Definition: Milben (Skabiesmilben), kleine Tierchen, die Krätze auslösen können.
Bei einer Milbenallergie reagiert der Betroffene überempfindlich auf Milben beziehungsweise den Kot der Milben. Diese Allergene befinden sich vor allem in Textilien wie Bettwäsche, Matratzen oder Polstern, in denen sich die Milben von Hautschuppen ernähren können.
Erkennst Du bei Dir typische Anzeichen von Schnupfen, tränenende/ juckende/ gerötete Augen vor allem nachts und morgens im Schlafzimmer ist dies ein Anzeichen von einer Milbenallergie.
Für eine Abklärung solltest Du Deinen Hausarzt oder einen Allergologen aufsuchen.
Milben gehören zu der Klasse der Spinnentiere und werden den sogenannten Gliederfüßlern untergeordnet.
Sie sind die häufigste Spinnentierspezies mit einer Anzahl von mehreren tausend unterschiedlichen Arten.
Milben haben einen ähnlichen Körperbau wie Spinnen, jedoch mit einem rundlichen Körper und bis zu acht Beinen.
Die Farben reichen dabei von milchig-weiß bis zu gelblich-orange. Ihre Größe kann wenige Millimeter betragen und sind meist mit bloßem Auge nicht sichtbar.
Milben können an sehr vielen Orten vorkommen. Am häufigsten findet man sie jedoch im Boden oder Matratzen, als auch beim Menschen in den Haarwurzeln oder auf der Haut.
Einige der Milbenarten können Menschen und Tiere befallen und zu Erkrankungen führen.
Zu diesen Arten gehören die
Ein Befall kann hierbei zu einer Hausstauballergie führen, die zu den bekanntesten Krankheiten eines Milbenbefalls zählt und für den Betroffenen sehr belastend sein kann.
Grasmilben findet man vor allem auf dem Rasen im Garten und können zu lästigem Juckreiz und Bläschen führen, die allerdings ungefährlich sind.
Krätzmilben verursachen die hochansteckende Krankheit Krätze, die zwangsläufig immer ärztlich behandelt werden muss.
Menschen, die Haarbalgmilben haben, neigen dazu, mit der Zeit die Hautkrankheit Rosazea zu entwickeln.
Zu den Milben gehören auch die Zecken, die Menschen, aber vor allem auch Tiere befallen können.
Bei Menschen mit schlechten hygienischen Bedingungen oder einem eingeschränkten Immunsystem werden häufiger Milben diagnostiziert. Hierzu gehören auch Babys, Chemotherapie-Patienten, Aids-Patienten oder Senioren.
Aber auch Textilien, die mit der Hautfläche von Betroffenen in Kontakt gekommen sind, dienen als Risikofaktor zur Übertragung.
Abhängig von der Milbenart finden sich unterschiedliche Symptome beim Menschen.
Bei den Hausstaubmilben treten nur Symptome auf, wenn die betroffene Person dagegen allergisch ist.
In diesem Fall äußert sich die Allergie vor allem durch gerötete und juckende Augen, eine verstopfte Nase, Niesattacken, Schnupfen und Husten.
In schweren Fällen kann es auch zu Asthma oder Hauterkrankungen kommen.
Bei Grasmilben tritt erst nach einigen Stunden später ein starker Juckreiz aus, der von Rötungen und Aufquellungen der Haut, den sogenannten Quaddeln, begleitet sein kann.
Ein Befall durch Haarbalgmilben äußert sich durch gerötete Stellen und Hornhaut auf der Haut. Es kann hierbei verstärkt zu Juckreiz und Zystenbildungen kommen.
Die Krätzmilben verursachen bei Befall des Menschen neben starken Juckreiz auch ein Brennen auf der Haut.
Dies geht häufig mit einer Rötung und Schwellung einher. Außerdem sind häufig kleine Gänge unter der Haut sichtbar, die durch die Krätzmilben verursacht werden.
Oftmals sind auch Knötchen zu tasten oder Bläschen und Krusten zu sehen.
Milben können einmal durch Umstellen der Hygienemaßnahmen als auch medikamentös behandelt werden.
Eine Ansteckung mit Milben erfolgt durch engen Hautkontakt, zum Beispiel bei Menschen, die auf engem Raum zusammenleben oder viel Zeit miteinander verbringen.
Die Übertragung findet hierbei durch Haut-zu-Haut-Kontakt statt, der Abstand muss also wenige cm betragen.
Da Milben nicht springen können, muss der Körperkontakt mindestens 5 bis 10 Minuten nötig sein. Kurzer Kontakt, wie etwa Händeschütteln oder Umarmungen, reichen meist für eine Übertragung nicht aus.
Beachte! Je länger als der Hautkontakt ist, desto höher ist das Risiko, sich anzustecken.
Hinweis! Um Fehlbehandlungen zu vermeiden, muss zuvor eine Diagnose gesichert werden.
Prädilektionsstellen (häufige Körperstellen) für den Milbenbefall sind warme Körperregionen mit wenig Hornschicht, zum Beispiel Finger- und Zehenzwischenräume, Handgelenke, weibliche oder männliche Genitalien, vorrangig am Penisschaft, aber auch in den Achselfalten oder an der Brust.
Die Milben bohren Gänge unter der Haut, in denen sie ihre Eier ablegen.
Diese Gänge können teilweise mit bloßem Auge erkannt werden und bis zu wenigen cm lang werden. Die Gänge befinden sich direkt unter der Haut.
Manchmal sind an den Enden der Gänge die Milben als kleine schwarze Pünktchen zu erkennen.
Der einhergehende Hautausschlag und Juckreiz treten allerdings meist erst 3 Wochen nach dem Befall auf.
In einigen Fällen geht der Hautausschlag mit Bläschen, Quaddeln und Krusten einher, wobei letzteres oft durch den lästigen Juckreiz und dem damit einhergehenden Kratzen verursacht wird.
Weitere anfällige Personengruppen sind Kinder, die vor allem auf engem Raum zusammenleben, wie zum Beispiel Straßenkinder oder in Schulen, in denen kein ausreichender Abstand eingehalten werden kann.
Medizinische Einrichtungen oder Heime, in denen mehrere Personen über längere Zeit zusammenleben, betreut oder medizinische versorgt werden und dabei regelmäßigem Haut-zu-Haut-Kontakten ausgesetzt sind, können ebenfalls von Milbenausbrüchen betroffen sein.
Prädisponierte Orte sind auch Kindergärten, Krankenhäuser, Pflege- und Altersheime, Haftanstalten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass vor allem multimorbide, also eingeschränkte ältere Menschen in Heimen, Flüchtlinge in Asyleinrichtungen, Kinder und Menschen mit intensivem Körperkontakt unter Milbenbefall leiden.
Einige der Milbenarten sind in der Lage zu beißen, z. B. die Krätzemilbe.
Milbenbisse sind ähnlich wie Insektenbisse und gehen häufig mit verschiedenen Entzündungszeichen einher:
Die Milben legen dabei ihre Eier unter der Haut ab und hinterlassen oftmals viele rote juckende Stellen auf der Haut, die oftmals erst nach einigen Wochen auftreten, wenn die Larven geschlüpft sind.
Mittels einer Lupe oder auch teilweise mit bloßem Auge sind außerdem Gänge unter der Haut sichtbar.
Das Milbenspray wird vor allem bei einer Hausstaubmilbenallergie angewendet.
Da die Allergie oftmals zu allergischem Asthma führt, ist es wichtig, die Schädlinge schnell und frühzeitig zu bekämpfen, vor allem dort, wo sie sich am liebsten aufhalten: im Bett.
Das Milbenspray wird hierbei auf die Matratze, Kissen und Decke gesprüht und soll dabei die Milben abtöten.
Daher sollten anschließend die Textilien ordentlich abgesaugt werden, um die abgetöteten Milben zu entfernen. Milbensprays helfen bei Hausstaub- und Milbenallergie und reduzieren die Allergiebelastung, in dem es die Milben und deren Eier abzutöten.
Merke! Milben, vor allem aber Hausstaubmilben, befinden sich in jeder Matratze.
Sie fühlen sich vor allem in der feuchten Umgebung wohl und ernähren sich von Hautschuppen der Menschen.
Backpulver soll beim Bekämpfen des feuchten Milieus und damit des Milbenbefalls helfen.
Durch das Verteilen von Backpulver auf der Matratze mit anschließendem Entfernen mittels Staubsauger können die Bedingungen für den perfekten Wohnraum der Milben reduziert werden.
Jedoch wird das Reinigen mit dem Backpulver einige Male nötig sein, um einen spürbaren Effekt zu erzielen.
Milben findet man, abhängig von der Milbenart, fast überall.
Hausstaubmilben leben vor allem im Hausstaub oder im Staub textiler Materialien.
Sie findet sich deshalb besonders gerne im Bett, dort vorwiegend in Matratze und Bettwäsche.
Milben sind jedoch auch in Polstermöbeln, Teppichböden und Kuscheltieren zu finden.
Grasmilben sind vorrangig im Sommer und Herbst aktiv und leben im Grünen. Sie befinden sich auf Wiesen und Wäldern, aber auch in Gärten auf dem Rasen oder auf Pflanzen.
Milben vermehren sich abhängig von der Luftfeuchtigkeit und sind daher vor allem an warmen und feuchten Orten bzw. Gegenständen zu finden.