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pfeilWas ist das?

Bei einer Durchblutungsstörung der Beine sind die Gefäße, die die Beine versorgen, nicht mehr in der Lage sind das Blut in die Peripherie zu bringen. Gründe dafür können lang andauernde Prozesse sein, bei denen die Gefäße immer enger werden bis nicht mehr genug Blut durchfließen kann, oder auch akute Geschehnisse mit einer plötzlichen Verstopfung eines Gefäßes. Wichtig ist, dass egal was die Ursache für die Durchblutungsstörung ist, sie schnellstmöglich behoben werden muss, um das minderdurchblutete Gewebe vor dem Absterben zu schützen. Im Folgenden geht es um die pAVK, da sie am häufigsten Ursache ist, und an einigen Stellen um den akuten Arterienverschluss.

Zusammenfassung Durchblutungsstörungen in den Beinen

  • Häufig verursacht durch eine Arteriosklerose.
  • Risikofaktoren sind Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes Mellitus.
  • Es kommt zur Blässe, Kälte, Gefühlsstörungen und Bewegungseinschränkungen in den Beinen.
  • Blutdruck und Blutzucker müssen richtig eingestellt werden.
  • Gegebenenfalls können Medikamente Abhilfe verschaffen.
  • Arteriosklerose ist nicht heilbar.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ > 40%
Alters FaktenAlter~ ab 40
Geschlecht FaktenGeschlechtw < m
pfeilIst das gefährlich?
Gefahrenhinweis Durchblutungsstörungen in den Beinen
Achtung!

Bei dieser Erkrankung kann es unter Umständen zu einem sehr gefährlichen Verlauf kommen. Bei folgenden Anzeichen solltes Du einen Notarzt verständigen!

Plötzliche und heftige Schmerzen in den Beinen. (plötzlicher kompletter Arterienverschluss)

potentiell Lebensgefährliche Erkrankung

Eine Durchblutungsstörung kann gefährlich werden.

Die akute Durchblutungsstörung ist sogar ein medizinischer Notfall.

Die Gefahr besteht darin, dass sich ein Blutgerinnsel in den Gefäßen löst und ins Herz, Gehirn oder die Lunge wandert.

Verschließt sich dort das Gefäß kann es zu einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Lungenembolie kommen.

pfeilWann zum Arzt?

Kommt es zu einem akuten Gefäßverschluss, muss sofort der Notarzt verständigt werden. Hierbei besteht Lebensgefahr!

Bei chronischen, leichten Durchblutungsstörungen in den Beinen solltest Du zeitnah einen Termin bei Deinem Hausarzt vereinbaren, um weitere Schritte zu besprechen.

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Ursachen Durchblutungsstörungen in den Beinen

  • Arteriosklerose – Meistens kommt es auf dem Boden einer Arteriosklerose durch Ablagerungen und Plaques zu einer Verengung der Gefäße, die bis zum vollständigen Verschluss führen können.
  • Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen in den Beinen:

Des Weiteren sind noch Fettstoffwechselstörungen, hohes Alter oder andere bestehende Gefäßerkrankungen als Ursachen zu nennen.

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Symptome Durchblutungsstörungen in den Beinen

  • Schmerzen in den Beinen
  • Pulslosigkeit in den Füßen – Kein tastbarer Puls in den Beinen
  • Blässe der Extremität – Die Haut wirkt kalt und blass.
  • Bewegungsverlust/ Paralyse
  • Sensibilitätsstörungen (Kribbeln, Taubheit in den Füßen)
  • Ggf. Schock
  • schmerzbedingte Schlaflosigkeit (Schlafstörungen)

Abhängig von Art und Fortschritt

Bei der pAVK sind die Symptome abhängig vom Fortschritt der Krankheit.
Anfangs ist nur zu bemerken, dass der Puls an den Fußarterien schlecht bis gar nicht tastbar ist.
Das liegt daran, dass das Blut zwar noch unten ankommt, der Fluss aber sehr gering ist.

Schreitet die pAVK weiter voran, kommt es zu einem belastungsabhängigen ischämischen (verminderte Durchblutung) Schmerz.
Dies ist das Leitsymptom und betrifft die Region, die nach dem Verschluss liegt, da die Durchblutung dort vermindert ist.

In den weiteren Stadien der Krankheit wandelt sich dieser Schmerz zuerst zu einem Dauerschmerz, der auch in Ruhe persistiert, bis es schlussendlich aufgrund der Unterversorgung zu einem Absterben des Gewebes kommt.
Der Übersicht halber noch einmal die Stadien der pAVK:

  1. Beschwerdefreiheit: 75% der Betroffenen haben keine Symptome
  2. Belastungsschmerz
  3. Ruheschmerz
  4. Zusätzlich Absterben von Gewebe

Akuter Gefäßverschluss

Bei einem akuten Arterienverschluss sind die Symptome stärker, da es zu einem plötzlichen Verschluss kommt und der Körper sich quasi nicht langsam daran gewöhnt hat.
Man nennt den Symptomkomplex, der auftritt auch die 6P. Sie stehen für:

  1. plötzlicher, starker Schmerz (Pain)
  2. Blässe der Haut (Paleness)
  3. Missempfingung (Paresthesia)
  4. Pulslosigkeit
  5. Bewegungsunfähigkeit (Paralysis)
  6. Schock (Prostration)
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Diagnose Durchblutungsstörungen in den Beinen

  • Klinische Untersuchung – Die Anamnese und klinische Untersuchung gibt schon einmal gut Auskunft darüber, ob eine Durchblutungsstörung der Beine in Frage kommt.
    • Meist ist der Puls schwach bis gar nicht zu tasten und die Haut erscheint blass und kalt.
  • Ultraschall der Beingefäße – Bestätigen lässt sich die Diagnose mittels einer Farbduplexsonographie-Untersuchung.
  • Angiographie der Beingefäße (radiologische Darstellung mit Kontrastmittel) – Wenn es ein schon länger gehender Prozess und kein Notfall ist, kann ergänzend eine CT- oder MR-Angiographie erfolgen.
  • Subtraktionsangiographie – Auch die digitale Subtraktionsangiographie ist eine weitere Möglichkeit.

Die zuletzt genannten Verfahren kommen auf jeden Fall zum Einsatz, wenn eine operative Therapie der Durchblutungsstörung geplant ist.

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Differenzialdiagnose

Ähnliche Beschwerden kommen – neben der pAVK und dem akuten Arterienverschluss – bei folgenden Krankheiten vor:

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Behandlung Durchblutungsstörungen in den Beinen

  • Abhängig vom Status der Gefäße
  • Modifizierung der Risikofaktoren (Rauchstopp, Ausgleich Bewegungsmangel, gesündere Ernährung).
  • Gehtraining in frühen Stadien.
  • Blutdruck– und Blutzuckereinstellung.
  • Medikamentöse Blutverdünnung.
  • Einsetzen eines Stents, um den verengten Bereich aufzudehnen und offenzuhalten.
  • Operativ durch Anlegen eines Bypasses, um die verschlossene Stelle zu überbrücken.

Behandlung der pAVK

Bei der pAVK wird die Therapie damit angefangen, dass die Risikofaktoren gesenkt werden.
Zusätzlich wird ein intensives Gehtraining angeordnet, denn dadurch können sich andere arterielle Bahnen bilden, die den Blutfluss unterstützen und übernehmen können, sollte die „verstopfte“ Arterie es nicht mehr schaffen.
Damit wird die Durchblutung gewährleistet. Zusätzlich werden Thrombozytenaggregationshemmer verschrieben. 

Fortgeschrittene und akute Durchblutungsstörung
Bei der fortgeschrittenen pAVK oder dem akuten Arterienverschluss erfolgt die Therapie durch eine Revaskularisierung.
Hierbei wird entweder die Arterie aufgedehnt und ein Stent eingelegt, der den Bereich offen hält oder der Thrombus entfernt.
Bypass-Operationen sind auch möglich, aber erst bei sehr schweren Fällen Mittel der Wahl.

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Medikamente

  • Thrombozytenaggregationshemmer – Bei der pAVK werden Thrombozytenaggregationshemmer eingesetzt, um einen Verschluss des Gefäßes vorzubeugen.
    • Verwendet wird hierbei ASS (Aspirin®), das ab dem zweiten Stadium täglich eingenommen wird.
    • Bei Unverträglichkeit wird Clopidogrel verwendet. 
  • Bei akutem Arterienverschluss – Bei einem akuten Arterienverschluss werden in der Notfallbehandlung Schmerzmedikamente und Heparin gegen die Bildung von Thromben gegeben.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Prognose

Eine Arteriosklerose an sich ist eine nicht heilbare chronische Krankheit.

Die Prognose der pAVK ist abhängig vom Schweregrad und von dem Verhalten des Patienten.

Führt er regelmäßig das angesetzte Gehtraining durch, verzichtet auf das Rauchen und achtet auf seine Ernährung, ist die Prognose meist sehr gut.
Tut er dies nicht und die Risikofaktoren bleiben weiter bestehen, ist die Prognose der pAVK schlecht und auch die Wahrscheinlichkeit für andere schwere Krankheiten - wie einen Herzinfarkt - erhöht sich.

Beim akuten Arterienverschluss ist die Prognose abhängig von der Zeit, die bis zur Behandlung verstreicht. Man kann in dieser Hinsicht „Zeit ist Gewebe” sagen, denn je länger etwas keinen Blutfluss erhält, desto eher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich, nachdem die Durchblutung wiederhergestellt wurde, nicht mehr erholt.

Auch wenn die Therapie rechtzeitig durchgeführt wurde und keine gröberen Schäden entstanden sind, sollten die Gefäße in Zukunft in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, um frühzeitig die Entstehung anderer Engstellen zu verhindern.

Auch ist eine Lebensstiländerung notwendig, damit die Prognose besonders gut bleibt.

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Vorbeugung

  • Modifizierung der Risikofaktoren
  • Auf ausreichend Bewegung achten.
  • Gesunder Lebensstil.
pfeilIn der Schwangerschaft

Eine Durchblutungsstörung im Bein kann je nach Stadium gefährlich für die Schwangere werden.

Besonders bei einem akuten Gefäßverschluss ist eine rasche notfallmäßige Eröffnung des Gefäßes nötig.

Das Risiko hierfür ist vor allem bei pAVK Pateinten im fortgeschrittenem Stadium erhöht.

Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

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Zahlen & Statistiken

  • Die pAVK ist eine verbreitete Erkrankung, die vor allem Menschen im hohen Alter betrifft.
  • Ca. jeder 3. deutsche über 40 Jahren leidet an Durchblutungsstörungen.
  • In fast allen Fällen (ca. 95 %) ist eine Arterienverkalkung die Ursache.
  • Bei etwa 15% der Bevölkerung über 60 Jahren ist eine symptomatische pAVK zu finden.
  • Zusätzlich leiden noch weitere 5% der über 60 Jährigen an einer pAVK, wissen es aber nicht, da sie keine Symptome bemerken.
  • Männer sind dabei viermal so oft betroffen wie Frauen.
AQ`sFAQ`s

Rote Flecken an den Beinen, können das Durchblutungsstörungen in den Beinen sein?

Rote Flecken an den Beinen lassen sich meist auf Entzündungsgeschehen oder eine Verbreiterung der oberflächlichen Gefäße zurückführen.

Durch die stärkere Durchblutung, die hierbei entsteht, erscheint das Gewebe rötlicher.

Da es bei einer Durchblutungsstörung darum geht, dass zu wenig Blut in der Peripherie ankommt, kommt es eher weniger zu roten Flecken.

Ein anderer Grund für Flecken auf der Haut kann eine Störung in der Blutgerinnung sein. Bei roten Flecken auf den Beinen ohne, dass die Ursache klar ist, sollte der Hausarzt aufgesucht werden.

Dieser kann dann durch die richtigen Diagnoseschritte die Ursache herausfinden.

aktualisiert: 11.06.2025
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  • Ca. jeder 3. deutsche über 40 Jahren leidet an Durchblutungsstörungen.
  • In fast allen Fällen (ca. 95 %) ist eine Arterienverkalkung die Ursache.
  • Bei etwa 15% der Bevölkerung über 60 Jahren ist eine symptomatische pAVK zu finden.
  • Zusätzlich leiden noch weitere 5% der über 60 Jährigen an einer pAVK, wissen es aber nicht, da sie keine Symptome bemerken.
  • Männer sind dabei viermal so oft betroffen wie Frauen.
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