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pfeilKurzfassung

Bei einer Laktoseintoleranz treten nach dem Genuss von Milch und milchzuckerhaltigen Produkten Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und Bauchkrämpfe auf. Milchzucker (Laktose) wird von diesen Menschen nur in kleinen Mengen vertragen. Es handelt sich nicht um eine Allergie, da geringe Mengen Laktose noch gut vertragen werden.

Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 5-15%
Alters FaktenAlterab Jugend
Geschlecht FaktenGeschlecht~ 1 : 1
pfeilIst das gefährlich

Die Laktoseintoleranz ist in aller Regel nicht lebensbedrohlich oder gefährlich.

Nach dem Konsum von milchhaltigen Produkten kann es jedoch zu unangenehmen Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Übelkeit kommen und die Lebensqualität von Betroffenen einschränken.

pfeilWann zum Arzt

Wenn es bei Dir oder Deinem Kind nach dem Konsum von Milch oder milchhaltigen Produkten zu Beschwerden im Magen-Darm-Trakt kommt, solltest Du einen Arzt zu Abklärung aufsuchen.

Der erste Ansprechpartner ist Dein Hausarzt.

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Was ist Laktose?

Laktose (Milchzucker) ist ein Kohlenhydrat, das in den meisten Milchprodukten als Hauptquelle für Energire vorkommt.
Es besteht aus den beiden Zuckermolekülen Glukose und Galaktose.

Um Laktose verdauen zu können, produziert der Körper ein Enzym namens Laktase, das im Dünndarm vorkommt.
Laktase spaltet die Laktose in Glukose und Galaktose auf, die dann vom Körper aufgenommen und zur Energiegewinnung genutzt werden.

Menschen mit Laktoseintoleranz haben einen Mangel an Laktase oder produzieren nicht genügend davon, um Laktose effizient zu verdauen. Dadurch bleibt unverdaute Laktose im Darm und kann zu den typischen Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall führen.

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Einteilung & Formen

Eine Laktoseintoleranz kann unterschieden werden in:

  • Primäre Laktoseintoleranz – es entwickelt sich ein Mangel an Laktase oder der Laktasemangel liegt von Geburt an (neonataler Laktasemangel) vor.
  • Sekundäre Laktoseintoleranz – die Laktoseintoleranz entwickelt sich aufgrund einer zugrundeliegenden Erkrankung. (Morbus Crohn, Nahrungsmittelallergien, Magen-Darm-Infektion, Glutenunverträglichkeit). Diese Form kann nach erfolgreicher Behandlung der Grunderkrankung wieder verschwinden.
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Ursachen

Der Körper produziert zu wenig oder keine Laktase mehr. Dadurch kann Milchzucker im Dünndarm nicht mehr verwertet werden.

  • Primärer Laktasemangel (erblich) – häufigste Ursache für Laktoseintoleranz. 15-20% sind betroffen.
  • Sekundärer Laktasemangel (erworben) – Bildung von Laktase in Dünndarmschleimhaut. Bei Störung der Dünndarmschleimhaut, wie Dünndarmerkrankungen, Infektionen, Operationen am Darm oder Antibiotika wird nicht mehr genügend Laktase produziert.
  • Kongenitaler Laktasemangel  (von Geburt an bestehend)
    • Sehr selten
    • Aufgrund eines Enzymdefektes wird keine Laktase mehr gebildet
    • Bereits Neugeborene haben diese Intoleranz
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Symptome Laktoseintoleranz

Die Symptome bei einer Laktoseintoleranz entstehen frühestens eine halbe Stunde nach dem Verzehr von Milch oder milchzuckerhaltigen Produkten und dauern meist 1,5 - 2 Stunden an.

Diese Symptome der Laktoseintoleranz können unterschiedlich stark sein und von Person zu Person variieren.

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Diagnose

  • Anamnese – der Arzt erfragt in einem Gespräch die Krankheitsgeschichte
  • H2-Atemtest – Anstieg Wasserstoffgehalt in Atemluft bei Laktoseintoleranz. Der Wasserstoffgehalt des Atems wird vor und nach Verabreichung von Laktose gemessen.
  • Lactose-Resorptionstest – nach Einnahme von Milchzuckerlösung steigt der Blutzuckerspiegel nicht stark genug an.
  • Gentest – selten, manchmal mit Gewebeprobe aus dem Dünndarm
  • Expositionstest – Prüfung zuhause, wie empfindlich man auf Lactose reagiert. Test durch Trinken größerer Mengen Milch, Joghurt, Käse essen.
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Behandlung Laktoseintoleranz

Bei der Behandlung der Laktoseintoleranz muss zunächst unterschieden werden, ob es sich um eine erworbene oder vererbte Laktoseintoleranz handelt.

  • Erworbener Laktoseintoleranz (z. B. durch Darmerkrankungen) – es hilft es, wenn sich die Darmschleimhaut erholt.
  • Ernährung – angepasste Ernährung und Milch nur in sehr geringen Mengen in Verbindung mit anderen Lebensmitteln bei vererbter Laktoseintoleranz
    • Es gibt keine Heilung
  • Medikamente – Laktasehaltige Tabletten und Kapseln können zur Unterstützung der Verdauung von Lactose eingenommen werden, Wirkung ist jedoch nicht bestätigt.
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Medikamente

Zur medikamentösen Behandlung einer Laktoseintoleranz stehen folgenden Medikamente zur Verfügung.

  • Laktase-Präparate – das Präparat soll helfen, den Milchzucker im Darm zu verwerten und somit die Symptome lindern. Der Einsatz ist jedoch umstritten.
  • Kalziumpräparate – durch den Verzicht auf Milch oder Milchprodukte erhält der Körper bei Menschen mit einer Laktoseintoleranz zu wenig Kalzium. Um einen Kalziummangel vorzubeugen, kann auf Präparate mit Kalzium zurückgegriffen werden. Alternativ können auch weitere kalziumhaltige Nahrungsmittel in den Speiseplan aufgenommen werden.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Prognose

  • Häufig chronischer Verlauf der Laktoseintoleranz, meist nicht heilbar.
  • Es handelt sich um keine lebensbedrohliche Erkrankung.
  • Keine eingeschränkte Lebenserwartung.
  • Lebenslang laktosearme oder gar laktosefreie Ernährung.
  • Ein beschwerdefreies Leben ist bei der bei Einhaltung einer milchzuckerarmen Diät möglich.
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Vorbeugung

Es besteht keine Möglichkeit der Vorbeugung einer Laktoseintoleranz durch spezielle Ernährung oder besondere Lebensweise.

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Heilung

Eine primäre Laktoseintoleranz ist nicht heilbar.

Kommt es jedoch aufgrund einer Grunderkrankung zur Entwicklung einer Laktoseintoleranz, kann sich diese nach erfolgreicher Behandlung wieder zurückbilden.

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Lebenserwartung

Die Lebenserwartung ist durch eine Laktoseintoleranz nicht beeinträchtigt.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
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Zahlen & Statistiken

  • Zwischen 5 und 15 % der Bevölkerung in Deutschland leidet an einer Laktoseintoleranz.
  • In Afrika und Ostasien ist die Zahl mit über 65% deutlich höher.
aktualisiert: 04.12.2024
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