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Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher an Deinen Arzt/ Ärztin wenden.

TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!

Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

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Wadenschmerzen - was kann das sein?

Schmerzen in der Wade können vielfältige Ursachen haben und sind ein häufiges Gesundheitsproblem, das Menschen jeden Alters betreffen kann. Die Schmerzen können von leicht bis sehr intensiv sein und sich auf verschiedene Weise äußern, wie zum Beispiel als ziehender, stechender, krampfartiger oder dumpfer Schmerz.

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Ist das gefährlich?

Die Gefährlichkeit von Wadenschmerzen hängt selbstverständlich von der zugrundeliegenden Ursache ab. 

In den meisten Fällen sind Wadenschmerzen ungefährlich und nicht lebensbedrohlich und können durch harmlose Ursachen wie Muskelkrämpfe oder Muskelzerrungen verursacht werden.
Diese Art der Schmerzen sind normalerweise mit konservativen Maßnahmen gut behandelbar.

Jedoch können Wadenschmerzen in einigen Fällen auf ernstere medizinische Probleme hindeuten, die eine rechtzeitige ärztliche Behandlung erfordern.

Beispiele für seltene, aber potenziell gefährliche Ursachen von Wadenschmerzen sind Thrombosen, die periphere arterielle Verschlusskrankheit, eine Achillessehnenruptur oder Tumoren.

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Wann zum Arzt?

Ob und inwieweit Du einen Arzt (Orthopäden) bei Wadenschmerzen aufsuchen solltest, ist abhängig vom Ausmaß der Schmerzen, Dauer und möglichen Begletierscheinungen.

In folgenden Situationen sollte sicherheitshalber ein Arzt aufgesucht werden:

  • Plötzliches Auftreten starker Schmerzen mit Schwierigkeiten beim Gehen.
  • Vorhandensein der Schmerzen über mehrere Tage oder gar Wochen ohne Besserung.
  • Schwellung, Rötung, Überwärmung im Bereich der Wade.
  • Auftreten von Taubheitsgefühlen.
  • Begleitende Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, unerklärlicher Gewichtsverlust oder andere ungewöhnliche Beschwerden.
  • Vorerkrankungen oder Risikofaktoren, wie z.B. Durchblutungsstörungen, Krampfadern oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Hinweis ArztbesuchBeachte bitte: Falls Du Dir unsicher bist oder Du Dich unwohl fühlst, verständige einen Arzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst!
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Die häufigsten Ursachen

Hinweis! Im Folgenden beschreiben wir kurz die möglichen Auslöser.

Muskelkater

Der Muskelkater in der Wadenmuskulatur ist auf eine schlichte Überbelastung der Muskulatur zurückzuführen. Muskelkater kennt eigentlich jeder.

Wer ist betroffen

  • Menschen mit neuer, ungewohnter Belastung
  • Sportler (mit Beanspruchung der Beinmuskulatur)

Anzeichen

  • Schmerzen in der Muskulatur, vor allem bei Belastung und Dehnung des Muskels.
  • Schmerzen oftmals 24–48 Stunden nach der Belastung.
  • Der Muskel verliert aufgrund der Schmerzen an Kraft.
  • Ggf. kann der Muskel leicht geschwollen sein.

Auslöser

  • Überbeanspruchung der Muskulatur
  • Überbelastung als Folge

Mehr zum Thema Muskelkater

Muskelfaserriss Wade

Bei einem Muskelfaserriss in der Wade kommt es zu einem Einriss einer oder mehrerer Muskelfasern.
Reißen nicht nur wenige Fasern, sondern ein ganzes Bündel, spricht man von einem Muskelbündelriss.

Wer ist betroffen

  • Sportler (vor allem bei Sprintdisziplinen, Fußball, Tennis, Handball …)

Anzeichen

  • Plötzlicher, stechender Schmerzen unmittelbar nach der Verletzung.
    • Bewegung und Dehnung verstärkt den Schmerz.
  • Schwellung
  • Ggf. Bluterguss

Auslöser

  • Verletzung (ruckartige Bewegung, vor allem unaufgewärmt oder am ermüdeten Muskel)

Mehr zum Thema Muskelfaserriss

Muskelzerrung Wade

Bei einer Muskelzerrung der Wade kommt es zu kleinsten Verletzungen der Muskelfasern, ohne dass diese dabei reißen.

Wer ist betroffen

  • Sportler (vor allem bei Sprintdisziplinen, Fußball, Tennis, Handball …)

Anzeichen

  • Schmerzen unmittelbar nach der Verletzung. Im Vergleich zu einem Riss jedoch nicht messerstichartig.
  • Muskelverhärtung
  • Schmerzen bei Kontraktion

Auslöser

  • Verletzung (ruckartige Bewegung, vor allem unaufgewärmt oder am ermüdeten Muskel)

Mehr zum Thema Muskelzerrung

Wadenkrämpfe

Muskelkrämpfe kennt doch jeder. Oft nach hoher Belastung, bzw. einem Elektrolytmangel.

Wer ist betroffen

  • Sportler
  • Menschen mit einer Elektrolytverschiebung (oft Magnesiummangel)

Anzeichen

  • Plötzliche, heftige Schmerzen aufgrund des Zusammenziehens des Wadenmuskels.
  • Dehnung führt zu einer Besserung

Auslöser

  • Verschiebung im Elektrolythaushalt
    • Intensives Training (viel Schwitzen)
    • Alkoholkonsum

Achillessehnenentzündung

Bei Überlastung der Achillessehne kann sich diese langsam und allmählich entzünden.

Wer ist betroffen

  • Sportler (vor allem in Lauf und Sprintdisziplinen)
  • Ältere Menschen

Anzeichen

  • Anlaufschmerzen (morgendliche Schmerzen nach dem Aufstehen)
  • Schmerzen meist an der Sehne (3–5 cm oberhalb der Ferse)
  • Die Schmerzen werden unter Belastung oft zunächst besser, dann wieder schlimmer.

Auslöser

  • Überbelastung
  • Verschleiß der Sehne
  • Falsche Schuhe

Zum Thema Achillessehnenentzündung

Wadenbeinbruch

Ein Bruch des Wadenbeins oder des Schienbeins entsteht bei direkter Gewalteinwirkung.

Wer ist betroffen

  • Jeder (vor allem jedoch Kontaktsportler)

Anzeichen

  • Extrem Starke Schmerzen. Eine Belastung des Beins ist nicht mehr möglich.
  • Schwellung, Bluterguss

Auslöser

  • Gewalteinwirkung (Unfall)

Krampfadern

Auch Krampfadern können zu Schmerzen in der Wade und Kniekehle führen.

Wer ist betroffen

  • Ältere Menschen
  • Frauen sind etwas häufiger betroffen

Anzeichen

  • Wadenschmerzen, Spannungsgefühl
  • Schwere Beine
  • Krämpfe
  • Bläulich-violette Zeichnungen der Venen an den Beinen

Auslöser

  • Verschluss einer Vene

Mehr zum Thema Krampfadern

Tiefe Beinvenenthrombose

Eine mögliche gefährliche Ursache für Wadenschmerzen ist die Thrombose in den Beinen. Ein Blutgerinnsel verstopft dabei die Arterie. Bei Verdacht einen Notarzt verständigen.

  • Thrombose in Arterien (gestörte Blutzufluss zu den Organen)
  • Thrombose in Venen (gestörte Blutabfluss von den Organen zum Herz zurück)

Wer ist betroffen

  • Ältere Menschen
  • Frauen sind etwas häufiger betroffen

Anzeichen

  • Wadenschmerzen (Verstärkung beim Gehen und Stehen)
  • Schmerzen in Bein oder in die Hüfte
  • Druckschmerzen
  • Schwellungen
  • Spannungen
  • Erwärmte Haut, gerötete oder bläuliche Haut
  • Krämpfe in den Muskeln

Auslöser

  • Verschluss einer Vene

paVK

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).  Es kommt zu einer Verengung der Blutgefäße in den Beinen.

Wer ist betroffen

  • Ältere Menschen
  • Raucher
  • Menschen mit ungesundem Lebensstil

Anzeichen

  • Wadenschmerzen (vor allem beim Gehen)
    • Schmerzen in Oberschenkel und Gesäß
  • Blasse, marmorierte Haut
  • Schlechte Wundheilung
  • Starke Verhornung der Haut

Auslöser

  • Kalk- und Fettablagerungen in den Arterien

Mehr zum Thema pavK

Nervenkompression

Auslöser von Wadenschmerzen kann auch ein Nerv sein.

Wer ist betroffen

  • Alle

Anzeichen

  • Wadenschmerzen
  • Taubheit
  • Kribbeln
  • Muskelschwäche

Auslöser

  • Einklemmen eines Nervs
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Ursachen-Anzeichen Tabelle

UrsacheLokalisationAuslöserSchmerzentstehungSchmerzcharakterSchmerzprovokationEpidemiologieWeitere Anzeichen
MuskelkatergroßflächigÜberbelastungallmählich, am FolgetagdumpfDehnung, Kontraktionsehr oft, Sportler---
Muskelfaserrissmittigruckartige Bewegungplötzlichstark, stechendDehnung, Kontraktionhäufig, SportlerSchwellung, Bluterguss
Muskelzerrunggroßflächigruckartige BewegungplötzlichziehendDehnunghäufig--
WadenkrämpfegroßflächigElektrolytmangelplötzlich, akut, kurzzeitigkrampfartig---sehr oft---
Entzündung Achillessehnenan der Achillessehnedauerhafte Überbelastungallmählich bis chronischdumpf, ziehend, dauerhaftBelastungseltenGgf. Rötung, Schwellung, 
WadenbeinbruchWadenbeinVerletzung (Trauma)plötzlich, heftigextrem stark, stechenddauerhaft-Rötung, Schwellung, Bluterguss
KrampfaderngroßflächigVenenklappenallmählichdumpf, ziehenddauerhafteher Frauenschwere Beine, sichtbare Venen
Beinvenenthrombose
(Achtung Gefahr!)
ganzes BeinThrombusallmählichdumpf, drückendGehen, StehenseltenSchwellung, Spannung, Rötung, Wärme
pAVK
(Achtung Gefahr!)
ganzes BeinKalkablagerung Arterieallmählich, dann plötzlichstark, peitschenartigdauerhaftseltenblasse Haut, bläuliche Haut
Nervenkompressionganzes BeinNerven gequetschtallmählichdumpf, ziehend, diffusunterschiedlichöfterKribbeln, Taubheit, 
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Verlauf des Symptoms

Der Verlauf von Wadenschmerzen kann je nach Ursache und Schwere der Beschwerden variieren.

Der Verlauf hängt außerdem von der Wirksamkeit der Behandlung und der Einhaltung der ärztlichen Anweisungen ab.

Eine frühzeitige Diagnose und eine konsequent durchgeführte, angemessene Behandlung können dazu beitragen, Komplikationen zu verhindern und den allgemeinen Verlauf zu verbessern.

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Anatomie

Die Wadenmuskulatur ist eine Muskelgruppe die für die Plantarflexion (auf die Zehenspitzen stellen) verantwortlich ist.

Man kann dabei zwischen den oberflächlichen und tiefen Muskeln unterscheiden.

  1. Oberflächliche Muskeln
    1. M. triceps surae [1] (dreiköpfiger Wadenmuskel
      1. M. gastrocnemius [1.1][1.2] (Wadenzwillingsmuskel)
      2. M. soleus [1.3] (Schollenmuskel)
    2. M. plantaris [2] (Fußsohlenmuskel)
  2. Tiefe Muskeln
    1. M. flexor hallucis longus
    2. M. flexor digitorum longus
    3. M. tibialis posterior
    4. M. popliteus
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Diagnose

  • Anamnese – Patientengespräch zur Erfassung der aktuellen Beschwerden und der Krankengeschichte.
  • Körperliche Untersuchung – Untersuchung der Wade auf Schmerzen, Funktionalität und dem äußeren Erscheinungsbild.
  • Bildgebende Verfahren – Anhand der Anamnese und der körperlichen Untersuchung entsteht meist ein Verdacht, der mittels Bildgebung bestätigt oder ausgeschlossen werden kann.
  • Bluttests – um ggf. Entzündungen, Infektionen oder Elektrolytstörungen zu erkennen.
  • Doppler-Druckmessungen oder Knöchel-Arm-Index (ABI) – um die Durchblutung in den Beinen zu bewerten.
  • Nervenfunktionstests
  • Gelenkpunktion – um eine Probe der Gelenkflüssigkeit zu entnehmen und auf Infektionen zu testen.
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Anamnese

Bei der Anamnese erfragt der Arzt Deine Krankengeschichte und stellt bereits einen ersten Verdacht. Je konkreter Deine Antworten, desto einfach ist die Diagnose für den Arzt.

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Schmerzanamnese

  1. Wo genau in der Wade befindet sich der Schmerz?
    1. Innen, Außen, Oben, Unten, Inmitten
    2. Punktuell, ausstrahlend
  2. Wie stark ist der Schmerz aktuell?
    1. Auf einer Skala von 0 bis 10
    2. Kamen die Schmerzen in der Wade plötzlich
    3. Hat die Intensität der Schmerzen zugenommen
    4. Beeinträchtigt Dich der Schmerz im Alltag
  3. Wie würdest Du den Schmerz beschreiben?
    1. Dumpf
    2. Stechend, pochend
    3. Ziehend, Spannungsschmerzen
    4. Instabilitätsgefühl
    5. Bewegungseinschränkungen
  4. Wann tritt der Schmerz auf?
    1. Morgens, tagsüber, nachts
    2. Nur unter Belastung, auch in Ruhe
    3. Hast Du Anlaufschmerzen
  5. Was ist ggf. passiert?
    1. Unfall
    2. Überbelastung, Trainingsintensität gesteigert
  6. Gibt es bestimmte Bewegungen, mit denen Du den Schmerz herbeiführen kannst?
    1. Kontraktion, Dehnung
    2. Treppensteigen, Gehen, Joggen, Sport
    3. Druckschmerzen bei Berührung
    4. Hast Du Bewegungseinschränkungen
  7. Gibt es Faktoren, um den Schmerz zu lindern
    1. Wärme, Kälte, Ruhe, Hochlegen
  8. Wie lange hast Du schon Schmerzen in der Wade?
    1. Wenigen Tagen
    2. Bereits seit Wochen
    3. Seit mehreren Monaten
    4. Hattest Du früher bereits einmal Schmerzen in der Kniekehle
  9. Treten neben den Schmerzen in der Wade weitere Anzeichen auf?
    1. Gelenkschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit

Belastungsanamnese

  1. Berufliche Belastung?
    1. Sitzend, stehend, gehend, körperlich belastend
  2. Sportliche Belastung?
    1. Leistungssport, Fitness, Joggen, Radfahren …

Eigenanamnese

  1. Bestehen chronische Vorerkrankungen?
    1. Arthrose, Diabetes, Gicht, Rheuma, Bluterkrankungen, Nervenerkrankungen …
    2. Bestehen Vorerkrankungen in der Familie?
  2. Hattest Du schon einmal eine Verletzung an der Wade?
    1. Muskelfaserriss, Wadenbeinbruch
  3. Wurdest Du schonmal an der Wade operiert?
  4. Ist bei Dir eine Allergie bekannt?
  5. Nimmst Du regelmäßig Medikamente?
  6. Alter, Größe, Gewicht
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Behandlung

Die Behandlung von Wadenschmerzen hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab.

Zu den häufigen Behandlungsansätzen, die je nach Diagnose angewendet werden können, gehören:

  • Muskelkrämpfe oder Muskelzerrungen
    • Ruhe – Bis die Schmerzen abklingen, solltest Du Deine Wadenmuskulatur schonen.
    • Leichte Dehnübungen (Mobilisation)
    • Massagen
    • Wärmebehandlung
    • Kältebehandlung
    • Schmerzmittel – wie Paracetamol oder nicht-steroidale Antirheumatika (NSARs wie Ibuprofen oder Diclofenac)
  • Thrombose oder venöse Insuffizienz – Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten, Kompressionsstrümpfe 
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) – Lebensstiländerung inkl. Raucherentwöhnung, regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung, Medikamente zur Verbesserung der Durchblutung, ggf. chirurgischer Eingriff in schweren Fällen.
  • Infektionen – Antibiotika oder andere spezifische Medikamente je nach Auslöser.
  • Nervenkompression – Physiotherapie, Medikamente zur Schmerzlinderung, ggf. chirurgischer Eingriff je nach Schwere der Beschwerden.
  • Achillessehnenentzündung – Ruhigstellen, Physiotherapie und entzündungshemmende Medikamente.
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Übungen bei Wadenschmerzen

Bevor Du trainierst!

Safety Muscle

Es handelt sich im Folgenden um allgemeine Übungen zur
Dehnung, Kräftigung & Faszientraining.
Unabhängig der Ursache.
Bitte bespreche Übungen im Vorfeld immer mit Deinem Arzt oder Therapeuten!

Bei starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder neurologischen Ausfallerscheinungen solltest Du generell von Übungen absehen.

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Medikamente

Häufig verwendete Medikamente bei Wadenschmerzen sind:

  • Schmerzmittel – wie Paracetamol oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen.
  • Topische Analgetika (Cremes) – in Form von Salben, Cremes oder Gele mit lokal wirkenden Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac.
  • Muskelrelaxantien – wenn die Schmerzen durch Muskelverspannungen oder Muskelkrämpfe verursacht werden.
  • Blutverdünner – wie Heparin oder Warfarin, z. B. bei einer diagnostizierten tiefen Beinvenenthrombose (TVT).
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Hausmittel

Es gibt einige Hausmittel, die bei leichten Wadenschmerzen oder Muskelverspannungen lindernd wirken können. Dazu gehören:

  • Ruhe und Entlastung – Eine Überbelastung der Wadenmuskulatur solltest Du vermeiden.
  • Wärmebehandlung – mittels Wärmflasche, eines warmen Handtuchs oder einer warmen Kompresse.
  • Kältebehandlung – mittels Kühlpack oder Eis (Wichtig hierbei ist, dass der direkte Hautkontakt gemieden wird, um keine Erfrierungen zu verursachen. Das Eis bzw. Coolpack sollte also idealerweise in ein Handtuch gepackt werden.)
  • Vorsichtige Dehnübungen der Wade – um Verspannungen zu lösen und die Flexibilität zu verbessern
  • Ggf. leichte Kräftigungsübungen der Wade – Die Kontraktion der Wadenmuskulatur sollte jedoch schmerzfrei ausgeführt werden.
  • Sanfte Massagen – der schmerzenden Wade.
  • Hochlagern der Beine – um die Durchblutung zu verbessern und Schwellungen zu reduzieren.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Ingwer oder Kurkuma – mit entzündungshemmenden Eigenschaften.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Hausmittel sind oft eine gute Ergänzung, haben jedoch bei einigen Erkrankung ihr Grenzen! Bei Unklarheit wende Dich an Deinen Arzt.
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Prognose

Die Prognose von Wadenschmerzen hängt stark von der zugrundeliegenden Ursache ab.

Andere Faktoren wie das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand und die Einhaltung der empfohlenen Behandlung spielen ebenfalls bei der Prognose von Wadenschmerzen eine maßgebliche Rolle.

In den meisten Fällen sind Wadenschmerzen auf muskuläre Überlastung, Muskelzerrungen oder andere nicht schwerwiegende Ursachen zurückzuführen und haben eine gute Prognose.

Wenn die Wadenschmerzen jedoch auf schwerwiegendere Probleme zurückzuführen sind (tiefe Beinvenenthrombose, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Nervenkompression), hängt die Prognose umso mehr von der rechtzeitigen Diagnosestellung, der Schwere des Grundleidens und dem Erfolg der eingeleiteten Behandlung ab.

Beachte! Je früher die Diagnose gestellt wird und eine entsprechende Therapie eingeleitet wird, desto besser ist die Prognose.

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Dauer

Die Dauer von Wadenschmerzen kann stark variieren und hängt von der zugrundeliegenden Ursache, der Schwere der Schmerzen und der Art der Behandlung ab. Hier sind einige mögliche Szenarien:

  • Muskelkrämpfe oder Muskelzerrungen – die Schmerzen können in aller Regel innerhalb weniger Tage bis zu einer Woche abklingen, insbesondere wenn angemessene Ruhe, Dehnübungen und Selbsthilfemaßnahmen angewendet werden
  • Tiefe Beinvenenthrombose (TVT) – die Schmerzen können anhalten und sich verschlimmern, wenn keine angemessene Behandlung erfolgt. Die Dauer der Schmerzen hängt davon ab, wie schnell die TVT diagnostiziert und behandelt wird.
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) – die Schmerzen können bei rechtzeitiger Diagnose und angemessener Behandlung abklingen oder zumindest unter Kontrolle gehalten werden. In fortgeschrittenen Fällen kann die PAVK jedoch zu chronischen und dauerhaften Schmerzen führen.
  • Achillessehnenentzündung – Bei frühzeitiger Schonung, bzw. Therapieeinleitung dauert eine Achillessehnenentzündung in der Regel nur wenige Tagen bis Wochen. Bei Ignoranz der Beschwerden und weitere Belastung kann die Entzündung Chronifizieren und mehrere Monate andauern.
  • Achillessehnenruptur – die Schmerzen können in den ersten Wochen nach der Verletzung intensiv sein, aber in der Zeit nach dem normalerweise notwendigen chirurgischen Eingriff kann sich die Sehne erholen und die Schmerzen nehmen in aller Regel allmählich ab.
  • Nervenkompression – in einigen Fällen können Nervenkompressionen dauerhafte oder intermittierende Schmerzen verursachen, wenn keine vollständige Entlastung erreicht wird
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Vorbeugung

Hier sind einige allgemeine Maßnahmen, die Ihnen dabei helfen können, das Risiko von Wadenschmerzen zu reduzieren:

  • Regelmäßige Dehnübungen – für die Wadenmuskulatur, besonders vor dem Sport.
  • Muskelaufbau – Gemäßigte Kräftigungsübungen für die Wadenmuskulatur mit angemessenen Aufwärm- und Abkühlphasen während des Trainings.
  • Gutes Schuhwerk – das eine ausreichende Unterstützung und Dämpfung bietet, um die Belastung auf die Wadenmuskulatur zu verringern.
  • Vermeiden – von langem Sitzen oder Stehen.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr – um Dehydration und Muskelkrämpfe zu verhindern.
  • Ausgewogene Ernährung – mit ausreichend Vitaminen, Mineralstoffen und Protein.
  • Nikotinkarenz – Nicht Rauchen oder mit dem Rauchen aufhören.
  • Gewichtskontrolle
  • Aufrechte Körperhaltung
  • Stressbewältigung – durch Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen.
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Bei Kindern

Wadenschmerzen bei Kindern können verschiedene Ursachen haben, ähnlich wie bei Erwachsenen. Dazu gehören:

  • Muskelkrämpfe – Insbesondere während oder nach intensiven körperlichen Aktivitäten.
  • Wachstumsschmerzen – Häufig bei Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren.
  • Verletzungen – Durch Stürze, Verstauchungen oder Überlastung beim Spielen oder Sport.
  • Infektionen – Wie Grippe oder andere virale Infektionen, die in seltenen Fällen Muskelbeschwerden oder Schmerzen verursachen können.
  • Durchblutungsstörungen – Sehr selten, in der Regel nur bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren.
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In der Schwangerschaft

Wadenschmerzen während der Schwangerschaft können verschiedene Ursachen haben, da der Körper während dieser Zeit zahlreichen Veränderungen unterliegt.

Dazu gehören:

  • Wadenkrämpfe
  • Ödeme (Wassereinlagerungen)
  • Durchblutungsstörungen
  • Venöse Insuffizienz
  • Ischiasnervreizung – durch den Druck des wachsenden Uterus
  • Restless-Legs-Syndrom (RLS) – eine neurologische Erkrankung, die während der Schwangerschaft auftreten kann.
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FAQ`s

Wadenschmerzen im Ruhezustand

Liegt eine Verletzung wie z. B. Muskelfaserriss, Muskelzerrung, Prellung oder ein starker Muskelkater als Ursache der Wadenschmerzen vor, kommt es typischerweise zu einer Verstärkung der Schmerzen bei Belastung. Der Wadenschmerz kann durch starker Kontraktion oder Dehnung provoziert werden.
Der Auslöser ist dem Betroffenen dabei meist bekannt.

Wenn jedoch kein unmittelbarer Auslöser bei Wadenschmerzen vorliegt und die Wadenschmerzen ohne erkennbaren Zusammenhang auch in Ruhe auftreten, kann eine mögliche Grunderkrankung vorliegen.
In diesem Fall sollte auf jeden Fall eine ärztliche Abklärung (beim Orthopäden) stattfinden.
Mögliche Auslöser für Wadenschmerzen in Ruhe sind:

  • Schädigung am Nerv
  • Thrombose
  • Bandscheibenvorfall
  • Muskelkrämpfe
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Erfahrungsberichte

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Tobias Kasprak
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Tobias Kasprak studierte Sportwissenschaft an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz. Mit seinem Partner Nicolas Gumpert betreibt er das medizinische Portal Dr-Gumpert.de.

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