Erdnussallergie als TYP I Allergie (Soforttyp), wenn das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise überempfindlich gegenüber Eiweißen auf der Oberfläche der Erdnuss reagiert.
Eine Erdnussallergie beschreibt eine überschießende Reaktion des körpereigenen Immunsystems auf die eigentlich harmlosen Eiweiße auf der Oberfläche der Erdnuss. Erdnüsse haben ein sehr hohes allergenes Potenzial. Nach dem Verzehr von Erdnüssen kommt es zu einer Schwellung im Nasen-Rachenbereich, einem Hautausschlag und Juckreiz. Im Extremfall kann es zu einer Schockreaktion kommen. Meist wird die Erdnussallergie bereits im Kindesalter diagnostiziert. Erdnüsse können bereits in geringen Mengen zu einer stark ausgeprägten Reaktion führen.
Symptome Minuten bis zu 2 Stunden nach dem Verzehr!
Bei dieser Erkrankung kann es unter Umständen zu einem sehr gefährlichen Verlauf kommen. Bei folgenden Anzeichen solltes Du einen Notarzt verständigen!
Probleme mit der Atmung oder dem Kreislauf nach dem versehentlichen Kontakt mit Erdnüssen.
Die Erdnussallergie ist die häufigste Todesursache bei allergischen Reaktionen auf Lebensmitteln.
Eine Erdnussallergie sollte daher nicht unterschätzt werden, aber auch nicht in völliger Panik verfallen werden.
Bedenke, selbst für Erdnussallergiker ist die Wahrscheinlichkeit an einem Autounfall zu versterben, größer als an den Folgen der Erdnussallergie.
Treten Anzeichen einer Allergie nach dem ersten Kontakt mit einer Erdnuss oder erdnusshaltigen Produkten auf, solltest Du einen Kinderarzt zur Abklärung einer möglichen Erdnussallergie aufsuchen.
Bei Anzeichen eines anaphylaktischen Schocks muss sofort ein Notarzt verständigt werden. Zu den Anzeichen zählen:
Falls man an einer Allergie leidet, sollte man einen sogenannten Allergologen aufsuchen.
In einigen Fällen haben Dermatologen (Hautärzte), HNO-Ärzte, Pneumologen (Lungenfachärzte) diese Zusatzbezeichnung.
In der Regel haben auch viele Kinderärzte diese Zusatzqualifikation.
Die Erdnussallergie zählt zum TYP I Allergie, dem Soforttyp. Die allergische Reaktion tritt dabei unmittelbar nach dem Kontakt mit den Erdnüssen auf.
Randnotiz! Streng genommen handelt es sich bei der Erdnuss gar nicht um eine Nuss, sondern um eine Hülsenfrucht.
Bei der Erdnussallergie handelt es sich um eine Nahrungsmittelallergie.
Patienten reagieren dabei auf die Eiweißstoffe, die sich in, bzw. auf der Oberfläche Erdnuss befinden, allergisch.
Der Körper stuft die Eiweiße auf der Oberfläche der Erdnuss als gefährlich ein, und überreagiert.
Warum es genau zu dieser Reaktion kommt, ist bisher nicht geklärt.
Eine Allergie entsteht meist durch eine überschießende Immunreaktion – das körpereigene Abwehrsystem richtet sich gegen Substanzen, die eigentlich harmlos sind.
Dabei können verschiedene Symptome entstehen.
Bei dem ersten Konsum von Erdnüssen kommt es zunächst zu einer Sensibilisierung.
Der Körper beginnt Antikörper gegen diese Substanz zu bilden. Erst bei einem zweiten Konsum erkennt der Körper sofort die Erdnüsse und die Immunreaktion schießt über, sodass es zu einer allergischen Reaktion kommt.
Die Ursache für die Entstehung einer Erdnussallergie ist bis heute nicht geklärt.
Man vermutet genetische Faktoren und Umwelteinflüsse als Auslöser.
Zu den Risikofaktoren für die Entstehung einer Erdnussallergie zählen:
Faktoren, die vor einer Entstehung der Allergie schützen, sind:
→ siehe Abschnitt Erdnussallergie Vorbeugung
Die klassischen Anzeichen einer Erdnussallergie treten meist erst beim 2. Kontakt mit Erdnüssen auf. Nach dem ersten Kontakt kommt es zunächst zu einer Sensibilisierung.
Wenn es zu Atembeschwerden, Kreislaufproblemen sowie Übelkeit und Erbrechen kommt, muss ein Notarzt verständigt werden.
Beim allerersten Kontakt eines Allergikers mit Erdnüssen kommt es zunächst zu einer sog. Sensibilisierung.
Erst beim zweiten Kontakt ist mit dem vollen Ausmaß der Symptome zu rechnen.
Die Symptome einer Erdnussallergie sind dabei individuell recht unterschiedlich – sie hängen ab vom Schweregrad der Allergie.
Leichte Symptome einer allergischen Reaktion sind:
Bei ausgeprägteren Fällen kann ein Haut-Ödem (Wasseransammlung) entstehen.
In den Atemwegen kann es zunächst zu einem:
Bei Asthmatikern kann ein Asthma-Anfall getriggert werden.
Im Magen-Darm-Trakt können Beschwerden, wie:
Im Falle einer Schockreaktion kann es sogar zur Verlegung der Atemwege kommen, welche sich durch eine akute Atemnot präsentiert.
Die Maximalvariante einer allergischen Reaktion ist der Anaphylaktischer Schock.
Hierbei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Reaktion des Körpers, welche mit Herzrasen, Luftnot und einem Blutdruckabfall einhergeht.
Die Dauer der Symptome sind abhängig von der Ausprägung der Allergie.
Diese ist individuell recht unterschiedlich.
Bei einigen Patienten sind die Symptome mild ausgeprägt und verschwinden nach einigen Minuten wieder, wohingegen einige Patienten sehr stark auf den Kontakt/ Konsum von Erdnüssen reagieren.
In diesem Fall können die Symptome mehrere Stunden anhalten und müssen unter Umständen therapiert werden.
Bei der Erdnussallergie handelt es sich um eine Reaktion vom Soforttyp.
Das bedeutet, dass die Symptome relativ schnell auftreten.
Bei einigen Betroffenen bedeutet das, dass sie unmittelbar nach dem Kontakt mit Erdnüssen die allergische Reaktion bekommen.
Bei anderen Betroffenen kann sich diese Reaktion aber auch um einige Minuten oder Stunden verzögern.
Später als zwei Stunden nach Kontakt wird allerdings keine Reaktion mehr beobachtet.
Die Reihenfolge und das Ausmaß der Allergiesymptome sind von Person zu Person unterschiedlich.
Auch welche Organe betroffen sind, ist individuell verschieden.
Meist startet die Allergie mit leichten Symptomen wie dem Juckreiz und Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Mund oder einem Hautausschlag, nachdem Erdnüsse verzehrt wurden.
Im weiteren Verlauf können die Symptome an Schwere zunehmen.
Allergiker müssen daher nach versehentlichem Kontakt beobachtet werden!
Ist bei der betroffenen Person eine schwere Erdnussallergie bekannt, oder hatte die Person schon mal einen anaphylaktischen Schock, sollte bereits bei leichten Symptomen wie Hautausschlag, Juckreiz oder Rötung der Notarzt verständigt werden.
Ist beim Betroffenen jedoch nichts dergleichen bekannt, sollte bei schweren Symptomen der Notarzt gerufen werden.
Dazu zählen:
Falls vorhanden sollte zu diesem Zeitpunkt ein Adrenalinpen angewandt werden.
Die Diagnose einer Erdnussallergie ist meist einfach zu stellen, da es zu den typischen allergischen Reaktionen unmittelbar nach dem Kontakt mit Erdnüssen kommt.
Für die Diagnose einer Erdnussallergie wird der Patienten zunächst über seine Beschwerden und seine Essgewohnheiten befragt.
Anschließend folgen weitere diagnostische Methoden:
Um eine Erdnussallergie festzustellen, kann ein Kinderarzt, Hausarzt oder Hautarzt eine Reihe von Tests durchführen.
1. Prick – Test
Beim sogenannten Prick-Test wird ein flüssiges Extrakt des Allergens auf eine angeritzte Haut auf dem Unterarm getropft.
Reagiert der Körper auf dieses Allergen, kommt es zur Rötung und Quaddelbildung (kleine, leicht erhabene Schwellung).
Dieser Test weist eine Sensibilisierung des Körpers nach, was noch kein Beweis für eine Allergie ist.
2. Bluttest
Mit einem Bluttest kann der Arzt bestimmte Antikörper (IgE) nachweisen.
Sind diese Antikörper gegen das Allergen in einer erhöhten Konzentration vorhanden, spricht das auch für eine Sensibilisierung.
Eine Sensibilisierung bedeutet noch nicht, dass eine Allergie vorliegt, da bei manchen Menschen selbst eine erhöhte Anzahl von Antikörpern keine Beschwerden auslöst.
3. Provokationstest
Beweisend für eine Allergie ist ein sogenannter Provokationstest, bei dem der Arzt eine kleine Menge des Allergens verabreicht und die Reaktion beobachtet.
Bei diesem Test kann es zu schweren allergischen Reaktionen kommen, weswegen er nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden sollte.
Die Behandlung einer Erdnussallergie steht auf 3 Säulen.
Menschen im sozialen Umfeld sollten bzgl. der Erdnussallergie und einer möglichen Reaktion bei versehentlichem Kontakt informiert werden.
Die Allergenkarenz: Die einfachste und effektivste Methode um eine allergische Reaktion zu vermeiden ist die Allergenkarenz.
Betroffene sollten strikt den Konsum von Erdnüssen vermeiden.
Der gesamte Haushalt sollte erdnussfrei gehalten werden.
Beim Einlaufen sollte immer auf die Zutatenliste geachtet werden.
Auch Lebensmittel mit Spuren von Erdnüssen müssen aus dem Ernährungsplan gestrichen werden.
Die Hyposensibilisierung: Diese Methode ist seit kurzem zugelassen.
Durch den Verzehr eines Erdnussproteinpulvers kann das Immunsystem bei Kindern und Jugendlichen trainiert werden, bis es keine überschießenden Reaktionen mehr auslöst.
Das Notfallset: Ein anaphylaktischer Schock kann lebensbedrohlich sein, sodass schnell therapiert werden muss.
Das Set enthält spezielle Notfallmedikamente.
Erdnussallergikern ist zu empfehlen, stets ein Notfallset bei sich zu tragen.
Erdnussallergiker sollten stets ein Erdnussallergie – Notfallset bei sich tragen.
Die Anwendung der Medikamente sollte bekannt sein.
Das Notfallset enthält:
Die Prognose einer Erdnussallergie ist leider nicht besonders gut.
Bei der Erdnussallergie handelt es sich um eine Allergie, die meist im Kindesalter auftritt.
Allerdings entwickeln nur etwa 20 % der Betroffenen eine Toleranz.
Das heißt, dass 80 % der Kinder werden im Erwachsenenalter immer noch an dieser Allergie leiden und den Konsum strikt vermeiden müssen (sog. Allergenkarenz).
Die gefürchtete Komplikation der Erdnussallergie vieler Betroffener ist die anaphylaktische Reaktion. Diese tritt glücklich weise nur sehr selten auf.
Kommt es jedoch zu Anzeichen wie Blutdruckabfall, Atemproblem oder Bewusstlosigkeit, muss sofort ein Notarzt verständigt werden.
Die Erdnussallergie wird meist bereits im jungen Kindesalter diagnostiziert und verbleibt in 80 % der Fälle ein Leben lang.
Um bei möglichen allergischen Reaktion schnell reagieren zu können, sollten Erdnussallergiker stets ein Notfallset bei sich tragen.
Eine Allergie vorzubeugen, ist schwierig, da man die genauen Ursachen nicht vollständig geklärt hat.
Allerdings sind schützende Faktoren bekannt, die man bei Säuglingen/ Kindern beachten kann. Hierzu zählt:
Zusätzlich sollten Antibiotika so wenig wie möglich verabreicht werden.
Neben den schützenden Faktoren sind auch einige Risikofaktoren bekannt.
Ein vermeidbarer Risikofaktor ist das Rauchen während der Schwangerschaft und nach der Geburt.
Neben dem erhöhten Risiko eine Allergie auszulösen, kann Tabak auch weitere Erkrankungen hervorrufen.
Typischerweise entstehen die Anzeichen bei einer Erdnussallergie an der Stelle des Kontaktes (oft auf der Mundschleimhaut/ rund um den Mund).
Es kann jedoch auch zu systemischen Reaktionen kommen, die den ganzen Körper betreffen.
Ein typisches Anzeichen nach dem ersten Kontakt mit Erdnüssen ist ein Ausschlag rund um den Mund, sowie an den Schleimhäuten.
Eine Erdnussallergie tritt in den meisten Fällen erstmals im Kleinkindesalter auf.
Zum Zeitpunkt des ersten Kontakts mit Erdnüssen wissen Erdnussallergiker selbstverständlich noch nichts von Ihrer Allergie.
Eine Heilung der Erdnussallergie ist in Sicht.
Zwei Studien konnten zeigen, dass man im Kindes- und Jugendalter eine Hyposensibilisierung durchführen kann.
Eine Hyposensibilisierung soll das Immunsystem trainieren und überschießende Reaktionen eindämmen.
Vor kurzem wurde hierfür das erste Präprat, das Erdnussproteinpulver Palforzia®, in der EU zugelassen.
Kinder und Jugendliche konsumieren das Erdnussproteinpulver in stetig steigender Menge, bis das Immunsystem nach der Therapie auf größere Mengen nicht mehr empfindlich reagiert.
Auch wenn es nicht zu einer vollständigen Heilung kommt, kann es durchaus den Alltag für Betroffene und Angehörige erleichtern, indem nicht ständig mögliche Spuren von Erdnüssen erfragt werden müssen.
Jede allergische Reaktion ist eine Stressreaktion für den Körper.
Insbesondere Nahrungsmittelallergien sind oft Typ-1-Allergien, die innerhalb von Sekunden bis Minuten starke Reaktionen auslösen.
Während einer Schwangerschaft ist so eine starke Stressreaktion nicht gut und sollte weitestgehend verhindert werden.
Im Falle einer allergischen Reaktion sollte eine Kontrolle der Schwangeren und des Kindes beim Facharzt erfolgen.
Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.
Patienten, die an einer schweren Erdnussallergie leiden, sollten unbedingt immer ein Notfallset bei sich tragen.
Nach versehentlichem Verzehr können starke Reaktionen hervorgerufen werden, die sogar in einem anaphylaktischen Schock münden können.
Ein anaphylaktischer Schock äußert sich durch:
Diese Form muss schnellstmöglich durch eine Injektion von Adrenalin behandelt werden, da sie lebensbedrohlich ist.
Das Notfallset besteht aus einem:
Asthmatikern wird empfohlen zusätzlich ein Notfallspray in dieses Set zu packen.
Das Adrenalin soll den Kreislauf stabilisieren.
Das Antihistaminikum hingegen soll dem Entzündungsbotenstoff Histamin entgegenwirken und die allergische Reaktion eindämmen.
Das Kortison reduziert die Entzündungsreaktion und verhindert starke Schwellungen.
Das Notfallset muss bei einem anaphylaktischen Schock angewendet werden.
Dieser äußert sich durch:
Betroffene bemerken, dass es ihnen innerhalb einer kurzen Zeitspanne sehr schlecht geht.
Das erste Mittel der Wahl ist immer die Adrenalinspritze.
Die Anwendung des Notfallsets sollte Ihnen bereits durch Ihren Hausarzt gezeigt worden sein.
Im Zweifel lassen Sie es sich nochmals demonstrieren.
Der Adrenalin-Autoinjektor kann im Notfall direkt in den Oberschenkel gespritzt werden.
Anschließend musst Du den Notarzt verständigen.
Die Anwendung vom Antihistaminikum und dem Kortison ist abhängig von der Form, in der es vorliegt.
Auch hier sollten Sie sich im Zweifel bei Ihrem Hausarzt informieren.
Die Erdnussallergie ist relativ häufig anzutreffen. Unter den Kindern ist die Erdnussallergie die dritthäufigste Allergie.
Exakte Zahlen zum Vorkommen einer Erdnussallergie existieren jedoch nicht.
Insgesamt leidet ca. 0,2 % der gesamten Bevölkerung in Europa an einer Erdnussallergie.
Bei Kindern liegt diese Zahl sogar bei 1–2 %.
Dies liegt daran, dass die Allergie im Kindesalter entsteht.
In nur 20 % - 25 % der Fälle kommt es zu einer Toleranzentwicklung, das bedeutet, die Allergie verschwindet von alleine.
Das hat zur Folge, dass der Großteil der Kinder, die an einer Erdnussallergie leiden, auch im Erwachsenenalter keine Erdnüsse verzehren können.
Es können Kreuzallergien mit einer Erdnussallergie auftreten. Kreuzreaktionen mit anderen Hülsenfrüchten (Soja, Bohnen, Linsen, Erbsen, Gartenerbsen, Gartenbohnen) sind möglich.