Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!

Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

Siegel Docset
QualityUnser
Versprechen
SafetyIcon Doc
Docset ist ein medizinisches Nachschlagewerk. Unser Ziel ist, das Wissen von Medizinern und die Erfahrung von Betroffenen in einer Plattform zu sammeln.
Mediziner können schnell und einfach ihr Wissen teilen.
Alle Texte werden ständig von Medizinern geprüft, aktualisiert und erweitert und entsprechen den höchsten medizinischen Standards. Alle Inhalte der Webseite werden zu 100% von Menschen erstellt.
alles aufklappen
pfeilWas ist das?

Ekzeme (auch Juckflechte oder Dermatitis) sind entzündliche, oft juckende, nicht-infektiöse und nicht-ansteckende Hauterkrankungen der oberen Hautschichten. Ekzeme haben viele verschiedene Ursachen, unter anderem Allergie, Austrocknung oder Kontakt mit toxischen Substanzen und demnach auch verschiedene Behandlungsansätze. Ekzeme können vorübergehend oder chronisch auftreten.

Epidemiologische FaktenHäufigkeitsehr oft
Alters FaktenAlterjedes
Geschlecht FaktenGeschlecht~ 1 : 1
pfeil

Was genau ist das?

Ein Ekzem, oder auch „Juckflechte“ und „Dermatitis“ genannt, ist ein Sammelbegriff für viele entzündliche, meist juckende, aber nicht ansteckende Hautkrankheiten.
Betroffen sind nur die obersten Hautschichten.

Es gibt viele Formen von Ekzemen, z. B. das allergische oder toxische Kontaktekzem, das Exsikkationsekzem (Austrocknungsekzem), oder das seborrhoische (mit vermehrter Talgproduktion verbundene) Ekzem.

Daher kann ein Ekzem auch die verschiedensten Ursachen und Behandlungsansätze haben.

Die Dauer reicht von wenigen Tagen bis zu chronischen Hautentzündungen.

pfeil

Ursachen

  • Allergene (z.B. Nickel, Latex)
  • Bestimmte Medikamente, Cremes
  • Reinigungsmittel (toxisch)
  • Sonnenstrahlung (UV-Licht)
  • Innere Ursachen (Neurodermitis, vermehrte Talgproduktion)
  • Austrocknung, Risse der oberen Hautschicht

Die Ursachen von Ekzemen werden in exogene und endogene Ursachen unterteilt.

Exogene Ursachen

Exogene Ursachen sind „äußere“ Ursachen. Diese lösen das allergische Kontaktekzem und das toxische Kontaktekzem aus.

  • Allergische Kontaktekzem – Typische Auslöser für das allergische Kontaktekzem sind z.B. Nickel (Nickelallergie), bestimmte Duftstoffe, Latex oder Formaldehyd.
    Das Ekzem ist eine allergische Reaktion vom Spättyp (Typ IV). Nach einem Erstkontakt ohne allergische Reaktion (Sensibilisierung) wird die allergische Reaktion danach immer auftreten und lebenslang bestehen.
    Es ist jedoch eine individuelle Reaktion und betrifft nicht jeden Menschen gleich.
  • Toxische Kontaktekzem – Das toxische Kontaktekzem dagegen wird von nicht allergischen, aber „irritativen“ Noxen ausgelöst, z. B. Reinigungsmittel, Säuren, Laugen, UV-Strahlen.
    So ist der bekannteste Vertreter des toxischen Kontaktekzems der Sonnenbrand.
    Auf diese Noxen reagiert jeder Mensch.

Endogene Ursachen

Endogene Ursachen lösen das atopische Ekzem (Neurodermitis) aus.
In diesem Fall ist die genetische Prädisposition (die erbliche Anlage) die „innerliche“ Ursache des Ekzems.

Das seborrhoische Ekzem hat auch eine endogene Ursache, nämlich die vermehrte Talgproduktion.

Hinweis! Als Risikofaktoren für ein Ekzem kann alles bezeichnet werden, was die Schutzfunktion der Haut herabsetzt. Zum Beispiel zu häufiges Waschen mit Seife, der Kontakt mit reizenden Stoffen usw.

pfeil

Symptome Ekzem

  • Hautausschlag – Rötung, Überwärmung und Juckreiz der betroffenen Stelle.
  • Bläschenbildung – mit anschließender Entleerung und Verkrustung.
  • Schuppenbildung (Hautschuppen)
  • Bei chronischen Ekzemen: Austrocknung und Verhornung der Haut.

Ein Ekzem kann einen akuten oder chronischen Verlauf nehmen.

Akutes Ekzem

Das akute Ekzem verläuft in der immer gleichen Abfolge von vier Stadien, wobei bei leichten Fällen nicht zwangsweise alle Stadien durchlaufen werden müssen.

  1. Stadium – Zunächst kommt es zu einer Rötung, Überwärmung und meistens Juckreiz.
  2. Stadium – Es folgt das zweite Stadium mit Bläschenbildung.
  3. Stadium – Im dritten Stadium platzen die Bläschen auf und das Ekzem nässt,
  4. Stadium – bevor es im vierten Stadium unter Schuppenbildung austrocknet.

Sobald der Auslöser des akuten Ekzems vermieden wird, beginnt die Heilungsphase und es kommt zu einer vollständigen Abheilung ohne Narbenbildung.

Chronisches Ekzem

Das chronische Ekzem tritt vor allem dann auf, wenn eine weitere Exposition mit dem Auslöser stattfindet.

Dann reagiert die Haut mit Austrocknung, Schuppung und gesteigerter Verhornung, um sich zu schützen.
Resultat ist eine verdickte, rissige, raue Haut, auf der auch häufig kratzbedingte Spuren dauerhaft sichtbar sind.
Typisch für den chronischen Verlauf ist außerdem, dass mehrere Stadien nebeneinander existieren können und es auf Dauer zu einer vergröberten Hautstruktur kommt.

pfeil

Diagnose

Hinweis! Wichtig zur Diagnose ist darüber hinaus die Anamnese zum Auftreten und Verlauf des Ekzems und zur Ursachenfindung.

Ein erfahrener Hautarzt kann anhand des klinischen Bildes und einer ausführlichen Anamnese in der Regel die Diagnose eines Ekzems bereits stellen.

Hierbei kommt es vor allem auf die Entwicklung, das erste Auftreten, eine mögliche Exposition gegenüber auslösenden Stoffen und die Familiengeschichte an.

Wichtig ist die Unterscheidung in Kontaktekzeme, die einen äußeren Auslöser haben, wie eine reizende Substanz, oder ein atopisches Ekzem, das endogene (innere) Ursachen hat.

Bei Verdacht auf ein allergisches Kontaktekzem wird ein Allergietest in Form eines Epikutantests zur Sicherung der Diagnose durchgeführt.

pfeil

Behandlung Ekzem

Der Therapieansatz bei einem Ekzem ist abhängig von der Ursache.

  • Kontaktvermeidung mit dem Auslöser
  • Lokale Therapie in Form von Salben/ Cremes
  • Systemische Therapie in Tablettenform
  • Lichttherapie
  • Richtige Hautpflege

Vermeidung der Auslöser

In erster Linie gilt es bei einem Ekzem den Auslöser zu identifizieren und diesen zu entfernen.
In vielen Fällen gibt es einen bestimmten Stoff, der die Haut reizt und das Ekzem auslöst.

Je nachdem, um welchen Reizstoff es sich handelt, kann z. B. Schutzkleidung wie Handschuhe tragen oder auch eine reizstoffarme Diät Abhilfe schaffen.

Lokale Therapie

Eine lokale Therapie erfolgt mittels Cremes/Salben und ggf. Lichttherapie.

Die Wahl der Salbe richtet sich nach Ursache und Stadium des Ekzems. Je akuter und nässender das Ekzem ist, desto höher sollte der Wasseranteil sein.
In späteren Stadien mit Schuppen und Krusten ist eher eine fettige Salbengrundlage zu empfehlen.

Die Lokaltherapie kann aus regelmäßigem Eincremen mit sauberen Händen oder auch in Form von Salbenumschlägen durchgeführt werden.

An Wirkstoffen sind meist Cortison oder Calcineurinantagonisten in den Cremes zu finden.
Sollte eine Superinfektion vorliegen, also zusätzlich eine bakterielle Infektion auf dem Ekzem liegen, sind antibiotische oder antiseptische Wirkstoffe angezeigt.

In schweren Fällen kann zusätzlich eine Lichttherapie helfen. Hierbei kommt UVA-Strahlung zum Einsatz.

Systemische Therapie (Tabletten)

Bei schweren Fällen, bei denen eine lokale Therapie nicht ausreichend hilft, kann kurzzeitig eine systemische Therapie mit Tabletten notwendig sein. Die Wirkstoffe unterdrücken die Reaktion des Immunsystems, sodass die Überreaktion der Haut abnimmt. Typische Wirkstoffe sind Cortison oder Ciclosporin A.

Gegen den starken Juckreiz eines Ekzems kann außerdem ein Antihistaminikum verabreicht werden. Ein solcher Wirkstoff (bspw. Cetirizin) wird z. B. auch bei Pollenallergie eingesetzt.

Hautpflege

Allgemein ist Betroffenen von Ekzemen angeraten, eine konsequente Hautpflege durchzuführen. Hilfreich ist z. B. eine feuchtigkeitsspendende Pflege zur schnelleren Regeneration.

PH-neutrale, duftstofffreie Hautpflege (Duschgel, Gesichtscreme, Body Lotion) sollte an der Tagesordnung stehen.

pfeil

Hausmittel Ekzem

Die Liste kleiner Helfer aus dem Haushalt bei Ekzemen ist lang.

Für Betroffene sind zunächst einige Alltagstipps hilfreich, um grundsätzlich mit sensibler Haut besser umzugehen.
Hierzu zählt:

  • Hautpflege – Tägliche Hautpflege ohne Duftstoffe oder Reizstoffe, gerne mit Urea. Beim Eincremen ist es wichtig, auf saubere Hände zu achten.
  • Duschen – Außerdem sollte das Duschen nicht zu lange oder zu heiß ausfallen.
  • Kleidung – Über lockere Kleidung aus Baumwolle oder Seide, die nicht zu eng anliegt, freut sich sensible Haut ebenso.
  • Reizstoffe meiden – Bei Arbeiten mit Reizstoffen (z. B. beim Putzen) unbedingt Handschuhe tragen!
    • Starke Kälte oder direkte Sonneneinstrahlung sollte nach Möglichkeit gemieden werden.
  • Kältebehandlung – Ist ein Ekzem gerade akut, hilft Kühlung. Ob ein kühles Bad, ein feuchter Waschlappen oder Coolpack – Hauptsache es kühlt. Das lindert außerdem den Juckreiz, denn – auch wenn es schwerfällt – wird von Kratzen dringlich abgeraten!

Naturheilkunde

Folgende Hausmittel (naturheilkundliche Produkte) helfen nach Erfahrungsberichten einigen Patienten.
Allerdings sind diese keine evidenzbasierten Behandlungsmethoden (nicht bewiesen) und können nur im Einzelfall erprobt werden.

  • Zitrone – Aufgeschnittene Zitronenscheiben auf das Ekzem legen, wirkt entzündungshemmend.
  • Haferflocken – Ein kühlendes Bad kann noch mit Haferflocken ergänzt werden. Die Haferflocken hierzu in eine Socke/Strumpfhose/Nussmilchbeutel packen und einfach mit in das Bad legen. Den Haferflocken wird eine entzündungshemmende und Juckreiz stillende Wirkung nachgesagt.
  • Gurke – Analog zur Zitrone kann auch aufgeschnittene Gurke auf das Ekzem gelegt werden. Das wirkt feuchtigkeitsspendend und entzündungshemmend.
  • Honig – Eine dünne Schicht Honig auf dem Ekzem wirkt desinfizierend und pflegend.
  • Aloe vera – Das Serum der Aloe vera Pflanze kann direkt auf das Ekzem aufgetragen werden. Es wirkt feuchtigkeitsspendend, kühlend und entzündungshemmend.
  • Kamille – Einfach Kamillentee kochen, abkühlen lassen und einen beruhigenden Kamillenwickel um das Ekzem wickeln. Kamille wirkt desinfizierend und entzündungshemmend.
  • Kurkuma – Die Wurzel gilt als Wundermittel gegen entzündliche Krankheiten.
    Einfach etwas Kurkumapulver mit Wasser mischen und auf das Ekzem auftragen. Kurkuma wird eine schmerzstillende und entgiftende Wirkung nachgesagt.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Hausmittel sind oft eine gute Ergänzung, haben jedoch bei einigen Erkrankung ihr Grenzen! Bei Unklarheit wende Dich an Deinen Arzt.
pfeil

Prognose

  • Gute Prognose, da Entstehung als Reaktion von bestimmten Auslösern
  • Narbenfreie Heilung
  • Chronische Ekzeme können jedoch Monate bis Jahre überdauern
pfeil

Vorbeugung

  • Schwierig bei genetischer Ursache
  • Auslöser identifizieren und Kontakt vermeiden
  • Richtige Hautpflege
  • Nicht zu lange und zu heiß duschen
  • Lockere Kleidung
  • Kontaktvermeidung mit metallischen Substanzen
pfeil

Ansteckung & Übertragung

Ekzeme sind nicht ansteckend.

Egal welcher Ursache – Ekzeme sind nicht infektiös und damit auch nicht übertragbar.

pfeil

Differenzialdiagnose

Zunächst einmal ist es bei einem Ekzem wichtig, alle möglichen Formen und Auslöser des Ekzems zu unterscheiden, da „Ekzem“ an sich bereits ein Sammelbegriff für Hautkrankheiten der verschiedensten Ursachen ist.

So ist die Differenzierung zwischen

  1. atopischem Ekzem
  2. allergischem oder
  3. toxischem Kontaktekzem

bereits die erste Herausforderung.

Daneben kommt eine Vielzahl anderer entzündlicher Hauterkrankungen, wie z.B. die Pyodermie, infrage.

Außerdem sollten infektiöse Ursachen wie Mykosen (Pilzerkrankung der Haut) oder die Skabies (Krätze) in Betracht gezogen werden.

Auch Lichttherapie- oder Immunerkrankungen können durchaus Symptome auf der Haut zeigen (z.B. Lupus erythematodes).

Außerdem gilt es vor allem bei starker Schuppung auch die Psoriasis (Schuppenflechte) abzugrenzen.

pfeil

Lokalisation

Die betroffenen Stellen eines Ekzems hängen maßgeblich von der Form des Ekzems ab.

Allergisches Ekzem

Das allergische Kontaktekzem zeigt sich an der Kontaktstelle mit der Haut, z. B. an den Händen, wenn der Auslöser angefasst wurde oder z.B. bei Allergie gegen Nickel am Bauch auf Höhe des nickelhaltigen Jeansknopfs oder am Dekolletée beim Tragen einer nickelhaltigen Halskette.

Toxisches Kontaktekzem

Das toxische Kontaktekzem zeigt sich scharf begrenzt genau an der Stelle der Einwirkung des schädlichen Agens, z.B. bei Kontakt mit Säure, Lauge oder UV-Strahlen. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Sonnenbrand.

Neurodermitis

Neurodermitis (das atopische Ekzem) ist klassischerweise in den Beugeseiten der Gelenke zu finden, so z.B. in den Ellenbeugen oder Kniekehlen, außerdem am Hals oder Dekolletee.
Bei Babys dagegen ist das atopische Ekzem auch an Wangen, Gesicht, Arm- und Kniestreckseiten oder in Form von Milchschorf auf dem Kopf zu finden.

Seborrhoisches Ekzem

Das seborrhoische Ekzem findet sich vor allem in zu Schweiß neigenden Bereichen und der behaarten Haut, so z. B. am Kopf und am Rumpf.

pfeil

Bilder

Bei einem Ekzem kommt es zur Rötung, Bläschenbildung, Bildung von Papeln, Schuppenbildung oder Krustenbildung.
Begleitet werden Ekzeme von Juckreiz.

Hinweis BilderaufrufDu möchtest helfen?
Wie sieht es bei Dir aus? Bei diesem Thema sagen Bilder mehr als Worte. Falls Du ein passendes Bild hast, würden sich unsere Leser freuen, wenn Du es zur Verfügung stellst.
Du kannst natürlich jederzeit eine Entfernung beatragen!
pfeil

Dauer

Die Dauer eines Ekzems unterscheidet sich sehr stark nach Ursache und Stadium.

  • Akutes Ekzem – Das akute Ekzem dauert meist nur wenige Tage, im Mittel etwa drei Tage.
  • Chronisches Ekzem – Dagegen kann ein chronisches Ekzem – wie der Name „chronisch“ bereits andeutet – durchaus Monate, teilweise sogar Jahre anhalten.

Der wichtigste Faktor zur Verkürzung der Erkrankungsdauer ist die Identifizierung der Ursache und eine entsprechende Behandlung.

Liegt ein äußerer Auslöser vor, wird das Ekzem so lange anhalten, wie der Reizstoff in Kontakt mit dem Patienten kommt.

Beachte! Die Eliminierung des Auslösers steht an allererster Stelle!

pfeilZusammenfassung
  • Sowohl innere als auch äußere Faktoren können zu einem Ekzem führen.
  • Die Haut ist an der betroffenen Stelle gerötet, überwärmt und juckt.
  • Die Ursache des Ekzems muss für eine entsprechende Therapie gefunden werden.
  • In der Mehrzahl der Fälle haben Ekzeme eine gute Prognose.
  • In einigen Fällen gestaltet sich die Therapie jedoch langwierig.
AQ`sFAQ`s

Was versteht man unter einem atopischen Ekzem?

Das atopische Ekzem, auch als „Neurodermitis“ bekannt, ist eine Form des endogenen Ekzems. Das bedeutet, dass die Ursache der Hautentzündung keinen äußeren Auslöser hat.

Das atopische Ekzem entsteht aus einem Zusammenspiel aus genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen, die eine immunologische Reaktion auslösen.

Typischerweise verläuft die Neurodermitis schubweise und tritt je nach Lebensalter an verschiedenen Stellen auf.

Neurodermitis äußert sich durch rote, schuppende, teils nässende Ekzeme, die von Juckreiz begleitet sind.
Die Entzündungen klingen zum Schubende wieder ab, sind allerdings nicht per se heilbar, sondern nur behandelbar.

Am häufigsten sind Kinder (Neurodermitis bei Kindern) betroffen, das Vorkommen nimmt mit steigendem Lebensalter ab: so verschwinden die Symptome häufig mit Eintritt in die Pubertät und Erwachsene sind nur noch seltener von Neurodermitis betroffen.

Obwohl das atopische Ekzem endogene (innere) Ursachen hat, gibt es dennoch einige Provokationsfaktoren, die das Auftreten eines Schubs begünstigen können. Hierzu zählen bestimmte Nahrungsmittel, Schweiß, Wasserhärte, Stress oder Wetter-/Klimaeinflüsse.

Zum Thema Neurodermitis

Was versteht man unter einem dyshidrotischen Ekzem?

Das dyshidrotische Ekzem, auch „Dyshidrosis“, „Dyshidrose“ oder „atopisches Palmoplantarekzem“ genannt, ist ein Ekzem, das sich mit kleinen, stark juckenden Bläschen ausschließlich an den Handflächen, Fingerinnenseiten und Fußsohlen zeigt.

Die Ursache dieses Ekzems ist nicht geklärt, allerdings wird ein häufigeres Auftreten bei Atopikern (Menschen, die zu immunologischen Überempfindlichkeitsreaktionen neigen) und nach Berührung mit Kontaktallergenen beobachtet.

Ein dyshidrotisches Ekzem kann schubweise auftreten oder längere Zeit bestehen. Die Bläschen platzen oftmals auf, es nässt und kann zu Infektionen kommen, da Erreger leichter eindringen können.
Bei Abheilung schuppt die Haut und als Folge kann es zu vermehrter Verhornung und Rhagaden (Schrunden, Rissen) kommen.

Als Behandlung gilt es als Erstes, einen möglichen Auslöser zu identifizieren und diesen zu meiden.

Beispiele für Auslöser sind häufiges Händewaschen mit Seife oder Desinfizieren, was die Haut strapazieren kann.

Zum Thema dyshidrotische Ekzem

 

Welche Salbe/ Creme hilft bei einem Ekzem?

Wie bei dem Behandlungsunterpunkt „lokale Therapie“ bereits erläutert kommen verschiedene Wirkstoffe kombiniert mit einer wässrigen oder fettigen Basis von Salben zum Einsatz.

Die Auswahl erfolgt nach Ursache und Stadium, Anwendung finden regelmäßiges Eincremen und auch Umschläge.

Am häufigsten sind Cortison-Cremes, da sie die Immunreaktion der Haut mildern.

Allgemein stehen entzündungshemmende, beruhigende Wirkstoffe im Mittelpunkt der Behandlung. Sollte eine zusätzliche bakterielle Infektion hinzukommen, helfen antibakterielle oder antiseptische Wirkstoffe.

Ein Ekzem beim Baby, gibt es Besonderheiten?

Beim Baby kommen in der Regel zwei verschiedene Formen von Ekzemen vor:

  1. Das atopische Säuglingsekzem und die
  2. Windeldermatitis.

1. Atopisches Säuglingsekzem

Das atopische Säuglingsekzem ist eine Form der Neurodermitis.
Sie beginnt etwa ab dem 3. Lebensmonat und zeigt sich durch den sogenannten „Milchschorf“ auf dem behaarten Kopf des Babys.

Das Ekzem kann aber auch auf den Wangen, im Gesicht und auf den Arm- und Kniestreckseiten zu finden sein.

Bei älteren Kindern sind später eher die Beugeseiten der Ellenbogen, Kniebeugen oder der Nacken von Neurodermitis betroffen.

2. Windeldermatitis

Eine Windeldermatitis bekommt fast jedes Baby mindestens einmal.

Eltern erkennen sie an einem wunden, geröteten Po mit schmerzhaften und juckenden Flecken. Ursache der Windeldermatitis ist eine zu hohe Feuchtigkeit in der Windel, kombiniert mit den Ausscheidungen (Urin, Kot), die die zarte Haut angreifen und so eine Entzündung auslösen können.

Häufig setzt sich auf die Windeldermatitis eine Pilzinfektion, dann spricht man auch von „Windelsoor“.

Um eine Windeldermatitis zu vermeiden, sollte die Windel häufig gewechselt werden, damit es zu keinem Feuchtigkeitsstau kommt.

Außerdem ist es ratsam, das Baby zeitweise ganz ohne Windel „offen zu lassen“.

aktualisiert: 17.02.2025
Willst Du uns helfen? Wenn Dir unsere Website gefällt, kannst Du uns sehr helfen, indem Du uns einfach nur bewertest, oder eine Rezession schreibst.bewertenschließen
Autor werden
Photo schicken
Instagram Docset
Erfahrung einreichen
Weitere Autoren

Weitere Autoren, die an dieser Seite mit gearbeitet haben.

Weitere Autoren dieser Seite

Anastasia Serebriakova, Tobias Kasprak, Pia Pennekamp

Deine Anzeichen
SafetyIcon Doc
Wenn Du bereits weißt, dass Du betroffen bist, kannst Du uns und anderen Betroffenen helfen.
Nenn uns einfach Deine Symptome und wir lernen mehr über die Erkrankung.
Mach mit
Dein Erfahrungsbericht
SendErfahrung
Du hast Anregungen, Fragen oder Erfahrungen zum Thema "Ekzem" und möchtest diese gerne mit anderen Menschen teilen?
Stell einfach Deine Frage oder Erfahrung in unsere neue Community.
zur Community
Dein Wissen
Autor werden
Du bist Mediziner und möchtest Dein Wissen gerne mit anderen Teilen.
Dann werde ganz einfach Autor für Docset.de
Autor werden
Dein Bild auf Docset
SendPicIcon
Bilder sagen oftmals mehr als Worte.
Falls Du ein passendes Bild zu diesem Thema hast, kannst Du uns und anderen Betroffen damit helfen.
Bild schicken
Patienteninformation
Ekzem
Patienteninformation
Schließen
Anamnesegespräch
Ekzem
Anamnesegespäch
Schließen
Zahlen & Fakten
Ekzem
Patienteninformation
  • Häufigkeit – Ekzeme sind äußert weit verbreitet. Nahezu jeder Mensch ist mindestens einmal im Leben von einem Ekzem betroffen (Lebenszeitprävalenz = 100 %).
    Die aktuelle Prävalenz liegt zwischen 3 und 20%. Definitiv ist das Ekzem die häufigste Hautkrankheit überhaupt. Etwa jeder Zehnte ist außerdem vom atopischen Ekzem (ggf. auch nur im Kindesalter in Form von Milchschorf) betroffen.
  • Berufskrankheit – Das Ekzem ist des Weiteren eine der häufigsten Berufskrankheiten, da der Kontakt mit dem auslösenden Stoff oft im beruflichen Kontext stattfindet (Desinfektionsmittel im Gesundheitswesen, Chemikalien, Baustoffe …).

 

Schließen
Docset Icon

Mehr aus dieser Kategorie
Hühnerauge | Abszess | Akne | Aktinische Keratose | Altersflecken | Arzneimittelexanthem | Atherom | Basaliom | Besenreiser | Blasen auf der Haut | Dekubitus | Eingewachsener Nagel | Entzündung der Achsel | Entzündung einer Wunde | Filzläuse | Fistel | Flöhe | Furunkel | Fußpilz | Granulom | Haarbalgentzündung | Handpilz | Hautkrebs | Hautschuppen | Herpes | Hyperkeratose | Impetigo contagiosa | Insektenstich | Karbunkel | Kleienpilzflechte | Krätze | Leberfleck | Leukoplakie | Lichen ruber | Lichen sclerosus | Lipom | Lipomatose | Lupus erythematodes | Muttermal | Nagelpilz | Narbenbruch | Nesselsucht | Neurodermitis | Pigmentstörung | Rosazea | Schuppenflechte | Seborrhoisches Ekzem | Sonnenbrand | Ulcus cruris | Verbrennung | Warzen | Wundheilungsstörung | Wundrose | Xeroderma Pigmentosum | Nagelbettentzündung | Pickel | Dyshidrotisches Ekzem |

Hinweis!
Informationen aus dem Internet ersetzen niemals einen Arztbesuch. Maßnahmen zur Behandlung oder der Einsatz von Arzneimitteln können immer nur als allgemeine Informationen angesehen werden. Erkrankungen verlaufen sehr oft unterschiedlich und bedürfen einer individuellen Behandlung.
Wenn es um Deine Gesundheit geht, wende Dich bitte immer an Deinen Arzt!
Wenn wir vom Arzt sprechen, meinen wir selbstverständlich auch die Ärztin.

Fragen | Kritik
Docset Tobias Kasprak
Instagram Tobias KaspraklinkedInMail to Tobias Kasprak
Tobias Kasprak

© Copyright 2025 Docset

BilderstellungUnsere BilderBildererstellung DocsetUnsere Bilder sind unser Markenzeichen.
Alle Bilder werden in liebevoller Handarbeit gezeichnet.
Unsere Philosophiemedicine meets sports Medizin trifft Sport.
Unser Ziel ist es, Medizin einfach und visuell darzustellen und neben der klassischen Therapie dem Betroffenen aktive Maßnahmen zur Behandlung aufzuzeigen. Aus diesem Grund arbeiten Mediziner, Sportwissenschaftler & Physiotherapeuten gemeinsam an Trainingskonzepten.