Siegel Docset
QualityUnser
Versprechen
SafetyIcon Doc
Docset ist ein medizinisches Nachschlagewerk. Unser Ziel ist, das Wissen von Medizinern und die Erfahrung von Betroffenen in einer Plattform zu sammeln.
Mediziner können schnell und einfach ihr Wissen teilen.
Alle Texte werden ständig von Medizinern geprüft, aktualisiert und erweitert und entsprechen den höchsten medizinischen Standards.
alles aufklappen
pfeilKurzfassung

Die Bezeichnung „Impotenz“ ist im Prinzip ein Oberbegriff für alle Störungen des Geschlechtsverkehrs und der Fortpflanzung. Umgangssprachlich ist damit häufig die erektile Dysfunktion gemeint, also das Unvermögen, eine Erektion zu erlangen und/ oder aufrechtzuerhalten. In diesem Kapitel wird auf die männliche Sterilität eingegangen.

pfeilIst das gefährlich

Eine Sterilität und eine Impotenz sind nicht gefährlich, kann allerdings zu einem hohen Leidensdruck und psychischer Belastung führen.

Da einige der zugrundeliegenden Ursachen gesundheitliche Folgen haben können, sollte eine Impotenz immer abgeklärt werden.

pfeilWann zum Arzt

Besteht ein unerfüllter Kinderwunsch länger als ein Jahr, sollte ein Arzt zur Ursachenabklärung aufgesucht werden.

pfeil

Einteilung & Formen

Die Einteilung einer Impotenz erfolgt anhand einer Begriffserklärung.

Die Einteilung erfolgt anhand der unterschiedlichen Begrifflichkeiten, welche unter dem Oberbegriff der Impotenz zusammengefasst werden.

  • Sterilität =  Zeugungsunfähigkeit
    • Trotz regelmäßigem ungeschützten Geschlechtsverkehrs kommt es innerhalb eines Jahres zu keiner Schwangerschaft.
    • Primäre Sterilität – Bei einem Mann, der noch nie ein Kind gezeugt hat bzw. einer Frau, die noch nie schwanger war.
    • Sekundäre Sterilität – Nach mindestens einer vorausgegangenen erfolgreichen Zeugung des Mannes bzw. Schwangerschaft der Frau
  • Infertilität – Bei der Frau gibt es zusätzlich den Begriff der Infertilität = Unvermögen, eine Schwangerschaft vollständig auszutragen, obwohl eine Befruchtung prinzipiell möglich ist 
  • Erektile Dysfunktion (Impotenz) = Penile Erektion kann nicht erlangt oder für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr aufrechterhalten werden.
  • Impotentia ejaculandi = Unfähigkeit des Samenergusses 
  • Kohabitationsunfähigkeit = Unfähigkeit zur Ausführung des Geschlechtsverkehrs (z. B. aufgrund einer erektilen Dysfunktion)
pfeil

Ursachen

  • Iatrogen (durch ärztliche Einwirkung entstanden) – z. B. durch Vasektomie (Sterilisation des Mannes)
  • Medikamente und Noxen – z. B. Chemotherapeutika
  • Alkohol-/Nikotin-/Drogenmissbrauch
  • Erkrankungen des Hodens – z. B. Hodenfehlanalage oder Hodenhochstand, Hodentrauma oder -infektion; Varikozele, Hydrozele, Hodentumoren
  • Erkrankungen der Samenwege – z. B. entzündliche Verengung, beidseitiger Leistenbruch, fehlender oder unterentwickelter Samenleiter (z. B. durch Mukoviszidose)
  • Spermiendysfunktion – Immobile Spermiengeißel, Reifungsdefekt
  • Endokrine Ursachen – gestörte Testosteronproduktion in den Hoden (primärer Hypogonadismus), Störung der Freisetzung von Hormonen in der Hirnanhangsdrüse (sekundärer Hypogonadismus); Schilddrüsenunterfunktion
  • Genetische Ursachen – z. B. Klinefelter-Syndrom, Prader-Willi-Syndrom, Adrenogenitales Syndrom
  • Sexuelle Störungen – z. B. vorzeitige, retrograde (in die Blase) oder ausbleibende Ejakulation; erektile Dysfunktion
  • Allgemeinerkrankungen – z. B. Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Übergewicht, Cushing-Syndrom, Infektionskrankheiten, chronische Erkrankungen (z. B. von Leber oder Nieren)
pfeil

Symptome Impotenz

Eine Impotenz kann wie oben erwähnt eine Vielzahl von Ursachen haben, weshalb sich auch die zusätzlich auftretenden Symptome sehr stark unterscheiden können.

Eine genaue Erläuterung würde an dieser Stelle zu weit führen, kann aber unter dem jeweiligen Kapitel des entsprechenden Krankheitsbildes nachgelesen werden.

Unabhängig von der Ursache kommt es jedoch häufig zu psychischen Begleiterscheinungen.

Betroffene Männer und Frauen können unter Scham, Verlustängsten und Versagensgefühlen leiden.

Nicht selten leidet die Partnerschaft darunter, wenn ein bestehender Kinderwunsch unerfüllt bleibt.

 

pfeil

Diagnose

  • Anamnese – Zunächst erfolgt eine ausführliche Anamnese, also ein Gespräch zwischen Arzt und Patient.
    Informationen wie Dauer der Beschwerden, Begleitsymptome, Vorerkrankungen usw. werden erfragt.
  • Hormonelle Diagnostik – Die Konzentration bestimmter Sexualhormone (Testosteron, LH, FSH, SHBG) und weiterer Hormone (Prolaktin, TSH) wird bestimmt.
  • Ultraschall – Mittels Ultraschall kann das Hodenvolumen bestimmt werden oder überprüft werden, ob eine Varikozele ursächlich für die Sterilität sein könnte.
  • Untersuchungen des Samenergusses
    • Einerseits erfolgt die mikrobiologische Untersuchung zum Nachweis von möglichen Krankheitserregern.
    • Andererseits wird ein Spermiozytogramm erstellt. Dabei erfolgt die Bestimmung von Volumen, Konsistenz, pH-Wert und Fruchtzucker-Gehalt des Ejakulats.
    • Darüber hinaus werden die Zahl, Beweglichkeit und Form der Spermien sowie mögliche Antikörper gegen Spermien untersucht.
  • Biopsie – Gewebsprobe des Hodens (Hodenbiopsie)
  • Vasografie des Samenleiters
  • Chromosomenanalyse
  • Tests zur Beurteilung der Interaktion zwischen Spermien und Zervixschleim der Frau
pfeil

Behandlung Impotenz

  • Nach einer Sterilisation (Vasektomie) des Mannes kann eine operative Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Samenleiter (i. d. R. durch Vasovasostomie) erfolgen.
  • Ursachenbehandlung – z. B. durch Hormoneinstellung, Vermeidung von Risikofaktoren, Einstellung von Blutzucker und Blutdruck usw.
  • Künstliche Befruchtung (bei unerfülltem Kinderwunsch)
    • Intrauterine Insemination = vaginales Einbringen von aufbereitetem Spermienkonzentrat des Partners oder eines Samenspenders in die Gebärmutter
    • In-vitro-Fertilisation (IVF) – Nach einer hormonellen Follikelstimulation werden die Eizellen vaginal unter sonografischer Kontrolle gewonnen. Anschließend erfolgt die Zugabe aufbereiteter Spermien zu den gewonnenen Eizellen, welche inkubiert werden. Maximal drei Embryonen werden dann im Achtzellstadium in die Gebärmutter transferiert.
    • Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) – Die Durchführung erfolgt analog zur IVF, allerdings werden die Spermien zu den gewonnenen Eizellen nicht nur hinzugegeben, sondern mittels einer speziellen Punktionskanüle unter dem Mikroskop direkt in eine Eizelle eingebracht.
pfeil

Verlauf

Der Verlauf einer Impotenz ist stark abhängig von der ursächlichen Erkrankung.

So kann eine Sterilität von klein auf bestehen oder sich erst im Laufe des Lebens entwickeln.

Ob die Sterilität ursächlich behandelt werden kann oder auf Optionen wie die künstliche Befruchtung zurückgegriffen werden muss, ist ebenfalls von der Ursache abhängig.

pfeil

Prognose

Die Prognose einer Impotenz ist stark abhängig von der zugrunde liegenden Ursache. 

Bei einer erektilen Dysfunktion kann bspw. nur bei einem kleinen Teil der Betroffenen eine Heilung erreicht werden.

Eine IVF (künstliche Befruchtung, In-vitro-Fertilisation) führt in 30 % der Fälle zu einer Schwangerschaft und in 20 % der Fälle auch zur Geburt.

pfeil

Vorbeugung

Vielen Ursachen der Impotenz kann man nicht vorbeugen.

Allerdings kann sich ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung, ausgewogener Ernährung sowie Verzicht auf Alkohol und Nikotin positiv auf die Potenz auswirken.

Diese Faktoren können vor Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Übergewicht schützen.

pfeil

Komplikationen

Eine Impotenz für sich genommen, kann zu psychischen Folgeerscheinungen führen, da ein unerfüllter Kinderwunsch sowohl für die Einzelperson als auch für die Partnerschaft sehr belastend sein kann.

Daher kann es hilfreich sein, neben der ärztlichen Ursachenklärung und Therapie eine psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

pfeil

Dauer

Von Sterilität spricht man, wenn ein unerfüllter Kinderwunsch länger als ein Jahr besteht.

Wie lange diese andauert, kommt auf die zugrunde liegenden Ursachen an

Teilweise können diese nicht behoben werden, folglich besteht die Sterilität ein Leben lang (bspw. bei Vorliegen eines genetischen Syndroms).

pfeil

Zahlen & Statistiken

  • In Deutschland bleiben ca. 12–15 % der Partnerschaften kinderlos, obwohl ein Kinderwunsch besteht.
  • Etwa ein Drittel der Ursachen liegt beim Mann, etwa ein Drittel bei der Frau.
    • Teilweise liegen kombinierte Ursachen beider Geschlechter vor.
  • In etwa 20 % ist die Ursache unklar.
aktualisiert: 02.04.2025
Willst Du uns helfen? Wenn Dir unsere Website gefällt, kannst Du uns sehr helfen, indem Du uns einfach nur bewertest, oder eine Rezession schreibst.bewertenschließen
Autor werden
Photo schicken
Instagram Docset
Erfahrung einreichen
Weitere Autoren

Weitere Autoren, die an dieser Seite mit gearbeitet haben.

Weitere Autoren dieser Seite

Dr. med. Nicola Meister

Deine Anzeichen
SafetyIcon Doc
Wenn Du bereits weißt, dass Du betroffen bist, kannst Du uns und anderen Betroffenen helfen.
Nenn uns einfach Deine Symptome und wir lernen mehr über die Erkrankung.
Mach mit
Dein Erfahrungsbericht
SendErfahrung
Du hast Anregungen, Fragen oder Erfahrungen zum Thema "Impotenz" und möchtest diese gerne mit anderen Menschen teilen?
Stell einfach Deine Frage oder Erfahrung in unsere neue Community.
zur Community
Dein Wissen
Autor werden
Du bist Mediziner und möchtest Dein Wissen gerne mit anderen Teilen.
Dann werde ganz einfach Autor für Docset.de
Autor werden
Dein Bild auf Docset
SendPicIcon
Bilder sagen oftmals mehr als Worte.
Falls Du ein passendes Bild zu diesem Thema hast, kannst Du uns und anderen Betroffen damit helfen.
Bild schicken
Patienteninformation
Impotenz
Patienteninformation
Schließen
Anamnesegespräch
Impotenz
Anamnesegespäch
Schließen
Zahlen & Fakten
Impotenz
Patienteninformation
  • In Deutschland bleiben ca. 12–15 % der Partnerschaften kinderlos, obwohl ein Kinderwunsch besteht.
  • Etwa ein Drittel der Ursachen liegt beim Mann, etwa ein Drittel bei der Frau.
    • Teilweise liegen kombinierte Ursachen beider Geschlechter vor.
  • In etwa 20 % ist die Ursache unklar.
Schließen
Docset Icon

Mehr aus dieser Kategorie

Hinweis!
Informationen aus dem Internet ersetzen niemals einen Arztbesuch. Maßnahmen zur Behandlung oder der Einsatz von Arzneimitteln können immer nur als allgemeine Informationen angesehen werden. Erkrankungen verlaufen sehr oft unterschiedlich und bedürfen einer individuellen Behandlung.
Wenn es um Deine Gesundheit geht, wende Dich bitte immer an Deinen Arzt!
Wenn wir vom Arzt sprechen, meinen wir selbstverständlich auch die Ärztin.

Fragen | Kritik
Docset Tobias Kasprak
Instagram Tobias KaspraklinkedInMail to Tobias Kasprak
Tobias Kasprak

© Copyright 2025 Docset

BilderstellungUnsere BilderBildererstellung DocsetUnsere Bilder sind unser Markenzeichen.
Alle Bilder werden in liebevoller Handarbeit gezeichnet.
Unsere Philosophiemedicine meets sports Medizin trifft Sport.
Unser Ziel ist es, Medizin einfach und visuell darzustellen und neben der klassischen Therapie dem Betroffenen aktive Maßnahmen zur Behandlung aufzuzeigen. Aus diesem Grund arbeiten Mediziner, Sportwissenschaftler & Physiotherapeuten gemeinsam an Trainingskonzepten.