Definition: Tietze Syndrom (Morbus Tietze), wenn es zu einer schmerzhaften Entzündung des Übergangs zwischen Rippen und Brustkorb kommt. (Alexander Tietze 1864-1927)
Das Tietze-Syndrom (auch Morbus Tietze, Chondropathia tuberosa genannt) ist eine seltene, angeborene Erkrankung, bei der es, noch ohne bekannte Ursache, zu Schmerzen und Schwellungen im Bereich des Übergangs von Rippenknorpel zum Brustbein (Sternum) kommt. Die häufigsten betroffenen Rippen sind Rippen 2 und 3, prinzipiell kann aber jede der 7 Rippen mit Ansatz am Brustbein betroffen sein.
Das Tietze Syndrom ist nicht gefährlich, jedoch schmerzhaft.
Beachte! Die Anzeichen eines Tietze Syndroms ähneln jedoch denen eines Herzinfarktes.
Die einseitigen, in den Arm ausstrahlenden Schmerzen beim Tietze-Syndrom können den Symptomen eines Herzinfarkts ähneln, welcher lebensbedrohlich ist.
Wichtig ist hier eine frühzeitige Abklärung, sodass sich gerade bei erstmaligem Auftreten solcher Beschwerden ein Gang zum Arzt und eine Ursachenabklärung lohnt.
Am Brustbein (Sternum) setzen insgesamt 7 Rippen (Costae) an.
Am Übergang zwischen Rippen und Brustbein befindet sich eine knorpelige Schicht an den Rippen.
Bei einem Tietze Syndrom kommt es zu Veränderungen dieser Knorpelschicht (Chondropathie).
Die gelenkige Verbindung zwischen Rippen und Brustkorb ist bei der Atmung beteiligt. Liegt in diesem Bereich aufgrund des Tietze Syndrom eine Störung vor, kann es die Atmung negativ beeinflussen.
Achtung! Die Schmerzen müssen von Angina-pectoris-Beschwerden, also Brustschmerzen bei einem Herzinfarkt abgegrenzt werden.
Die Prognose des Tietze-Syndroms ist gut.
In den meisten Fällen verschwinden die Schmerzen nach einer gewissen Zeit von selbst wieder (selbstlimitierend).
Bei starken Schmerzen aufgrund des Tietze Syndroms musst Du zunächst auf eine sportliche Belastung verzichten.
Bei chronischen Beschwerden solltest Du den Sport immer im Einzelfall mit Deinem behandelnden Arzt besprechen.
Beim Sport solltest Du immer auf die Signale Deines Körpers achten. Du wirst selbst merken, was geht, und was Du besser lassen solltest.
Das Tietze-Syndrom mag unangenehm für die betroffene Person sein, ist aber eine lokal beschränkte Entzündungsreaktion und beeinflusst so weder die Schwangerschaft noch die Entwicklung des Kindes.
Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.