Definition: Zoster oticus, wenn es zu einer Zweitinfektion des Varizella-Zoster-Virus kommt, bei dem das Ohr betroffen ist.
Unter einem Zoster Oticus, besser bekannt als Gürtelrose, versteht man eine Herpes Zoster Erkrankung des Ohrbereiches. Dahinter versteckt sich eine Reaktivierung (erneute Aktivierung) des Virus, das auch zu einer Windpocken -Erkrankung führt. Ein Zoster Oticus betrifft eher mittelalte bis ältere Menschen, in der Regel über 50.-Jährige. Prinzipiell kann aber jeder, der eine Windpockeninfektion durchgemacht hat, einen Zoster Oticus entwickeln.
Ein Zoster Oticus ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die in der Regel zwar nicht lebensbedrohlich ist, aber zu Komplikationen führen kann.
Besonders immunschwache Betroffene sind gefährdet.
Eine zeitnahe Behandlung nach Auftreten der ersten Symptome ist daher wichtig.
Wenn es zu Bläschen im Bereich des Ohres oder generell im Gesicht kommt, sollte man immer einen Arzt aufsuchen, am besten zeitnah, maximal jedoch nach 72 Stunden des Auftretens der ersten Symptome.
Wenn plötzlich Schwindel oder eine Hörminderung auftritt, mit allgemeinem Unwohlsein, auch Fieber, muss man ebenfalls zeitnah ärztliches Personal aufsuchen.
Der erste Ansprechpartner ist der Hausarzt oder HNO-Arzt (Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde).
Bei einem Zoster oticus muss zwischen einem unkomplizierten und kompliziertem Verlauf unterschieden werden.
Die Prognose bei einem Zoster oticus ist meistens gut.
Besonders unkomplizierte Verläufe heilen wieder vollständig aus
in Zoster kann allerdings immer wieder auftreten, genauso wie zum Beispiel Lippenherpes.
Falls jedoch Komplikationen auftreten, ist die Prognose sehr individuell.
Es gibt Komplikationen, die nur zeitweise auftreten, aber auch welche, die ein Leben lang bestehen bleiben können.
Es lässt sich da keine pauschale Aussage treffen.
Man kann einem Zoster nur bedingt vorbeugen.
Ab dem 60. Lebensjahr wird eine Impfung empfohlen, die auch effektiv ist, allerdings in seltenen Fällen auch einen Zoster verursachen kann.
Hier gilt in diesem Fall, die individuelle Beratung durch ärztliches Personal wahrzunehmen.
Die Flüssigkeit in den Bläschen ist sehr ansteckend.
Wenn sie verkrustet sind, besteht in der Regel keine Ansteckungsgefahr mehr.
Die Übertragung erfolgt nicht über die Luft per Tröpfcheninfektion.
Nur die Flüssigkeit in den Bläschen ist ansteckend, daher erfolgt die Übertragung per Schmierinfektion.
Die Erstinfektion führt in der Regel zu den Windpocken, anschließend bleibt das Virus im Körper.
Eine erneute Infektion nach durchgemachter Windpockeninfektion ist daher nicht möglich.
Das Virus wird jedoch durch verschiedene Trigger reaktiviert.
→ siehe Abschnitt Ursachen
Die Bläschen befinden sich bei einem Zoster Oticus im Gehörgang und an der Ohrmuschel sowie teils um das Ohr herum.
Der betroffene Nerv ist der 8. Hirnnerv (N. vestibulocochlearis).
Das ist der Nerv, der für das Gehör und den Gleichgewichtssinn verantwortlich ist.
In einigen seltenen Fällen breitet sich das Virus aus und kann auch den Gesichts- oder Rachennerv befallen (N. facialis oder den N- glossopharyngeus).
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Bei Zoster oticus entwickelt sich anfangs ein Juckreiz im Ohr, nach einer kurzen Zeit kommt es zu einer Bläschenbildung.
Diese sind relativ klein, befinden sich auf geröteter Haut und sind prall gefüllt mit „durchsichtigem“ Sekret.
Nach ein paar Tagen platzen diese Vesikel (Ansteckungsgefahr!) auf und die Stellen verkrusten.
Nach ca. 10–12 Tagen heilen diese Bläschen bzw. krusten narbenfrei ab.
Je nach Verlauf kann es mitunter zu Komplikationen kommen, dazu zählen:
Es dauert ca. 10 bis 12 Tage bei einem unkomplizierten Verlauf, bis die Bläschen vollständig ausgeheilt sind.
Ein Zoster Oticus bzw. Zoster generell im Kindesalter ist selten.
Eigentlich haben die Kinder immer ein supprimiertes Immunsystem.
Bei Kindern muss eine „Nutzen-Risiko-Abwägung“ erfolgen.
Wenn sich Kinder mit Risikofaktoren präsentieren und ein hohes Risiko für einen komplizierten Verlauf haben, kann die Systemtherapie sinnvoll sein.
Die Entscheidung ist letztendlich immer individuell.
In der Schwangerschaft wird nur bei einem komplizierten Verlauf therapiert und auch nur mit Aciclovir.
Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.