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Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher an Deinen Arzt/ Ärztin wenden.

TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

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Rheumatoide Arthritis - was ist das?

Etwas ausführlicher ...

Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste rheumatisch-entzündliche Gelenkerkrankung. Es handelt sich um eine systemische, d.h. den ganzen Körper betreffende, Krankheit, welche im Verlauf zur Zerstörung von Gelenken und Sehnen führt und seltener auch innere Organe befallen kann. Bei der rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung.

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Ist das gefährlich?

Bei der rheumatoide Arthritis handelt es sich um eine gefährliche Erkrankung.

  • Die Gelenkschleimhäute werden fortlaufend vom eigenen Körper mit Autoantikörpern angegriffen, sodass es zu einer chronischen Entzündung kommt
    • durch abnormale Zellvermehrung entsteht ein sogenannter Pannus (tumor-ähnliche Gewebewucherung), welcher in umliegenden Knorpel und Knochen einwachsen und Knorpelzerstörung, Knochenschäden, irreversible Sehnenschäden, Schmerzen, bleibende Deformitäten und Entzündungen verursachen kann.
  • Grundsätzlich wirkt sich die Gelenkzerstörung nicht direkt auf die Lebenserwartung aus.
  • Begleit- oder Folgeerkrankungen der rheumatoiden Arthritis hingegen können sich hingegen sehr wohl auf die Lebenserwartung auswirken und lebensbedrohlich sein
    • Patienten mit rheumatoider Arthritis haben ein deutlich höheres Herzinfarkt-Risiko und Schlaganfall-Risiko
    • Pleuritis (Rippenfellentzündung)
    • Perikarditis (rheumatische Herzbeutelentzündung)
    • Vaskulitis (rheumatische Gefäßentzündungen)
  • Die Erkrankung kann auch potenziell tödlich sein, wenn es zu einer akuten Nekrose (Absterben) von Geweben kommt
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Bei Verdacht auf eine rheumatoide Arthritis solltest Du einen Arzt aufsuchen. Zu den typischen Anzeichen zählen:

  • Neuartige Gelenkbeschwerden, starke Gelenkschmerzen
  • Dauerhaftes Fieber
  • Stärkerer Gewichtsverlust
  • Starkes Krankheitsgefühl
  • Morgensteifigkeit

Die erste Anlaufstelle ist Dein Hausarzt.

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Zahlen & Fakten

  • Frauen sind ca. dreimal häufiger betroffen als Männer.
  • Weltweite Prävalenz (Anzahl Betroffener) von ca. 0,5 - 1%.
  • Etwa 20–40 Neuerkrankungen pro 100.000 Personen pro Jahr.
  • Bei etwa 40 % der Betroffenen kommt es schon nach 6 Monaten zu Schäden am Gelenkknochen und bei 80 % nach 2 Jahren.
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Einteilung & Formen

Es existieren zusätzlich zur rheumatoiden Arthritis auch Sonderformen:

  • Felty-Syndrom
    • Rheumatoide Arthritis mit Splenomegalie (Milzvergrößerung), Lymphknotenschwellung und Leukopenie (Mangel an weißen Blutkörperchen)
  • Caplan-Syndrom
    • Kombination einer rheumatoiden Arthritis mit einer sogenannten Quarzstaublunge (Silikose)
  • Alters-RA (LORA-late onset rheumatoid arthritis)
    • Beginn nach dem 60. Lebensjahr
  • Stll-Syndrom
    • juvenile rheumatoide Arthritis
    • aktive Entzündung
    • weitere Organmanifestationen außerhalb des Gelenks
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Ursachen Rheumatoide Arthritis

  • Ursachen unklar – weitgehend unbekannte Ursache der rheumatoiden Arthritis.
  • Autoimmunerkrankung – es wird eine Autoimmunerkrankung angenommen, bei der körpereigenes Gewebe vom Körper selbst angegriffen wird.
  • Genetische Veranlagung – eine familiäre Häufung der Erkrankung macht jedoch eine genetische Komponente wahrscheinlich.
  • Allergie – vermutet werden auch allergische oder infektiöse Auslöser.
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Ansteckung & Übertragung

  • Die Rheumatoide Arthritis ist nicht ansteckend.
  • Familiäre Häufung der Erkrankung macht jedoch eine vererbbare Veranlagung wahrscheinlich.
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Symptome Rheumatoide Arthritis

  • Abgeschlagenheit – Betroffene mit einer rheumatoiden Arthritis fühlen sich oft erschöpft und platt.
  • Leichtes Fieber
  • Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Depression
  • Schweregefühl der Muskulatur
  • Muskelschwäche (z.B. abnehmende Griffkraft)
  • Morgensteifigkeit
  • Nachtschweiß
  • Gelenkentzündung
    • angeschwollene, schmerzende und erwärmte Gelenke
    • meist sind beidseitig die Fingergrund- und Mittelgelenke, Handgelenke sowie Zehengrundgelenke betroffen
  • Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis)
  • Gelenkfehlstellungen
  • Rheumaknoten
  • weitere Organbeteiligungen möglich
Hinweis ArztbesuchBeachte bitte: Es müssen nicht zwangsläufig immer alle diese Rheumatoide Arthritis - Symptome auftreten. Manchmal sind Anzeichen stärker, manchmal schwächer oder treten erst gar nicht auf!
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Diagnose Rheumatoide Arthritis

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Stadien

  • Stadium 1 (frühe RA) – Gelenksentzündung mit Flüssigkeitsansammlung und Schwellung, meist symmetrischer Befall der Fingergrundgelenke beider Hände, Morgensteifigkeit der Gelenke.
  • Stadium 2 (moderate RA) – Gelenkknorpel beginnt sich aufzulösen, Vermehrung von Bindegewebe im Bereich der betroffenen Gelenke
  • Stadium 3 (schwere RA) – Gelenkknorpel weitgehend zerstört, beginnender Knochenumbau und Fehlstellung der Fingergelenke, das Gelenk wird instabil, Zerstörung der Sehnenscheiden, “Schwanenhalsdeformationen” der Finger
  • Stadium 4 (Endstadium RA) – fortgeschrittene Gelenkszerstörung mit Versteifung des Gelenks, schwere Deformitäten, auch andere Organe sind hier von der Rheumaerkrankung betroffen
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Bilder Rheumatoide Arthritis

Bei der rheumatoiden Arthritis kann es zu sichtbaren Schwellungen an den betroffenen Gelenken kommen. Auch Rötungen und Erwärmung sind möglich.

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Wie sieht es bei Dir aus? Bei diesem Thema sagen Bilder mehr als Worte. Falls Du ein passendes Bild hast, würden sich unsere Leser freuen, wenn Du es zur Verfügung stellst.
Du kannst natürlich jederzeit eine Entfernung beatragen!
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Behandlung Rheumatoide Arthritis

Es ist bisher keine kausale Therapie der rheumatoiden Arthritis möglich, allerdings kann die Symptomatik gelindert und das Fortschreiten der Erkrankung gebremst werden.

  • Medikamentöse Therapie
    • nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
      • schmerzlindernd, langfristig auch entzündungshemmend
      • z.B. Ibuprofen, Diclofenac
    • Glukokortikoide
      • Entzündungshemmung, Schmerzlinderung, Verminderung der Gelenkzerstörung, Verbesserung der Langzeitprognose
      • z.B. Prednisolon, Prednison
    • Basismedikamente (Disease Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs))
      • z.B. Methotrexat, Sulfasalazin 
    • Biologika (DCARDs, disease controlling antirheumatic drugs)
      • falls Basismedikamente (hauptsächlich Methotrexat) keine Wirkung zeigen oder nicht vertragen werden
      • gentechnisch hergestellte Eiweißstoffe, die aus lebenden Zellkulturen gewonnen werden
      • bereits nach wenigen Tagen wirksam
      • binden unter anderem gezielt an bestimmte entzündungsfördernde Bestandteile des Immunsystems
      • allerdings erhöhte Infektanfälligkeit durch die bewirkte Immunschwäche
  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Wärmetherapie, Kältetherapie
  • Entspannungstherapie
  • Psychotherapie
  • Operation – in schweren Fällen können auch chirurgische Eingriffe vernommen werden
    • Gelenkpunktion
    • Synovektomie
    • Gelenkersatz
    • Radiosynoviorthese (RSO)
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Medikamente Rheumatoide Arthritis

Bei einer rheumatoiden Arthritis kommen folgende Medikamente zum Einsatz:

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
    • schmerzlindernd, langfristig auch entzündungshemmend
    • z.B. Ibuprofen, Diclofenac
  • Glukokortikoide
    • Entzündungshemmung, Schmerzlinderung, Verminderung der Gelenkzerstörung, Verbesserung der Langzeitprognose
    • z.B. Prednisolon, Prednison
  • Basismedikamente (Disease Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs))
    • z.B. Methotrexat, Sulfasalazin
  • Biologika (DCARDs, disease controlling antirheumatic drugs)
    • falls Basismedikamente (hauptsächlich Methotrexat) keine Wirkung zeigen oder nicht vertragen werden
    • gentechnisch hergestellte Eiweißstoffe, die aus lebenden Zellkulturen gewonnen werden
    • bereits nach wenigen Tagen wirksam
    • binden unter anderem gezielt an bestimmte entzündungsfördernde Bestandteile des Immunsystems
    • allerdings erhöhte Infektanfälligkeit durch die bewirkte Immunschwäche
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Prognose Rheumatoide Arthritis

  • Je früher die rheumatoide Arthritis diagnostiziert und behandelt wird, desto besser lässt sich eine fortschreitende Gelenkzerstörung aufhalten.
  • Die Krankheit verläuft in Schüben und ist bislang nicht heilbar.
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Lebenserwartung Rheumatoide Arthritis

Man geht davon aus, dass eine rheumatoide Arthritis die Lebenserwartung um 4–7 Jahre verringert.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
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Verlauf

Wird eine rheumatoide Arthritis nicht behandelt, kommt es zu einer fortschreitenden Zerstörung der betroffenen Gelenke.

Die Beweglichkeit der Gelenke nimmt stetig ab, bis diese letztendlich völlig versteifen.

Betroffene mit einer rheumatoiden Arthritis leiden unter starken Schmerzen in den Gelenken und haben eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität.

Nicht selten können Betroffene aufgrund der Erkrankung ihren Beruf nicht mehr nachgehen und werden arbeitsunfähig.

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Dauer

  • Bislang gilt die rheumatoide Arthritis als unheilbar, aber gut behandelbar.
  • Die rheumatoide Arthritis ist kennzeichnet durch Schübe, in welchen die Entzündungsaktivität sehr hoch ist und die Beschwerden deutlich stärker auftreten.
  • Die Schübe der rheumatoiden Arthritis dauern jeweils mehrere Wochen bis Monate.
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Vorbeugung Rheumatoide Arthritis

Nach derzeitigem Wissensstand ist keine Möglichkeit der Vorbeugung vor einer rheumatoiden Arthritis bestätigt.

Es gibt allerdings Maßnahmen, die einen positiven Verlauf begünstigen

  • Gewichtsreduktion bei Übergewicht
  • Ausgewogene Ernährung
  • Gesunder Lebensstil mit Bewegung
  • Vermeidung von Osteoporose als Nebenwirkung bei einer Glukokortikoid-Therapie durch die Einnahme von Vitamin D und Calcium
  • Meidung von Nahrung mit entzündungsfördernden Fetten (z. B. Fleisch und Eigelb)
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Gesund leben, gesund werden

Bei der Erkrankung Rheumatoide Arthritis tragen Deine Lebensgewohnheiten einen maßgeblichen Anteil zur Behandlung und Vorbeugung bei.

  • Körpergewicht – dein BMI sollte im Normalbereich liegen.
  • Ernährung - deine Ernährung sollte ausgewogen, abwechslungsreich und gesund sein.
  • Sport - du solltest Dich regelmäßig bewegen, vor allem Ausdauersport hilft.
  • Genussmittel - du solltest eine vernünftige Einstellung zu Genussmitteln haben.

Deine Lebensgewohnheiten helfen Dir.
Es zählt nur Deine Einstellung!

BodyMassIndexBMI ermitteln
BMI ermitteln bei Rheumatoide Arthritis
Dein BMI: 0
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Bei Kindern

Es existiert eine juvenile Form der rheumatoiden Arthritis. (Juvenile rheumatoide Arthritis/ Morbus Still/ Still-Syndrom)

  • Die juvenile rheumatoide Arthritis ist bei Kindern auch die häufigste Erkrankung des rheumatoiden Formenkreises.
  • Die Erkrankung beginnt meist früh innerhalb der ersten 1-4 Lebensjahre.
  • Erste Anzeichen sind Fieber, Hautausschläge und Gelenkentzündungen.
  • Mindestens ein betroffenes Gelenk und eine extraartikuläre Manifestation.
  • Entzündungen innerer Organe (z.B. Pleuritis, Perikarditis, Peritonitis), Milz- oder Lebervergrößerung und generalisierte Lymphknotenschwellung sind möglich.
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In der Schwangerschaft

  • Prinzipiell ist eine Schwangerschaft bei rheumatoider Arthritis nicht kontraindiziert. Es besteht somit ohne Probleme die Möglichkeit schwanger zu werden.
  • Die Symptomatik der rheumatoiden Arthritis kann sich währenddessen sogar bessern, es kommt allerdings oft in der Anfangszeit nach der Geburt wieder zu einer Verstärkung der Beschwerden.
  • Die Krankheitsaktivität scheint durch das Stillen einer Frau nicht beeinflusst zu werden.
  • Die medikamentöse Therapie muss allerdings mit dem Arzt/der Ärztin abgesprochen werden, sodass Medikamente wie beispielsweise Methotrexat womöglich während der Schwangerschaft abgesetzt werden. Bestimmte TNF-Alpha-Blocker (Certolizumab-Pegol) können in den ersten zwei Trimestern oft noch genommen werden, da sie nicht auf das Kind übergehen.

Hinweis! Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

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