Achillessehnenschmerzen - mit aktiven Maßnahmen bekämpfen

Achillessehnenschmerzen werden unter dem Begriff Achillodynie zusammengefasst. Die Achillessehne ist die dickste und stärkste Sehne des menschlichen Körpers und verbindet die Wadenmuskulatur mit der Ferse. Schmerzen in diesem Bereich sind insbesondere bei Sportlern sehr häufig und können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein wie Überlastung, falsches Schuhwerk oder unzureichendes Aufwärmen.

Achillessehnenschmerzen sind in der Regel nicht gefährlich.

Unbehandelt können Achillessehnenschmerzen jedoch unter Umständen zu ernsthaften Einschränkungen im Alltag führen und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen.

Je früher eine Behandlung eingeleitet wird, desto besser ist oftmals die Prognose.

In der Regel ist es immer ratsam sich ärztlichen Rat einzuholen, wenn man sich unsicher ist oder wenn die Schmerzen in der Achillessehne den Betroffenen erheblich einschränken.

Bei folgenden Anzeichen solltest Du einen Termin beim Arzt wahrnehmen.

• Starke und anhaltende Schmerzen über mehrere Tage ohne Besserung oder gar eine Verschlimmerung der Achillessehnenschmerzen.
• Schwellung und Rötung
• Bewegungseinschränkungen 
• Schwierigkeiten beim Gehen und Stehen
• Verdacht auf eine Achillessehnenruptur

Der beste Ansprechpartner bei Achillessehnenschmerzen ist der Orthopäde.

Die Achillessehne [1] (Tendo calcanei) ist unsere kräftigste Sehne.

Die Achillessehne verbinden den M.triceps surae [1] mit dem Fersenbein.

• M.triceps surae – Dreiköpfiger Wadenmuskel
  • M. gastrocnemius [1.1, 1.2] (Zwillingswandenmuskel) - 2 Köpfe
  • M. soleus [1.3] (Schollenmuskel) - 1 Kopf

Beim Gehen und Laufen fängt die Achillessehne unser Körpergewicht federnd ab. Die Sehne bewirkt zusammen mit dem Muskel den Zehenspitzenstand (Plantarflexion).

Je nach Stadium lassen sich Achillessehnenschmerzen folgendermaßen einteilen

• Akutes Stadium
  • Plötzliche Schmerzen
  • Oft in Verbindung einer traumatischen Verletzung (z. B. Achillessehnenriss)
• Chronisches Stadium
  • Schmerzen erstrecken sich über einen längeren Zeitraum, teilweise auch in Ruhe.
  • Kann auf wiederholte Belastung, Überlastung oder Entzündungen zurückzuführen sein
  • Weitere Ursachen – falsches Schuhwerk, Fußfehlstellungen, wiederholte sportliche Belastung

Der Verlauf von Achillessehnenschmerzen ist natürlich abhängig von der zugrundeliegenden Ursache.

In der Anfangsphase treten die Schmerzen meistens morgens auf und verschwinden nach dem „Einlaufen“ wieder von selbst.

Im weiteren Verlauf können sich die Beschwerden auch nachts und in Ruhe äußern.

Im Zusammenhang mit Achillessehnenschmerzen können folgende Symptome auftreten.

• Schwellung
• Rötung und Erwärmen
• Bewegungseinschränkung
• Reibendes und knirschendes Geräusch
• Schwäche im Fuß/der Wade
• Schmerzen beim Gehen/Laufen/Springen
• Schmerzen am Morgen bzw. Morgensteifigkeit

Beachte bitte: Es müssen nicht zwangsläufig immer alle diese Achillessehnenschmerzen - Symptome auftreten. Manchmal sind Anzeichen stärker, manchmal schwächer oder treten erst gar nicht auf!

• Anamnese – Ärztliches Untersuchungsgespräch mit einem Facharzt (Orthopäde)
• Körperliche Untersuchung
  • Palpation (Abtasten) der Achillessehne – Untersuchung auf Dicke, Druckschmerz, Schwellung
  • ggf. Funktionalitätstests – z. B. Thompson-Test, Matles-Test
• Bildgebende Verfahren – Aufgrund der Anamnese und der körperlichen Untersuchung besteht meist ein erster Verdacht. Im weiteren Schritt veranlasst der Arzt oftmals eine Bildgebung zur visuellen Darstellung. 
  • Ultraschall
  • Röntgenuntersuchung
  • Kernspintomographie (MRT)

• Entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAR) – z. B. Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen
  • Schmerzmittel wie Tramadol (in schwerwiegenden Fällen)
• Salben – Lokale entzündungshemmende Gele bzw. Salben mit Wirkstoffen wie bspw. Diclofenac.
• Kortikosteroid-Injektionen – bei langwierigen Entzündungen der Sehne.

Zur Behandlung von Achillessehnenschmerzen können verschiedene Hausmittel angewandt werden.
Wichtig ist zunächst jedoch die Klärung der Ursache der Beschwerden.

Kommt es nach einigen Tagen zu keiner Besserung der Symptome, musst Du einen Arzt aufsuchen, um die Ursache zu klären.

• Ruhe und Schonung
• Kühlen mit Eispacks
• Lockere Dehnübungen – je nach zugrundeliegender Ursache. 
• Wärmebehandlung – Nach dem Abklingen der akuten Schmerzen. z. B. warme Kompressen, warmes Bad
• Massagen
• Hochlagern des Beins
• Quarkwickel

Beachte bitte: Hausmittel sind oft eine gute Ergänzung, haben jedoch bei einigen Erkrankung ihr Grenzen! Bei Unklarheit wende Dich an Deinen Arzt.

Die Prognose bei Achillessehnenschmerzen ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren wie dem Auslöser, Schweregrad, dem individuellen Gesundheitszustand und der Behandlungsart 

In der Regel ist bei einer frühzeitigen Behandlung und Einschreiten die Prognose sehr gut und die Patienten können mit einer vollständigen Genesung rechnen.

• Chronische Schmerzen – unbehandelte Beschwerden im Bereich der Achillessehne können unter Umständen zu langfristigen Beschwerden führen.
• Erhöhtes Risiko einer Achillessehnenruptur
• Entzündung umgebender Strukturen (z. B. Bursitis)
• Muskel- und Sehnenverkürzung – Verkürzung der Wadenmuskulatur und der Achillessehne durch chronische Überlastung führen zu Beweglichkeitseinschränkung des Fußes und erhöhten das Verletzungsrisiko.
• Schwächung der Achillessehne – übermäßige und wiederholte Belastungen können die Achillessehne langfristig schwächen und so das Risiko weiterer Verletzungen oder Rupturen erhöhen
• Veränderung der Fußstellung

Die Dauer von Achillessehnenschmerzen ist abhängig von Faktoren wie der Ursache, dem Schweregrad und der Behandlungsart, sowie dem Alter und der körperlichen Verfassung des Patienten.

Insgesamt kann die Dauer zwischen einigen Wochen, mehreren Monaten oder sogar Jahren variieren.

• in den meisten Fällen beläuft sie sich auf 3-12 Monate

Es gibt einige Auslöser von Achillessehnenschmerzen wie zum Beispiel Verletzungen, die sich nur bedingt vorbeugen lassen. 

Es existieren jedoch Maßnahmen, um die Achillessehne bestmöglich vor Überbelastung zu schützen.

• Aufwärmen – vor sportlicher Aktivität solltest Du Deine Muskeln und den Kreislauf auf die Belastung vorbereiten. Vor allem bei kalten Außentemperaturen und schnellkräftigen Sportarten (Fußball, Tennis, Handball, Sprintdisziplinen, Wurfdisziplinen)
• Belastungssteigerung – Kein abruptes Steigern der Trainingsintensität, sondern schrittweise (progressive Trainingssteigerung, Umfang vor Intensität)
• Geeignetes Schuhwerk
• Ausreichende Erholungsphasen – Nach dem Sport benötigt Dein Körper Zeit zur Regeneration.
• Flexibilität steigern
• Kräftigung und Stabilisierung der Muskulatur – Muskelaufbau hilft, die Wadenmuskulatur und Achillessehne zu stärken und die Sehne dadurch zu entlasten.
• Dehnübungen – Eine mobile, geschmeidige und flexible Sehne ist weniger anfällig für Verletzungen.
• Gewichtskontrolle – Vermeide Übergewicht
• Ggf. Laufbandanalyse – Lauftechnik und Fußstellung analysieren.

• Häufigkeit – Achillessehnenschmerzen treten gehäuft bei Sportlern, insbesondere bei Läufern, Springern und Sportlern, die wiederholenden Bewegungen des Fußes und des Sprunggelenks ausführen.
• Alter – Mit dem Alter verlieren die Sehnen an Elastizität und erhöhen somit das Risiko für Schmerzen.
• Geschlecht – Männer und Frauen sind in etwa gleich oft von Achillessehnenschmerzen betroffen.