Definition: Mastitis (Mastitis puerperalis), wenn es zu einer Entzündung der Brustdrüse kommt. In den meisten Fällen im Zusammenhang mit dem Stillen.
Die Mastitis ist eine Entzündung der Brust, welche meistens die Milchgänge betrifft. Dabei treten die typischen Entzündungszeichen an der Brust auf, wie Rötung, Erwärmung und Schmerzen. Häufig sind stillende Mütter von einer Mastitis betroffen. Beim Stillen kann es nämlich zu Verstopfungen in den Milch-Ausführungsgängen, sowie Einrissen in der Haut um die Brustwarze herum kommen. Diese beiden Faktoren begünstigen das Eintreten und Einnisten von Bakterien in den Brustdrüsen und führen so zu einer Infektion und Entzündung. Man unterscheidet deswegen bei der Brustdrüsenentzündung zwischen der Form, die beim Stillen auftritt (Mastitis puerperalis) und der Form, die außerhalb von Stillperioden auftritt (Mastitis non-puerperalis).
Bei einer Mastitis kann zwischen einer Mastitis puerperalis und einer Mastitis non-puerperalis unterschieden werden.
Außerdem ist eine Mastitis puerperalis immer mit einer bakteriellen Infektion zusammenhängend, während die Mastitis non-puerperalis auch nicht-bakteriell (abakteriell) bedingt sein kann.
In den Symptomen allerdings ähneln sich die beiden Formen der Brustdrüsenentzündungen sehr.
Bei der Mastitis non-puerperalis kommt es zu den gleichen Entzündungszeichen, nur dass eben das auslösende Stillen fehlt.
Auch auftretendes Fieber ist bei der Mastitis non-puerperalis seltener als bei der Mastitis puerperalis. Geschwollene Lymphknoten in der Achsel können aber auch bei der vom Stillen unabhängigen Form häufig getastet werden.
Die Mastitis non-puerperalis wird im Grunde ähnlich behandelt, wobei man auf andere Medikamente zurückgreifen kann, da nicht die Gefahr der Übertragung über die Muttermilch auf den Säugling besteht.
Bei der nicht bakteriellen Entzündung der Brustdrüsen sind die Patientinnen meist durch eine Behandlung mit Prolaktinhemmern nach 2-4 Tagen beschwerdefrei.
Antibiotika sind in diesem Fall nicht notwendig.
Bei der Mastitis puerperalis und bei der bakteriellen Form der Mastitis non-puerperalis wird eine Eintrittspforte für Bakterien geschaffen, welche sich dann im Brustgewebe einnisten und Entzündungsreaktionen hervorrufen.
Beim Stillen können durch die mechanische Belastung des Saugens an der Brust sogenannte Rhagaden auftreten. Diese Risse ziehen sich durch die Oberhaut (Epidermis) und bieten einen Weg für Bakterien bis zu den Lymphbahnen und Milchdrüsen. Von hier aus können sie sich weiter über das Netz der Lymphbahnen oder Milchgängen ausbreiten und überall Entzündungsreaktionen auslösen. Begrenzen sich die Bakterien auf eine Ausbreitung im Milchgang System, spricht man von einer parenchymatösen Mastitis. Finden sie sich aber auch im umliegenden Gewebe wieder, spricht man von einer interstitiellen Mastitis. Wird in diesem Stadium die Infektion nicht mit Antibiotika behandelt, kann es auch zu Abszessbildungen kommen bis hin zu einer Infektion im ganzen Körper, einer Sepsis.
In den meisten Fällen wird eine Mastitis aber schnell erkannt und behandelt, sodass es nicht so weit kommen kann.
Die Prognose für Brusdtdrüsenentzündungen ist sehr gut, wenn die bakterielle Infektion frühzeitig durch eine Antibiotikatherapie gestoppt wird.
Die Mastitis pueperalis lässt sich im Grunde verhindern.
Die Mastitis non-puerperalis lässt sich weniger leicht vorbeugen.
Man sollte im Allgemeinen auf eine gute Hygiene und Pflege der Brust und Brustwarzen achten, da sie eine Eintrittsstelle für Keime in unseren Körper bieten. Ansonsten sollte man Risikofaktoren wie zum Beispiel Rauchen meiden.
Mit der richtigen Behandlung durch Antibiotika dauern Mastitiden mit einer bakteriellen Infektion ohne Abszessbildung ca. 1 Woche an.
Teilweise heilen diese aber auch schon vor einer notwendigen Antibiotikatherapie aus, wenn das körpereigene Immunsystem die Infektion selbst abwehren kann.
Muss ein Abszess chirurgisch entfernt werden, dauert die Heilung durch die anschließende Wundheilung etwas länger.
Die nicht bakterielle Mastitis non puerperalis lässt sich durch eine Behandlung mit Prolaktinhemmern bereits nach 4–5 Tagen ausheilen.
Antibiotika müssen bei beiden Formen der Mastitis, der Geburten abhängigen und der unabhängigen Form, eingenommen werden, wenn sich die bakterielle Entzündung deutlich mit allen Enztündungszeichen ausgeprägt und es starkem zu Fieber und deutlichem Krankheitsgefühl kommt.
Dass heißt, wenn die Brust über der entzündeten Stelle anschwillt (Tumor), sie entzündlich rot ist (Rubor), sie warm ist (Calor) und die Brust zunehmend schmerzempfindlich wird (Dolor) sollten Antibiotika verabreicht werden.
Gerade bei stillenden Müttern kann es zu einer Superinfektion und Sepsis (Blutvergiftung) kommen, gegen die eine frühzeitige Antibiotikatherapie vorbeugt.