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Die häufigsten Auslöser - wie erkennen?

Überbelastung

  • Durch exzessiven Sport
  • Ungewohnte Belastung (neue Belastung, neue Schuhe, Barfußlaufen)
  • Übergewicht
  • Zu enge Schuhe

Eingewachsener Zehnagel

  • Schmerzen in den Zehen
    • (starke) Schmerzen bei Druck, anfangs eher nicht in Ruhe.
    • Teils „pochendes“ Gefühl an der betroffenen Stelle.
  • Rötung des Nagelbetts – im Verlauf auch Blutung und Eiterabsonderung möglich, wenn sich die Stelle entzündet.
  • Nach innen bzw. in die Haut wachsen des Zehnagels.
  • Kann jedes Alter und Geschlecht betreffen.

Eingewachsener Nagel

Arthritis

Entzündung der Gelenke in den Zehen (Arthritis) → autoimmuner Genese, keine Bakterien oder andere Erreger dafür verantwortlich 

  • Akute Rötung, Schwellung, Überwärmung des Zehs
  • Schmerzen und Bewegungseinschränkung
  • Teils Unwohlsein und Krankheitsgefühl (Abgeschlagenheit, Fieber)
  • Gesteigerte Empfindlichkeit gegen Berührungen

Entzündungen der Haut

  • Entzündungen entstehen zum Beispiel nach einem eingetretenen Fremdkörper oder OPs, wenn nicht auf hygienische Verhältnisse geachtet wird (selten) oder eine Wunde dreckig wird.
  • An der Oberseite der Zehen befinden sich Haarfollikel, die sich theoretisch auch entzünden können (sogenannte Follikulitis).
  • Schmerzen in den Zehen
    • Schmerzen bei Belastung, in Ruhe und auf Druck → beim Schuhe tragen 
  • Wunde oder Hautstelle oft gerötet, auch über die Wundränder hinaus, manchmal eitrig oder Sekret absondernd und schlecht riechend.

Schneiderballen

  • Schmerzen in den Zehen – Schmerzen an der Außenseite des kleinen Zehs aufgrund eines „Überbeins“ = Exostose
    • starke Schmerzen 
  • Abweichen des kleinen Zehs nach innen → Fehlstellung mit „nach außen drücken des Ballens des kleinen Zehs“ (vergleichbar mit dem Hallux valgus des Großzehengrundgelenks, aber deutlich seltener) 
  • Schwellung des Übergangs zwischen kleinem Zeh und Mittelfußknochen 
  • Oft rote und verhornte Druckstelle am kleinen Zeh (genau an der Stelle, die dann nach außen gedrückt wird und zum Beispiel am Schuh reibt
  • sogar Entzündung möglich 
  • Häufig Spreizfußstellung als Ursache, hierbei senkt sich das Quergewölbe des Vorfußes ab und der Vorfuß wird „breiter“ 
    • wenn Fehlstellung seit Geburt/ Kindheit besteht, kann auch schon frühzeitig ein Schneiderballen entstehen.

Morton-Neurom

 (chwellung des Gewebes an den Köpfchen der Mittelfußknochen, dadurch Druck auf die Nerven zwischen den Knochen → durch chronischen Druck entsteht eine Verdickung am Nerv

  • Schmerzen in den Zehen – starke ausstrahlende Schmerzen vom Mittelfuß in die Zehen vor allem beim Abrollen während des Gehens.
    • Druckschmerz 
  • Anfallsartiges Taubheitsgefühl in den Zehen beim Gehen, oftmals müssen die Schuhe ausgezogen werden, damit man die Zehen „massieren“ kann bzw. um den Druck zu verringern, um wieder Gefühl zu erlangen.
  • Altersgipfel zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr

Morton Neurom

Schwannom/Neurinom

Langsam wachsender gutartiger Tumor an den „Schwann-Zellen“ des Nervens, das sind die Zellen, die die Myelinscheide bilden 

  • Schmerzen in den Zehen – starke, teils unerträgliche, meist punktuelle Schmerzen (z. B. an der Zehenspitze)
  • generell eher selten an den Zehen 
  • Altersgipfel zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr

Blasen auf der Haut

  • durch Reibung entstehende Abhebung der Haut mit Flüssigkeitsansammlung darunter, oftmals gerötete Haut unter der Flüssigkeitsansammlung.
    • Verschiebliche Abhebung
  • Kann an vielen Stellen des Fußes auftreten, am Zeh vor allem oben, zwischen den Zehen (beim Tragen von „Flip-Flops“ zum Beispiel) oder an der Zehenspitze
  • Manchmal dann auch Blutung in die Blase hinein bzw. unter der Haut → rot-blau-lila Färbung, im Verlauf braun-grün Färbung möglich
  • Kann jedes Alter betreffen

Blase auf der Haut

Wunde

Kleine Verletzung der Haut (durch z. B. Splitter)

  • Schmerzen in den Zehen – Die Schmerzen können zum Beispiel durch einen eingetretenen Fremdkörper entstehen.
  • Manchmal ist der Fremdkörper sichtbar, manchmal ist er aber auch sehr klein und kann nicht gut gesehen werden 
  • kleine /große verletzte Hautstelle, je nach Tiefe blutend, Rötung der Haut und im Verlauf dann Schorfbildung.
  • Kann jedes Alter betreffen

Hühneraugen

Durch chronischen Druck entstehende Horhnhautansammlung.

  • Schmerzen in den Zehen – starke Schmerzen bei Belastung und Druck zum Beispiel durch Schuhe.
  • Helle, raue Stelle, die sich teils nach außen wölben kann, teils aber auch eine mittige (zentrale) Delle aufweist, die glasig erscheint.
  • Können auch rot werden, besonders nach akutem Druck.

Hühnerauge

Dornwarzen

Durch HPV – Humanes Papillomavirus - ausgelöste Warzen an der Fußsohle, vor allem am Fußballen, aber auch zwischen den Zehen → ansteckend! (Virus überlebt vor allem in feuchtwarmen Gebieten: Umkleidekabinen, Sporthallen, Schwimmbäder und Gemeinschaftsduschen)

  • Ansteckung durch Barfußlaufen auf kontaminierten Böden, Eintritt des Virus durch kleinste Hautrisse, die man weder sieht noch spürt.
  • Schmerzen in den Zehen – starke Schmerzen vor allem beim Gehen.
  • nach innen wachsende Warze, sieht teils aus wie Hornhaut, mit zentraler, also mittig gelegener „Delle“ und braunen Punkten.

Strecksehnenabriss

  • Entweder schmerzhafte oder schmerzlose plötzliche Fehlstellung des Zehs → kann nicht mehr gestreckt werden nach einem Trauma (zum Beispiel hängen bleiben des Zehs beim Socken an- oder ausziehen
  • Oft im Verlauf nicht sehr schmerzhaft

Knochenbruch

Knochenbruch in einem der 3 Glieder der Zehen (der große Zeh hat nur 2 Knochenglieder)  

  • Schmerzen in den Zehen – Druckschmerz, Belastungsschmerz, je nach Ausmaß des Bruches auch Fehlstellung des Zehs möglich.
  • Oftmals Schwellung, nicht zwingend „Blaufärbung“ (Hämatom).
  • Tritt nach einem Trauma auf (bei vor allem älteren Menschen, die unter einer Minderung der Knochendichte leiden, können auch schon „Stoßen“ oder kleinere Unfälle zu Knochenbrüchen führen).
  • Kann jede Altersgruppe betreffen.

Septische Arthritis

Entzündung des Gelenks, durch weitergeleitete Bakterien ausgelöst.

  • sehr selten an den Zehengelenken, aber dann auch hier Notfall, bedarf schneller Behandlung.
  • Unwohlsein, Fieber
  • Rötung, Schwellung des Zehengelenks bzw. des Zehs möglich.
  • Schmerzen in den Zehen – Schmerzen bei Bewegung, aber auch in Ruhe, Druckschmerz
  • Bewegungseinschränkung oder Bewegungsunlust bei Kindern.

Knochenentzündung

  • Eher nicht die erste Differentialdiagnose
  • Geht stark mit Begleitsymptomen einher!
  • Dumpfer Ruheschmerz! Eigentlich im gesamten Fuß, wenn einer der Fußknochen entzündet ist (ist aber eher eine seltene Lokalisation
  • Fieber, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Unwohlsein 
  • Kann jedes Alter betreffen
  • Vor allem nach Operationen oder schweren Verletzungen mit offenen Knochenbrüchen, bei denen Bakterien in den Knochen gelangen, aber auch durch eine Fortleitung der Bakterien über die Blutbahn möglich.

Besonderheit bei Neugeborenen

 Tourniquet-Syndrom bei Neugeborenen

  • Umwickeln eines Zehs/Fingers oder gar Genitals mit einem Haar (das Haar verfängt sich oft in den Socken beim Waschen
  • Abschnüren der Blutversorgung 
  • Schwellung, Rötung und Schmerzen – besonders, wenn sich Kinder lange nicht beruhigen lassen und man eigentlich alles gemacht hat, sollte man einmal die Zehen (und Finger) anschauen, um das auszuschließen. 
  • sichtbare Delle im Zeh, bei der die Anteile davor noch normal aussehen, aber die Anteile nach dem Abschnüren dann verdickt und rot, teils auch lila verfärbt sind, teils aber auch Schwellung des ganzen Zehs.
  • teils leicht blutige Einrisse.
pfeilEinleitung

Es gibt verschiedene Ursachen für Schmerzen in den Zehen. Sie können akut oder eher chronisch sein und treten manchmal noch mit anderen, sogenannten Begleitsymptomen auf. Schmerzen im großen Zeh werden nochmal gesondert betrachtet, weil hier etwas andere Ursachen in Frage kommen.

ArrowDownIst das gefährlich?

Die meisten Auslöser für Schmerzen in den Zehen sind ungefährlich.
Sie sind zwar sehr lässig und können zu starken Schmerzen führen, aber meist lassen sie sich gut behandeln. 

Eine Knochenentzündung ist ernst zu nehmen und kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen, lässt sich aber bei früher Erkennung und Einleitung der Therapie gut behandeln.
Es ist auch nicht die naheliegendste Ursache.

Auch das Tourniquet-Syndrom bei Neugeborenen ist eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung, die zu schweren Komplikationen führen kann.
Im schlimmsten Fall kann der Zeh absterben oder es können sich durch das zu lange Abschnüren nach der Entfernung des Haars die Giftstoffe, die in einer Minderdurchblutungssituation entstehen, im Körper ausbreiten und zu einem Organversagen führen.
Wenn einem ein „Haarabschnürung“ auffällt, sollte man durchaus einen Arzt aufsuchen oder gar in die Notaufnahme gehen.

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Wann zum Arzt?

Besonders wenn ein Zeh akut rot ist, dick wird und weh tut, lässt das an eine Entzündung im Gelenk denken.

Hier sollte man auf jeden Fall zeitnah ärztliches Personal aufsuchen.

Wenn es immer wieder zu Schmerzen oder immer schlimmer werdenden Schmerzen kommt, sollte man ebenfalls die Ursache abklären lassen.
Hat man eine Wunde am Zeh oder Nagelbett, die irgendwann auch rot und warm wird, weh tut und vielleicht sogar Sekret (z. B. Eiter) absondert, sollte man ärztlich vorstellig werden, da hier gegebenenfalls „invasive“ Maßnahmen nötig sind.

Wenn sich Babys in den ersten Monaten nicht beruhigen lassen, kann ein Haar einen oder mehrere Zehen abschnüren. Der Zeh wird dick und rot und man sieht eine zirkuläre „Einbuchtung“ um den ganzen Zeh.
Je nach Dauer der Abschnürung kann die Wunde leicht bluten. Man sollte versuchen, das Haar schnell, aber vorsichtig zu entfernen. Gelingt dies nicht, ist ein schneller Gang zum Arzt oder in die Notaufnahme empfehlenswert.
Auch wenn man sich nicht sicher ist, ob alles entfernt ist, kann man zum Arzt.
Hier gilt - lieber einmal zu oft als zu wenig zum Arzt.

Wann einen Notarzt verständigen?

Eigentlich muss man mit Schmerzen in den Zehen nie den Notarzt verständigen. Eine Ausnahme stellen extreme Verletzungen dar, bei denen es zum Beispiel zu einer Amputation einer oder mehrerer Zehen kommt. Hier sollte umgehend der Notarzt verständigt werden, die Blutung gestillt (so gut wie möglich abbinden und Druck darauf ausüben) und das Amputat, falls möglich, eingepackt in einem Beutel in kaltes Wasser (nicht in Eis und auch nicht direkt im Wasser) transportiert werden.

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Einteilung & Formen

Je nach Ursache lassen sich Schmerzen in den Zehen einteilen in:

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Verlauf des Symptoms

Der Verlauf bei Schmerzen in den Zehen richtet sich nach der Ursache und ist abhängig von individuellen Faktoren.

Oftmals heilen die verschiedenen Krankheiten aber ohne Folgen aus.

Besonders ein eingewachsener Zehnagel, Dornwarzen aber auch Hühneraugen können immer wieder auftreten.

Wenn man unter einer rheumatischen Grunderkrankung leidet und diese schlecht oder schwer medikamentös einstellbar ist, können sich die Gelenke auch immer wieder entzünden.

Am Fuß ist davon vor allem das »MTP 5« betroffen – das Gelenk zwischen Mittelfußknochen und kleinem Zeh.

Auch ein Knochen kann theoretisch immer wieder brechen, besonders, weil ein alter, auch ausgeheilter Bruch als „Schwachstelle“ angesehen werden kann.

Eine Knochenentzündung kann zu erheblichen Komplikationen führen, heilt aber auch oft bei früher Erkennung und Behandlung folgenlos aus und ist an den Zehen sowieso sehr selten.

arrow downBegleitende Symptome

Nicht immer kommt es neben den Schmerzen in den Zehen zu weiteren Symptomen, teilweise steht der Schmerz als „Einzelsymptom“ da.
Besonders bei Nervenveränderungen kommt es oft „nur“ zu den teils starken Schmerzen oder einem Taubheitsgefühl in den Zehen.

Manche Ursachen gehen jedoch immer mit weiteren Symptomen einher. Folgende sind je nach Krankheitsbild möglich: 

  • Arthritis (rheumatoide Arthritis
    • Gelenkschwellung, Rötung und Überwärmung.
    • Gesteigerte Empfindlichkeit.
    • Starke Bewegungseinschränkung.
    • Belastungsschmerz – die Schmerzen werden unter Belastung stärker.
    • „Gefühl, dass es im Gelenk arbeitet.“
    • Teils Unwohlsein und Krankheitsgefühl.
  • Entzündungen der Haut und des Unterhautgewebes
    • Rötung der Stelle
    • Schwellung
    • Manchmal Austritt von Eiter.
    • Spannendes Hautgefühl.
    • Funktionseinschränkung des Fußes.
    • Schmerz lokal und ausstrahlend möglich.
  • Eingewachsener Zehnagel
    • Anfangs leichter Schmerz.
    • Im Verlauf Rötung und dann im weiteren Verlauf starke Schmerzen, teils Eiterabsonderung.
    • Druckempfindliche Stelle.
    • Manchmal kann man den Zehnagel direkt sehen, wie er in die Haut des Zehs wächst.
    • „puckerndes“ Gefühl.
  • Blasen auf der Haut
    • Flüssigkeitsgefüllte Erhebung der Haut.
    • Schmerz eher lokal und nicht ausstrahlend.
    • Rötung der Haut.
  • Hühnerauge
    • Erhabene Hornhautstelle.
    • Zentrale glasige Stelle, teils als Delle vorliegend.
    • Raue, feste Haut, kann sich besonders bei konstantem Druck (z. B. durch zu enge Schuhe) auch röten.
    • Fehlstellung der Füße oft im Zusammenhang mit der Entstehung von Hühneraugen → prädisponiert für mehr Druckstellen im Schuhwerk (zum Beispiel, wenn der 2. Zeh über den großen fehlgestellt ist, ist die Oberseite des 2. Zehs konstantem Druck vor allem in geschlossenen Schuhen ausgesetzt
  • Dornwarzen
    • Initial brauner Punkt an der Eintrittspforte.
    • Im Verlauf braun-graue körnige Verhärtungen, erhaben im Vergleich zur Haut daneben, mit hellem Ring drumherum.
    • Rundliche Hautstelle, mit zentraler Delle nach innen wachsende.
    • Schwarz-rote Punkte in der Warze bzw. Hautstelle sind charakteristisch (kleine Einblutungen, die man unter dem „dermatologischen Mikroskop“ beurteilen kann).
    • An „gesunden“ Füßen ohne Fehlstellung und auch an nicht belasteten Hautstellen (Zehenzwischenräume) auftretend 
    • Schuhwerk hat keine Einfluss auf die Dornwarzen (da sie ja nicht durch chronischen Druck sondern durch einen Virus ausgelöst werden) 
  • Strecksehnenabriss
    • Fehlstellung des Zehs: Zeh steht gebeugt auf der Spitze, da er nicht mehr gestreckt werden kann (sieht quasi aus wie ein Dreieck, wenn man den Zeh von der Seite betrachtet)  
  • Knochenbruch
    • Schwellung
    • „Blauer Fleck“ (Hämatom) oder Blaufärbung des gesamten Fußes, tritt nicht zwingend auf.
    • Je nach Ausmaß Fehlstellung im Fuß möglich oder sogar ein offener Bruch, bei dem Knochenfragmente aus der Haut hervortreten, einhergehend mit großem Weichteilschaden.
    • Schmerzen bei Belastung, Ausstrahlung möglich.
  • Knochenentzündung
    • Fieber
    • Unwohlsein (Abgeschlagenheit)
    • Allgemeines Krankheitsgefühl 
    • Druckschmerz über dem betroffenen Knochen, aber vor allem dumpfer Ruheschmerz.
    • Rötung und Schwellung möglich
  • Tourniquet-Syndrom
    • Schwellung und Rötung des Zehs.
    • Sichtbare Haarumwicklung nicht immer zwingend gegeben.
    • Je nach Tiefe der Wunde manchmal leichte Blutung.
    • Unleidliches Kind! (durch das Abschnüren des Zehs kommt es zu einer Minderdurchblutung, das verursacht Schmerzen)
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Diagnose Schmerzen in den Zehen

  • Anamnese (Arzt-Patienten-Gespräch)
    • Welche Symptome?
    • Seit wann?
    • Ruheschmerz oder eher bei Bewegung? Ausstrahlung der Schmerzen?
    • Weitere Symptome?
    • Alter?
    • Unfall oder OP in der kurzen Vorgeschichte?
  • Körperliche Untersuchung – Fuß und Zehen in Ruhe betrachten, auch im Vergleich zu Gegenseite. 
    • Rötung, Schwellung oder andere Verfärbung?
    • Fremdkörper sichtbar?
    • Nägel begutachten → Verfärbung oder Nagel eingewachsen? 
    • Zehen abtasten und bewegen → Schmerz auslösbar? Ruheschmerz? 
    • Fuß im Stehen und im Gehen beurteilen – Fußfehlstellung auffällig?
  • Bildgebung
    • Röntgen – besonders um Brüche auszuschließen
    • Ultraschall -Veränderungen am Weichgewebe nachweisbar
      Erguss in einem Gelenk bei einer Entzündung? 
    • MRT (Magnetresonanztomografie) – Morton Neurom und Schwannom sichtbar → gut zur Darstellung der Nerven-, aber auch Weichteilveränderunge
  • Blutuntersuchung
    • Entzündungsparameter bei einer Gelenkentzündung erhöht
    • mögliche rheumatische Antikörper nachweisbar, besonders bei erstmaligem Auftreten einer Gelenkentzündung als ein Teil der Diagnostik 
  • Abstrich – bei entzündeter Haut/ Wunden/ Zehennägeln möglich
    • Erregernachweis 
  • Gelenkpunktion – bei Erguss, verbunden mit Spülung bei septischer Arthritis.
    • Mikroskopieren des Punktats → Kristalle nachweisbar? Zellen differenzierbar.
    • Erregernachweis teils möglich, falls ein Bakterium vermutet wird.
    • gleichzeitige Injektion eines Medikaments möglich.
arrow downBilder & Aussehen

Ein geschwollenen Knöchel erkennt man von außen sehr gut.
Das Gewebe rund um das Sprunggelenk schwillt sehr stark an.

Je nach Ursache kann es zusätzliche zu einer Einblutung in das umliegende Gewebe kommen. Das Blut sackt ab und befindet sich an der Fußsohle.

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Du kannst natürlich jederzeit eine Entfernung beatragen!
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Behandlung Schmerzen in den Zehen

Die Behandlung bei Schmerzen in den Zehen richtet sich nach der Ursache und individuellen Faktoren. In vielen Fällen ist daher eine ärztliche Diagnostik notwendig.

Man kann die Therapien grob in konservative und operative Methoden einteilen.  

  • Konservativ Behandlung (nicht operativ)
    • Ruhigstellung (Hochlagern) – Schonen des betroffenen Zehs (vor allem, wenn Belastung die Schmerzen verstärkt)
    • Kühlen (Kältebehandlung) – vor allem bei starken Ruheschmerzen und Schwellungen empfohlen.
    • Schuhe – richtiges, teils orthopädisches Schuhwerk, ggf. mit orthopädischer Einlagenversorgung.
    • (medizinische) Fußpflege – besonders bei eingewachsenem Zehnagel, Hühneraugen und Dornwarzen
    • Schiene – bei Bruch bzw. Tape, Gips ist aufgrund der Größe der Zehen schwer möglich und oft nicht nötig oder sinnvoll.
    • Cortisoneinnahme oder Injektion ins Gelenk (Cortisonspritze) – bei Arthritis, im Zuge dessen auch Evaluation der Grundmedikamente bei Autoimmunerkrankung (Rheumatischen Erkrankungen
    • Gelenkpunktion – bei Arthritis und große Erguss → kann man mit Injektion von Cortison vereinen.
    • Antibiotika – bei septischer Arthritis oder Knochenentzündung → Überwachung im Krankenhaus.
    • Physiotherapie / Trainingstherapie – zur Stärkung der Fußmuskulatur.
    • Schienung – des Zehs bei Strecksehnenabriss in gestreckter Haltung, damit die Sehne nicht verkürzt anheilt.
    • Haarentfernung – bei Tourniquet-Syndrom, wenn es nicht mit Pinzette und Schere geht, dann mit Haarentfernungscreme versuchen.
    • Medikamentöse Behandlung → siehe Abschnitt Medikamente
    • Hausmittel → siehe Abschnitt Hausmittel
  • Operative Behandlung
    • Operative Versorgung eines Knochenbruchs 
    • Korrektur der Fehlstellungen im Fuß (z. B. Spreizfuß zur Korrektur des Schneiderballens
    • Operative Versorgung eines oder mehrere amputierten Zehen 
    • Entfernung eines Schwannoms oder Morton Neuroms (auch erst Physiotherapie als Behandlung möglich
    • Gelenkspülung bei septischer Arthritis (in den Zehen aber sehr selten)
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Medikamente

  • Schmerzmittel – lokal als Gel oder als Tablette
    • Diclofenac
    • Ibuprofen
    • Pregabalin oder Gabapentin – bei „Nervenschmerz“ und Taubheit in den Zehen 
  • Cortison (Prednisolon) – bei Arthritis
    • als Tablette
    • als Infusion
    • oder direkt ins Gelenk gespritzt 
  • Antibiotika – bei septischer Arthritis und Knochenentzündung
    • wenn Keim sichergestellt wurde, dann am besten mit einem Antibiotikum spezifisch, für den Keim, sonst breit therapieren, um möglichst viele mögliche Erreger abzudecken.
arrow downHausmittel Schmerzen in den Zehen
  • Kühlung (Kältebehandlung) – wirkt schmerzlindernd und abschwellend. Mehrmals täglich für etwa 15 Minuten. Vorsicht bei direktem Hautkontakt.
  • Schonen (Hochlagern)
  • Richtiges Schuhwerk 
  • Kernseifenbad – bei eingewachsenem Zehnagel (aber nicht, wenn die Wunde eitert oder offen ist, dann können nur noch mehr Bakterien eindringen, hier lieber professionelle Hilfe suchen)
  • Viel Barfußlaufen (stärkt die Fußmuskulatur)
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Hausmittel sind oft eine gute Ergänzung, haben jedoch bei einigen Erkrankung ihr Grenzen! Bei Unklarheit wende Dich an Deinen Arzt.
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Prognose

Die Prognose bei Schmerzen in den Zehen ist natürlich abhängig von der Ursache und individuellen Faktoren.

In der Regel ist die Prognose gut, vor allem bei akuten Schmerzen aufgrund einer Verletzung oder Überbelastung.

Die Schmerzen sind zwar lästig und unangenehm und teils auch sehr einschränkend im Alltag, lassen sich aber sehr häufig gut behandeln.

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Komplikationen

Komplikationen sind bei Schmerzen in den Zehen eher selten.
Einige Auslöser können jedoch unter Umständen zu Komplikationen führen, dazu zählen:

  • Schmerzpersistenz (Chronifizierung) – anhaltende, chronische Schmerzen.
  • Fehlstellung der Zehen – bei z. B. nicht richtig behandelten Strecksehnenabriss.
  • Wiederauftreten der Schmerzen – bei nicht korrigieren der Fußfehlstellung.
  • Absterben des Zehs – bei Tourniquet-Syndrom
  • Arthrose – frühzeitige Arthrose durch Gelenkentzündungen.
  • Verlust des Zehs
    • bei Knochenentzündung, im schlimmsten Fall kann sich der Erreger ausbreiten und es zum Tod durch z. B. Organversagen kommen. Dabei handelt es sich jedoch um eine sehr seltene Komplikation.
    • Auch durch einen extremen Unfall, weil dieser nach Amputation z. B. nicht wieder angenäht werden kann.
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Dauer

Die Dauer von Schmerzen in den Zehen ist abhängig von der Ursache und persönlichen Faktoren (Alter, Therapiecompliance etc.).

Je nach zugrundeliegender Erkrankung kann es wenige Tage, ein paar Wochen oder gar Monate dauern, bis die Erkrankung ausgeheilt ist.

Die Schmerzen in den Zehen sollten aber in jedem Fall nicht so lange andauern (zumindest nicht dauerhaft, da sich gerade Nervenschmerzen teils schwerer behandeln lassen).

Bei anhaltenden Schmerzen über mehrere Tage ist daher eine ärztliche Abklärung angesagt.

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Vorbeugung

Nicht allen Ursachen für Schmerzen in den Zehen lässt sich vorbeugen.
Es existieren jedoch einige allgemeine Maßnahmen zum Schutz der Zehen.

Dazu zählen:

  • Schuhe – Tragen des richtigen Schuhwerks.
  • Gesunder Lebensstil – mit Normalgewicht anstreben und ausreichender Bewegung.
  • Badelatschen – bei der Benutzung von Gemeinschaftseinrichtungen wie Schwimmbäder, Umkleiden, Duschen tragen.
  • Fußpflege – sauberes Arbeiten beim Zehennägel Schneiden
    • Nagelhaut nicht abreißen
    • Zehennägel gerade abschneiden → „Ecken“ nicht abrunden, damit der Nagel gerade wachsen kann und nicht in die Haut drückt.
  • Fußmuskeltraining – Stärkung der Fußmuskulatur durch spezielle Übungen und viel Barfußlaufen.
  • Bei Babys – immer die Füße und Zehen kontrollieren nach dem Socken-Ausziehen und bei unleidlichen Kindern das im Hinterkopf haben.
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Bei Kindern

Bei Babys und Kleinkindern kann es zum oben erwähnten Tourniquet-Syndrom kommen.

Hiervon sind vor allem Babys in den ersten Lebensmonaten betroffen, besonders in den ersten beiden Lebensmonaten. Es kommt aber alles in allem eher selten vor.

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In der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft kann es aufgrund der zunehmenden Belastung für den Körper auch leichter zu Fuß- und Zehenschmerzen bekommen.

In der Schwangerschaft können die Füße noch „wachsen“ bzw. anschwellen, sodass Schuhe nicht mehr passen und dann an den Zehen drücken können.

aktualisiert: 26.05.2025
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Tobias Kasprak
Diplom - Sportwissenschaftler
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Tobias Kasprak studierte Diplom-Sportwissenschaft an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz und ist Gründer der Seite Docset. Mit seinem Partner Dr. Nicolas Gumpert betreibt er zudem das medizinische Portal Dr-Gumpert.de. Bei Lumedis arbeitet Tobias als Diagnostiker und Trainingstherapeut. mehr

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  • Zunächst solltest Du Deine(n) Zeh(en) schonen und kühlen.
  • Bei stärkeren Schmerzen kannst Du nach Rücksprache mit einem Arzt / Apotheker auch Schmerzmittel wie Ibuprofen verwenden (Salbe / Tablette)
  • Meist kommt es nach kurzer Zeit von alleine zu einer Besserung.
  • Wenn Bewegung die Schmerzen nicht verschlimmert, solltest Du Deine Fußmuskeln trainieren. (Das empfiehlt sich generell).
  • Bei ausbleibender Besserung musst Du die Ursache der Schmerzen ärztlich abklären lassen.
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Beachte bitte: Dieser Selbsttest ersetzt niemals einen Arztbesuch.
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