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pfeilKurzfassung

Bei einer Trichterbrust (auch Pectum excavatum genannt) kommt es aufgrund einer genetisch bedingten Fehlbildung zu einer Deformierung des Brustbeins (Sternum). Das Brustbein und die Rippen wölben sich nach innen. Aufgrund der Verformung kann es zur Beeinträchtigung der Lunge oder des Herzens kommen. Jugendliche leiden aufgrund der Anpassungsfähigkeit der Organe selten unter schweren körperlichen Symptomen. Erwachsene hingegen schon. Die Erkrankung ist angeboren und betrifft ca.1 von 300 Neugeborenen, meist Jungen und eine positive Familienanamnese liegt häufig vor (bekannte Fälle in der Familie). Oftmals sieht man die Fehlbildung bereits im Säuglingsalter, allerdings nimmt die Verformung mit beginnendem Körperwachstum bis hin zur Pubertät zu.

Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 1 / 1000
Alters FaktenAlterangeboren
Geschlecht FaktenGeschlechtw < m
pfeilIst das gefährlich

Die Trichterbrust ist zunächst einmal nicht gefährlich.

Eine Trichterbrust wird aus rein medizinischer Sicht nur behandlungsbedürftig, wenn es körperliche Beschwerden gibt.

Die Beschwerden können jedoch mit dem Alter zunehmen und besonders Herz und Lunge sind gefährdet, aufgrund der veränderten Platzverhältnisse Schaden zu nehmen.

Treten solche Beschwerden auf, kann es unbehandelt gefährlich werden.
Im Normalfall allerdings nicht.

Die psychologische Belastung aufgrund der äußerlichen Erscheinung darf nicht außer Acht gelassen werden.

pfeilWann zum Arzt

Fällt eine Deformierung des Brustbeins auf, sollte man frühzeitig zum Arzt gehen, um über ein Therapiekonzept entscheiden zu können.

Spätestens wenn eine Trichterbrust durch körperliche Symptome wie zum Beispiel Kurzatmigkeit oder Schwindel auffällt, aber auch wenn psychische Symptome, wie zum Beispiel sozialer Rückzug auffallen, sollte man zum Arzt gehen.

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Ursachen

  • Unklare Ursache – die Ursache, warum es zu einer Trichterbrust kommt, ist unklar.
  • Genetisch bedingt – In etwa 40. der Fälle ist eine familiäre Häufung zu erkennen.

Risikofaktoren der Trichterbrust:

  • Marfan-Syndrom -angeborene Erkrankung des Bindegewebes, die viele Organe betrifft.
  • Fetales Alkoholsyndrom – entstehend durch mütterlichen Alkoholkonsum.
  • Haltungsschwächen
  • Männliches Geschlecht
  • Bekannte Fälle in der Familie
  • Skoliose – Verformung der Wirbelsäule
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Symptome Trichterbrust

  • Eindellung des Brustbeins – mit Abflachung der seitlichen Rippen.
  • Kurzatmigkeit
  • Schwindel
  • Engegefühl in der Brust
  • Brustschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Verspannungen (Muskelverspannungen)
  • Sodbrennen
  • Psychische Belastung – sichtbare Verformung, sodass besonders Jugendliche z. B. nicht mehr ins Schwimmbad wollen, bis hin zu Depressionen.

Hinweis! Das äußere Erscheinungsbild einer Trichterbrust kann mehr oder weniger stark ausgeprägt sein.

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Diagnose

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Behandlung Trichterbrust

Die Behandlung einer Trichterbrust richtet sich nach der Schwere der Erkrankung

Leichte Formen der Trichterbrust

  • Krafttraining – Hier setzt man erst auf gezieltes Training während der Wachstumsphase und Physiotherapie.
  • Orthese – Außerdem kann eine Saugglocke als sogenannte Orthese Anwendung finden.
    Sie wird täglich bis zu 3 mal aufgesetzt und durch den erzeugten Unterdruck werden das Brustbein und die Rippen in eine korrekte Stellung gebracht. Nach der Anwendung ist die Haut kurzzeitig gerötet.

In den meisten Fällen helfen die Methoden sehr gut, sodass es bei einer leichten Form selten zu einer Operation kommt.

Schwere Formen der Trichterbrust

In schweren Fällen reichten die konservativen (nicht chirurgischen Methoden) nicht aus, sodass eine Operation nötig wird.
Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt und man unterscheidet verschiedene Verfahren, die je nach Ausmaß der Verformung Anwendung finden. Die Entscheidung zur Operation ist abhängig von der körperlichen und psychischen Belastung.

Meist wird die Operation zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr durchgeführt. 

  • Minimalinvasives Verfahren – Hierbei versucht man, durch kleine Schnitte in der Haut und im Brustkorb einen Metallbügel einzubringen und durch diesen die Rippen in korrekter Lage zu stabilisieren.
    Der Bügel verbleibt für ca. 2 - 3 Jahre im Brustkorb und wird dann wieder entfernt. Da die Fehlstellung nur indirekt korrigiert wird, kann es bei dieser Methode zu einer erneuten Verschlechterung im Laufe der Jahre kommen. So wie die meisten minimalinvasiven Verfahren birgt sie allerdings weniger Risiken als eine offene Operation. 
  • Offenes Verfahren – Bei diesem Verfahren wird der Brustkorb über eine größere Strecke eröffnet.
    Die verformten Rippen werden so eingekerbt und nur im Notfall durchtrennt, dass man sie wieder in der korrekten Lage stabilisieren und annähen kann. Auch hier werden Metallbügel eingesetzt, um das Brustbein zu stabilisieren. Nach einem Jahr werden diese entfernt. 

Ziel beider Operationsverfahren ist die chirurgische Anhebung des Brustbeins und das Drücken dessen und der Rippen in die richtige Stellung

 

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Übungen bei Trichterbrust

Bevor Du trainierst!
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Bitte bespreche Übungen im Vorfeld immer mit Deinem Arzt oder Therapeuten!

Bei starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Ausfallerscheinungen solltest Du von Übungen absehen. Übungen sollten den Schmerz nie verschlimmern.

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Prognose

Eine Trichterbrust kann sich nicht von alleine wieder zurückbilden.

Durch physiotherapeutische Verfahren und Operationen ist die Prognose jedoch sehr gut.

In vielen Fällen wird auch ein optisch schönes Ergebnis erzielt.

Hinweis! Wichtig ist hier das kontinuierliche Durchführen der Übungen während des Wachstums.

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Vorbeugung

Aufgrund der unklaren Ursache und des Vorliegens einer Trichterbrust seit Geburt ist eine Vorbeugung nicht möglich.

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Lokalisation

In vielen Fällen ist der untere Bereich des Brustbeins von einer Trichterbrust betroffen.

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Bilder

Bei der Trichterbrust wölbt sich der Brustkorb nach innen.

Das typische Erscheinungsbild entsteht meist erst während des Wachstums.

Obwohl es sich um eine angeborene Erkrankung handelt, ist bei der Geburt oftmals noch nichts von der Verformung erkennbar.

Hinweis BilderaufrufDu möchtest helfen?
Wie sieht es bei Dir aus? Bei diesem Thema sagen Bilder mehr als Worte. Falls Du ein passendes Bild hast, würden sich unsere Leser freuen, wenn Du es zur Verfügung stellst.
Du kannst natürlich jederzeit eine Entfernung beatragen!
pfeilSport bei Trichterbrust

Zunächst einmal kann man die Trichterbrust nicht wegtrainieren.

Das äußerliche Erscheinungsbild der Brustmuskulatur lässt sich jedoch wie auch bei einem gesunden Brustkorb optisch durch gezieltes Training beeinflussen.

Bei einer Trichterbrust wird empfohlen:

  • Stärkung der oberen und unteren Rückenstreckmuskulatur.
  • Übungen zur Stärkung der Brustmuskulatur
  • Übungen zur korrekten Körperhaltung
  • Ausdauersport
Hinweis ArztbesuchBeachte bitte: Vor dem Beginn mit Sport solltest Du immer Rücksprache mit Deinem Therapeuten halten.
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Lebenserwartung

Aufgrund der anatomischen Verdrängung des Herzens und der Lunge ist die Lebenserwartung bei einer Trichterbrust verkürzt.

  • Das Herz muss häufiger schlagen.

Bei einer stark ausgeprägten Trichterbrust mit Beteiligung der inneren Organe kann die Lebenserwartung bis zu 10 Jahre verkürzt sein.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
pfeilIn der Schwangerschaft

Unter einer Trichterbrust versteht man einen Brustkorb mit einer Einsenkung des vorderen Brustkorbes.

Diese Deformität kann Schwangere psychisch belasten, beeinflusst jedoch weder die Schwangerschaft, noch die Entwicklung des Kindes.

Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

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Zahlen & Statistiken

  • Häufigkeit – Ca. 1 bis 8 von 1.000 Neugeborenen werden mit einer Trichterbrust geboren.
  • Alter – Die Trichterbrust ist angeboren, die äußerlich erkennbare Ausprägung entsteht allerdings erst später.
  • Geschlecht – Jungen sind in etwa 4 bis 5 Mal so häufig betroffen wie Mädchen.
aktualisiert: 03.09.2025
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Dr. Marike Albrecht

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  • Geschlecht – Jungen sind in etwa 4 bis 5 Mal so häufig betroffen wie Mädchen.
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