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Nebenschilddrüsen - Überfunktion - was ist das?

Etwas ausführlicher ...

Beim Hyperparathyreoidismus kommt es zur übermäßigen Sekretion von Parathormon und somit einem Anstieg des Parathormonspiegel im Blut. Das Parathormon spielt eine Schlüsselrolle im Kalzium- und Phosphatstoffwechsel und wird von den Nebenschilddrüsen produziert.

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Kurz & knapp

  • Der Hyperparathyreoidismus entsteht durch Überfunktion der Nebenschilddrüsen.
  • Es kommen verschiedene Auslöser infrage.
  • Übelkeit, Erbrechen und Knochenschwund sind Anzeichen.
  • Bei frühzeitiger Diagnose ist die Prognose gut.
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Ist das gefährlich?

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass ein Hyperparathyreoidismus bei rechtzeitiger Diagnosestellung und entsprechender Behandlung einen ungefährlichen Verlauf nimmt. 

Eine Nebenschilddrüsenüberfunktion kann in seltenen Fällen jedoch einige Komplikationen nach sich ziehen.

Dazu zählen zum Beispiel: 

  • Nierensteinen – die Bildung von Nierensteinen und dadurch bedingt die Entwicklung von Nierenkoliken (krampfartige Bauch-/Flankenschmerzen, Harnwegsinfekte, Rückenschmerzen).
  • Hyperkalzämische Krise – die sogenannte hyperkalzämische Krise (ausgelöst durch zu hohe Kalziumspiegel im Blut), die ohne rasche Intervention bis hin zum Koma führen kann.
  • Nebenschilddrüsenunterfunktion – eine Nebenschilddrüsenunterfunktion als Folge der operativen Entfernung des Organs im Rahmen der Behandlung des primären Hyperparathyreoidismus (dies kann wegen des resultierenden Kalziummangels zu lebensbedrohlichen Krämpfen führen)
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Wenn Du die typischen Anzeichen eines Hyperparathyreoidismus wahrnimmst, und diese nach wenigen Tagen nicht von alleine wieder zurückgehen oder in ihrem Verlauf und ihrer Intensität auffällig sind, so solltest Du Dich sicherheitshalber bei Deinem Hausarzt vorstellen.

Dazu gehören zum Beispiel: Übelkeit und Erbrechen in Kombination mit Appetitlosigkeit und Verstopfung, krampfartige Flankenschmerzen, Knochen- und Gelenkschmerzen und eine depressive Verstimmung.

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Zahlen & Fakten

  • Ca. 20.000 - 24.000 Menschen erkranken jährlich.
  • Frauen sind in etwa 3-mal so häufig betroffen wie Männer.
  • Die meisten Betroffenen sind älter als 50 Jahre.
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Anatomie

Die Nebenschilddrüsen (Parathyroidea) sind 4 linsengroße Drüsen unmittelbar an der Schilddrüse.

Die Funktion der Nebenschilddrüse besteht in der Produktion des Hormons Parathormon und somit der Regulation des Kalziumstoffwechsels.

Kalzium ist wichtig für den Knochenaufbau und der Zähne, sowie der Funktionsfähigkeit von Muskeln.

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Einteilung & Formen

Je nach Lokalisation der Ursache, die zur übermäßigen Produktion des Parathormons führt, unterscheidet man mehrere Formen des Hyperparathyreoidismus. 

Am wichtigsten ist die Unterscheidung zwischen einem primären und einem sekundären Hyperparathyreoidismus.

  • Primärer Hyperparathyreoidismus – beim primären Hyperparathyreoidismus führt in den meisten Fällen das Vorliegen eines gutartigen hormonproduzierenden Tumors in den Nebenschilddrüsen (Adenom) zur Überproduktion von Parathormon.
  • Sekundärer Hyperparathyreoidismus – beim sekundären Hyperparathyreoidismus befindet sich die Ursache in anderen Organen. Im Rahmen verschiedener Erkrankungen, wie z. B. der chronischen Niereninsuffizienz oder der Malabsorption (gestörte Aufnahme von Nährstoffen im Darm), kommt es zu niedrigen Kalziumwerten im Blut (Hypolkalzämie). Die Hypokalzämie stellt einen Trigger für die Produktion des Parathormons dar, sodass die Nebenschilddrüsen auf diese Stoffwechsellage mit einer exzessiven Parathormon-Synthese reagieren.
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Ursachen Nebenschilddrüsen - Überfunktion

Ein Hyperparathyreoidismus kann auf verschiedenen Ursachen beruhen. 

  • Überfunktion der Nebenschilddrüsen – beim primären Hyperparathyreoidismus liegt die Ursache der Überfunktion der Nebenschilddrüsen im Organ selbst. In aller Regel ist ein gutartiger hormonproduzierender Tumor, ein sogenanntes Adenom, dafür verantwortlich. 
  • Niedriger Kalziumspiegel – beim sekundären Hyperparathyreoidismus reagieren die Nebenschilddrüsen auf einen niedrigen Kalziumspiegel im Blut (Hypokalzämie) mit einer übermäßigen Produktion von Parathormon.
    Zu den Erkrankungen, die eine solche Hypokalzämie begünstigen können, gehören zum Beispiel die chronische Niereninsuffizienz, die Leberzirrhose oder die Malabsorption (gestörte Aufnahme von Nährstoffen im Darm).
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Symptome Nebenschilddrüsen - Überfunktion

Eine übermäßige Produktion von Parathormon zieht eine Erhöhung des Kalziumspiegels im Blut nach sich. Die meisten Symptome sind durch die entstandene hyperkalzämische Lage zu erklären. Dazu zählen:

  • Übelkeit, Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Verstopfung
  • Bluthochdruck
  • Herzrhythmusstörungen
  • psychisch: depressive Verstimmung
  • Zu den Organveränderungen zählen
    • Nieren: Nierensteine, diffuse feinkörnige Verkalkung (Nephrokalzinose)
    • Knochen: Gliederschmerzen, Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, pathologische Knochenbrüche (Der Grund hierfür besteht darin, dass das Parathormon sogenannte Osteoklasten in den Knochen aktiviert, die durch Knochenabbau das Serumkalzium erhöhen sollen.)

Der sekundäre Hyperparathyreoidismus äußert sich durch ähnliche Beschwerden. Hinzu kommen ggf. noch Symptome der Grunderkrankung.

 

Hinweis ArztbesuchBeachte bitte: Es müssen nicht zwangsläufig immer alle diese Nebenschilddrüsen - Überfunktion - Symptome auftreten. Manchmal sind Anzeichen stärker, manchmal schwächer oder treten erst gar nicht auf!
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Diagnose Nebenschilddrüsen - Überfunktion

In vielen Fällen handelt es sich beim Hyperparathyreoidismus um einen Zufallsbefund.

  • Blutuntersuchung - Beurteilung der Parathormon-Konzentration immer in Zusammenschau mit den Kalzium- und Phosphatwerten, um Hinweise auf den Ursprung der vorliegenden Störung ableiten zu können.
  • Ggf. weiterführende Diagnostik zur Such der Ursache: Ultraschalluntersuchung der Nebenschilddrüsen und Nieren oder Einsatz von Schnittbildgebung (MRT, CT)
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Behandlung Nebenschilddrüsen - Überfunktion

Die Behandlung des Hyperparathyreoidismus hängt von der vorliegenden Form des Hyperparathyreoidismus ab. 

  • Operation – bei einem primären Hyperparathyreoidismus ist die operative Entfernung des gutartigen hormonproduzierenden Tumors die Therapie der Wahl, die in aller Regel zur Heilung des Beschwerdebildes führt.

Es gibt jedoch auch konservative Behandlungsmöglichkeiten, die infrage kommen, wenn eine Operation nicht möglich ist. Dazu gehören:

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Vitamin-D-Einnahme
  • Bisphosphonate – bei Frauen nach der Menopause kann die Einnahme sogenannter Bisphosphonate dabei helfen, der vermehrten Knochenbrüchigkeit entgegenzuwirken.
  • Cinacalcet - in einigen Fällen kann die Behandlung mit dem Wirkstoff Cinacalcet indiziert sein. Cinacalcet erhöht die Empfindlichkeit von Kalziumrezeptoren. Die Nebenschilddrüsen erhalten dadurch das Signal, dass genügend Kalzium vorhanden ist, sodass sie daraufhin weniger Parathormon ausschütten. 

Beim sekundären Hyperparathyreoidismus lässt sich das Beschwerdebild durch Behandlung der Grunderkrankung eindämmen.

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Medikamente Nebenschilddrüsen - Überfunktion

Cinacalcet  - gegebenenfalls kommt bei einem Hyperparathyreoidismus der Einsatz von Cinacalcet infrage. Die Einnahme bewirkt eine Sensibilisierung der Kalziumrezeptoren. Daraufhin schütten die Nebenschilddrüsen als Reaktion auf dieses Signal weniger Parathormon aus und es kommt zum Sinken des Kalziumspiegels.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Prognose Nebenschilddrüsen - Überfunktion

Wenn ein primärer Hyperparathyreoidismus rechtzeitig erkannt und operativ therapiert wird, so zeigt die Erkrankung einen positiven Verlauf und die Beschwerden verschwinden vollständig. 

Bei der sekundären Form hängen Verlauf und Prognose im Wesentlichen von der zugrunde liegenden Erkrankung ab.

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Dauer

Man kann keine pauschale Aussage darüber treffen, wie lange es dauert, bis ein Hyperparathyreoidismus wieder verschwindet.

  • Im Wesentlichen hängt die Dauer der Erkrankung vom Zeitpunkt der Diagnosestellung ab. Oftmals präsentieren sich sowohl der primäre als auch der sekundäre Hyperparathyreoidismus durch unspezifische oder gar keine Beschwerden (asymptomatischer Verlauf), was natürlich auch bedeutet, dass man die Erkrankung später erfasst. Somit verzögern sich der Behandlungsbeginn und der weitere Verlauf bis hin zur Ausheilung.
  • Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass beim primären Hyperparathyreoidismus die Beschwerden nach operativer Entfernung der Nebenschilddrüsen wieder verschwinden.

Beim sekundären Hyperparathyreoidismus verbessert sich die Symptomatik durch die Behandlung der Grunderkrankung.

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Vorbeugung Nebenschilddrüsen - Überfunktion

Es gibt keine bekannten spezifischen Maßnahmen, die einem Hyperparathyreoidismus vorbeugen können.

Komplikationen können vermieden werden, indem man die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert und eine zielgerichtete Therapie einleitet.

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Bei Kindern

Die Empfehlungen bei Kindern unterscheiden sich nicht von denen für sonstige Patientengruppen.

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In der Schwangerschaft

Die Empfehlungen bei Schwangeren unterscheiden sich nicht von denen für sonstige Patientengruppen.

Hinweis! Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

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