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pfeilKurzfassung

Diabetes Mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine Stoffwechselerkrankung, welche durch einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerwert gekennzeichnet ist. Dieser Stoffwechsellage liegt eine Störung des Insulinhaushalts zugrunde, entweder besteht ein absoluter Insulinmangel durch verminderte oder gar fehlende Produktion des Botenstoffs oder die Wirkung des Hormons Insulin an den Zielorganen ist reduziert, man spricht dann auch von einer Insulinresistenz.

  • Der Typ2 Diabetes ist die deutlich häufiger Diabetes Form.
  • Die Anzeichen entwickeln sich über Jahre schleichend.
  • Risikofaktoren sind ein ungesunder Lebensstil, aber auch eine genetische Veranlagung.
  • Bei der Behandlung ist die Mitarbeit der Betroffenen entscheidend.
  • Die Prognose entscheidet der Patient selbst.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 7,2%
Alters FaktenAlter~ ab 50
Geschlecht FaktenGeschlechtw < m
pfeilIst das gefährlich

Diabetes Typ 2 kann gefährlich werden. Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen und Gefäßerkrankung. Dazu zählen unter anderen gefährliche Erkrankungen wie:

pfeilWann zum Arzt

Oft wird Diabetes Typ 2 als Zufallsbefund bei Arzt entdeckt.

Wenn bei Dir ein vermehrtes Hungergefühl oder Anzeichen von Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwäche bei bestehenden Risikofaktoren auftreten, solltest Du zur Abklärung einen Arzt aufsuchen.

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Anatomie

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein Drüsenorgan im oberen Bauch.

Zu den lebensnotwendigen Funktionen der Bauchspeicheldrüse zählt zum einen die Produktion von Verdauungssäften und zum anderen die Produktion bestimmter Hormone.

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Einteilung & Formen

Ganz allgemein kann man Diabetes in 2 Formen einteilen:

  • Diabetes Typ1 - deutlich seltener, tritt oft im Kindesalter auf und ist Folge einer Autoimmunerkrankung. Die Bauchspeicheldrüse stellt selbst kein Insulin mehr her.
  • Diabetes Typ2 - deutlich häufiger, tritt oft aufgrund eines ungesunden Lebensstils auf. Es wird zu wenig Insulin gebildet oder die Wirkung des Insulins an der Zelle ist gestört.
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Ursachen

  • Insulinresistenz – der Typ-2-Diabetes mellitus ist die häufigste Form der Zuckerkrankheit und wird gekennzeichnet durch eine sogenannte Insulinresistenz.
    Die Bauchspeicheldrüse produziert anfangs zwar noch genug Insulin, jedoch ist die Empfindlichkeit der Zielzellen dafür herabgesetzt. Somit entwickelt sich ein relativer Insulinmangel: eigentlich ist genug Insulin vorhanden, doch das Hormon kann seine Wirkung nicht entfalten.
    Als Reaktion darauf produziert das Pankreas zunächst nur noch mehr Insulin, bis die Kapazität der Betazellen erschöpft ist. In dieser Phase wandelt sich der relative in einen absoluten Insulinmangel.
  • Ungesunder Lebensstil – der Typ-2-Diabetes manifestiert sich in aller Regel im Erwachsenenalter bei ungesundem Lebensstil und hat einen schleichenden Beginn.

Risikofaktoren für die Entstehung von Diabetes Typ2:

  • Übergewicht
  • Falsche Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • Medikamente
  • Alter
  • Genetische Veranlagung
  • Hormonelle Erkrankungen
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Symptome Diabetes mellitus Typ 2

  • Die charakteristischen Diabetes-Symptome treten meistens bei Typ-1-Diabetikern auf. Typ-2-Diabetiker vermerken, wenn überhaupt, nur unspezifische Beschwerden, sodass die Diagnose Diabetes in aller Regel ein Zufallsbefund ist.

Die Symptome bei Typ-2-Diabetes sind meistens schwächer ausgeprägt und unspezifisch. Dazu gehören:

  • Müdigkeit (Abgeschlagenheit) – Betroffene fühlen sich oft Antriebslosigkeit und haben ein allgemeines Schwächegefühl.
  • Konzentrationsstörungen – es fällt Betroffenen oft schwer, sich lange Zeit auf eine Sache zu konzentrieren.
  • Übermäßiges Hungergefühl
  • Erhöhte Infektanfälligkeit – es kommt heute zu Infektionskrankheiten wie Erkältungen oder Pilzinfektionen.
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Diagnose

  • Anamnesegespräch – zu Beginn der Diagnostik steht ein ausführliches Patientengespräch (Anamnese), in dem der behandelnde Arzt die Symptome des Patienten, seine Familienanamnese und Begleiterkrankungen erfragen sollte.
  • Körperliche Untersuchung – dem schließt sich die körperliche Untersuchung an: hier können beispielsweise vorhandene Empfindungsstörungen, die einen Hinweis auf Folgen einer bereits bestehenden Diabeteserkrankung darstellen könnten, erkannt werden.
  • Blutzuckermessung – der nächste Schritt ist die Messung des Blutzuckers, wobei man hier unterschiedliche Tests unterscheiden kann.
    • Nüchtern-Blutzucker – beim Nüchtern-Blutzucker wird der Spiegel nach 8h Nahrungsverzicht bestimmt.
    • HbA1c-Wert – Der HbA1c-Wert dient der Bestimmung des Langzeit-Blutzuckers und stellt den Anteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin dar, welcher mit Glukose „beladen“ ist. 
  • Glucosetoleranztest – ein weiterer Diagnosebaustein ist der orale Glucosetoleranztest, der insbesondere bei Verdacht auf eine pathologische Glucosetoleranz Anwendung findet. 
  • Weitere Diagnostik – darüber hinaus gibt es noch weitere nicht-routinemäßig durchgeführte Untersuchungen, welche die Diagnose unterstützen können.
    • Urinuntersuchung – darunter fällt die Kontrolle des Urins auf einen erhöhten Glukosegehalt sowie der Nachweis des C-Peptids. Das C-Peptid ist ein Bestandteil des Proinsulins (Vorstufe des Insulins) und wird zu gleichen Teilen wie das Insulin aus dem Pankreas ins Blut abgegeben. Somit erlaubt die Bestimmung des C-Peptids einen Rückschluss auf die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse.
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Behandlung Diabetes mellitus Typ 2

Bei der Planung des therapeutischen Vorgehens sollten die individuellen Therapieziele des Patienten sowie vorhandene Risikofaktoren berücksichtigt werden.

  • Lebensstil anpassen – einen sehr wichtigen Bestandteil der Diabetestherapie bilden nicht-medikamentöse Behandlungsversuche. Im Zentrum steht dabei die Änderung des Lebensstils. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Patienten ihr Körpergewicht idealerweise bis zum für sie bestimmten Normalgewicht reduzieren, sich ausreichend körperlich betätigen und sich gesund, ausgewogen ernähren.
  • Medikamentöse Behandlung – zur Behandlung des Typ-2-Diabetes stehen zahlreiche orale Antidiabetika (OAD) zur Verfügung. Dazu gehören:
    • Biguanid-Derivate (Metformin)
    • Glitazone
    • Sulfonylharnstoffe
    • Glinide
    • Inkretine
    • DPP-4-Inhibitoren
    • Alpha-Glukosidasehemmer
    • SGLT-2-Inhibitoren

Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft hat als Therapieempfehlung ein Stufenschema für Typ-2-Diabetiker entwickelt.

  • Stufe I – bildet dabei der nicht-medikamentöse Versuch einer umfassenden Lifestyle-Änderung. 
  • Stufe II – die zweite Stufe sieht eine Monotherapie mit Metformin vor.
  • Stufe III – die dritte Stufe besteht aus einer Zweifachtherapie: entweder einer antidiabetischen Kombinationstherapie aus Metformin und einem weiteren oralen Antidiabetikum oder einer Kombination aus Antidiabetikum (1. Wahl immer noch Metformin) und einem Insulin. 
  • Stufe IV – bei Stufe IV wird eine Dreifachtherapie empfohlen: drei Antidiabetika oder zwei Antidiabetika + Insulin. 
  • Stufe V – sieht eine intensivierte Insulintherapie, ggf. in Kombination mit Metformin vor.

Die Eskalation auf die nächste Stufe erfolgt, wenn nach 3-6 Monaten festgestellt wird, dass die zuvor festgelegten Therapieziele verfehlt wurden.

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Medikamente

Medikamente dienen bei einer Diabetes-Typ2 Erkrankung in erster Linie Folgen und Komplikationen zu vermeiden.

Welche Medikamente genau eingesetzt werden, entscheidet Dein Arzt individuell, abhängig vom Schweregrad.

Zu den eingesetzten Medikamente zählen:

  • Metformin
  • Sulfonylharnstoffe
  • Glitazone
  • Glinide
  • Gliptine
  • Flozine
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Verlauf

Die Anfangssymptome bei Diabetes Typ 2 sind meist unspezifisch und werden oftmals fehlgedeutet. Der Diabetes Typ 2 kann sich über Jahre entwickeln.

Nicht selten kommt es erst nach Jahren zu einem zufälligen Befund.

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Prognose

Diese Frage nach der Prognose bei Diabetes Typ 2 ist nicht pauschal zu beantworten.

Die Prognose der Erkrankung hängt in erster Linie von der Mitarbeite (Compliance) des Patienten ab, also von der konsequenten Einhaltung der auf den individuellen Fall abgestimmten Therapie.

Allgemein kann man festhalten, dass die Prognose besser wird, wenn der Blutzucker dauerhaft gut eingestellt ist, sowie wenn möglicherweise vorhandene Begleit- bzw. Folgeerkrankungen frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden.

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Vorbeugung

Im Gegensatz zum Diabetes Typ1 kann man einem Typ2 Diabetes vorbeugen.

Um einem Typ-2-Diabetes so gut es geht vorzubeugen, stehen

  • Gewichtsreduktion – der BMI sollte im Normalbereich liegen.
  • Ausreichend Bewegung
  • Gesunde, ausgewogene Ernährung im Vordergrund

Darüber hinaus sollte ab dem Alter von 35 Jahren in regelmäßigen Abständen von 3 Jahren ein Nüchternblutzucker-Screening erfolgen.

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Komplikationen

Durch einen dauerhaft erhöhten Blutzucker ergeben sich Störungen der großen und kleinen Blutgefäße.

Mögliche Komplikationen entstehen daher immer bei Beteiligung der Gefäße.

  • Blutgefäßerkrankungen – Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall ist 2- bis 4-fach erhöht.
  • Infektionen – es kommt häufiger zu Pilzinfektionen oder bakteriellen Infekten. Zudem dauert die Heilung oftmals länger.
  • Augenprobleme – durch Schädigung der kleinen Blutgefäße im Auge
  • Leberschäden
  • Nierenschäden
  • Nervenschäden
  • Erkrankungen an den Füßen

Ein gut eingestellter Blutzucker und ein gesunder Lebensstil sind daher besonders wichtig zur Vorbeugung der genannten Erkrankungen.

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Lebenserwartung

Die Lebenserwartung bei Diabetes Typ2 ist in erster Linie davon abhängig, inwieweit Betroffene Ihren Lebensstil ändern und bei der Behandlung mitwirken.

Halten Betroffene ihren Blutzucker, sowie Blutfettwerte, Nierenwerte und Blutdruck durch Einhaltung der Behandlungsmaßnahme im Normalbereich, ist die Lebenserwartung nahezu auf einem normalen Niveau, wie bei gesunden Menschen.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
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Dauer

Ein Diabetes Typ2 entwickelt sich meist schleichend über Jahre.

Im Gegensatz zu Typ1 Diabetes ist beim Typ2 durch eine konsequente Ernährungsumstellung, ausreichend Bewegung und ggf. medikamentöser Therapie eine Heilung möglich

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Bei Kindern

Der Diabetes Typ2 ist zwar die deutliche häufigere Form des Diabetes, im Kindesalter handelt es sich aber fast immer um den Diabetes Typ1. Siehe: Diabetes im Kindesalter

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Zahlen & Statistiken

  • Ca. 7,2 % der Deutschen leiden an Diabetes.
  • In etwa  90 - 95 % der Fälle handelt es sich um Diabetes Typ2.
aktualisiert: 17.03.2025
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