Giardiasis - der Parasit Giardia lamblia

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Kurzfassung

Die Giardiasis ist eine häufige Reiseerkrankung, die meistens nach Auslandsaufenthalten in Endemiegebieten der Tropen und Subtropen aufrtitt. Der Parasit Giardia lamblia verursacht dabei eine Infektion des Dünndarms, wobei voluminöse Durchfälle und grippeähnliche Symptome die Hauptsymptomatik darstellen.

Häufigkeit~ 4,5 / 100.000 p. A.

Alterk. A.

Geschlecht

Ursachen

Erreger – Giardia lamblia (einzelliger Parasit)
- Der Erreger kann eine Schutzhülle bilden und eine lange Zeit in Seen und Flüssen überleben.
- Vorkommen in Süßwasser wie Seen und Flüssen.
- Der Erreger wird über den Stuhl ausgeschieden.
- Orale Aufnahme über kontaminiertes Wasser oder kontaminierte Nahrungsmittel.
- Kontakt mit Fäkalien einer infizierten Person.

Häufiges Vorkommen bei:

Kindertagesstätten
Menschen, die unbehandeltes Wasser trinken (Wanderer …)

Symptome Giardiasis

Durchfall – Voluminöse, schaumige und fettreiche Durchfälle.
Bauchkrämpfe – mit Blähungen, Übelkeit und Erbrechen.
Grippeähnliche Symptome – mit Abgeschlagenheit
Malabsorption (Störungen in der Verwertung der Nahrung) mit Gewichtsverlust bei lang anhaltender Symptomatik
Bei Kindern – Wachstumsstörungen mit Gedeihstörung.
Ohne Anzeichen – Asymptomatischer Verlauf (Verlauf ohne Anzeichen) möglich.

Beachte! Ohne eine entsprechende Behandlung können die Symptome über mehrere Wochen bestehen bleiben.

Diagnose

Stuhluntersuchung
- mit DNA-Nachweis des Erregers via PCR
- mit Antigennachweis via ELISA
- Mikroskopische Untersuchung von Stuhlproben
Darmspiegelung – mit ggf. Biopsien

Behandlung Giardiasis

Antibiotika – Antibiotische Therapie mit Metronidazol (1. Wahl)
Flüssigkeitszufuhr – Orale oder intravenöse Flüssigkeitsgabe
Schmerzlindernde Therapie
Krampflösende Therapie

Prognose

I. d. R. folgenlose Abheilung bei entsprechender Behandlung.
Komplizierte Verläufe möglich bei Immundefizienz (immungeschwächten Menschen).
Mangelerscheinungen mit Gewichtsverlust bei lang bestehender Krankheit.

Vorbeugung

Behandlung der öffentlichen Wasserversorgung.
Hygienemaßnahmen – Einhaltung von Hygienemaßnahmen bei Umgang mit Speisen.
- Regelmäßiges und gründliches Waschen und Desinfizieren der Hände, z.B. nach Toilettengang.
Wasser abkochen – vor dem Trinken (in Endemiegebieten)

Ansteckung & Übertragung

Die Ansteckung erfolgt in den meisten Fällen über Trinken von ungefiltertem Wasser in Risikogebieten.

Die Inkubationszeit (Zeit zwischen der Ansteckung und den ersten Symptomen) beträgt in der Regel 1 - 2 Wochen.

aktualisiert: 02.12.2024