Definition: Ovarialtorsion, wenn sich der Eierstock verdreht und es dadurch zu einer Unterbrechung der Blutzufuhr kommt.
Bei einer Ovarialtorsion kommt es zu einer Drehung des Eierstocks um die eigene Achse. Torsion bedeutet hier so viel wie Verdrehung. Es stellt einen absoluten Notfall in der Frauenheilkunde dar und bedarf schnellstmöglicher Therapie.
Bei dieser Erkrankung kann es unter Umständen zu einem sehr gefährlichen Verlauf kommen. Bei folgenden Anzeichen solltes Du einen Notarzt verständigen!
Brettharter Bauch, plötzliche heftiger Unterbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Panik
Bei einer Drehung des Eierstocks um die eigene Achse klemmt der Eierstock seine eigene Blutversorgung ab.
Dies führt dazu, dass er nicht mehr durchblutet wird und infolge irgendwann abstirbt.
Es ist also sehr gefährlich und bedarf notfallmäßiger Behandlung.
Wenn plötzlich starke Schmerzen im Unterbauch auftreten, besonders wenn diese nach einer ruckartigen Bewegung entstehen (zum Beispiel nach dem Schlagen beim Tennis) sollte man umgehend einen Arzt oder das Krankenhaus aufsuchen.
Unabhängig der Ursache.
Wenn weiterhin Übelkeit und Erbrechen oder aber Herzrasen und Schweißausbrüche bestehen, sollte man ebenfalls dringend zum Arzt.
Die Eierstöcke sind ein paarig angelegtes Organ.
Sie befinden sich im Unterbauch.
Die Eierstöcke sind über Bänder im Becken und auch im Bauchraum fixiert.
Über die Eileiter besteht eine Verbindung zur Gebärmutter.
In den Eierstöcken reifen die Eizellen monatlich heran.
Weiterhin produzieren sie Hormone, die für den weiblichen Zyklus verantwortlich sind.
Die Blutversorgung erfolgt über in Bändern gelegten Gefäßen nämlich der Arteria Ovarica für die arterielle Versorgung (also die Durchblutung), und über die Vena Ovarica wird das sauerstoffarme Blut wieder Richtung Herzen und Lunge abtransportiert.
Da es sich bei einer Ovarialtorsion um einen Notfall handelt, man ja am Anfang, wenn die Betroffenen in die Klinik kommen noch nicht 100% weiß was sie haben, gilt es eine möglichst kurze und präzise Anamnese und dann auch weitere Diagnostik durchzuführen.
Das Wichtigste bei der Behandlung einer Ovarialtorsion ist eine schnellstmögliche Therapie.
Nur so kann man den Eierstock noch retten.
Der Verlauf einer Ovarialtorsion richtet sich sehr stark nach dem Zeitpunkt der Therapie.
Wenn frühzeitig das Ovar entdreht wird, hat man gute Chancen, dass man keine bleibenden Schäden davon trägt.
Es besteht allerdings auch bei erfolgreicher Therapie ein erhöhtes Risiko, dass sich auch die Gegenseite verdreht. Teilweise wird deshalb während der OP auch gleich der andere Eierstock ebenfalls an der Bauchwand fixiert.
Je später die Therapie durchgeführt wird, desto höher ist das Risiko, dass man den Eierstock ganz entfernen muss und es zu weiteren Komplikationen kommt.
Die Erholung von der OP an sich dauert meist nur wenige Tage, vorausgesetzt es treten keine Komplikationen auf.
Auch von dem „Festmachen“ des Eierstocks an der Bauchwand merken Betroffene nichts.
Nach der Erholung im Krankenhaus sollte man sich auch noch für eine gewisse Zeit schonen.
Sport oder ruckartige Bewegung sollten erst einmal vermieden werden.
Die Prognose bei einer Ovarialtorsion ist abhängig von dem Zeitpunkt der Therapie.
Je schneller man das Ovar (Eierstock) wieder richtig dreht, desto besser ist die Prognose.
Da hier Zeit der wichtigste Faktor ist, sollte man bei akut einsetzenden Bauchschmerzen, besonders nach einer abrupten Bewegung bei jungen Frauen lieber einmal zu viel ins Krankenhaus kommen.
Prinzipiell präsentieren sich Betroffene einer Ovarialtorsion mit einem akuten Abdomen (das bedeutet so viel wie ein harter Bauch mit Abwehrspannung und starken Schmerzen mit oder ohne Kreislaufeinschränkungen), sodass jede mögliche Ursache für ein akutes abdomen sich als Differentialdiagnose in Frage kommt.
→ Für weitere siehe „Akutes Abdomen“.
Die Eierstöcke befinden sich jeweils paarig angelegt im Unterbauch.
Ein verdrehter Eierstock tritt fast immer einseitig auf.
Daher kommt es zu plötzlichen, starken Schmerzen in diesem Bereich.
Die Dauer der Genesung bei einer Ovarialtorsion richtet sich nach der Art der Operation.
Bei einem minimalinvasiven Eingriff ist sie kürzer als bei einem Eingriff, bei dem der Bauch größer aufgemacht werden muss (Laparotomie).
In der Regel dauert es wenige Tage bis Wochen, bis man sich erholt hat.
Auch Mädchen können von einer Verdrehung des Eierstocks betroffen sein.
Hier zeigen sich die gleichen Symptome und ein ebenfalls zeitkritisches Behandlungsfenster.
Es ist hier besonders wichtig auch an die Option einer Ovarialtorsion zu denken und diese nicht mit einer Blinddarmentzündung zu verwechseln.