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pfeilKurzfassung

Hämorrhoiden sind Gefäßerweiterungen (vergleichbar mit Krampfadern) am Darmausgang. Diese treten bei jungen Frauen in der Schwangerschaft oft erstmals auf. Betroffene schämen sich häufig, die Beschwerden sind aber in aller Regel sehr gut behandelbar und verschwinden nach der Geburt wieder.

Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 50 %
Alters FaktenAlter---
Geschlecht FaktenGeschlecht---
pfeilIst das gefährlich

In der Schwangerschaft handelt es sich meist nur um beginnende Stadien der Hämorrhoiden mit sehr guter Prognose

Für Mutter und das ungeborene Kind sind Hämorrhoiden demnach fast immer ungefährlich!

pfeilWann zum Arzt

In folgenden Situationen solltest Du mit Hämorrhoiden Deine Frauenärztin aufsuchen.

  • Auftretende Hämorrhoiden sollten generell bei den regulären Vorsorgeuntersuchungen mit der Frauenärztin oder Hebamme angesprochen werden.
  • Zeitnaher Arztbesuch bei Zunahme der Beschwerden trotz Behandlungsversuch mit den unten angegebenen Tipps und Hausmitteln.
  • Bei stärkeren Blutungen beim Stuhlgang.
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Ursachen

  • Hämorrhoiden als häufige Schwangerschaftserscheinung
    • Hohe Progesteronspiegel, mangelnde Bewegung, steigendes Körpergewicht und manchmal noch die zusätzliche Einnahme von Eisenpräparaten verlangsamen die Verdauung und erzeugen eine Verstopfungsneigung.
    • Pressen beim Stuhlgang begünstigt Entstehung der Hämorrhoiden
    • Steigender Druck im Bauchraum durch das wachsende Kind sorgt für Blutstau in den Gefäßen am Darmausgang → Stau in diesem Gefäßpolster = Hämorrhoiden
  • Ursachen für Hämorrhoiden außerhalb der Schwangerschaft
    • Veranlagung, Bindegewebsschwäche
    • Bewegungsmangel
    • Träge Darmaktivität, wenig körperliche Betätigung
    • Verstopfungsneigung → starkes Pressen beim Stuhlgang, lange Toilettengänge
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Symptome Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

  • Blutungen – Die Gefäßerweiterungen können zu Blutungen führen, lösen selbst aber keinen Juckreiz oder Schmerz aus
    • Blut- oder Schleimauflagerungen auf dem Stuhlgang oder am Toilettenpapier beim Abputzen
  • Hautreizung – Der Darmausgang ist durch die Hämorrhoiden nicht mehr vollständig verschlossen → Reizung der Haut/Schleimhaut durch Stuhlreste → führt zu Entzündungsreaktion, die mit Nässen, Juckreiz, Brennen oder Schmerzen verbunden ist.
  • Harter Stuhlgang
    • hoher Pressdrang beim Stuhlgang
  • Verstopfung
  • Begleitend
    • Jucken
    • Nässen
    • Schmerzen
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Diagnose

  • Anamnese (ärztliches Gespräch) – über Symptome, Verlauf, Begleiterscheinungen etc.
  • Untersuchung des Afters (digital rektale Untersuchung) – Inspektion (Ansehen). In fortgeschrittenen Stadien Blickdiagnose, ansonsten vorsichtige Palpation (Abtasten) des Darmausgangs.
  • Selten ist eine Proktoskopie (instrumentelle Untersuchung des Analkanals) notwendig.

Hinweis! Hämorrhoiden sind ein bekanntes und sehr häufiges Phänomen in der Schwangerschaft wofür Du Dich nicht schämen musst. Zögere nicht, Deine Frauenärztin auf die Hämorrhoiden anzusprechen.

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Behandlung Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Die Behandlung Hämorrhoiden in der Schwangerschaft erfolgt als ganzheitlicher Ansatz aus Hausmitteln, vorbeugenden Maßnahmen und ggf. Medikamenten.

  • Ohne Operation – Konservative (nicht-operative) Behandlungsansätze, vergleichbar mit Behandlung außerhalb der Schwangerschaft.
  • Oberstes Ziel – Optimierung der Stuhlgewohnheiten
  • Hausmittel und Ernährung (siehe Hausmittel)
  • Entlastung – durch spezielle Sitzkissen/-ringe, Analtampons, Schlafposition auf der linken Seite …
  • Salben und Zäpfchen – mit entzündungshemmenden, schmerzlindernden, zusammenziehenden Wirkstoffen (z. B. Hamamelis, Rosskastanie, Brennnessel, Scharfgabe)
  • Operation – Bei schwerwiegenden Fällen (Hämorrhoiden 3. oder 4. Grades) ohne Besserung nach der Geburt kann eine kleine Operation erwogen werden. Meist ist das aber nicht notwendig. Deine behandelnde Ärztin wird gemeinsam mit Dir die Vor- und Nachteile abwägen.

Beachte! Ohne Behandlung ist meist mit einer Verschlimmerung der Symptome zu rechnen. Sprich daher Hämorrhoiden bei der Untersuchung bei Deiner Frauenärztin an.

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Medikamente

Beachte! Medikamente, auch frei verkäufliche, sollten in der Schwangerschaft immer nur nach Rücksprache mit der Frauenärztin eingenommen werden!

  • Naturheilkunde – vorzugsweise pflanzliche Wirkstoffe in Form von Salben und Zäpfchen oder als Zusätze zum Baden (Sitzbad)
  • Pasten mit Zink oder Panthenol
  • ggf. Stuhlweichmacher – Lactulose, Macrogol
  • ggf. Lidocain (Lokalanästhetikum) – als betäubendes Zäpfchen. Nur nach strenger Kosten-Nutzen-Abwägung.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Hausmittel Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

  • Ballaststoffreiche Ernährung
    • Obst
    • Gemüse
    • Vollkornprodukte
  • Quellstoffe – Flohsamenschalen, Chiasamen, Leinsamen. Immer mit genügend Wasser einnehmen, um keinen gegenteiligen Effekt zu erzeugen!
  • Viel Bewegung – Jeden Tag mindestens 30 bis 60 Minuten lockere Bewegung. (Walken, Schwimmen, Yoga etc.)
  • Ausreichende Trinkmenge (2-3 Liter pro Tag) – Wasser, ungesüßte Tees, ggf. verdünnte Saftschorlen
  • Sitzbäder – Kamillenblüten, Hamamelis, Eichenrinde, Teebaum- oder Lavendel-Öl
  • Magnesium
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Hausmittel sind oft eine gute Ergänzung, haben jedoch bei einigen Erkrankung ihr Grenzen! Bei Unklarheit wende Dich an Deinen Arzt.
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Verlauf

  • Vorboten der Hämorrhoiden – Verstopfung, Probleme beim Stuhlgang, häufiges Pressen → Hämorrhoiden treten in der Regel nicht über Nacht ohne die entsprechenden vorherigen Beschwerden auf.
  • Bei ausbleibender Behandlung und gleichen Stuhlgewohnheiten ist eher eine Symptomzunahme mit verstärktem Leidensdruck zu erwarten.
  • Bemerken der Hämorrhoiden meist in der späten Schwangerschaft (am häufigsten ab dem 3.Trimester)
  • Durch ganzheitliche Behandlung werden die Beschwerden meist rasch (innerhalb weniger Tage) gelindert, auch wenn sie möglicherweise nicht vollständig verschwinden.
  • Nach der Geburt kommt es häufig zu einer eigenständigen Rückbildung der abgesackten Gefäßpolster.
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Prognose

  • Die Prognose von Hämorrhoiden ist sehr gut – meist handelt es sich dabei nur um erst- oder zweitgradige Hämorrhoiden, die gut behandelbar sind
  • Die Beschwerden lassen sich bereits in der Schwangerschaft durch die verschiedenen Behandlungsansätze wirksam reduzieren.
  • Hämorrhoiden bilden sich in der Regel nach der Geburt von selbst zurück.
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Vorbeugung

  • Oberstes Ziel – Verstopfung verhindern!
  • Langes Sitzen und Pressen beim Stuhlgang vermeiden – ggf. Hocker vor die Toilette stellen und Füße beim Stuhlgang dort platzieren.
  • Ballaststoffreich essen
  • Genügend trinken
  • Stuhlweichmachende Lebensmittel – Trockenobst (Pflaumen, Aprikosen, Datteln …)
  • Normalgewicht anstreben
  • Stopfende Lebensmittel vermeiden – z. B. Bitterschokolade, geriebener Apfel, Banane.
  • Verzicht auf scharfes Essen – Scharfes Essen ist ungünstig für gereizte Schleimhaut.
  • Sorgfältige Intimhygiene – vor allem nach dem Stuhlgang.
  • Beckenbodentraining
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Lokalisation

  • Hämorrhoiden sind am After (Ausgang des Enddarms) lokalisiert.
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Stadien

  • Hämorrhoiden Grad 1 - vergrößertes Gefäßpolster, von außen nicht sichtbar, meist keine Beschwerden.
  • Hämorrhoiden Grad 2 - stark vergrößertes Gefäßpolster, treten beim Stuhlgang oder bei körperlicher Aktivität (auch bei den Presswehen) hervor, ziehen sich aber von selbst wieder zurück.
  • Hämorrhoiden Grad 3 - so stark vergrößertes Gefäßpolster, dass es beim Stuhlgang oder bei körperlicher Aktivität hervortritt und sich nicht mehr von selbst wieder zurückzieht. Mit dem Finger sind die Hämorrhoiden reponierbar (können wieder in den After geschoben werden)
  • Hämorrhoiden Grad 4 - dauerhaft aus dem After austretendes und damit sichtbares Gefäßpolster, nicht reponierbar (können nicht zurückgeschoben werden) → Analprolaps.
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Bilder

Je nach Stadium sind Hämorrhoiden von außen sichtbar oder nicht.
Hämorrhoiden, die von außen sichtbar sind, bilden eine Art Klumpen am After. Im Verlauf kann sich dieser vergrößern und Beschwerden verursachen.

Aufgrund der Blutversorgung sind Hämorrhoiden kirschrot.

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Komplikationen

Komplikationen sind bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft nur äußerst selten.

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Dauer

  • Mit dem Auftreten der Hämorrhoiden bleiben die Beschwerden meist für die Dauer der Schwangerschaft bestehen
  • Nach 1–2 Monaten nach der Geburt in der Regel wieder verschwunden.
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Zahlen & Statistiken

  • Häufigkeit – etwa 50% der Schwangeren entwickeln Hämorrhoiden.
    • Betrifft Frauen in der Schwangerschaft, oft erstmals.
    • Vermutlich hohe Dunkelziffer, da schambehaftetes Thema.
  • Wann – Auftreten meist erst im 3. Trimester.
aktualisiert: 04.12.2024
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