Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!

Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

Herzerkrankungen
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Einleitung

Bei einem Herzinfarkt herrscht Lebensgefahr. Der Herzinfarkt (Myokardinfarkt) bezeichnet den Untergang von Herzmuskelgewebe aufgrund einer lokalen Störung der Durchblutung einer oder mehrerer Herzkranzarterien. Ohne schnelle Hilfe sterben die nicht-durchbluteten Teile des Herzens ab.

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pfeilIst das gefährlich?
Gefahrenhinweis Herzinfarkt
Achtung!

Bei dieser Erkrankung kann es unter Umständen zu einem sehr gefährlichen Verlauf kommen. Bei folgenden Anzeichen solltes Du einen Notarzt verständigen!

Immer ein Notfall!
Plötzliche, starke Brustschmerzen, ausstrahlende Schmerzen in den linken Arm, Engegefühl in der Brust, Schmerzen im Oberbauch, Todesangst.

potentiell Lebensgefährliche Erkrankung

Ein Herzinfarkt ist sehr gefährlich und lebensbedrohlich. Ca. 8,4 % der Patienten überleben einen akuten Herzinfarkt nicht.

pfeilWann zum Arzt?

Wenn Du Anzeichen eines Herzinfarktes bei Dir oder einem Angehörigen vermutest, musst Du sofort den Notarzt verständigen. Eine rechtzeitige Einleitung der Behandlung ist lebensnotwendig.

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Anatomie

Das Herz (cor) liegt in etwa in der Mitte des Brustkorbs und besteht aus 4 Hohlräumen. Es versorgt unsere Organe kontinuierlich mit sauerstoffangereichertem Blut und ist somit lebenswichtig.

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Einteilung & Formen

Ein Herzinfarkt kann eingeteilt werden nach:

  • Lokalisierung
  • Ausbreitung in den Wandschichten
  • Veränderungen im EKG
  • Entstehung (Pathogenese)
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Ursachen

  • Herzerkrankung - oft entsteht ein Herzinfarkt auf dem Boden einer koronaren Herzkrankheit. Dabei sind die herzversorgenden Arterien (Herzkranzgefäße oder Koronarien) verkalkt. An den Innenwänden der Arterien haben sich sogenannte Plaques abgelagert, welche die Gefäßöffnung verengen. Man spricht von einer Arteriosklerose
  • Blutgerinnsel - Sind die entstandenen Plaques instabil, können sie sich von der Gefäßwand lösen (Plaqueruptur). Infolgedessen bilden sich Blutgerinnsel (Thromben), welche das betroffene Gefäß komplett verschließen können. Ist dies der Fall, so wird die Durchblutung der nachfolgenden Abschnitte unterbrochen und das Gewebe wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, stirbt also ab.

Risikofaktoren für einen Herzinfarkt:

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Symptome Herzinfarkt

Die Beschwerden sind bei einem Herzinfarkt individuell sehr unterschiedlich. In ca. 20%  der Fälle handelt es sich um stumme Infarkte, also ohne Symptome.

  • Angina pectorisBrustenge mit nicht atemabhängigen Schmerzen hinter dem Brustbein, die klassischerweise in den linken Arm, sowie in Richtung Hals, Unterkiefer und Rücken ausstrahlen
  • Todesangst - oftmals wird der Schmerz von starker Angst begleitet, da er als sehr bedrohlich wahrgenommen wird (bis hin zur Todesangst).
  • Atemnot
  • Kaltschweißigkeit
  • Blässe
  • Schwindel
  • Arrhythmien - Herzrasen oder ein zu langsamer Puls
  • Übelkeit und Erbrechen

Bei Frauen sind die Anzeichen eines Herzinfarktes oftmals weniger eindeutig. Zu den typischen Beschwerden, die insbesondere bei weiblichen Betroffenen auftreten, gehören:

  • Atemnot, Schweißausbrüche, Rückenschmerzen, Müdigkeit und depressive Verstimmungen, Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch.
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Diagnose

  • Anamnese - Patientengespräch zur Erfassung der Symptome und Krankengeschichte
  • Körperliche Untersuchung
  • Elektrokardiogramm - zur Überprüfung der Aktivität des Herzens
  • Laborwerte - Bestimmung von herzspezifischen (Troponin - am spezifischsten; Creatinkinase CK) und herzunspezifischen (Myoglobin - am schnellsten; Gesamt-CK) Enzymen 
  • Zusatzdiagnostik: Echokardiographie, Herzkatheteruntersuchung, Kardio-MRT
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Behandlung Herzinfarkt

Ein akuter Herzinfarkt bedarf eine sofortige stationäre Aufnahme und intensivmedizinische Betreuung.

  • Medikamente - Gabe eines Medikaments zur Blutverdünnung (Antikoagulation): Heparin, ASS (Aspirin)
  • Ruhe - strikte Bettruhe und Oberkörperhochlagerung
  • Sauerstoffgabe
  • Schmerzmittel - oft wird Morphin verabreicht.
  • Nitroglycerin
  • Beruhigungsmittel - bei sehr ängstlichen Patienten werden Beruhigungsmittel (Sedativa) eingesetzt.
  • Rekanalisierende Maßnahmen - zur Wiederherstellung der Durchblutung, nachdem die Akutphase überwunden wurde. Die perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) mit Einlage eines Stents, Bypass-OP
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Medikamente

Bei einem akuten Herzinfarkt werden folgenden Medikamente verabreicht.

  • Nitroglycerin - Betroffene erhalten eine Kapsel unter die Zunge.
  • Heparin, Azetylsalizylsäure, Clopidogrel - damit sich keine erneuten Thromben entwickeln.
  • Betablocker - bei erhöhter Herzfrequenz und hohem Blutdruck.
  • Morphin oder Diazepam - gegen die Schmerzen und zur Beruhigung der Patienten.
  • Atropin - bei sehr niedrigem Puls.

Hinweis! Medikamente dürfen bei einem Herzinfarkt aufgrund der Lyse-Therapie nicht intravenös verabreicht werden.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Prognose

  • Von wichtiger Bedeutung für die Prognose nach einem Herzinfarkt ist die unmittelbare Nachbehandlung, welche selbstverständlich individuell in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt festgelegt wird. 
  • Krankengymnastik und Atemübungen bereits Tage nach dem Ereignis.
  • Einige Wochen danach Beginn mit dem Herz-Kreislauf-Training (Wandern, leichtes Joggen, Radfahren, Schwimmen).
  • Nach Verlassen des Krankenhauses oft Besuch einer Reha-Einrichtung, danach schrittweise Wiedereingliederung in den Beruf.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt.
  • Medikamentöse Reinfarkt-Prophylaxe.
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Komplikationen

Der Herzinfarkt an sich ist schon eine Komplikation.
Deutlich problematisch wird es, wenn es im Zuge des Herzinfarktes zu Kammerflimmern und Pumpversagen des Herzmuskels kommt.
Auch ein unbemerkter (stummer Infarkt) Infarkt birgt ein hohes Risiko, da Patienten in diesem Fall oft zu spät medizinische Hilfe erhalten.

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Lebenserwartung

Die Lebenserwartung nach einem Herzinfarkt hängt maßgeblich von folgenden Kriterien ab.

  • Entwicklung einer Herzschwäche
  • Einstellung des Patienten - ggf. Änderungen zu einer gesünderen Lebensweise.
  • Reduktion von Risikofaktoren.
  • Weitere Entwicklung der Herzkranzgefäße.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
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Verlauf

Oft handelt es sich beim Herzinfarkt zu einem plötzlichen Ereignis mit Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust, Atemnot und Todesangst.
In einigen Fällen kündigt sich ein Herzinfarkt jedoch vorher an. Bemerkst du Anzeichen einer Brustenge, oder schwerer Atmung, zum Teil bereits in Ruhe oder geringer körperlicher Beanspruchung, kann dies ein Hinweis auf Arterienverkalkung sein.

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Dauer

Die typischen Schmerzen und Symptome bei einem Herzinfarkt halten in der Regel für ca. 5 Minuten an. Die Dauer variiert jedoch von Mensch zu Mensch.

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Vorbeugung

Eine Prophylaxe vor einem Herzinfarkt ist durch die Reduzierung der Risikofaktoren für Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) möglich.

  • Verzicht auf Nikotin
  • gesunde Ernährung
  • viel Bewegung
  • Gewichtsreduktion
  • Stressreduktion
  • Behandlung von Grunderkrankungen (Diabetes, erhöhter Blutdruck, hoher Cholesterinspiegel)
pfeilErfahrungsberichte
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Statistiken

  • Jedes Jahr erleiden mehr als 300.000 Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt.
  • Die meisten Herzinfarkte treten auf bei Männern im Alter zwischen 68 und 76 Jahren.
  • Meistens tritt der Herzinfarkt in den Morgenstunden auf.
  • 8,4 % der Betroffenen überleben der Herzinfarkt nicht.
  • Nach 5 Jahren sind 21,3 % der Patienten verstorben.
pfeilZusammenfassung
  • Bei Verdacht sofort Notarzt verständigen.
  • Den Betroffenen nicht alleine lassen, in eine aufrechte Sitzposition bringen und Kleidung öffnen.
  • Betroffene sollen tief und langsam atmen.
  • Bei Bewusstlosigkeit - Reanimation durch Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung.
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