Hirnhautentzündung (Meningitis), wenn sich aufgrund von Viren oder Bakterien Hirnhäute und/oder Rückenmarkshäute entzünden.
Bei der Hirnhautentzündung (Meningitis) handelt es sich um eine Entzündung der Hirn- und/oder Rückenmarkshäute. Eine Hirnhautentzündung tritt oft im Zusammenhang mit schweren Erkrankungen auf. Ausgelöst werden diese Entzündungen durch Viren oder bakterielle Erreger. Die Verbreitung der Meningitis ist in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich. Die Inzidenz in Deutschland beträgt etwa eine Erkrankung pro 200.000 Einwohner. Weltweit ist die Inzidenz besonders in ärmeren Ländern höher. Es ist eine Krankheit, die vor allem Kinder und Menschen unter dem 20. Lebensalter betrifft. Etwa 80% der Betroffenen sind unter 20.

Bei dieser Erkrankung kann es unter Umständen zu einem sehr gefährlichen Verlauf kommen. Bei folgenden Anzeichen solltes Du einen Notarzt verständigen!
Nackensteifheit, Fieber, Übelkeit und Erbrechen.
Eine Hirnhautentzündung ist sehr gefährlich.
Kommt es zu keiner rechtzeitigen Behandlung, kann es innerhalb weniger Stunden zu einem tödlichen Verlauf kommen. Vor allem eine durch Bakterien verursachte Hirnhautentzündung ist besonders gefährlich.
Eine sofortige ärztliche Behandlung ist daher extrem wichtig.
Treten bei Dir Anzeichen einer Hirnhautentzündung wie Nackensteifheit, Kopfschmerzen und hohes Fieber auf, musst Du sofort einen Notarzt verständigen oder Dich ins Krankenhaus begeben.
Die Hirnhäute sind drei aneinanderliegende Schutzhüllen unseres Gehirns. Sie dienen vor allem als Schutz vor mechanischen Einflüssen (z.B. Schlägen) und Temperaturschwankungen. Zwischen den Hirnhäuten befindet sich Rückenmarksflüssigkeit.
Es gibt verschiedene Erregertypen, die eine Meningitis auslösen können.
Diese lassen sich in Bakterien, Viren und Pilze einteilen, wobei Bakterien und Viren am häufigsten sind.
Zu den häufigsten bakteriellen Erregern zählen die Meningokokken, die Pneumokokken und Haemophilus influenzae, aber auch die Tuberkulose kann der Erreger sein.
Bei den Viren sind es die Herpes-Viren und die Enteroviren, zu denen beispielsweise das FSME-Virus und das Influenzavirus zählen.
In seltenen Fällen können auch Pilze eine Hirnhautentzündung auslösen. Dies ist bei Immunsupprimierten der Fall. Als Ursache kommt unter anderem Cryptococcus neoformans in Frage.
Der Zeckenstich an sich ist nicht die Ursache einer Hirnhautentzündung, sondern das FSME-Virus, das bei einem Biss übertragen werden kann.
Der beste Schutz ist hierbei die Impfung und, auch wenn diese vorhanden ist, das Tragen schützender Kleidung bei langen Aufenthalten in Risikogebieten.
Typische Symptome, die bei einer Meningitis vorhanden sind, sind starke Kopfschmerzen und Nackenschmerzen und eine Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen.
Auch Fieber, Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen können auftreten.
Bei den meisten Hirnhautentzündungen können auch sogenannte Meningismuszeichen nachgewiesen werden.
Diese beinhalten Bewegungen oder Schmerzen in anderen Körperregionen, wenn der Kopf am Nacken angehoben wird.
Die Anamnese und klinische Untersuchung geben schon einmal ersten Anhalt auf das Bestehen einer Hirnhautentzündung, wenn die vier Hauptsymptome vorkommen.
Es handelt sich bei ihnen um:
Da häufig nur 2 bis 3 dieser Symptome positiv sind, ist es wichtig bei vorliegendem Verdacht diesen Untersuchungen ein CT oder MRT anzuschließen.
Die Liquordiagnostik und der Erregernachweis aus Liquor und Blut helfen dann die Meningitis zu bestätigen, einzuteilen und den Verursacher festzustellen.
Eine schnelle Diagnose ist sehr wichtig, da die Prognose maßgeblich vom Zeitpunkt des Therapiebeginns abhängig ist.
Es gibt Zeichen, auf die bei der körperlichen Untersuchung gezielt getestet werden kann und die auf das Vorliegen einer Hirnhautentzündung hindeuten. Zu diesen Zeichen gehören:
Meningitiden können unterschiedlichen Ursprungs sein und trotzdem ähnliche Symptome aufweisen.
So kommen bei einer Hirnhautentzündung bakterielle und virale Erreger in Frage, aber auch Pilze können die Ursache sein.
Letzteres ist besonders bei Immungeschwächten der Fall. Neben den unterschiedlichen Meningitis-Formen sollten auch die Migräne, der Schlaganfall oder das Vorliegen eines bisher unbekannten Hirntumors bei unklarer Ursache in Betracht gezogen werden.
Die Therapier besteht aus der Einnahme von Antibiotika bei einer bakteriellen Meningitis oder der Einnahme von Virostatika bei einer viralen Meningitis, wenn die Therapie des verursachenden Virus möglich ist.
Schneller Therapiebeginn
Es wird beim kleinsten Verdacht schon direkt mit einer Medikamententherapie angefangen, die ein breites Spektrum hat.
Wenn der Erreger dann genau identifiziert ist, werden die Medikamente darauf angepasst.
Diese Methode wird verfolgt, da ein früher Therapiebeginn entscheidend für eine gute Prognose ist und auch lebensrettend sein kann.
Zusätzlich wird symptomatisch behandelt.
Die symptomatische Behandlung stellt in Fällen, bei denen eine gezielte Erreger-Therapie nicht möglich ist, die einzig mögliche Therapie dar.
Die Letalität (Sterblichkeit) der Meningitis hängt von dem Erreger und vom Ausmaß der Hirnhautentzündung ab.
Sind Listerien die Erreger liegt die Letalität bei 50%, bei Pneumokokken liegt sie bei 20% und bei Meningokokken hingegen bei 2%.
Bei Risikopatienten oder Patienten, deren Verlauf septisch ist und die ein Waterhouse-Friderichsen-Syndrom entwickeln, liegt die Sterberate bei etwa 40%.
Im Schnitt kann also behauptet werden, dass die Sterberate bei 30% liegt.
Bei unzureichender oder zu später Behandlung können Spätfolgen auftreten.
Dabei handelt es sich meist um Schäden des Nervensystems, das sich nur langsam oder gar nicht davon erholen kann. Beispiele dafür können dauerhafte Paresen, Sprachstörungen oder das neue Auftreten einer Epilepsie sein.
Die Hirnhautentzündung fängt zumeist mit Grippeähnlichen Symptomen an, die sich im Verlauf verschlimmern.
Meist kommt dann die charakteristische Nackensteifigkeit hinzu und ab dann verläuft die Hirnhautentzündung rapide schlechter.
Wichtig für den Verlauf ist es, die Diagnose früh zu stellen und die Therapie direkt einzuleiten.
Eine Hirnhautentzündung verheilt nämlich nicht von selbst und je länger gewartet wird, desto wahrscheinlicher werden bleibende Schäden oder ein sehr schlechter Verlauf mit hohem Todesrisiko.
Die Dauer der Heilung einer Hirnhautentzündung hängt vom verursachenden Erreger und auch vom Zeitpunkt des Therapiebeginns ab.
Wird die Meningitis frühzeitig erkannt und die Behandlung direkt eingeleitet, dauert sie etwa 2 Wochen und den Betroffenen geht es danach zumeist schon wieder relativ gut.
Ist die Erkrankung aber schon weit fortgeschritten, bevor die Therapie eingeleitet wird oder war der Betroffene zuvor schon chronisch krank, dauert die Heilung länger und die Hirnhautentzündung verläuft zumeist auch deutlich schlechter.
Gegen einige der auslösenden Bakterien oder Viren gibt es wirksame Impfungen, die eine Infektion, bzw. einen schweren Erkrankungsverlauf verhindern. → siehe Abschnitt Impfung.
Die beste Möglichkeit eine Hirnhautentzündung vorzubeugen ist, sich gegen die Erreger, gegen die es möglich ist, impfen zu lassen.
Auch sollte bei bekannten Fällen in der persönlichen Umgebung eine Prophylaxe durchgeführt werden. Für diese nimmt aber das Gesundheitsamt Kontakt auf, denn die Meningitis ist eine meldepflichtige Krankheit.
Es werden also immer die Kontaktpersonen zur Sicherheit zurückverfolgt.
Eine Hirnhautentzündung kann je nach dem ursächlichen Erreger hochansteckend sein.
Bei der bakteriellen Meningitis ist die Ansteckungsrate hoch, daher werden bei Meldung der Krankheit auch alle Kontakte zurückverfolgt.
Geimpfte müssen sich zwar nicht so viele sorgen machen, sollten sich aber trotzdem einmal durchchecken lassen.
Herpesviren sind besonders ansteckend und obwohl 95 % der Bevölkerung schon einmal mit dem Herpesvirus infiziert wurden, ist auch hier Abstand geboten.
Die FSME wird primär durch Zecken übertragen und ist daher von Mensch zu Mensch nicht ansteckend, es sollte trotzdem vorsichtig gehandelt werden.
Das positive an der Hirnhautentzündung ist, dass es gegen die häufigsten bakteriellen Erreger schon lange Impfungen gibt, die sehr gut vor einer Erkrankung schützen.
So gibt es Impfungen gegen Meningokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenza.
Letzteres sollte nicht mit der Grippe verwechselt werden, denn Haemophilus influenza ist ein Bakterium, das lediglich einen ähnlichen Namen trägt.
Diese drei Impfungen werden auch von der STIKO empfohlen und meist schon in jungen Jahren durchgeführt.
Die Meningokokken-Impfung hat auch eine Auffrischung der Impfung im hohen Alter, darüber informiert aber der Arzt genauer.
Gegen ein Virus, das Ursache für eine Meningoenzephalitis sein kann, gibt es auch einen Impfstoff: das FSME-Virus.
Auch bekannt als die Zeckenimpfung, wird diese Impfung vor allem in Süddeutschland und Österreich empfohlen, aber auch allen dorthin Reisenden ans Herz gelegt.