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pfeilKurzfassung

Von Gynäkomastie spricht man, wenn sich das Brustgewebe, meist Drüsengewebe, eines Mannes vergrößert. Das Brustgewebe wächst dabei ähnlich wie bei Mädchen in der Pubertät. In der Regel betrifft dies beide Brüste und ist harmlos. In vielen Fällen einer Gynäkomastie lässt sich keine konkrete Ursache ausfindig machen.

  • Es kommt zu einem Brustwachstum bei Männern.
  • Oftmals ist zu viel Östrogen im Spiel.
  • Es wird zwischen einer natürlichen Veränderung und einem krankhaften Verlauf unterschieden.
  • Die Behandlung erfolgt in vielen Fällen medikamentös.
Epidemiologische FaktenHäufigkeitsehr oft
Alters FaktenAlterjedes
Geschlecht FaktenGeschlechtmännlich
pfeilIst das gefährlich

Eine Gynäkomastie ist an sich zunächst ungefährlich.

Jedoch kann die Vergrößerung der männlichen Brust ein Symptom einer ernstzunehmenden Grunderkrankung sein, sodass man eine Gynäkomastie immer abklären lassen sollte.

pfeilWann zum Arzt

Grundsätzlich sollte Mann und Frau Veränderungen an der Brust immer ärztlich abklären lassen.

Besteht eine einseitige Brustdrüsenvergrößerung, treten starke Schmerzen sowie Sekretabfluss über die Brustwarze auf, besonders wenn dieser eitrig oder blutig ist, sollte man auf jeden Fall zum Arzt.

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Einteilung & Formen

Hinweis! Abgegrenzt werden muss eine Gynäkomastie von der Pseudogynäkomastie, bei der es zu einer Fetteinlagerung im Brustgewebe aufgrund starken Übergewichts kommt.

Eine Gynäkomastie kann man einteilen in:

  • Physiologische Gynäkomastie – Aufgrund einer natürlichen Veränderung der Brust.
  • Pathologische Gynäkomastie – Die Veränderung der Größe der Brust aufgrund einer Krankheit oder weiteren äußeren Einflüssen, wie Medikamenten oder Drogen.

Die physiologischen Gynäkomastie kann weiter unterteilt werden in:

  • Neugeborenengynäkomastie – Brustdrüsenvergrößerung bei Neugeborenen, ausgelöst durch weibliche Hormone der Mutter
  • Pubertätsgynäkomastie – Brustdrüsenvergrößerung während der Pubertät, ausgelöst durch den sich ändernden Hormonhaushalt, bildet sich meist vollständig zurück.
  • Pseudogynäkomastie – Brustdrüsenvergrößerung durch vermehrte Fetteinlagerungen (Adipositas), meist ab einem BMI von ca. 30.
  • Altersgynäkomastie – Brustdrüsenvergrößerung durch einen relativ höheren Fettanteil am Gesamtgewicht bei Älteren, dadurch wird vermehrt Östrogen und vermindert Testosteron gebildet.
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Ursachen

Ursache der Gynäkomastie ist oft ein Ungleichgewicht zwischen Testosteron und Östrogen.

Bei einer Gynäkomastie muss zwischen einer krankhaften Vergrößerung der Brust und natürlichen Ursachen unterschieden werden.

Physiologisch (natürlicherweise) bedingte Gynäkomastie

  • Neugeborenengynäkomastie
  • Pubertätsgynäkomastie
  • Pseudogynäkomastie
  • Altersgynäkomastie

Pathologisch (krankhaft) bedingter Gynäkomastie

  • Allgemeinerkrankungen
  • Maligne (bösartige Tumor-) Erkrankungen 
    • Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
    • Nebennierenrindenkarzinom
    • Hepatozelluläres Karzinom (Leberkrebs)
    • Embryonale Karzinome (Tumore, die aus dem Gewebe entstehen, welches sich während der Entwicklung im Mutterleib bildet) 
  • Endokrine Störungen
  • Kongenitale (angeborenen) Störungen
    • Klinefelter-Syndrom (Fehlverteilung der Chromosomen, welche ausschließlich Männer betreffen) 
    • Androgenresistenz (Unempfindlichkeit gegenüber einem Hormon, welches für die Geschlechtsdifferenzierung wichtig ist) 
  • Medikamente
    • Östrogene
    • H2-Blocker; Cimetidin, Ranitidin
    • Steroide
    • Protonenpumpenhemmer
    • 5-alpha-Reduktasehemmer: Finasterid, Dutasterid
    • Androgenrezeptorblocker: Spironolacton
    • Digitalis
  • Drogen
    • Alkohol
    • Heroin
    • Marihuana
    • Amphetamin
  • Andere Ursachen
    • Mangelernährung
    • Orchitis (Hodenentzündung, ausgelöst z. B. durch Mumpsvirus) 
    • Idiopathisch (keine Ursache auffindbar)
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Symptome Gynäkomastie

  • Vergrößerung der Brust – Das Leitsymptom der Gynäkomastie ist die Vergrößerung der Brust. (hierbei ist nicht die Vergrößerung des Brustmuskels durch Muskelaufbautraining gemeint)
  • Spannungs- und Druckgefühl – Einige Betroffene klagen über ein Spannungsgefühl in der Brust. Bei anderen geht die Brustvergrößerung mit keinerlei Beschwerden einher.
  • Schmerzen in der Brust
  • Berührungsempfindlichkeit – Bei manchen Männern kommt es zu einer erhöhten Empfindlichkeit an der Brustwarze.
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Diagnose

  • Anamnese – In einem ausführlichen Gespräch erfragt der Arzt mögliche Auslöser und erhebt die Krankengeschichte.
  • Körperliche Untersuchung – Der Arzt untersucht gründlich die Brust.
  • Blutabnahme – Basislabor und Hormonspiegel, sowie Ermittlung von Leber und Nierenwerte
  • Bildgebung – zur bildlichen Darstellung möglicher Auslöser
    • Mamma- und Hodensonographie
    • Mammografie – bei Verdacht auch bösartige Erkrankung oder unklaren Sonographiebefunden
    • MRT – des Schädels
    • Abdomen (Bauch) sonographie oder CT bei Verdacht auf Nebennierentumor.
  • Selten – Chromosomenanalyse und histopathologische Untersuchung zum Ausschluss eines Mammakarzinoms (Brustkrebs)
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Behandlung Gynäkomastie

Bei der Behandlung der Gynäkomastie ist zunächst eine ausführliche Diagnostik notwendig, um die Ursache der Brustvergrößerung ausfindig zu machen und eine entsprechende Therapie einzuleiten.

  • Schmerzbehandlung – bei einer nicht-krankheits bedingten Gynäkomastie werden zunächst die auftretenden Schmerzen behandelt.
  • Medikamente – Meistens versucht man die Gynäkomastie medikamentös zu therapieren (Medikamente, die in den Hormonhaushalt eingreifen)
  • Operation – Bei bestehender Gynäkomastie über 6 Monate kann eine operative Versorgung hinzukommen. Meist entstehen nach dieser Zeit fibrotische (verhärtete) Veränderungen, die nicht mehr von alleine verschwinden. Das überschüssige Brustdrüsengewebe wird hierbei durch einen kleinen Hautschnitt unterhalb der Brust entfernt.
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Prognose

Je nachdem, ob eine physiologische oder pathologische Veränderung vorliegt, bildet sich die Gynäkomastie von selbst zurück.

Die Gynäkomastie ist hierbei als Symptom und nicht als eigenständige Krankheit anzusehen.

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Vorbeugung

Grundsätzlich lassen sich die wenigsten Formen der Gynäkomastie vorbeugen.

Lediglich die, die durch bestimmte Lebensgewohnheiten entstehen. 

  • Kein übermäßiger Alkoholkonsum
  • Kein Drogenkonsum 
  • Gesunde Ernährung und genügend Bewegung
  • Kein Missbrauch von anabolen Steroiden im Kraftsport
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Stadien

Eine Gynäkomastie kann in 3 Stadien eingeteilt werden:

  • Stadium 1 - Leichte Vergrößerung, ohne Hautüberschuss
  • Stadium 2 - Deutliche Vergrößerung, leichter Hautüberschuss, aber ohne Unterbrustfalte
  • Stadium 3 - Starke Vergrößerung, starkem Hautüberschuss und Unterbrustfalte

 

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Bilder

Bei der Gynäkomastie entwickeln Männer eine Brust, die optische, der einer Frau entspricht.

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Du kannst natürlich jederzeit eine Entfernung beatragen!
pfeilSport bei Gynäkomastie

Nach einer Gynäkomastie – Operation solltest Du etwa für 4 bis 6 Wochen auf Sport verzichten.

Hinweis ArztbesuchBeachte bitte: Vor dem Beginn mit Sport solltest Du immer Rücksprache mit Deinem Therapeuten halten.
aktualisiert: 18.08.2025
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