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Haselnussallergie

Haselnussallergie

Unter einer Haselnussallergie versteht man die allergische Reaktion auf Bestandteile der Haselnuss. Es kommt dabei zu einer überempfindlichen Reaktion des Körpers, ausgelöst durch eine überschießende Immunantwort. Die Haselnussallergie kann als echte Allergie (primär gegen Haselnüsse) oder auch als Kreuzallergie auftreten.

Symptome & Diagnose der Haselnussallergie

Wie kann man erkennen, ob man an einer Haselnussallergie leidet?

Liegt eine klinisch relevante Haselnussallergie vor, machen sich die Symptome in der Regel sofort nach dem Kontakt mit Haselnüssen bemerkbar. Wie stark die Symptome ausgeprägt sind, kann sich individuell unterscheiden. Sie variieren von leichten Symptomen bis hin zu lebensgefährlichen Reaktionen des Körpers.
Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • im Mund und Zunge und Mundschleimhaut:
    Hier kann es v.a. zu Juckreiz, Kribbelgefühl und Brennen kommen. Außerdem kann sich der Mundinnenbereich geschwollen anfühlen.
  • Nasen und Augen:
    Auch hier kann es zu einem Juckreiz kommen. Die Augenlider und die Nasenschleimhaut können außerdem anschwellen.
  • Haut:
    Die Allergie kann sich auf der Haut v.a. durch Hautausschläge, Nesselsucht und Juckreiz deutlich machen.

Ist die Haselnussallergie ausgeprägter, können auch Folgende Symptome auftreten:

  • Magenkrämpfe, Übelkeit, Durchfall
  • Schweißausbrüche
  • Herzrasen
  • Atemnot

In diesen Fällen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Mehr zum Thema: Symptome einer Haselnussallergie

Zu welchem Arzt muss man mit einer Haselnussallergie?

Bei einer Haselnussallergie sollte man sich beim Allergologen vorstellen. Die meisten Dermatologen (Hautärzte) besitzen ebenfalls diese Zusatzbezeichnung. Dieser erforscht zunächst, falls unbekannt, die Ursache der Allergie.

Wie wird eine Haselnussallergie diagnostiziert?

Die Diagnosestellung einer Haselnussallergie erfolgt beim Hautarzt.
Das Arzt- Patienten Gespräch spielt hierbei eine wichtige Rolle. Außerdem werden in der Regel weitere Testungen durchgeführt, wodurch die genaue Ursache der Allergie erforscht werden soll. Hierzu gehören u.a. der Pricktest, was einen Hauttest darstellt sowie Blutuntersuchungen auf bestimmte Botenstoffe (IgE), die bei einer Allergie vermehrt auftreten.

Behandlung einer Haselnussallergie

Wie wird eine Haselnussallergie behandelt?

Bei der Behandlung muss zwischen einer echten Haselnussallergie und einer Kreuzallergie unterschieden werden.

1. Behandlung der echten Haselnussallergie:

  • Verzicht auf Haselnüsse
    Da diese Allergie durch die direkte Unverträglichkeit von Haselnüssen ausgelöst ist, besteht die einzige Therapie darin, komplett auf Haselnüsse zu verzichten. Andernfalls kann sich die Allergie sogar verschlechtern.
  • Es kann sein, dass betroffene Personen nur auf rohe Haselnüsse allergisch reagieren, nicht jedoch auf gekochte Haselnüsse
  • Es empfiehlt sich, eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen

2. Kreuzallergie mit Unverträglichkeit gegenüber Haselnüssen:

  • Hierbei handelt es sich nicht um eine echte Haselnussallergie, sondern in Wirklichkeit um eine Pollenallergie
  • Verzicht auf Haselnüsse

Welche Medikamente helfen bei einer Haselnussallergie?

Kommt es durch den Kontakt mit dem Allergen (Haselnüssen) zu den o.g. Symptome können Medikamente gegen die Symptome angewandt werden.
Sog. Antihistaminika werden dabei vorzugsweise eingesetzt. Fenistil wirkt kühlend und beruhigend gegen den Juckreiz. Ggf. kann Cetirizin eingenommen werden.

Kommt es zu starken allergischen Reaktion bis hin zu einem allergischen Schock müssen umgehend Notfallmedikamente verarbreicht werden. Kommt es zu einem anaphylaktischen Schock ist Adrenalin das erste Mittel der Wahl. Meist als Injektion in der Oberschenkel. Adrenalin wirkt als Gegenspieler des vom Körper ausgeschüttenen Histamins. Ebenso kommt bei einem Notfall hochdosiert Cortison zum Einsatz.
Allergiker bei denen eine bekannte Überermpfindlichkeit vorliegt sollten immer ein Allergie - Notfallset bei sich tragen. Dieses kann lebensgefährliche Verläufe unter Umständen vermeiden.

Was versteht man unter einer spezifischen Immuntherapie

Diese ist auch bekannt als Desensibilisierungstherapie. Die Idee dieser Methode ist es, in gewissen Abständen den Betroffenen das Allergen in einer geringeren Konzentration in den Körper zu spritzen, sodass der Körper durch die schwächere Aussetzung mit dem Allergen lernt, dass es sich um etwas harmloses handelt. Auf diese Weise soll eine Überreaktion des Immunsystems vermieden werden.
Mit einer erfolgreichen Desensibilisierungstherapie kann im besten Fall die Ursache der Allergie bekämpft werden.

Welche Lebensmittel muss man mit einer Haselnussallergie meiden?

Bei einer Haselnussallergie sollte unbedingt auf den Verzehr von Haselnüssen verzichtet werden. Der Verzicht auf andere Nussformen ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Da Nüsse in vielen Produkten enthalten sind, sollten Sie die Zutaten des Produktes beachten. Meistens ist in der Zutatenliste der Hinweis darauf hingegeben, dass das Produkt Spuren von Nüssen erhalten kann.

Im Folgenden sind einige Lebensmittel aufgelistet, auf die man verzichten sollte.

  • Backwaren, Backmischungen
  • Aufstriche
  • Würste
  • Marzipan
  • Müsli
  • Soßen
  • Eis

Es ist dringend empfohlen, stets die Zutatenliste zu kontrollieren.

Ursachen & Vorbeugung der Haselnussallergie

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Haselnussallergie?

Die Ursache einer Haselnussallergie, wie auch bei allen anderen Allergien, besteht darin, dass das Immunsystem unseres Körpers auf etwas eigentlich harmloses überreagiert.
Diese Überreaktion des Immunsystems führt zu einem Ausschütten von Botenstoffen, v.a. Histamin, wodurch die typischen Symptome einer Allergie wie Juckreiz, Kribbeln und Schwellungen bedingt sind.

Die meisten Nahrungsmittelallergien werden durch sogenannte Kreuzallergien ausgelöst. Das heißt, dass der Körper eigentlich nicht direkt gegen das Nahrungsmittel - in diesem Fall die Haselnuss - allergisch reagiert, sondern eigentlich auf Luftpartikel wie z.B. Pollen. Somit erhöht das Vorkommen einer Pollenallergie das Risiko einer Haselnussallergie. Dieses Risiko steigt mit dem Alter und durch das Vorkommen von Allergien bei Familien ersten Grades.

Die Haselnussallergie kann jedoch auch direkt durch die Haselnuss selbst bedingt sein. Diese Ursache ist seltener als die Kreuzallergie. Sie betrifft Kinder und Erwachsene zu gleichen Anteilen.

Wie viele und welche Menschen sind von einer Haselnussallergie betroffen?

Da das Risiko einer Allergie bei Vorkommen von Allergien in der Familie erhöht ist, spielen vermutlich genetische Faktoren bei der Entwicklung einer Allergie eine Rolle. Aus diesem Grund lässt sich eine Allergie nicht vorbeugen. Die Symptome einer Allergie können jedoch dadurch vermieden werden, indem komplett auf Haselnüsse verzichtet wird.

Liegt eine Kreuzallergie vor - also eine Allergie, die eigentlich gegen Pollen gerichtet ist - kann außerdem die Ursache der Allergie bekämpft werden. Dazu eignet sich die spezifische Immuntherapie bzw. Desensibilisierungstherapie, auf die bereits eingegangen wurde.

Prognose der Haselnussallergie

Wie ist die Prognose bei einer Haselnussallergie?

Wenn bei einer Haselnussallergie auf den Verzehr von Haselnüssen verzichtet wird, so ist die Prognose gut. 

Betrachtet man die Heilung der Haselnussallergie, so ist die Prognose im Gegensatz zu anderen Nahrungsmittelallergien, wie z.B. die Hühnereiallergie, eher schlechter. Während die Hühnereiallergie oder eine Milchallergie sich meistens mit dem Alter zurückbildet, kommt es nur etwa bei 20% der Kinder mit einer Haselnussallergie zu einem Verschwinden der Allergie. Bleibt die Haselnussallergie auch im Erwachsenenalter bestehen, so ist damit zu rechnen, dass diese lebenslang vorhanden bleibt.

Handelt es sich um eine Kreuzallergie, die primär gegen Pollen gerichtet ist, kann durch die Desensibilisierungstherapie bzw. die spezifische Immuntherapie evtll. eine Heilung erreicht werden.

Wie verläuft eine Haselnussallergie?

Der Verlauf einer Haselnussallergie ist individuell zu unterscheiden.
Ein wichtiger Faktor, der den Verlauf der Allergie stark beeinflusst, ist der Verzicht von Haselnüssen. Wenn trotz der Allergie auf den Verzehr von Haselnüssen nicht verzichtet wird, so kann dies zu einer starken Verschlechterung der Allergie führen.
Auf diese Weise kann die zumal leichte Allergie, die mit Kribbeln auf der Zunge einherging, zu stärkeren Symptomen wie Magenkrämpfen und im extremsten Fall Atemnot führen. Weiterhin spielen vermutlich auch genetische Faktoren eine Rolle bei dem Verlauf der Allergie.

Kann man eine Haselnussallergie heilen?

Wenn es sich bei der Haselnussallergie um eine Kreuzallergie handelt, so ist eine Heilung möglich. Wie bereits erwähnt besteht bei einer Kreuzallergie, die eigentliche Unverträglichkeit gegenüber Pollen. Es kommt jedoch aufgrund von Kreuzreaktionen ebenso zu allergischen Reaktionen bei dem Verzehr vieler Lebensmittel, so wie auch Haselnüssen.

Durch die Desensibilisierungstherapie kann eine Heilung der Allergie erreicht werden. Hierbei wird dem Betroffenen in gewissen Abständen das Allergen in einer geringeren Konzentration durch eine Spritze gegegeben.
Auf diese Weise wird der Körper bzw. das Immunsystem mit dem Allergen konfrontiert. Da es sich bei der Konfrontation jedoch um geringere Dosen handelt, soll der Körper "lernen", dass das Allergen eigentlich harmlos ist. Folglich lernt das Immunsystem auf diese Weise, auf das Allergen nicht überzureagieren, wodurch die Ursache der Allergie behandelt werden kann.

Wenn es sich um eine echte Haselnussallergie handelt, so kann die Allergie nur spontan ausheilen. Die spontane Heilungsrate ist im Vergleich zu anderen Nahrungsmittelallergien jedoch geringer. Bei Kindern liegt sie bei etwa 20%. Im Erwachsenenalter kommt es kaum zu einer Ausheilung.

Verlauf einer Haselnussallergie

Eine Haselnussallergie wird meist bereits im Kindesalter nach Kontakt mit Haselnüssen entdeckt.

Mittels Allergietest wird der Verdacht auf eine Haselnussallergie bestätigt.

Ab diesen Zeitpunkt gilt eine strikte Vermeidung mit dem Kontakt von Haselnüssen.

Sollte es versehentlich zu Kontakt mit Haselnüssen kommen, können Medikamente die Symptome lindern.

Besteht der Verdacht auf einen besonders schweren Verlauf mit allergischem Schock, sollten immer Notfallmedikamente zur Verfügung stehen.

Mittels eine Desensibilisierung besteht Hoffnung auf eine Heilung der Ursache der Allergie.

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