Herzschrittmacher - Indikation, OP, Risken & Erfolgsaussichten

• Kardiologen
• ggf. Herz-Thorax-Chirurgen

Ein Herzschrittmacher ist bei passender Indikation lebensrettend und somit das sinnvollste überhaupt.

• Ein-Kammer-Schrittmacher - stimuliert entweder den rechten Vorhof oder die rechte Kammer.
• Zwei-Kammer-Schrittmacher - stimuliert den rechten Vorhof und die rechte Kammer.
• Drei-Kammer-Schrittmacher - stimuliert den rechten Vorhof, die rechte und die linke Kammer.

• Bradykarde Herzrhythmusstörungen – zu langsame Störungen des Herzschlags
  • AV Block II Typ Mobiz, AV Block III
  • Sinusbradykardie
  • Bradyarrhythmia absoluta
  • Karotissinussyndrom
  • Sick-Sinus-Syndrom
• Tachykarde Herzrhythmusstörungen – zu schnelle Störungen des Herzschlags
• Hochgradige Herzinsuffizienz kombiniert mit komplettem Linksschenkelblock

• Temporäre Kontraindikation für Stimulation
  • Intoxikation (Vergiftung)
  • Hypothermie (Unterkühlung)
• Bestimmte Herzfehler oder anatomische Varianten können technische Probleme hervorrufen
  • (konkret Trikuspidalklappenatresie/-ersatz, Shuntvitien, Venenanomalien)

• Anamnese
• Körperliche Untersuchung
• Diagnostik – der zugrundeliegenden Herzrhythmusstörung.
• Detaillierte Aufklärung des Patienten.

• Einsetzen des Herzschrittmachers in örtlicher Betäubung, kurzer Eingriff (<1 Stunde).
• Gerät liegt unter der Haut, meist rechts unterhalb des Schlüsselbeins.
• Elektroden werden über die Gefäße bis zum Zielort im Herzen vorgeschoben.
• Kontrolle der korrekten Lage mittels Röntgen.
• Wenn Herzschrittmacher in Betrieb
  • Registrierung der elektrischen Aktivität des Herzens – sobald notwendig gibt Gerät einen Impuls ab, der den Herzschlag auslöst.

• Die Dauer des Eingriffs zur Implantation des Herzschrittmachers ist mit ca. 30–60 Minuten verhältnismäßig kurz.
• Ein Herzschrittmacher wird dauerhaft bis zum Lebensende getragen.

• Direkt nach dem Einsetzen
  • Einige Tage körperliche Schonung.
  • Nicht schwer heben/tragen.
  • Arm nicht über 90° abspreizen.
• Mögliche Fahruntauglichkeit, insbesondere für Berufskraftfahrer!
  • Unbedingt Rücksprache mit behandelndem Arzt halten
• MRT-Tauglichkeit prüfen – auch bei MRT tauglichen Geräten wird nach dem MRT eine Reprogrammierung des Schrittmachers empfohlen!

• Infektion
• Perforation (Durchstechen) der Herzhöhle durch die Elektrode
• Schrittmachersyndrom – Symptome wie Schwindel, Atemnot, Ohnmacht
• Rhythmusstörungen, die durch den Schrittmacher ausgelöst werden: z.B. Reentrytachykardie
• Ausfall des Schrittmachers

Beachte:Kontaktiere bei Nebenwirkungen immer Deinen behandelnden Arzt!

Ein Herzschrittmacher kostet je nach Gerät zwischen 500 und 5000 €.

• Die Erfolgsaussichten eines Herzschrittmachers sind extrem gut.
• Nach der Implantation ist ein nahezu uneingeschränktes Leben mit Herzschrittmacher möglich.

• Bei Kindern selten notwendig (in Deutschland etwa 50–100 Kinder betroffen).
• Indikation durch Kinderkardiologen gestellt bei angeborenen oder erworbenen Herzrhythmusstörungen.
• Ein Herzschrittmacher wird bei Kindern eher im Bauchraum implantiert.

• Eine Schwangerschaft ist trotz Herzschrittmacher möglich.
• Eine engmaschige Betreuung durch einen Kardiologen und Gynäkologen ist empfohlen.