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pfeilKurzfassung

Das Marfan-Syndrom ist eine Erbkrankheit, bei der sich durch einen genetischen Fehler das Bindegewebe nicht normal bildet. Betroffen sind sämtliche Organe, in denen Bindegewebe vorkommt, wie Knochen, Gelenke, Herz oder Blutgefäße. Die Häufigkeit beträgt 1–2 von 10.000. Männer und Frauen sind dabei gleich häufig betroffen.

  • Das Marfan-Syndrom entsteht aufgrund einer genetischen Veränderung.
  • Es kommt zur Erweiterung der Aorta, Veränderungen am Auge und dem Skelett.
  • Eine Heilung ist nicht möglich.
  • Die Behandlung richtet sich auf die Vorbeugung vor Komplikationen.
  • Bei entsprechender Behandlung ist die Lebenserwartung nicht verringert.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 1–2/10.000
Alters FaktenAlterab Geburt
Geschlecht FaktenGeschlecht~ 1 : 1
pfeilIst das gefährlich

Ohne eine Behandlung ist der Verlauf eines Marfan-Syndroms tödlich.
Die Lebenserwartung liegt ohne Behandlung bei 40 bis 50 Jahren.

Gefährlich sind vor allem Komplikationen wie Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen und lebensbedrohliche Einrisse in der Aorta.

Bei einer rechtzeitigen Diagnose, entsprechender Behandlung und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen ist die Lebenserwartung bei einem Marfan-Syndrom nahezu normal.

Gefährlichkeit - 3.4 /10
pfeilWann zum Arzt

Das Marfan-Syndrom wird in den meisten Fällen bereits im Kindesalter durch den Kinderarzt festgestellt.

Es werden verschiedenste Fachärzte bei der Diagnose des Marfan-Syndroms mit einbezogen.

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Ursachen

  • Genetische Faktoren – das Marfan-Syndrom ist eine erblich bedingte Erkrankung (Veränderung eines Gens).
    • Ist ein Elternteil erkrankt, ist die Wahrscheinlichkeit 50%, dass auch das Kind erkrankt.
    • Bei jeder vierten Person ist das Syndrom neu aufgetreten (Eltern sind nicht betroffen).
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Symptome Marfan-Syndrom

Bei einem Marfan-Syndrom kommt es zu verschiedenen Anzeichen mit unterschiedlicher Ausprägung.
Die Anzeichen entwickeln sich oft erst mit der Zeit (noch nicht im Kindesalter).

  • Ausweitungen der Gefäße, vor allem der Aorta
  • Gefäßeinrisse
  • Herzklappenfehler und -entztündungen
  • Herzschwäche
  • Herzversagen
  • Schmale, lange Finger, Füße, Arme, Beine
  • Positives Handgelenkszeichen – Daumen und Kleinfinger Endglied überlappen sich beim Umfassen des Handgelenks
  • Schmaler Körperbau und Hochwuchs
  • Wirbelsäulenverkrümmungen und Verformungen des Brustbeins
  • Dehnbare Gelenke
  • Langer Schädel
  • Platt- Knick- oder Senkfuß
  • Kurzsichtigkeit
  • Netzhautablösung - bis zur Erblindung
  • Linsentrübung (grauer Star in jungen Jahren)
  • Zusammenfall der Lunge
  • Dehnungsstreifen auf der Haut
  • Häufige Leistenbrüche
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Diagnose

  • Anamnese – der Arzt erfragt die Symptome und Krankengeschichte.
  • Körperliche Untersuchung - der Arzt untersucht den Körper auf die typischen Anzeichen bei einem Marfan-Syndrom.
  • Genetische Untersuchung – bei Verdacht (ungewöhnlich hochgewachsene Person mit einer der typischen Symptome oder Verwandte mit Marfan-Syndrom) mithilfe von Blutprobe
    • Die Mutation liegt auf dem Chromosom 15 und beeinträchtigt das FBN1-Gen (Gen für die Bildung eines Bindegewebsproteins).
  • Echokardiografie (Ultraschall des Herzens)
  • MRT und Röntgen
  • Augenuntersuchungen
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Behandlung Marfan-Syndrom

Das Marfan-Syndrom ist nicht heilbar. Die Therapie besteht in der Behandlung der Anomalien, bevor Komplikationen entstehen.

  • Betablocker (Atenolol und Propranolol) - dadurch wird der Blutfluss durch die Aorta abgeschwächt.
  • Operation – von schweren Klappeninsuffizienzen
  • Evtl. Rekonstruktion der Aorta – vor Schwangerschaft
  • Angiotensin 2- Rezeptorblocker (Candesartan) - können den Blutdruck senken.
  • Operative Behandlung von abgelöster Netzhaut und abgelöster Linse
  • Stützkorsett – bei Verformung der Wirbelsäule (Skoliose)
  • OP der Wirbelsäule – manchmal ist eine Operation der Wirbelsäule nötig
  • Genetische Beratung
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Medikamente

Bei einem Marfan-Syndrom kommt es zu einer Ausweitung der Aorta. Je nach Ausmaß können blutdrucksenkende Medikamente zur Behandlung eingestzt werden.

  • Beta-Blocker – blutdrucksenkende Medikamente (wirkt der Aortendilatation entgegen)
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Operation

Die Notwendigkeit einer Operation bei einem Marfan-Syndrom ist abhängig vom Ausprägungsgrad. Folgende Operation kommen bei einem Marfan-Syndrom infrage.

  • Operation zur Vorbeugung eines Aortenrisses
  • Linsenentfernung
  • Skoliosekorrektur
  • Korrektur des Brustkorbs
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Operationen sind immer mit allgemeinen Risiken verbunden. Erfahre allgemeine Informationen zum Ablauf und Risiken einer Operation. Mehr Infos
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Prognose

  • Vor vielen Jahren starben die meisten zwischen 40 und 50 Jahren.
  • Heutzutage haben Patienten mit Marfan-Syndrom fast die gleiche Lebenserwartung
    • Aufgrund der Vorbeugung von Aortendissektionen
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Vorbeugung

  • Keine Vorbeugung möglich – das Marfan-Syndrom ist eine vererbbare Erkrankung, deshalb ist keine Vorbeugung möglich.
  • Frühe Diagnose – möglichst frühzeitige Diagnose zum rechtzeitigen Behandlungsbeginn.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen – um Folgeerscheinungen zu vermeiden, sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen in den entsprechenden Fachrichtungen notwendig.
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Bilder

Betroffene mit einem Marfan-Syndrom weisen einen mehr oder weniger stark ausgeprägten,  schmalen und langen Oberkörper auf.
Die Gelenke sind oftmals überdehnbar.

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Heilung

Das Marfan-Syndrom ist nicht heilbar.

Jedoch existieren jedoch gute Behandlungsmöglichkeiten.

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Lebenserwartung

Ohne Behandlung liegt die Lebenserwartung bei einem Marfan-Syndrom bei etwa 40 bis 50 Jahren.

Durch die verbesserten Therapiemöglichkeiten und einer Betreuung von Spezialisten aus verschiedenen Fachrichtungen ist die Lebenserwartung bei Menschen mit einem Marfan-Syndrom nahezu unverändert im Vergleich zu gesunden Menschen.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
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Zahlen & Statistiken

  • In Deutschland leben ca. 8.000 - 16.000 Betroffene. (1-2 von 10.000)
  • Männer und Frauen sind in etwa gleich häufig betroffen.
  • Ohne Behandlung liegt die Lebenserwartung bei 40 bis 50 Jahren.
  • Ein Marfan-Syndrom besteht seit der Geburt, die Merkmale können aber erst im Laufe der Zeit auftreten.
aktualisiert: 04.12.2024
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