Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!

Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

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pfeilWas ist das?

Unter einem Hodenhochstand (Maldescensus testis) versteht man die angeborene, falsche Lage des Hodens. Diese kann sowohl ein- als auch beidseitig auftreten. Während der Embryonalentwicklung wandern die Hoden aus dem Bauchraum bis in den Hodensack. Entlang dieser Abstiegsstrecke können die Hoden auch verbleiben. Man unterscheidet je nach Lage den Bauchhoden, den Leistenhoden und den Gleithoden. Beim Gleithoden ist der Hoden im Bereich der Leiste, lässt sich aber in den Hodensack mobilisieren. Eine Lage der Hoden außerhalb der Abstiegsstrecke ist ebenfalls möglich. Diese wird als Hodenektopie bezeichnet.

pfeilWann zum Arzt

Bei einem Hodenhochstand oder dem Verdacht auf einen Hodenhochstand sollte man zu einem Facharzt für Kinderheilkunde (Kinderarzt) gehen.

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Ursachen

  • Unklare Ursache – Meist ist keine Ursache für den Hodenhochstand auszumachen. Möglich sind anatomische Gegebenheiten.
  • Anatomische Hindernisse – Mögliche Ursachen können anatomische Hindernisse beim Abstieg des Hodens in der Embryonalentwicklung.
  • Hormonstörung – auch eine Hormonstörung (zu wenig Gonadotropin) kann Ursache sein.
  • Gendefekte – Selten können auch genetische Defekte ursächlich für einen Hodenhochstand sein.
  • Sekundärer Hodenhochstand – Ein Hodenhochstand kann auch sekundär, z. B. nach einer OP eines Leistenbruches, entstehen.
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Symptome Hodenhochstand - wann muss er behandelt werden?

  • Kein tastbarer Hoden im Hodensack
  • Keine Symptome – Ein Hodenhochstand macht keine Symptome, auch keine Schmerzen.
  • Im Verlauf – Bei rechtzeitiger Behandlung entstehen auch keine Symptome. Unbehandelt kann es später zu einer Entartung und Unfruchtbarkeit kommen.
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Diagnose

  • Anamnesegespräch – Gespräch zum Erfassen der Symptome.
    • Auch die Frage nach einem Hodenhochstand in der Familie sollte gestellt werden.
  • U-Untersuchung – Das Abtasten der Hoden wird routinemäßig bei Neugeborenen und bei Kindern im Rahmen der U-Untersuchungen durchgeführt.
  • Körperliche Untersuchung (Abtasten der Hoden) – zur Diagnose eines Hodenhochstandes reicht meist eine körperliche Untersuchung aus. Größtenteils wird der Hodenhochstand im Rahmen der U-Untersuchung entdeckt.
  • Bildgebung – Wenn die Hoden nicht im Hodensack oder im Bereich der Leiste tastbar sind, kann eine Bildgebung in Form eines Ultraschalls oder eines MRT’s veranlasst werden.
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Behandlung Hodenhochstand - wann muss er behandelt werden?

  • Jünger als  6 Monate (Abwarten) – Bei einem Alter unter sechs Monaten kann erst einmal auf eine Behandlung verzichtet und abgewartet werden, da ein spontanes Runterwandern des Hodens noch möglich ist.
  • Älter als 6 Monate (Hormonbehandlung) – Ab einem Alter von sechs Monaten sollte allerdings eine Therapie begonnen werden, da das Risiko für Entartung und Unfruchtbarkeit steigt.
    • Hormonbehandlung – Zuerst kann eine Behandlung mit Hormonen versucht werden, um Runterwandern der Hoden einzuleiten.
      Diese Hormontherapie erfolgt mittels Spritzen oder Nasenspray und wird etwa vier Wochen lang durchgeführt.
    • Operation – Bleibt diese erfolglos, kann der Hoden mittels einer Operation gesenkt werden.
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Operation

Die Operation eines Hodenhochstandes ist oftmals die bevorzugte Therapieoption, da sie größere Erfolgsaussichten hat als die Hormontherapie.

Eine Operation sollte auch durchgeführt werden, wenn eine Hormontherapie keinen Erfolg gebracht hat oder wenn der Hoden sich nicht entlang Abstiegsstrecke befindet (Hodenektopie).

Je nach Lage des Hodens können entweder eine offene Operation oder eine laparoskopische Operation durchgeführt werden.

Vorbereitung

Zur Vorbereitung auf die Operation gehört eine Aufklärung über die Operationsrisiken.

Die Risiken der Operation

Zu den Risiken bei einer OP bei Hodenhochstand gehören Schrumpfhoden (durch Verletzung zuführender Gefäße), Durchtrennung des Samenleiters mit Unfruchtbarkeit, ein erneuter Hodenhochstand sowie allgemeine Komplikationen wie Blutung, Wundheilungsstörungen und Infektionen.
Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Komplikation sehr selten und das Operationsverfahren gilt als sehr sicher.

Durchführung der Operation

Die Operation findet unter Vollnarkose statt.
Es wird ein Schnitt in der Leiste gesetzt und der Hoden wird freigelegt. Im nächsten Schritt wird der Hoden in den Hodensack verlagert und dort fixiert. Im Anschluss wird die Wunde wieder verschlossen.
Bei der laparoskopischen Operation werden mehrere kleine Schnitte im Bereich des Bauchraumes bzw. des Unterbauches für Kamera und Instrumente gesetzt. Es erfolgt ebenfalls das Freilegen und Verlagern des Hodens in den Hodensack. Im Anschluss wird der Hoden fixiert und die Wunden werden verschlossen. Je nach Lage des Hodens kann manchmal nur die Freilegung und Mobilisierung des Hodens durchgeführt werden und in zweiter OP dann die Verlagerung in Hodensack.

Dauer der Operation

Die Dauer beider Operationen dauert in der Regel etwa 45 Minuten.
Die Operation erfolgt meist als ambulante Operation und daher darf das Kind noch am selben Tag nach Hause gehen. Einige Tage nach der Operation sollte eine Kontrolluntersuchung stattfinden, um den Heilungsprozess zu beurteilen.

Kosten der Operation

Die Kosten für diese Operation werden von der Krankenkasse übernommen, da der Eingriff medizinisch notwendig ist.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Operationen sind immer mit allgemeinen Risiken verbunden. Erfahre allgemeine Informationen zum Ablauf und Risiken einer Operation. Mehr Infos
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Prognose

Die Prognose ist gut.

In den ersten Lebensmonaten kommt es oft zu einer selbstständigen Heilung.

Falls nicht, bestehen sehr gute Therapiemöglichkeiten.

Lediglich bei einer ausbleibenden Therapie kommt es zu Komplikationen.

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Vorbeugung

Es gibt keine Möglichkeit einem Hodenhochstand vorzubeugen, da dies eine angeborene Entwicklungsstörung ist, deren Ursache meistens auch unklar ist.

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Komplikationen

Nach erfolgreicher Therapie ist die Prognose eines Hodenhochstandes sehr gut und entstehen in der Regel keine Komplikationen.

Die Wahrscheinlichkeit später an einem Hodentumor oder Unfruchtbarkeit zu leiden ist sehr gering.

Dennoch sollten regelmäßig die Hoden abgetastet werden und nach Veränderungen geschaut werden.

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Dauer

Dauer nach einer OP
Bereits wenige Stunden nach der OP dürfen Eltern ihr Kind wieder mit nach Hause nehmen.

Wichtig ist es, dass das Kind in den ersten Tagen viel liegt und sich möglichst nicht so viel bewegt.

Nach etwa sieben bis zehn Tagen ist auch die Wundheilung abgeschlossen und nach einer Kontrolluntersuchung bei Arzt kann das Kind wieder alles machen, was es will.

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Zahlen & Statistiken

  • Etwa 0,7-3 % der reif geborenen Jungen sind von einem Hodenhochstand betroffen.
  • Bei den frühgeborenen Jungen liegt der Anteil deutlich höher, bei bis zu 30 %.
AQ`sFAQ`s

Was sind die Folgen eines Hodenhochstands?

Nach einer erfolgreichen Therapie hat der ehemalige Hodenhochstand keine Folgen mehr.

Sollte die Therapie erst später im Leben erfolgt sein oder nicht erfolgt sein hat dies einige Folgen.

  1. Unfruchtbarkeit – Durch die erhöhte Temperatur, der die Hoden in der Nähe des Bauchraumes ausgesetzt waren, kann es zur Schädigung der Spermien-produzierenden Zellen und somit zu einer Unfruchtbarkeit kommen.
  2. Hodentumor (Hodenkrebs) – Zusätzlich besteht ein erhöhtes Risiko, später an einem bösartigen Hodentumor zu leiden.
  3. Hodentorsion – Die Gefahr für eine Verdrehung des Hodens (Hodentorsion) ist ebenfalls erhöht.
aktualisiert: 25.02.2025
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