln)

ArrowDownIst das gefährlich?

Ein vorübergehendes Piepsen oder ein anderes Geräusch im Ohr kennt jeder, und ist kein Grund zur Sorge.
Nur in sehr seltenen Fällen steckt eine wirkliche ernste Erkrankung hinter den Geräuschen im Ohr.

Ein Tinnitus ist keine lebensbedrohliche Erkrankung, kann den Betroffenen jedoch stark in seiner Lebensqualität einschränken.

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Wann zum Arzt?

In vielen Fällen geht der Tinnitus von alleine wieder weg, z. B. nach Absetzen der verursachenden Medikamente oder nach einem Konzert (Discobesuch).

Wenn die Beschwerden nach mehreren Tagen immer noch bestehen bleiben, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.

Sofort zu einem Arzt solltest Du, wenn …

  • ein plötzlicher einseitiger Tinnitus auftritt
  • zudem sehr starke Kopfschmerzen auftreten
  • plötzlicher Hörverlust entsteht
  • begleitender Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen auftreten
  • Bewusstseinsverlust oder Bewusstseinsstörungen auftreten
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Die häufigsten Auslöser - wie erkennen?

Im Folgenden beschreiben wir kurz die möglichen Auslöser.

Lärm

  • Dauerhaft laute Umgebungsgeräusche (Konzert, Disko, Fußballstadion ...)
  • Lauter Knall (plötzlicher Schallüberdruck) – Die Haarzellen im Innenohr werden geschädigt und der Hörnerv reagiert überempfindlich.
  • Schrei ins Ohr

Stress

  • Dauerhafter Stress
  • Psychische Belastung
  • Angstzustände
  • Kopfschmerzen
  • Allgemeines Unwohlsein

Verstopfte Ohren

  • Ohrenschmalz verklumpt und verstopft den Gehörgang.
  • Schwerhörigkeit
  • Ohrenschmerzen

Zum Thema Ohrenschmalz entfernen

Otosklerose

  • Langsam voranschreitende Schwerhörigkeit
  • Zunächst nur ein Ohr betroffen, im Verlauf beide Ohren.
  • Betroffene hören in einer lauten Umgebung typischerweise besser als an leisen Orten.
  • tiefer klingender Tinnitus
  • Ggf. Schwindel

Zum Thema Otosklerose

Hörsturz

  • Meist einseitig
  • Hörschwierigkeiten – bis zum Hörverlust
    • Bestimmte Tonhöhen werden nicht mehr wahrgenommen.
  • Druckgefühl
  • Schwindel, Übelkeit und Erbrechen möglich

Zum Thema Hörsturz

Tubenbelüftungsstörung

Bei einer Tubenbelüftungsstörung (Tubendilatation) kommt es zur Verengung der Ohrtrompete.

  • Druckgefühl im Ohr
  • Ohrenschmerzen
  • Verminderte Hörfähigkeit

Morbus Meniere

  • Meist einseitig
  • Tieffrequente Ohrengeräusche
  • Drehschwindel
    • Fallneigung zur Erkrankten Seite
  • Hörverlust
  • Druckgefühl
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Schwitzen

Zum Thema Morbus Menière

Chronische Mittelohrentzündung

  • Plötzliche, stechende Ohrenschmerzen
    • Einseitig oder beidseits
  • Verminderte Hörempfinden
  • Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Tinnitus (Ohrengeräusche)
  • Gleichgewichtsstörungen

Zum Thema Mittelohrentzündung

Altersbedingter Hörverlust

Altersschwerhörigkeit wird als Presbyakusis bezeichnet

  • Die Fähigkeit Geräusche wahrzunehmen nimmt im Alter ab.
  • Das Risiko für Ohrengeräusche steigt mit dem Alter.
    • Meist ab dem Alter von 50 Jahren.
    • Je Älter der Mensch, desto höher das Risiko einer Hörstörung.

Fremdkörper im Ohr

  • Juckreiz
  • Unbehagen
  • Hörverlust auf der betroffenen Seite
  • Ggf. Ausfluss aus dem Ohr
  • Ohrenschmerzen

Medikamente

Medikamente, welche zu einem Tinnitus führen können

  • Rheumamedikamente
  • Starke Schmerzmittel
  • Antidepressiva
  • Antibabypille
  • Betablocker
  • Diuretika
  • Einige Antibiotika
  • ASS bei sehr hoher Dosierung

Tumor am Hörnerv

  • Geräusche im Ohre (Tinnitus)
  • Stetig fortschreitender Hörverlust
  • Kopfschmeren
  • Gefühl eines verstopften Ohres
  • Druckgefühl im Ohr
  • Ohrenschmerzen
  • Gleichgewichtsstörungen/ Gangunsicherheit
  • Schwindel
pfeilLokalisation des Symptoms
Lokalisation Tinnitus
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Die Geräusche im Ohr können als Umgebungsgeräusche wahrgenommen werden [1] oder man hat das Gefühl, die Geräusche entstehen im Kopf selbst [2].

Je nach Ort der auftretenden Ohrgeräusche kann der Tinnitus lokalisiert. Folgende Bereiche sind möglich:

  • Rechtsseitiger Tinnitus
  • Linksseitiger Tinnitus
  • Beidseitiger Tinnitus
  • Tinnitus im Kopf 
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Einteilung & Formen

Ein Tinnitus kann eingeteilt werden in:

  • Objektiver Tinnitus – Die Ohrgeräusche können sowohl vom Betroffenen als vom Untersuchenden wahrgenommen werden.
    • In der Regel durch körpereigene Schallquelle
  • Subjektiver Tinnitus – Die Ohrgeräusche können nur vom Betroffenen wahrgenommen werden.
    • Ursache beispielsweise in der Cochlea, dem Mittelohr, dem Hörnerv etc.
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Verlauf des Symptoms

Ein Tinnitus kann einen akuten, oder chronischen Verlauf nehmen:

  • Akuter Verlauf – Die Symptome der Ohrengeräusche bestehen kürzer als 3 Monate.
  • Chronischer Verlauf – Die Symptome der Ohrengeräusche bestehen länger als 3 Monate.
arrow downBegleitende Symptome
  • Ohrgeräusche (Leitsymptom) – Geräusche wie Pfeifen, Klingeln, Pulsieren, Brummen oder Rauschen sind das Leitsymptom bei einem Tinnitus.
  • Hyperakusis – Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber normalen Geräuschen in der Umgebung.
  • Hörminderung – Betroffene nehmen Geräusche in der Umwelt schlechter wahr.
Hinweis ArztbesuchBeachte bitte: Es müssen nicht zwangsläufig immer alle diese Tinnitus - Symptome auftreten. Manchmal sind Anzeichen stärker, manchmal schwächer oder treten erst gar nicht auf!
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Diagnose Tinnitus

  • Anamnese – Ausführliches ärztliches Untersuchungsgespräch zwischen Arzt und dem Patienten.
  • HNO-Untersuchung
    • Auskultieren (Abhören) des Ohres – zur Differenzierung zwischen subjektiven und objektiven Tinnitus.
    • Otoskopie
  • Bildgebende Verfahren – z. B. Doppler-Sonographie
  • Tonschwellenaudiogramm – Überprüfung des Gehörs mittels Audiometer.
  • Tympanometrie – Untersuchung der Mittelohrfunktion.
  • Weitere Untersuchungen – je nach Verdachtsdiagnose.
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Behandlung Tinnitus

Die Behandlung eines Tinnitus richtet sich nach der aufgetretenen Art.

Behandlung bei einem subjektiven Tinnitus

  • Schnellstmöglich Glucocorticoidtherapie - wenn Ursache noch ungeklärt und keine Kontraindikation besteht
  • Bei klarer und behandelbarer Krankheitsursache:
    • Funktionsstörung im Mittelohr, des Gehörgang, der Cochlea -  z. B. Cochlea-Implantat
    • Systemische Erkrankung -  z. B. Hypertonus medikamentös therapieren
    • Ursache im Kiefer oder Kauapparat - zahnärztliche bzw. kieferorthopädische Behandlung
    • Orthopädische Funktionsstörung - Physiotherapie

Behandlung bei einem objektiven Tinnitus

  • Kausaltherapie – basierend auf der Grunderkrankung.
  • Entfernen der körpereigenen Schallquelle – durch bspw. durch operative oder strahlentherapeutische Intervention.
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Medikamente

Derzeit besteht noch keine spezifische medikamentöse Behandlung für Tinnitus.

  • Medikamente gegen Grunderkrankung – ggf. medikamentöse Behandlung der Grunderkrankung.
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Prognose

Die Prognose bei einem Tinnitus ist abhängig von der Art.

  • Objektiver Tinnitus – Die Behandlung der Ursache des Tinnitus hat in den meisten Fällen eine gute Prognose.
  • Subjektiver Tinnitus
    • Akut auftretender Tinnitus – eine frühzeitige Therapie führt zu einer besseren Prognose.
    • Chronischer Tinnitus – Die Chance auf Heilung besteht, die Aussicht auf Erfolg ist jedoch leider eher gering.
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Komplikationen

  • Schlafstörungen
  • psychische Belastungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Soziale Isolation
  • Hörverlust
  • Verschlimmern der Grunderkrankungen
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Dauer

Die Dauer eines Tinnitus ist nur schwer abzuschätzen und ist abhängig von der zugrundeliegenden Ursache.

Die Dauer kann zwischen wenigen Sekunden/ Minuten bis hin zu einem dauerhaft, chronischen Verlauf variieren.

Bleibt der Tinnitus länger als 3 Monate bestehen, spricht man von einem chronischem Tinnitus.

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Vorbeugung

Eine allgemein spezifische Methode zur Vorbeugung vor einem Tinnitus existiert aufgrund der Vielzahl an Ursachen nicht.

  • Gehörschutz – jedoch kann man die das Gehör vor Lärmschädigungen effektiv schützen (z. B. Ohrstöpsel, Ohrenschutz bei Maschinenbetrieb)
  • Stressreduktion – bei psychisch bedingten Tinnitus.
pfeil

Zahlen & Fakten

  • Häufigkeit – Das Lebenszeitrisiko an Tinnitus zu erkranken beträgt ca. 25%
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Autor
Rebecca Sell
Medizinstudentin im PJ
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Rebecca ist Medizinstudentin Frankfurt am Main und befindet sich derzeit im Praktischen Jahr (PJ).

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