Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!
Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.
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Definition: Ekzem, wenn es zu einer akuten oder chronischen, entzündlichen Veränderung der Haut kommt.
Fakten
Ekzeme (auch Juckflechte oder Dermatitis) sind entzündliche, oft juckende, nicht-infektiöse und nicht-ansteckende Hauterkrankungen der oberen Hautschichten. Ekzeme haben viele verschiedene Ursachen, unter anderem Allergie, Austrocknung oder Kontakt mit toxischen Substanzen und demnach auch verschiedene Behandlungsansätze. Ekzeme können vorübergehend oder chronisch auftreten.
Ein Ekzem, oder auch „Juckflechte“ und „Dermatitis“ genannt, ist ein Sammelbegriff für viele entzündliche, meist juckende, aber nicht ansteckende Hautkrankheiten.
Betroffen sind nur die obersten Hautschichten.
Es gibt viele Formen von Ekzemen, z. B. das allergische oder toxische Kontaktekzem, das Exsikkationsekzem (Austrocknungsekzem), oder das seborrhoische (mit vermehrter Talgproduktion verbundene) Ekzem.
Daher kann ein Ekzem auch die verschiedensten Ursachen und Behandlungsansätze haben.
Die Dauer reicht von wenigen Tagen bis zu chronischen Hautentzündungen.
Die Ursachen von Ekzemen werden in exogene und endogene Ursachen unterteilt.
Exogene Ursachen sind „äußere“ Ursachen. Diese lösen das allergische Kontaktekzem und das toxische Kontaktekzem aus.
Endogene Ursachen lösen das atopische Ekzem (Neurodermitis) aus.
In diesem Fall ist die genetische Prädisposition (die erbliche Anlage) die „innerliche“ Ursache des Ekzems.
Das seborrhoische Ekzem hat auch eine endogene Ursache, nämlich die vermehrte Talgproduktion.
Hinweis! Als Risikofaktoren für ein Ekzem kann alles bezeichnet werden, was die Schutzfunktion der Haut herabsetzt. Zum Beispiel zu häufiges Waschen mit Seife, der Kontakt mit reizenden Stoffen usw.
Ein Ekzem kann einen akuten oder chronischen Verlauf nehmen.
Das akute Ekzem verläuft in der immer gleichen Abfolge von vier Stadien, wobei bei leichten Fällen nicht zwangsweise alle Stadien durchlaufen werden müssen.
Sobald der Auslöser des akuten Ekzems vermieden wird, beginnt die Heilungsphase und es kommt zu einer vollständigen Abheilung ohne Narbenbildung.
Das chronische Ekzem tritt vor allem dann auf, wenn eine weitere Exposition mit dem Auslöser stattfindet.
Dann reagiert die Haut mit Austrocknung, Schuppung und gesteigerter Verhornung, um sich zu schützen.
Resultat ist eine verdickte, rissige, raue Haut, auf der auch häufig kratzbedingte Spuren dauerhaft sichtbar sind.
Typisch für den chronischen Verlauf ist außerdem, dass mehrere Stadien nebeneinander existieren können und es auf Dauer zu einer vergröberten Hautstruktur kommt.
Hinweis! Wichtig zur Diagnose ist darüber hinaus die Anamnese zum Auftreten und Verlauf des Ekzems und zur Ursachenfindung.
Ein erfahrener Hautarzt kann anhand des klinischen Bildes und einer ausführlichen Anamnese in der Regel die Diagnose eines Ekzems bereits stellen.
Hierbei kommt es vor allem auf die Entwicklung, das erste Auftreten, eine mögliche Exposition gegenüber auslösenden Stoffen und die Familiengeschichte an.
Wichtig ist die Unterscheidung in Kontaktekzeme, die einen äußeren Auslöser haben, wie eine reizende Substanz, oder ein atopisches Ekzem, das endogene (innere) Ursachen hat.
Bei Verdacht auf ein allergisches Kontaktekzem wird ein Allergietest in Form eines Epikutantests zur Sicherung der Diagnose durchgeführt.
Der Therapieansatz bei einem Ekzem ist abhängig von der Ursache.
In erster Linie gilt es bei einem Ekzem den Auslöser zu identifizieren und diesen zu entfernen.
In vielen Fällen gibt es einen bestimmten Stoff, der die Haut reizt und das Ekzem auslöst.
Je nachdem, um welchen Reizstoff es sich handelt, kann z. B. Schutzkleidung wie Handschuhe tragen oder auch eine reizstoffarme Diät Abhilfe schaffen.
Eine lokale Therapie erfolgt mittels Cremes/Salben und ggf. Lichttherapie.
Die Wahl der Salbe richtet sich nach Ursache und Stadium des Ekzems. Je akuter und nässender das Ekzem ist, desto höher sollte der Wasseranteil sein.
In späteren Stadien mit Schuppen und Krusten ist eher eine fettige Salbengrundlage zu empfehlen.
Die Lokaltherapie kann aus regelmäßigem Eincremen mit sauberen Händen oder auch in Form von Salbenumschlägen durchgeführt werden.
An Wirkstoffen sind meist Cortison oder Calcineurinantagonisten in den Cremes zu finden.
Sollte eine Superinfektion vorliegen, also zusätzlich eine bakterielle Infektion auf dem Ekzem liegen, sind antibiotische oder antiseptische Wirkstoffe angezeigt.
In schweren Fällen kann zusätzlich eine Lichttherapie helfen. Hierbei kommt UVA-Strahlung zum Einsatz.
Bei schweren Fällen, bei denen eine lokale Therapie nicht ausreichend hilft, kann kurzzeitig eine systemische Therapie mit Tabletten notwendig sein. Die Wirkstoffe unterdrücken die Reaktion des Immunsystems, sodass die Überreaktion der Haut abnimmt. Typische Wirkstoffe sind Cortison oder Ciclosporin A.
Gegen den starken Juckreiz eines Ekzems kann außerdem ein Antihistaminikum verabreicht werden. Ein solcher Wirkstoff (bspw. Cetirizin) wird z. B. auch bei Pollenallergie eingesetzt.
Allgemein ist Betroffenen von Ekzemen angeraten, eine konsequente Hautpflege durchzuführen. Hilfreich ist z. B. eine feuchtigkeitsspendende Pflege zur schnelleren Regeneration.
PH-neutrale, duftstofffreie Hautpflege (Duschgel, Gesichtscreme, Body Lotion) sollte an der Tagesordnung stehen.
Die Liste kleiner Helfer aus dem Haushalt bei Ekzemen ist lang.
Für Betroffene sind zunächst einige Alltagstipps hilfreich, um grundsätzlich mit sensibler Haut besser umzugehen.
Hierzu zählt:
Folgende Hausmittel (naturheilkundliche Produkte) helfen nach Erfahrungsberichten einigen Patienten.
Allerdings sind diese keine evidenzbasierten Behandlungsmethoden (nicht bewiesen) und können nur im Einzelfall erprobt werden.
Ekzeme sind nicht ansteckend.
Egal welcher Ursache – Ekzeme sind nicht infektiös und damit auch nicht übertragbar.
Zunächst einmal ist es bei einem Ekzem wichtig, alle möglichen Formen und Auslöser des Ekzems zu unterscheiden, da „Ekzem“ an sich bereits ein Sammelbegriff für Hautkrankheiten der verschiedensten Ursachen ist.
So ist die Differenzierung zwischen
bereits die erste Herausforderung.
Daneben kommt eine Vielzahl anderer entzündlicher Hauterkrankungen, wie z.B. die Pyodermie, infrage.
Außerdem sollten infektiöse Ursachen wie Mykosen (Pilzerkrankung der Haut) oder die Skabies (Krätze) in Betracht gezogen werden.
Auch Lichttherapie- oder Immunerkrankungen können durchaus Symptome auf der Haut zeigen (z.B. Lupus erythematodes).
Außerdem gilt es vor allem bei starker Schuppung auch die Psoriasis (Schuppenflechte) abzugrenzen.
Die betroffenen Stellen eines Ekzems hängen maßgeblich von der Form des Ekzems ab.
Das allergische Kontaktekzem zeigt sich an der Kontaktstelle mit der Haut, z. B. an den Händen, wenn der Auslöser angefasst wurde oder z.B. bei Allergie gegen Nickel am Bauch auf Höhe des nickelhaltigen Jeansknopfs oder am Dekolletée beim Tragen einer nickelhaltigen Halskette.
Das toxische Kontaktekzem zeigt sich scharf begrenzt genau an der Stelle der Einwirkung des schädlichen Agens, z.B. bei Kontakt mit Säure, Lauge oder UV-Strahlen. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Sonnenbrand.
Neurodermitis (das atopische Ekzem) ist klassischerweise in den Beugeseiten der Gelenke zu finden, so z.B. in den Ellenbeugen oder Kniekehlen, außerdem am Hals oder Dekolletee.
Bei Babys dagegen ist das atopische Ekzem auch an Wangen, Gesicht, Arm- und Kniestreckseiten oder in Form von Milchschorf auf dem Kopf zu finden.
Das seborrhoische Ekzem findet sich vor allem in zu Schweiß neigenden Bereichen und der behaarten Haut, so z. B. am Kopf und am Rumpf.
Bei einem Ekzem kommt es zur Rötung, Bläschenbildung, Bildung von Papeln, Schuppenbildung oder Krustenbildung.
Begleitet werden Ekzeme von Juckreiz.
Die Dauer eines Ekzems unterscheidet sich sehr stark nach Ursache und Stadium.
Der wichtigste Faktor zur Verkürzung der Erkrankungsdauer ist die Identifizierung der Ursache und eine entsprechende Behandlung.
Liegt ein äußerer Auslöser vor, wird das Ekzem so lange anhalten, wie der Reizstoff in Kontakt mit dem Patienten kommt.
Beachte! Die Eliminierung des Auslösers steht an allererster Stelle!
Das atopische Ekzem, auch als „Neurodermitis“ bekannt, ist eine Form des endogenen Ekzems. Das bedeutet, dass die Ursache der Hautentzündung keinen äußeren Auslöser hat.
Das atopische Ekzem entsteht aus einem Zusammenspiel aus genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen, die eine immunologische Reaktion auslösen.
Typischerweise verläuft die Neurodermitis schubweise und tritt je nach Lebensalter an verschiedenen Stellen auf.
Neurodermitis äußert sich durch rote, schuppende, teils nässende Ekzeme, die von Juckreiz begleitet sind.
Die Entzündungen klingen zum Schubende wieder ab, sind allerdings nicht per se heilbar, sondern nur behandelbar.
Am häufigsten sind Kinder (Neurodermitis bei Kindern) betroffen, das Vorkommen nimmt mit steigendem Lebensalter ab: so verschwinden die Symptome häufig mit Eintritt in die Pubertät und Erwachsene sind nur noch seltener von Neurodermitis betroffen.
Obwohl das atopische Ekzem endogene (innere) Ursachen hat, gibt es dennoch einige Provokationsfaktoren, die das Auftreten eines Schubs begünstigen können. Hierzu zählen bestimmte Nahrungsmittel, Schweiß, Wasserhärte, Stress oder Wetter-/Klimaeinflüsse.
Das dyshidrotische Ekzem, auch „Dyshidrosis“, „Dyshidrose“ oder „atopisches Palmoplantarekzem“ genannt, ist ein Ekzem, das sich mit kleinen, stark juckenden Bläschen ausschließlich an den Handflächen, Fingerinnenseiten und Fußsohlen zeigt.
Die Ursache dieses Ekzems ist nicht geklärt, allerdings wird ein häufigeres Auftreten bei Atopikern (Menschen, die zu immunologischen Überempfindlichkeitsreaktionen neigen) und nach Berührung mit Kontaktallergenen beobachtet.
Ein dyshidrotisches Ekzem kann schubweise auftreten oder längere Zeit bestehen. Die Bläschen platzen oftmals auf, es nässt und kann zu Infektionen kommen, da Erreger leichter eindringen können.
Bei Abheilung schuppt die Haut und als Folge kann es zu vermehrter Verhornung und Rhagaden (Schrunden, Rissen) kommen.
Als Behandlung gilt es als Erstes, einen möglichen Auslöser zu identifizieren und diesen zu meiden.
Beispiele für Auslöser sind häufiges Händewaschen mit Seife oder Desinfizieren, was die Haut strapazieren kann.
Zum Thema dyshidrotische Ekzem
Wie bei dem Behandlungsunterpunkt „lokale Therapie“ bereits erläutert kommen verschiedene Wirkstoffe kombiniert mit einer wässrigen oder fettigen Basis von Salben zum Einsatz.
Die Auswahl erfolgt nach Ursache und Stadium, Anwendung finden regelmäßiges Eincremen und auch Umschläge.
Am häufigsten sind Cortison-Cremes, da sie die Immunreaktion der Haut mildern.
Allgemein stehen entzündungshemmende, beruhigende Wirkstoffe im Mittelpunkt der Behandlung. Sollte eine zusätzliche bakterielle Infektion hinzukommen, helfen antibakterielle oder antiseptische Wirkstoffe.
Beim Baby kommen in der Regel zwei verschiedene Formen von Ekzemen vor:
Das atopische Säuglingsekzem ist eine Form der Neurodermitis.
Sie beginnt etwa ab dem 3. Lebensmonat und zeigt sich durch den sogenannten „Milchschorf“ auf dem behaarten Kopf des Babys.
Das Ekzem kann aber auch auf den Wangen, im Gesicht und auf den Arm- und Kniestreckseiten zu finden sein.
Bei älteren Kindern sind später eher die Beugeseiten der Ellenbogen, Kniebeugen oder der Nacken von Neurodermitis betroffen.
Eine Windeldermatitis bekommt fast jedes Baby mindestens einmal.
Eltern erkennen sie an einem wunden, geröteten Po mit schmerzhaften und juckenden Flecken. Ursache der Windeldermatitis ist eine zu hohe Feuchtigkeit in der Windel, kombiniert mit den Ausscheidungen (Urin, Kot), die die zarte Haut angreifen und so eine Entzündung auslösen können.
Häufig setzt sich auf die Windeldermatitis eine Pilzinfektion, dann spricht man auch von „Windelsoor“.
Um eine Windeldermatitis zu vermeiden, sollte die Windel häufig gewechselt werden, damit es zu keinem Feuchtigkeitsstau kommt.
Außerdem ist es ratsam, das Baby zeitweise ganz ohne Windel „offen zu lassen“.