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pfeilKurzfassung

Für Männer zwischen 25 und 45 Jahren ist der Hodenkrebs die häufigste bösartige Tumorerkrankung. Er hat eine gute Prognose, da er oft gut behandelbar und heilbar ist. Durch regelmäßiges Abtasten des Hodens kann ein Hodenkrebs früh erkannt und rechtzeitig behandelt werden.

  • Die Ursache für die Entstehung von Hodenkrebs ist noch unklar.
  • Es kommt zu einer tastbaren Verhärtung (Knoten) oder einer Hodenvergrößerung.
  • Der Hodenkrebs zählt zu dem Krebs mit den besten Heilungschancen.
  • Die Behandlung erfolgt mittels Entfernung des betroffenen Hodens.
  • Die Fruchtbarkeit bleibt meist erhalten.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 4.200 p.A.
Alters FaktenAlter~25 - 45
Geschlecht FaktenGeschlechtm
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Einteilung & Formen

Der Hodenkrebs kann eingeteilt werden in folgende Hodenkrebs-Formen:

  • Seminome (häufigere Form) – Entstehung des Hodenkrebses aus entarteten Stammzellen der Spermien.
  • Nicht-Seminome – alle anderen Hodenkrebs-Formen
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Ursachen

  • Unklare Ursache – die Entstehung des Hodenkrebses ist noch nicht endgültig geklärt.
  • Genetische Faktoren
    • Erhöhtes Risiko für Söhne und Brüder auch zu erkranken

Risikofaktoren, die eine Entstehung von Hodenkrebs begünstigen:

  • Männer mit Hodenhochstand (aktuell oder in Kindheit). Das Risiko ist dabei um das 10-fache erhöht.
  • Bereits bestehender Hodenkrebs oder früherer Hodenkrebs
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Symptome Hodenkrebs

  • Verhärtung am Hoden – schmerzlose Verhärtung innerhalb des Hodensacks als häufigstes Anzeichen für Hodenkrebs.
    • In den meisten Fällen ist nur ein Hoden betroffen.
    • Häufig als eine Art Knoten ertastbar.
    • Regelmäßiges Selbstabtasten hilft, Veränderungen zu erkennen.
    • Immer Vergleich mit anderem Hoden notwendig.
  • Vergrößerung des Hodens (geschwollener Hoden)
  • Schweregefühl – des Hodens mit Ziehen in die Leiste.
  • Schmerzen im Hoden – Schmerzen im Bereich des Hodens sind möglich.
  • Rückenschmerzen – durch Lymphknotenvergrößerung im hinteren Bauchraum im fortgeschrittenem Stadium eines Hodenkrebses.
  • Vergrößerung der Brust – erhöhte Östrogen- oder beta HCG-Werte im Blut, wenn Tumor Östrogen produziert. Dadurch kommt es zur Vergrößerung der Brust (echte Gynäkomastie) und Schmerzen. Sehr seltenes Symptom.
  • Beschwerden bei Metastasen – Absiedlung des Krebses (Metastasen) hauptsächlich in Lunge, Gehirn, Knochen, Leber mit entsprechenden Beschwerden
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Diagnose

  • Anamnese – ausführliches Arzt-Patient-Gespräch zur Erfassung der Krankengeschichte
  • Körperliche Untersuchung – Abtasten der Hoden
    • Die Oberfläche der Hoden kann sich knotig anfühlen. Am besten ist es, wenn man den Hoden selbst regelmäßig abtastet und mit der Gegenseite vergleicht, um Veränderungen zu ertasten.
  • Ultraschalluntersuchung der Hoden
  • Laboruntersuchung – mit Bestimmung der Tumormarker
    • Wichtige Tumormarker – Beta-HCG, AFP, LDH
    • Hilft zur Bestimmung der Art des Hodentumors
  • Biopsie (Gewebeprobe) des Hodens
  • Röntgen der Lunge – zur Suche nach Lungenmetastasen
  • Computertomographie (CT) – der Lunge und des Bauchraums
    • Bestimmung der Tumorausbreitung
    • Erkennen von vergrößerten Lymphknoten und Metastasen
  • MRT des Bauchraums – Anstelle des CTs (Vorteil: keine Strahlenbelastung)
  • Operative Freilegung – des Hodens und Begutachtung
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Behandlung Hodenkrebs

  • Operation – zunächst nahezu immer Operation. Orchiektomie (Entfernung des befallenen Hodens) und Untersuchung des Gewebes. Gewebeprobe (Biopsie) auch des anderen Hodens.
  • Lymphknotenentfernung – (v.a an der hinteren Bauchwand), wenn diese befallen sind.
  • Weitere Behandlung – kommt auf Tumorart an (Seminom oder Nicht-Seminom)
  • Seminom (ohne Lymphknotenbefall)
    • abwartendes Verhalten mit regelmäßigen Kontrollen
    • Bestrahlung
    • Chemotherapie
  • Seminom (mit Lymphknotenbefall)
    • Chemotherapie (hier Therapie der Wahl)
  • Nicht-Seminom (ohne Lymphknotenbefall)
    • abwartendes Verhalten, wenn keine Gefäßinvasion
    • vorbeugende Lymphknotenentfernung
    • Chemotherapie (hier auch schon in frühem Stadium)
  • Nicht-Seminom (mit Lymphknotenbefall)
    • Chemotherapie ggf. mit Lymphknotenentfernung 
  • Strahlentherapie (Vernichtung der Krebszellen mit radioaktiver Strahlung
    • hauptsächlich bei Seminomen im Frühstadium
  • Bei Krankheitsrückfall (Rezidiv) – erneute Operation oder erneute Chemotherapie
  • Schmerzbehandlung – Behandlung der auftretenden Schmerzen.
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Verlauf

In welchem Umfang und wie schnell der Tumor voranschreitet, kann pauschal nicht vorhergesagt werden und ist von der Art des Tumors und individuellen Faktoren abhängig. Im Mittel beträgt die Tumorverdopplungszeit 10-30 Tage, sodass ein schneller Therapiebeginn eingeleitet werden sollte

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Prognose

  • Der Hodentumor hat in aller Regel eine sehr gute Prognose.
  • Ein möglicher Rückfall (Rezidiv) ist eher selten. Je mehr Zeit vergeht, desto unwahrscheinlicher ist ein erneutes Auftreten.
  • Fruchtbarkeit – in den meisten Fällen ist nur ein Hoden vom Hodenkrebs betroffen, der gesunde Hoden reicht in der Regel für die Fruchtbarkeit und das sexuelle Verlangen aus.
    Sind beide Hoden betroffen, versucht der Arzt, möglichst viel gesundes Gewebe zu erhalten.
    • Werden beide Hoden komplett entfernt, kommt es jedoch zu einer Unfruchtbarkeit.
  • Betroffene sollten sich bei Kinderwunsch im Vorfeld der Behandlung mit dem Thema „Spermien einfrieren“ beschäftigen.
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Vorbeugung

Es existiert keine Möglichkeit einer kompletten Vorbeugung vor Hodenkrebs.

Regelmäßige Selbstuntersuchungen können jedoch helfen, um Hodenkrebs im Frühstadium zu erkennen und somit rechtzeitig erfolgreich zu behandeln.

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Stadien

Hodenkrebs kann man in folgenden Stadien einteilen:

  • Hodenkrebs Stadium I – bösartiger Tumor im Hoden ohne Metastasen.
  • Hodenkrebs Stadium II – bösartiger Tumor im Hoden mit Befall benachbarter Lymphknoten ohne Metastsen.
  • Hodenkrebs Stadium III – bösartiger Tumor im Hoden mit Fernmetastasen. Weitere Unterteilung in ABC.

Die Stadieneinteilung kann nach Gewebeentnahme und Ultraschalluntersuchung erfolgen.

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Heilung

Ohne eine entsprechende Behandlung verlaufen die bösartigen Formen von Hodenkrebs in aller Regel tödlich.

Der Hodenkrebs lässt sich jedoch aufgrund der oftmals frühen Diagnose in vielen Fällen sehr gut behandeln.

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Lebenserwartung

Der Hodenkrebs ist einer der Tumoren mit der besten Überlebenswahrscheinlichkeit. 
Die Lebenserwartung bei Hodenkrebs ist von mehreren Faktoren abhängig. (Form des Tumors, Alter und Verfassung des Betroffenen, Ansprechen auf die Behandlung).

  • Ohne Metastasen (Krebs hat noch nicht gestreut)
    • Seminom - 5-Jahres-Überlebensrate: 99%
    • Nicht-Seminom - 5-Jahres-Überlebensrate: 89%
  • Mit Metastasen (Krebs hat sich ausgebreitet)
    • Seminom - 5-Jahres-Überlebensrate: 70-80%
    • Nicht-Seminom - 5-Jahres-Überlebensrate: 50%
  • Abhängig von Art der Metastasen
    • 5-Jahres-Überlebensrate 75% bei Lungenmetastasen
    • 5-Jahres-Überlebensrate 40% in anderen Organen
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
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Zahlen & Statistiken

  • Häufigkeit – Der Hodenkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern im Alter von 25 bis 45 Jahren. Jüngere und ältere Betroffene sind eher selten. Insgesamt ist Hodenkrebs jedoch selten.
    • 10 Fälle auf 100.000 Männer
    • 1,6 % aller Krebserkrankungen fallen auf den Hodenkrebs
    • 4329 Neuerkrankungen (Jahr 2022)
    • 187 Sterbefälle (Jahr 2022)
    • 4 auf 1.000.000 Menschen versterben an Hodenkrebs  (Jahr 2022)
    • 5-Jahres-Überlebensrate - 97 %
    • 10-Jahres-Überlebensrate - 96%
  • Alter – das Durchschnittsalter eines Betroffen ist 38 Jahre.

Quelle: RKI

aktualisiert: 19.08.2025
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    • 10 Fälle auf 100.000 Männer
    • 1,6 % aller Krebserkrankungen fallen auf den Hodenkrebs
    • 4329 Neuerkrankungen (Jahr 2022)
    • 187 Sterbefälle (Jahr 2022)
    • 4 auf 1.000.000 Menschen versterben an Hodenkrebs  (Jahr 2022)
    • 5-Jahres-Überlebensrate - 97 %
    • 10-Jahres-Überlebensrate - 96%
  • Alter – das Durchschnittsalter eines Betroffen ist 38 Jahre.

Quelle: RKI

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