Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!
Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.
Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!
Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.
Definition: Hodenhochstand (Kryptorchismus), wenn sich der Hoden während der Entwicklung nicht in den Hodensack senkt.
Unter einem Hodenhochstand (Maldescensus testis) versteht man die angeborene, falsche Lage des Hodens. Diese kann sowohl ein- als auch beidseitig auftreten. Während der Embryonalentwicklung wandern die Hoden aus dem Bauchraum bis in den Hodensack. Entlang dieser Abstiegsstrecke können die Hoden auch verbleiben. Man unterscheidet je nach Lage den Bauchhoden, den Leistenhoden und den Gleithoden. Beim Gleithoden ist der Hoden im Bereich der Leiste, lässt sich aber in den Hodensack mobilisieren. Eine Lage der Hoden außerhalb der Abstiegsstrecke ist ebenfalls möglich. Diese wird als Hodenektopie bezeichnet.
Bei einem Hodenhochstand oder dem Verdacht auf einen Hodenhochstand sollte man zu einem Facharzt für Kinderheilkunde (Kinderarzt) gehen.
Die Operation eines Hodenhochstandes ist oftmals die bevorzugte Therapieoption, da sie größere Erfolgsaussichten hat als die Hormontherapie.
Eine Operation sollte auch durchgeführt werden, wenn eine Hormontherapie keinen Erfolg gebracht hat oder wenn der Hoden sich nicht entlang Abstiegsstrecke befindet (Hodenektopie).
Je nach Lage des Hodens können entweder eine offene Operation oder eine laparoskopische Operation durchgeführt werden.
Zur Vorbereitung auf die Operation gehört eine Aufklärung über die Operationsrisiken.
Zu den Risiken bei einer OP bei Hodenhochstand gehören Schrumpfhoden (durch Verletzung zuführender Gefäße), Durchtrennung des Samenleiters mit Unfruchtbarkeit, ein erneuter Hodenhochstand sowie allgemeine Komplikationen wie Blutung, Wundheilungsstörungen und Infektionen.
Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Komplikation sehr selten und das Operationsverfahren gilt als sehr sicher.
Die Operation findet unter Vollnarkose statt.
Es wird ein Schnitt in der Leiste gesetzt und der Hoden wird freigelegt. Im nächsten Schritt wird der Hoden in den Hodensack verlagert und dort fixiert. Im Anschluss wird die Wunde wieder verschlossen.
Bei der laparoskopischen Operation werden mehrere kleine Schnitte im Bereich des Bauchraumes bzw. des Unterbauches für Kamera und Instrumente gesetzt. Es erfolgt ebenfalls das Freilegen und Verlagern des Hodens in den Hodensack. Im Anschluss wird der Hoden fixiert und die Wunden werden verschlossen. Je nach Lage des Hodens kann manchmal nur die Freilegung und Mobilisierung des Hodens durchgeführt werden und in zweiter OP dann die Verlagerung in Hodensack.
Die Dauer beider Operationen dauert in der Regel etwa 45 Minuten.
Die Operation erfolgt meist als ambulante Operation und daher darf das Kind noch am selben Tag nach Hause gehen. Einige Tage nach der Operation sollte eine Kontrolluntersuchung stattfinden, um den Heilungsprozess zu beurteilen.
Die Kosten für diese Operation werden von der Krankenkasse übernommen, da der Eingriff medizinisch notwendig ist.
Die Prognose ist gut.
In den ersten Lebensmonaten kommt es oft zu einer selbstständigen Heilung.
Falls nicht, bestehen sehr gute Therapiemöglichkeiten.
Lediglich bei einer ausbleibenden Therapie kommt es zu Komplikationen.
Es gibt keine Möglichkeit einem Hodenhochstand vorzubeugen, da dies eine angeborene Entwicklungsstörung ist, deren Ursache meistens auch unklar ist.
Nach erfolgreicher Therapie ist die Prognose eines Hodenhochstandes sehr gut und entstehen in der Regel keine Komplikationen.
Die Wahrscheinlichkeit später an einem Hodentumor oder Unfruchtbarkeit zu leiden ist sehr gering.
Dennoch sollten regelmäßig die Hoden abgetastet werden und nach Veränderungen geschaut werden.
Dauer nach einer OP
Bereits wenige Stunden nach der OP dürfen Eltern ihr Kind wieder mit nach Hause nehmen.
Wichtig ist es, dass das Kind in den ersten Tagen viel liegt und sich möglichst nicht so viel bewegt.
Nach etwa sieben bis zehn Tagen ist auch die Wundheilung abgeschlossen und nach einer Kontrolluntersuchung bei Arzt kann das Kind wieder alles machen, was es will.
Nach einer erfolgreichen Therapie hat der ehemalige Hodenhochstand keine Folgen mehr.
Sollte die Therapie erst später im Leben erfolgt sein oder nicht erfolgt sein hat dies einige Folgen.