Ohrenschmerzen

Die Gefährlichkeit von Ohrenschmerzen ist natürlich abhängig von der zugrundeliegenden Ursache.

In vielen Fällen sind die Ursachen der Ohrenschmerzen harmlos und lassen sich leicht behandeln.

Wenn jedoch zusätzlich neben den Ohrenschmerzen noch Schwindel, Fieber und Hörverlust auftreten, kann dies unter Umständen ein Anzeichen auf schwerwiegende Probleme hinweisen.
Eine frühzeitige Diagnose ist in diesem Fall notwendig.

Bei folgenden Symptomen bzw. Merkmalen im Zusammenhang mit Ohrenschmerzen ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.

• Ausfluss aus dem Ohr
• Fieber
• Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen
• Hörverlust
• Sehstörungen/ Doppelbilder
• Schwellung um das Ohr herum

Beachte bitte: Falls Du Dir unsicher bist oder Du Dich unwohl fühlst, verständige einen Arzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst!

Der Verlauf von Ohrenschmerzen hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache und der rechtzeitigen Diagnose und Behandlung ab. Im Allgemeinen kann man den Verlauf wie folgt beschreiben:

• akute Ohrenschmerzen
• wiederkehrende Ohrenschmerzen
• chronische Ohrenschmerzen

Ohrenschmerzen lassen sich einteilen in 

• Primäre Ohrenschmerzen (primäre Otalgie) – Ohrenschmerzen aufgrund einer Ursache des Ohres.
• Sekundäre Ohrenschmerzen (sekundäre Otalgie) – Die Schmerzursache ist nicht im Ohr selbst, sondern der Schmerz wird auf das Ohr projiziert.

Ohrenschmerzen sind häufig mit weiteren Anzeichen vergesellschaftet. 

Nicht selten kommt es neben den Ohrenschmerzen zu

• Ohrgeräusche (Tinnitus) - 
• Austritt von Flüssigkeit aus dem Ohr - 
• Hörverlust
• Fieber - Kommt es neben den Ohrenschmerzen zu Fieber, ist die ein Anzeichen für einen möglichen Infekt.
• Schwindel- und Gleichgewichtsstörungen
• Kopfschmerzen

Beachte bitte: Es müssen nicht zwangsläufig immer alle diese Ohrenschmerzen - Symptome auftreten. Manchmal sind Anzeichen stärker, manchmal schwächer oder treten erst gar nicht auf!

• Anamnese – Gespräch zwischen Arzt und Patient zum Erfassen der Symptome und der Krankengeschichte.
• Körperliche Untersuchung
  • Inspektion von Mund und Rachen
  • Abtasten der Lymphknoten
  • Ohrspiegelung (Otoskopie)
  • Valsalva-Manöver (Tubenfunktionsprüfung)
• Hörtest (Audiometrie)
• Bildgebende Verfahren – wie Computertomographie (CT) bei Vermutung der Ursache in einem knöchernen Teil (z.B. Mastoiditis)

Um Ohrenschmerzen richtig behandeln zu können, muss zunächst die Ursache der Schmerzen diagnostiziert werden.
Im Folgenden sind gängig Maßnahmen zur Behandlung der Ohrenschmerzen aufgelistet.

• Schmerzmittel – bspw. Paracetamol oder Ibuprofen gegen die Schmerzen.
• Entlastungsdrainage – Flüssigkeit ablassen und Druck reduzieren.
• Ohrentropfen (Trommelfell muss intakt sein)
• Wärmebehandlung – warme Kompresse auf das betroffene Ohr legen.
• Kausaltherapie – Behandlung der zugrunde liegenden Ursache (z. B. Allergie, Nasennebenhöhlenentzündung …)

Der Einsatz möglicher Medikamente ist abhängig vom Auslöser der Ohrenschmerzen. 
Folgende Medikamente kommen bei der Behandlung von Ohrenschmerzen zum Einsatz.

• Schmerzmittel – z. B. Paracetamol oder Ibuprofen
• Antibiotika – Bei einer bakteriellen Ursache (z. B. Amoxicillin, Azithromycin oder Cefuroxim)
• Ohrentropfen – mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Hydrocortison oder betäubenden Wirkstoffen wie Benzocain.
• Entzündungshemmende Medikamente – z. B. Prednison
• Antihistaminika (wenn Allergie Ursache ist) - z.B. Loratadin oder Cetirizin

Beachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!

• Wärmebehandlung: z.B. warmes Tuch
• Zwiebelwickel
• Ohröltropfen

Beachte bitte: Hausmittel sind oft eine gute Ergänzung, haben jedoch bei einigen Erkrankung ihr Grenzen! Bei Unklarheit wende Dich an Deinen Arzt.

Die Prognose bei Ohrenschmerzen ist abhängig von der zugrundeliegenden Ursache.

In den meisten Fällen sind die Ohrenschmerzen nur vorübergehend und lassen sich gut mit Ruhe, Schmerzmitteln (ggf. Antibiotika) und Hausmitteln behandeln.

Komplikationen sind selten, können jedoch auftreten, wenn Infektionen unbehandelt bleiben oder sich ausbreiten.

Komplikationen sind bei Ohrenschmerzen selten. Bei einer Infektion als Ursache und einer ausbleibenden Behandlung besteht jedoch die Gefahr einer Ausbreitung der Infektion auf umliegende Bereiche.

• Perforiertes Trommelfell
• Mastoiditis
• chronische Mittelohrentzündung
• Gehirninfektion
• Labyrinthitis
• Cholesteatom

Die Dauer, wie lange Ohrenschmerzen bestehen bleiben, hängt von der Ursache der Ohrenschmerzen ab.

In den meisten Fällen sind die Schmerzen nur temporär und die Beschwerden klingen innerhalb von wenigen Tagen wieder ab.

Kommt es innerhalb weniger Tage zu keiner Besserung der Symptome, oder gar zu einer Verschlimmerung, musst Du einen Arzt aufsuchen, um eine entsprechende Therapie einzuleiten.

Besonders, wenn die Schmerzen durch chronische Probleme wie wiederkehrende Mittelohrentzündungen verursacht werden, können die Schmerzen länger anhalten und immer wieder auftreten.

Es existieren einige Maßnahmen, die vor Ohrenschmerzen schützen können.

• Ausreichende Flüssigkeitszufuhr – Achte darauf, dass Du über den Tag verteilt ausreichend trinkst. Ein Erwachsener sollte mind. 2,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei hohen Temperaturen oder sportlicher Betätigung entsprechend mehr.
• Ohrenschutz – Die Ohren trocken und geschützt halten (besonders bei kaltem Wetter)
• Gehörschutz – Laute Geräusche vermeiden: ggf. Gehörschutz bzw. Ohrstöpsel.
• Richtige Ohrhygiene – Achte auf eine regelmäßige, gute und sanfte Reinigung Deiner Ohren.
• Druckausgleichmethoden – beim Fliegen, Tauchen oder Ähnlichem.

Der Ohrenschmerz ist ein Symptom, welches bei Kindern sehr häufig auftritt.

Die meisten Arztbesuche treten bei Kindern mit Ohrenschmerzen aufgrund einer Mittelohrentzündung auf.

• Alter – insbesondere Kinder sind anfällig für Ohrenschmerzen, wobei bis zu 75% der Kinder im Vorschulalter mindestens einmal eine Mittelohrentzündung erleben.