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pfeilKurzfassung

Fructoseintoleranz ist eine angeborene (genetische) Erkrankung, in Folge derer, die Betroffenen keinen Fruchtzucker (Fructose) abbauen können. Fruktose wird dabei im Dünndarm ungenügend aufgenommen. Es gibt 3 verschieden Arten der Fructoseintoleranz, die Fructosurie, bei der vermehrt Fructose über den Harn ausgeschieden wird, die angeborene Form der Fructoseintoleranz und die Frucotsemalabsorption, bei der die Fructose nicht richtig über den Darm aufgenommen werden kann.

  • Bei der Fruktoseintoleranz kommt es bei Betroffenen zu Beschwerden nach der Aufnahme von Fruchtzucker.
  • Die Fruktosemalabsorption ist die deutliche häufigere Form.
  • Eine Umstellung, bzw. Anpassung der Ernährung bringt oftmals eine Besserung.
  • Bei der hereditären Fruktoseintoleranz muss strikt auf Fruchtzucker verzichtet werden.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 1 / 20.000
Alters FaktenAlterk. A.
Geschlecht FaktenGeschlecht~ 1 : 1
pfeilIst das gefährlich

Die häufigste Form der Fruktoseintoleranz (Fructosemalabsorption) ist nicht gefährlich und kann mit der entsprechenden Ernährung gut in den Griff bekommen werden.

Die seltene hereditäre Fructoseintoleranz (HFI) kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen wie Unterzuckerung, Leberschädigung oder Nierenversagen führen.

pfeilWann zum Arzt

Bei wiederkehrenden Beschwerden nach der Zufuhr von Fruchtzucker (Bauchschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen etc.) solltest Du zur Abklärung einen Arzt aufsuchen.

Die erste Anlaufstelle ist dabei Dein Hausarzt.

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Einteilung & Formen

Die Fruktoseintoleranz kann in unterschiedliche Formen eingeteilt werden

  • Fruktosemalabsorption (häufigste Form) – auch als intestinale Fruktoseintoleranz bezeichnet. Der Fruchtzucker kann bei dieser Form nicht richtig aus dem Dünndarm aufgenommen werden und gelangt in den Dickdarm und löst dort typische Anzeichen aus. Es kann zu einer Besserung im Laufe des Lebens kommen.
  • Hereditäre Fruktoseintoleranz (seltene Form) – tritt bereits im Säuglingsalter auf. Der Fruchtzucker wird aus dem Darm aufgenommen, die Leber kann diesen jedoch nicht abbauen. Es kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen.
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Ursachen

  • Intestinale Fructoseintoleranz (häufigste Form) = Fructosemalabsorption
    • Angeboren oder erworben
    • Verantwortlich ist ein defektes Transportprotein (GLUT 5)
      • Dieser sorgt normalerweise im Dünndarm dafür, dass Fructose aufgenommen wird
      • Beim Fehlen/ Nichtfunktionieren von GLUT 5 gelangt Fructose in tiefere Darmschichten, dies löst die Probleme aus
    • Auch bei Gesunden können bei Aufnahme von zu viel Fructose Beschwerden vorübergehend auftreten
  • Hereditäre Fructoseintoleranz (sehr selten)
    • Gendefekt
    • Durch Enzymmangel wird die Fructose in der Leber nicht richtig abgebaut
    • Giftige Stoffwechselprodukte häufen sich an
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Symptome Fruktoseintoleranz

Nach dem Verzehr von fructosehaltigen Lebensmitteln (Apfelsaft, Obst, getrocknete Feigen etc.) treten die typischen Beschwerden der Fructoseintoleranz auf.

  • Übelkeit
  • Völlegefühl
  • Bauchgeräusche
  • Blähungen
  • Magenkrämpfe
  • Durchfälle
  • Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, Konzentrationsstörungen
  • Entwicklung zum Reizdarm-Syndrom möglich
  • Folsäure- und Zinkspiegel ist im Zusammenhang mit einer Fructoseintoleranz häufig auch zu niedrig (erhöhte Infektanfälligkeit)
  • Bei hereditärer Fructoseintoleranz kann es zu lebensbedrohlichen Stoffwechselkrisen kommen!
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Diagnose

  • Hereditäre Fructoseintoleranz
    • Anamnese – durch Arzt (auch ggf. mit Eltern)
    • Körperliche Untersuchung
    • Molekulargenetischer Test auf Mutation der Aldolase B - Enzym, welcher Fructose verstoffwechselt.
  • Fructosemalabsorption
    • Anamnese – durch den Arzt
    • Körperliche Untersuchung
    • Diagnose mittels H2-Atemtest - Fructosebelastungstest
      • 25 g Fructose in 250 ml Wasser aufgelöst, dann Messung H2 in Ausatemluft in 20-minütigen Abständen über 3 Stunden
    • Achtung: vorher Ausschluss einer hereditären Fructoseintoleranz
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Behandlung Fruktoseintoleranz

  • Verzicht auf Fructose – Früchte, Fruchtsäfte, Honig, Softdrinks
    • Karenzphase - 1 bis 4 Wochen kompletter Verzicht auf Fructose
    • Aufbauphase – Zufuhr von Lebensmitteln mit Fructose über 5 Monate gesteigert
    • Dauertherapie – nachdem man herausgefunden hat, was der Körper verträgt, kann man sich danach richten
  • Supplementierung – Zink und Folsäure müssen bei Mangel supplementiert werden
  • Lebenslanger Verzicht – bei hereditärer Fructoseintoleranz (seltene Form) muss das ganze Leben auf Fructose verzichtet werden
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Verlauf

  • Fruktosemalabsorption – bei der Fruktosemalabsorption kann es zeitweise zu einer Besserung kommen. In einigen Fällen bleibt die Fruktosemalabsorption jedoch ein Leben lang bestehen. Mit der richtigen Ernährung lässt sich die Fruktosemalabsorption jedoch gut in den Griff bekommen.
  • Hereditäre Fruktoseintoleranz – bei dieser Form muss strikt auf Fruchtzucker in der Ernährung verzichtet werden. Ansonsten drohen Komplikationen wie Leber- oder Nierenschäden. 
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Prognose

  • Die hereditären Fructoseintoleranz bleibt ein Leben lang bestehen.
    • Betroffene sind immer und dauerhaft auf eine fructosefreie Diät angewiesen.
  • Fructose Malabsorption
    • Zeitweises Auftreten, verschwinden von alleine möglich
    • Manchmal bleibt sie bestehen
    • Individuell angepasste Ernährung
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Vorbeugung

  • Es existieren aktuell keine Hinweise auf vorbeugende Maßnahmen vor einer Fruktoseintoleranz.
  • Bei vorhandener Fructoseintoleranz
    • durchdachte Ernährung
    • Körper mit Nährstoffen versorgen
    • Fructose möglichst vermeiden.
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Zahlen & Statistiken

  • Von einer Fruktosemalabsorption ist etwa jeder 3. Deutsche betroffen.
  • Die hereditären Fructoseintoleranz ist mit 1:10.000 bis 1:130.000 deutlich seltener.
aktualisiert: 04.12.2024
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