Definition: Gallenblasenvergrößerung (Gallenblasenhydrops), wenn die Gallenblase pathologisch vergrößert ist.
Eine Gallenblase kann sich durch Gallenblasensteine vergrößern. Die Steine verstopfen die Abflusswege der Gallenblase, wodurch es zu einem Rückstau der Gallenflüssigkeit kommt. Durch diesen Rückstau bläht sich die Gallenblase auf und es kommt zu einer Vergrößerung.
Bei einer vergrößerten Gallenblase besteht Gefahr. In den meisten Fällen sind Gallensteine die Ursache für den Rückstau.
Staut sich Gallenflüssigkeit in der Gallenblase bis zur Leber zurück, können Schäden entstehen.
Bemerkst du anhaltende Schmerzen im rechten Oberbauch im Bereich der Gallenblase, solltest du einen Arzt zur Abklärung der Ursache aufsuchen.
Sobald Beschwerden auftreten kann man sich bei seinem Hausarzt oder einem Allgemeinmediziner vorstellen.
Eine vergrößerte Gallenblase bleibt oft asymptomatisch und stellt häufig einen Zufallsbefund, z. B. im Rahmen einer Sonographie des Bauches dar.
Die Gallenblase ist in etwa 4 cm breit und 10 cm lang.
Die Aufgabe der Gallenblase besteht darin, die Lebergalle einzudicken und bei Bedarf den Inhalt der Galle in den Dünndarm abzugeben.
Die mit deutlichem Abstand häufigste Ursache für eine vergrößerte Gallenblase sind Gallensteine, dich durch eine Lösungsungleichgewicht von Substanzen, die sich in der Gallenflüssigkeit befinden, ausfallen.
Wird ein gewisser Wert überschritten, fallen diese als Kristalle aus und bilden Steine.
Diese können den Gallenabfluss behindern und somit zu einem Rückstau der Flüssigkeit führen.
Weiterhin können Tumoren durch ihr Größenwachstum die verschiedenen Abgangssysteme der Gallenblase und Leber abdrücken.
Hier ist zum Beispiel als betroffenes Nachbarorgan das Pankreas (Bauchspeicheldrüse) mit einem Pankreaskopfkarzinom zu nennen.
Dieser Tumor bleibt häufig lange asymptomatisch, kann aber je nach Größe den gemeinsamen Ausführungsgang von Leber und Gallenblase (Ductus choledochus) abdrücken und so zu einer schmerzlosen prall elastisch vergrößerten Gallenblase führen.
Anfangs bemerken Betroffene die Veränderung und Größenzunahme bei der Gallenblase in der Regel nicht.
Druckschmerzhaft wird ein Gallenblasenhydrops erst, wenn es im Rahmen der Wandreizung zu einer Entzündung kommt und sich eine Gallenblasenentzündung (Cholezystitis) entwickelt.
Bevor schmerzhafte Beschwerden eintreten, kann die Gallenblase durch die Vergrößerung prall elastisch am Unterrand der Leber tastbar werden.
Kommt es durch einen andauernden Stau der Gallenflüssigkeit zu einer bakteriellen Besiedlung, nimmt die Schmerzhaftigkeit häufig zu und es kann zur Entwicklung von Fieber kommen. Weitere unspezifische Symptome wie Übelkeit und Erbrechen oder ein Völlegefühl können ebenfalls auftreten.
Durch die ursächliche Abflussbehinderung, die zu der Vergrößerung der Gallenblase führt, kommt es zu einem Rückstau in die Leber.
Im Verlauf kann sich bei Betroffenen ein sogenanntes ikterisches Bild einstellen. Darunter versteht man eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus) und der Augen.
Eine prall vergrößerte Gallenblase kann bei der körperlichen Untersuchung am Unterrand der Leber getastet werden.
Hat der Betroffene keinerlei Beschwerden wie Schmerzen oder Ikterus (Gelbfärbung), aber dennoch eine vergrößerte Gallenblase, kann es auf einen Verschluss des Ductus cysticus (direkter Abflussgang der Gallenblase) hinweisen.
Kommen Schmerzen bei der Untersuchung dazu (Murphy-Zeichen) wird eher der Verdacht auf eine Gallenblasenentzündung (Cholezystitis) oder gegebenenfalls ein Gallenblasenempyem (Ansammlung von Eiter) gestellt.
Tritt hingegen eine Gelbfärbung der Haut oder Augen auf, könnte der gemeinsame Abflussgang von Gallenblase und Leber (Ductus choledochus) verengt sein.
Weitere Abklärung erfolgt mittels Bildgebung über den Goldstandart Sonographie oder einer ERCP (endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie).
In erster Linie wird versucht, die das Abflusshindernis zu beseitigen, zum Beispiel eine endoskopische Steinentfernung oder die operative Entfernung eines Tumors.
Kann das Hindernis nicht erfolgreich beseitigt werden, muss die Gallenblase in der Regel prophylaktisch aufgrund der hohen Komplikationsgefahr operativ entfernt werden.
Die Prognose bei einer vergrößerten Gallenblase ist im Allgemeinen sehr gut.
Je nach Ursache muss minimal invasiv gearbeitet werden oder es wird operativ vorgegangen. Zusätzlich muss natürlich beachtet werden, dass je nach grundlegender Erkrankung die Prognose und Komplikationsrate erheblich variieren kann.
Die Vorbeugung einer vergrößerten Gallenblase gestaltet sich schwierig.
Eine wichtige Stellschraube zur Prophylaxe einer vergrößerten Gallenblase stellt eine ausgewogene Ernährung, vor allem in Kombination mit ausreichend körperlicher Bewegung dar.
Die Lebensart in westlichen Industrienationen führt vor allem im Alter durch eine ungesunde Lebensweise zu einem gehäuften Auftreten von Steinbildung oder Sludge (verdicktes Sediment in der Gallenblase), welche neben anderen Faktoren zu einer Abflussbehinderung der Galle führen können.
In Bezug auf die Entstehung von Tumoren, die ebenfalls ursächlich in Frage kommen können, kommt eine genetische Komponente hinzu, auf den man leider keinen Einfluss nehmen kann.
Im Grunde können alle Krankheitsbilder, die zu einer Abflussbehinderung der Galle und somit zu einer Größenzunahme führen, zu ähnlichen Symptomen führen.
Die Gallenblase befindet sich auf der rechten Körperseite etwa in Höhe der 9. Rippe unmittelbar unterhalb der Leber.
Eine vergrößerte Gallenblase beschränkt sich auf die betroffene Region und gefährdet in der Regel weder die Schwangerschaft noch die Entwicklung des Kindes.
Sollte sich aber daraus eine Entzündungsreaktion ergeben, die sich systematisch im Körper ausbreitet, kann eine medikamentöse und operative Therapie notwendig sein.
Bei bestehendem Verdacht auf eine vergrößerte Gallenblase sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen und der Verlauf beobachtet werden.
Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.