Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!
Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.
Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!
Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.
Definition: Schmerzen im Eierstock können vielfältige Ursachen haben. Durch die Lokalisierung im Unterbauch kommen auch weitere Auslöser infrage.
Im Folgenden beschreiben wir kurz die möglichen Auslöser.
Schmerzen im Eierstock können in vielen Fällen auf zyklusbedingte Beschwerden (Ovulationsschmerzen/ Regelschmerzen) aufgrund des Eisprungs zurückgeführt werden.
Die Schmerzen entstehen aufgrund hormoneller Einflüsse zur Reifung der Eizelle.
Eierstockzysten (Ovarialzysten) sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume in den Eierstöcken und können Schmerzen im Eierstock auslösen.
Die meisten Eierstockzysten verschwinden von alleine.
Bei einer Endometriose kommt es zur Ansiedlung von Gebärmutterschleimhaut-ähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutter, welche zu Schmerzen im Bereich der Eierstöcke führen.
Bei einer Eileiterschwangerschaft (rot) kommt es zur Einnistung der Eiszelle im Eileiter anstatt der Gebärmutter. Dies kann zu starken Schmerzen im Bereich des Eierstocks führen.
Achtung, es handelt sich dabei um einen Notfall!
Auch wenn sich der Eileiter oder Eierstock verdreht, kann es zu heftigen Schmerzen im Eierstock kommen.
Bei einer Entzündung des Eierstocks (Adnexitis) wandern Erreger aus der Gebärmutter über den Eileiter zum Eierstock und lösen eine Entzündung aus.
Eierstockkrebs ist eine seltene Ursache für die Schmerzen im Eierstock.
Bei einem Eierstockkrebs kommt es zur bösartigen Wucherung am Eierstock, welche mit Schmerzen am Eierstock verbunden sind.
So erkennst Du Schmerzen im Eierstock aufgrund eines Eierstockkrebses:
Anatomisch gesehen befinden sich im Bereich der Eierstöcke noch weitere anatomische Strukturen, welche als Schmerzen im Eierstock gedeutet werden könnten.
Als mögliche Auslöser kommen infrage:
Schmerzen in den Eierstöcken können ein beunruhigendes Symptom darstellen, das von Frauen unterschiedlichen Alters erfahren werden kann. Sie können vielfältige Ursachen haben und von milden Beschwerden bis hin zu starken, störenden Schmerzen variieren. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass Schmerzen in den Eierstöcken nicht immer direkt auf eine Erkrankung der Eierstöcke hinweisen müssen. Die Beschwerden können auch von anderen Organen oder Strukturen im Unterbauch oder Beckenbereich ausgehen und in die Eierstöcke ausstrahlen.
Ob eine ernste Gefahr von den Schmerzen im Eierstock ausgeht, hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab.
Ovulationsschmerzen oder Ovarialzysten sind eher harmlos, wohingegen die durch eine Eileiterschwangerschaft oder eine Ovarialtorsion verursachten Beschwerden unbedingt ernstzunehmen sind und eine sofortige medizinische Behandlung notwendig machen.
Es gibt einige sogenannte „red flags“, also Warnzeichen, bei denen ein zeitnaher Arztbesuch zu empfehlen ist. Dazu gehören:
Bei starken Beschwerden am Wochenende solltest Du die Notaufnahme aufsuchen.
Ursache | Lokalisation | Auslöser | Schmerzentstehung | Schmerzcharakter | Schmerzprovokation | Epidemiologie | Weitere Anzeichen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Regelschmerzen | Unterbauch | Endometriose, Intrauterinpessare | einige Tage vor oder während der Regel | dumpf oder krampfartig | körperliche Anstrengung | häufig | Kopfschmerzen, Übelkeit, Verstopfung, Durchfall |
Mittelschmerz | einseitig | Eisprung | plötzlich | stark, stechend | - | häufig | ggf. leichte Schmierblutungen |
Eierstockzysten | häufig einseitig | - | allmählich | dumpf oder stechend | - | ca.10 von 100 Frauen | Zyklusunregelmäßigkeiten |
Endometriose | Unterbauch oder andere Lokalisation | - | wiederkehrend, oft in Zusammenhang mit Menstruation | krampfartig, verschiedener Intensität | Wasserlassen, Stuhlgang, Sex | 2-30% aller Frauen | lokalisationsabhängig |
Riss einer Eileiterschwangerschaft | zunächst Unterbauch, dann Ausbreitung | - | plötzlich | starke Schmerzen | - | - | Scheidenblutung, Schwindel, Ohnmacht, Herzrasen |
Ovarialtorsion | einseitig | heftige Bewegung (z.B. Trampolinspringen) | plötzlich | stark stechend | Bewegung der Portio vaginalis uteri | - | Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Ohnmacht |
Entzündung des Eierstocks | ein- oder beidseitig | aufsteigende Infektion, z.B. mit Chlamydien | akut oder chronisch | je nach Stadium mäßig bis stark | Bewegung der Portio vaginalis uteri | ca. 1% in Europa | Fieber, Übelkeit, Erbrechen |
Eierstockkrebs | häufig einseitig | - | allmählich | dumpf oder stechend | - | 1 von 70 Frauen | Blähungen, schnelles Völlegefühl, häufiger Harndrang |
Blinddarmentzündung | erst diffus, dann rechter Unterbauch | - | innerhalb weniger Stunden | stechend | Erschütterung | 124/100.000 Personen pro Jahr | Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Fieber |
Divertikulitits | linker Unterbauch | - | akut | stechend | ggf. rektale Untersuchung | Zunahme mit dem Lebensalter | Fieber, Stuhlveränderungen, Blähungen |
Entzündliche Darmerkrankungen | rechter oder linker Unterbauch | - | schubförmiger Verlauf | krampfartig | - | Häufigkeitsgipfel: 15.–35. Lebensjahr | Durchfall (ggf. blutig), Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust |
Harnwegsinfekt | über Schambein oder Flanke | oft Bakterien der Darmflora | innerhalb Stunden - Tage | brennend, v.a. beim Wasserlassen | - | häufig | vermehrter Harndrang, Blut im Urin, Fieber |
Harnstein | Unterbauch, Flanke oder Rücken | - | akut, intermittierend | qualvoll kolikartig | Beklopfen des Nierenlagers | ca. 5% im Laufe des Lebens betroffen | Unruhe, Blut im Urin, Übelkeit, Erbrechen |
Die Eierstöcke (Ovarien) befinden sich im kleinen Becken seitlich der Gebärmutter.
Ursache für einseitige Schmerzen im linken Eierstock kann die Regelblutung sein. Beschwerden, die unabhängig der Regelblutung auftreten könnten durch Eierstockzysten, Eierstockentzündungen oder Wucherungen des Gewebes (Endometriose) auftreten.
Die Ursache für die Beschwerden muss jedoch nicht zwingen am Eierstock selbst liegen. Auch Entzündungen ausgehend vom Dickdarm oder Enddarm können Schmerzen im Bereich des Eierstocks verursachen.
Bei Schmerzen im Eierstock auf der rechten Seite verhält es sich exakt so wie auf der linken Seite. Da sich im rechten Unterbauch der Blinddarm befindet, kann auch eine Blinddarmentzündung als möglicher Auslöser für rechtsseitige Unterbauchschmerzen infrage kommen.
Der Verlauf von Eierstockschmerzen kann je nach Ursache und individueller Situation variieren.
Es lassen sich verschiedene mögliche Verläufe unterscheiden:
Schmerzen im Bereich des Eierstocks (Unterleibschmerzen) treten in vielen Fällen im Zusammenhang mit weiteren Anzeichen auf.
Weitere Anzeichen geben konkrete Hinweise, welche Ursache zugrunde liegen kann.
Vor allem Schmerzen in der Lendenwirbelsäule treten oft als Begleitsymptom auf. Oftmals lösen Nerven die Beschwerden aus.
Tritt zusätzlich zu den Schmerzen Fieber auf, ist die oft ein Anzeichen für eine Infektion.
Schmerzen im Eierstock zu Zeit des Eisprungs werden auch als Mittelschmerzen bezeichnet.
Die Schmerzen sind meist krampfartig und variieren in Stärke von Frau zu Frau und können nur wenige Minuten, oder mehrere Tage betragen.
In den meisten Fällen treten die Schmerzen im Bereich des Eierstocks nur einseitig, im aktiven Eierstock auf.
Bei einigen Frauen kommt es zusätzlich zu leichten Blutungen. Bei der Einnahme der Antibabypille kommt es in der Regel zu keinen Schmerzen bei oder nach dem Eisprung.
Mittelschmerzen sind harmlos, sollten bei starker Ausprägung jedoch ärztlich abgeklärt werden.
Schmerzen im Eierstock vor, während oder nach der Periode werden als Regelschmerzen (Menstruationsschmerzen) bezeichnet.
Die Beschwerden entstehen aufgrund des Zusammenziehens der Gebärmutter.
In den meisten Fällen entstehen die Schmerzen 1–2 Tage vor dem Eintreten der Blutung.
Die Intensität der Beschwerden variieren von Frau zu Frau. Vor allem junge und schlanke Frauen haben häufiger starke Beschwerden.
Auch eine Endometriose könnte im zeitlichen Zusammenhang mit Regelschmerzen stehen.
Schmerzen im Eierstock nach den Wechseljahren haben ein höheres Potenzial für eine ernste Erkrankung, da viele harmlose Auslöser, ausgelöst durch den Eisprung wegfallen.
Im Alter können eher entzündliche Erkrankungen oder „bösartige“ Neubildungen als Auslöser für die Beschwerden infrage kommen.
Je nach vermuteter Ursache können weitere spezifische Tests oder eine Überweisung an Spezialisten anderer Fachrichtungen (z.B. Endokrinologen) erforderlich werden.
Auch die Behandlung bei Schmerzen im Eierstock richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Bevor eine Therapie eingeleitet wird, muss folglich eine ausführliche Diagnose stattgefunden haben.
Zu den Therapiemöglichkeiten bei Schmerzen im Eierstock zählen:
Die Wahl der Medikamente zur Behandlung von Schmerzen im Eierstock hängt von der Ursache und Schwere der Beschwerden ab.
Hier sind einige häufig verwendete Medikamente:
Hausmittel sind oftmals eine gute und sehr verträgliche therapeutische Ergänzung.
Eine generelle Aussage über die Prognose bei Schmerzen im Eierstock ist schwierig, da unterschiedliche Auslöser zugrunde liegen können.
In den meisten Fällen sind Schmerzen im Bereich der Eierstöcke kein Grund zur Besorgnis und können durch einfache therapeutische Maßnahmen gelindert werden.
Bei Menstruationsbeschwerden, Eierstockzysten (Ovarialzysten) oder leichten Entzündungen ist die Prognose in der Regel gut und die Schmerzen können unkompliziert und erfolgreich behandelt werden.
In einigen seltenen Fällen können jedoch schwerwiegendere Erkrankungen wie Endometriose, eine Ovarialtorsion oder eine Eileiterschwangerschaft die Ursache für die Beschwerden sein.
Die Prognose hängt von der rechtzeitigen Diagnosestellung und der angemessenen Behandlung dieser spezifischen Erkrankungen ab.
Eine frühe, gezielte Behandlung ist zwingend erforderlich, um Komplikationen zu vermeiden und die Prognose in solchen Fällen erheblich zu verbessern.
Die Dauer der Schmerzen im Eierstock kann stark variieren und hängt maßgeblich von der zugrundeliegenden Ursache ab.
In einigen Fällen können die Schmerzen nur vorübergehend auftreten und sich innerhalb weniger Tage oder Wochen von selbst zurückbilden.
Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Beschwerden im Eierstock durch den Eisprung (Ovulation) oder durch die Menstruation bedingt sind.
Bei anderen Ursachen können die Schmerzen jedoch länger anhalten oder chronisch werden.
Dazu gehören in der Regel die Schmerzen im Rahmen gynäkologischer Erkrankungen wie Endometriose, Ovarialzysten, PCOS oder Eileiterschwangerschaften.
Es gibt keine spezifischen Maßnahmen zur Vorbeugung von Schmerzen im Eierstock, da die Ursachen vielfältig sein können.
Es können jedoch einige allgemeine gesundheitsfördernde und risikominimierende Tipps genannt werden:
Eierstockschmerzen bei Kindern können ebenfalls verschiedene mögliche Ursachen haben.
Dazu gehören:
Schmerzen im Eierstock während der Schwangerschaft sind keine Seltenheit, sollten jedoch immer ärztlich abgeklärt werden.
Während der Schwangerschaft kommt es zu keinem Eisprung, es werden jedoch weiterhin Hormone gebildet.
Bei heftigen Schmerzen im Eierstock zu Beginn der Schwangerschaft kann es sich um eine gefährliche Eileiterschwangerschaft handeln.
Einige mögliche Ursachen für Schmerzen in den Eierstöcken während der Schwangerschaft sind:
Es existiert keine spezielle Ursache, die ausschließlich auf der linken Seite der Eierstöcke auftreten können.
Die Anordnung der Eierstöcke ist symmetrisch, somit könnte der Schmerz genauso auf der Gegenseite auftreten.
Wenn der Schmerzen jedoch nicht auf die Eierstöcke zurückzuführen ist, können Schmerzen im linken Unterbauch ggf. auf eine Divertikulitis hindeuten.
Wie auch auf der linken Seite, können prinzipiell alle Beschwerden an den Eierstöcken entweder auf der linken, oder auch rechten Seite entstehen.
Im rechten Unterbauch befindet sich anatomisch der Blinddarm.
Bei Beschwerden im rechten Unterbauch sollte daher auch immer an eine mögliche Blinddarmentzündung gedacht werden.