Definition: Eileiterverklebung (Hydrosalpinx), wenn es zu einer Verklebung des offenen Endes der Tuba uterina kommt.
Eine Eileiterverklebung ist ein pathologischer Zustand, bei dem ein oder beide Eileiter aufgrund von Verklebungen nicht mehr durchgängig sind. Der innere Hohlraum ist also entweder stark verkleinert oder fehlt gänzlich. Mit verklebten Eileitern kann man nicht auf natürlichem Weg schwanger werden.
Eine Verklebung der Eileiter ist aus medizinischer Sicht nicht akut lebensbedrohlich.
Es besteht jedoch keine Möglichkeit, bei einem verklebten Eileiter auf natürlichen Wege schwanger zu werden, was zu einer psychischen Belastung werden kann.
Kommt es aufgrund einer Eileiterverklebung zu einer Eileiterschwangerschaft, können lebensgefährliche Komplikationen entstehen.
Eine Eileiterverklebung wird oft im Rahmen eines unerfüllten Kinderwunsches diagnostiziert.
Bei einem Kinderwunsch ist es ratsam, sich Informationen beim Frauenarzt zu suchen.
Bei Ausbleiben der Schwangerschaft helfen verschiedenen Untersuchungsmethoden.
Die Eileiter (Tuba uterina) führen die noch unbefruchteten Eizellen nach dem Eisprung aus den Eierstöcken (Ovarien) in die Gebärmutter (Uterus), indem sie dann befruchtet werden können.
Die Überbrückung der Eizelle der bis zu 13 cm langen Strecke durch das untere Becken einer Frau wird durch den sogenannten Zilienschlag der im Inneren der Eileiter sitzenden Zellen ermöglicht.
Vor allem durch entzündliche Prozesse in den Eileitern (siehe Eileiterentzündung) kann es zu Verengungen durch Anschwellen und auch zu Verklebung der feinen Zilien-Härchen kommen.
Dabei ist der Transport der Eizelle in die Gebärmutter nicht mehr gewährleistet.
Deswegen bemerken viele Patientinnen erst, dass sie von dieser Erkrankung betroffen sind, bei dem Ausbleiben einer Schwangerschaft, obwohl es genügend Versuche gibt.
Neben der Unfruchtbarkeit kann es aber auch zu Befruchtungen außerhalb der Gebärmutterkommen (Extrauteringravidität) zum Beispiel als Eileiterschwangerschaft.
Anatomische vs. entzündliche Ursachen
Bei der Eileiterverklebung unterscheidet man vor allem zwischen den anatomischen und den entzündlichen Ursachen.
Angeborene Ursache
Eine Eileiterveränderung kann angeboren sein, wodurch sie bereits von Geburt an zu einer Unfruchtbarkeit führen kann.
Eine Verklebung oder Verengung kann aber auch durch neu auftretende Geschwülste (Polyposis) oder durch Neubildungen von Tumoren sein.
Erworbene Ursache
Deutlich häufiger liegt eine vorangegangene Entzündung der Eileiter oder auch totaler Zerstörung der Zilien zugrunde.
Diese sind meist durch eine bakterielle Infektion bedingt.
Deswegen sollte man immer auf seine äußere Hygiene achten und alle Signale, die von ihnen kommen, wahrnehmen und nicht unterdrücken.
Oft haben betroffene Frauen keine bestimmten Symptome, die auf eine Eileiterverklebung hindeuten. Häufig fällt diese beim Ausbleiben einer Schwangerschaft bei deutlichen Versuchen auf.
Symptome einer Eileiterentzündung
Eine akute Eileiterentzündung (Salpingitis), welche dann zur Verklebung führt, kann hingegen sehr schmerzhaft sein.
Dies sind vor allem plötzlich auftretende, oft nur auf einer Seite auftretende, sehr starke Unterleibsschmerzen (Schmerzen im Bereich des Eierstocks).
Auch der ganze Bauch kann deutlich schmerzhafter sein, zudem kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
Ist die Entzündung der Eileiter bereits fortgeschritten, leidet die Patientin auch unter Fieber.
Andere unspezifische Symptome sind eine schmerzfreie Regelblutung sein, eine ungewöhnliche Ausscheidung von Vaginalflüssigkeit mit unangenehmem Geruch und einer komischen Konsistenz (inhomogen).
Abhängig vom Stadium
Je nach Stadium der Eileiterverklebung wird konservativ oder operativ behandelt.
Bei einem deutlichen Verschluss muss allerdings immer chirurgisch gehandelt werden und teilweise die Eileiter entfernt werden.
Liegt der Eileiterverklebung eine gerade bestehende akuten Eileiterentzündung vor, ist eine Antibiotikatherapie unumgänglich.
Selbst nur bei einem Verdacht ohne aktuellen Bakteriennachweis werden diese ärztlich verschrieben.
Dabei ist eine dreifache Kombination von Ceftriaxon, Doxycyclin und Metronidazol üblich.
Dazu können noch Entzündungshemmer und Schmerzmittel wie Ibuprofen und Novaminsulfon eingenommen werden.
Der Frauenarzt verschreibt bei einer Eileiterverklebung oftmals entzündungshemmende, antibakterielle Medikamente und Medikamente zur Verbesserung der lokalen Durchblutung.
Je früher eine Eileiterverklebung entdeckt oder eine Eileiterentzündung behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Besonders wichtig in der Vorbeugung von Eileiterverklebungen ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen.
Für Frauen unter 35 Jahren sollte dies einmal im Jahr sein. Für Frauen ab dem 35. Lebensjahr sogar zweimal im Jahr.
Je früher die Verengung (Obstruktion) der Eileiter festgestellt wird, desto eher ist diese gut konservativ behandelbar.
Auch bei starken einseitigen Unterleibsschmerzen, die auf eine Eileiterentzündung hindeuten, sollte man schnell einen Gynäkologen*in aufsuchen.
Beim Geschlechtsverkehr sollte man zudem auch immer auf eine richtige Verhütung achten. Vor allem bei oft wechselnden Geschlechtspartnern sollte man immer auf Kondome zurückgreifen.
Die Eileiter (Tuba uterina) sind paarig seitlich im kleinen Becken angelegt. Es handelt sich dabei um ein schlauchförmiges Hohlorgan.
Bei einer Eileiterverklebung kann es zu folgenden Komplikationen kommen.
Entzündungen können zum einen zu fibrotischen Veränderungen führen, die die Eileiter einengen oder verkleben und so zu Unfruchtbarkeit (Sterilität) führen.
Zum anderen können sich Entzündungen in den Bauchraum ausbreiten und so zu einer Pelveoperitonitis (Entzündung des Bauchfells im Beckenbereich), einem Abszess im sogenannten Douglasraum (tiefster Punkt im weiblichen Becken) oder zu Pseudotumoren führen.
Letztere sind entzündliche Tumore, die die Darmschlingen oder das Omentum Majus (unter dem Bauchfell befindliches großes Fett- und Bindegewebe Netz) mit betreffen.
Eine Infektion mit Chlamydien kann auch zu dem sogenannten Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom führen. Bei diesem breitet sich die Infektion über den Bauchraum bis zur Leber aus und führt hier zur Entzündung zwischen der Leber und der Rückenwand (Perihepatitis).
Schwangerschaften sind bei einer Eileiterverklebung mit einer höheren Sterblichkeit (Morbidität) für Mutter und Kind verbunden.
Aber auch nach einer Entfernung der Eileiter sind Schwangerschaften möglich! Bei der Befruchtung in vitro werden Eizellen aus den Eierstöcken entnommen und außerhalb mit Sperma des Partners befruchtet.
Die befruchtete Eizelle wird dann im richtigen Zeitpunkt des Monats Zykluses in die Gebärmutterschleimhaut eingesetzt, sodass sich dort ein Kind entwickeln kann.
Eine starke Eileiterverklebung muss meistens operativ behandelt werden.
Daher dauert die Genesung länger, wobei die komplette Heilung auch durch eine notwendige Entfernung der Eileiter ausbleiben kann.
Auch die Heilung einer Eileiterentzündung ist ein längerer Prozess, da die bakterielle Infektion die Geschlechtsorgane schwer angreift und danach viel Zeit zur Erholung benötigt.