Siegel Docset
QualityUnser
Versprechen
SafetyIcon Doc
Docset ist ein medizinisches Nachschlagewerk. Unser Ziel ist, das Wissen von Medizinern und die Erfahrung von Betroffenen in einer Plattform zu sammeln.
Mediziner können schnell und einfach ihr Wissen teilen.
Alle Texte werden ständig von Medizinern geprüft, aktualisiert und erweitert und entsprechen den höchsten medizinischen Standards.
alles aufklappen
pfeilKurzfassung

Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ist ein bösartiger Tumor in der Prostata (Vorsteherdrüse) des Mannes. Oftmals wachsen Prostatatumore sehr langsam. In Deutschland ist Prostatakrebs bei Männern die häufigste Krebserkrankung mit ca. 60.000 Fällen/Jahr. Je früher die Diagnose, desto besser die Prognose.

  • Prostatakrebs ist eine bösartige Wucherung in der Vorsteherdrüse.
  • Die Ursachen sind bisher unklar.
  • Zu Beginn kommt es zunächst zu keinen Symptomen.
  • Probleme beim Wasserlassen zählen zu den Spätsymptomen.
  • Die Prognose ist abhängig vom Stadium des Tumors.
  • Viele Betroffene leben noch viele Jahre nach der Diagnose.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 75.000 p. A.
Alters FaktenAlter~ ab 70
Geschlecht FaktenGeschlechtm
pfeilIst das gefährlich

Die Diagnose Krebs ist zunächst immer ein Schock für Betroffene und Angehörige.

Rechtzeitig entdeckt, ist der Prostatakrebs jedoch durchaus gut therapierbar und auch heilbar.

Der Verlauf und die Prognose sind bei Prostatakrebs oft sehr individuell. Eine Einschätzung erhältst Du von Deinem Urologen/ Onkologen.

Gefährlichkeit - 7.1 /10
pfeilWann zum Arzt

Das Tückische am Prostatakrebs ist, dass man den Tumor zunächst gar nicht bemerkt und er sich unentdeckt entwickeln kann.

Oft treten Symptome erst im fortgeschrittenem Stadium auf.

Wichtig sind daher ab dem 45. Lebensjahr regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Urologen, damit ein möglicher Prostatakrebs frühzeitig entdeckt und erfolgreich behandelt werden kann.

pfeil

Anatomie

Die Prostata (Vorsteherdrüse) ist in etwa so groß wie eine Kastanie und befindet sich direkt unterhalb der Harnblasen und gehört neben den Hoden zu den Fortpflanzungsorganen des Mannes.

Die Hauptfunktion der Prostata besteht darin, einen Teil der Samenflüssigkeit zu produzieren.

Die produzierte Flüssigkeit ermöglicht die Beweglichkeit der Spermien und ist somit für die Fruchtbarkeit des Mannes von besonderer Bedeutung.

Ein Bestandteil der Flüssigkeit ist das PSA (prostataspezifische Antigen). Die Bestimmung des PSA Wertes ist ein wichtiger Faktor zur Diagnose und Verlaufskontrolle bei Prostatakrebs.

pfeil

Ursachen

  • Unklare Ursache – Die genaue Ursache für Prostatakrebs ist ungeklärt,
  • Risikofaktoren – jedoch weiß man von einigen Risikofaktoren für die Entstehung von Prostatakrebs:
    • Alter – das zunehmende Alter ist der Hauptrisikofaktor.
    • Familiäre Veranlagung – Es besteht das 2-3x erhöhte Risiko, wenn Fälle im familiären Umfeld aufgetreten sind. (Vor allem bei Vater oder Bruder). In der Mehrzahl der Fälle entsteht der Prostatakrebs jedoch spontan.
    • Hormone – Testosteron wirkt als Antreiber für den Tumor, nicht jedoch als Auslöser.
    • Alkohol
    • Ethnischer Hintergrund – (afrikanisch > europäisch > asiatisch). Vermutlich auch aufgrund von Ernährungsgewohnheiten. Viel Fleisch als Risikofaktor, während Getreide und Gemüse eher protektiv wirken.
    • Körperliche Inaktivität
    • Rauchen – geringer Zusammenhang vermutlich
pfeil

Symptome Prostatakrebs

  • Ohne Anzeichen – Zunächst wird aufgrund des langsamen Wachstums des Prostatakrebses lange Zeit überhaupt nichts bemerkt.
    • Beschwerden entstehen meist erst durch Übergriff auf die Harnröhre oder weiterer Strukturen oder durch die Bildung von Metastasen.
  • Probleme beim Wasserlassens:
    • Vermehrter Harndrang – vor allem nachts.
    • Schwierigkeiten zu Beginn des Wasserlassens
    • Schmerzen beim Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen
    • Harnverhalt – Unfähigkeit zu Urinieren
    • Schwacher/ unterbrochener Harnfluss
  • Schmerzhafte Ejakulation, verminderter Samenerguss, schwächere Erektion, Impotenz
  • Blut im Urin
  • Blut im Ejakulat
  • Schmerzen – Starke Schmerzen im unteren Rückenbereich (Kreuzgegend), Becken, Hüfte, Oberschenkel, im Bereich der Prostata
  • Probleme beim Stuhlgang
pfeil

Diagnose

Je früher die Diagnose gestellt wird und eine Behandlung eingeleitet wird, desto besser ist die Prognose und Chancen auf Heilung.

  • Digital-rektale Untersuchung - ggf. Verhärtungen oder Asymmetrien tastbar.
  • PSA-Test – auffällig hoch (oft bei Vorsorgeuntersuchung entdeckt).
  • Transrektaler Ultraschall (TRUS) – Prostata wird mit Ultraschallsonde vom Rektum aus betrachtet.
  • Prostatabiopsie – Entnahme von Gewebeproben aus der Prostata.
    • Nur so lässt sich Verdachtsdiagnose für einen Prostatakrebs bestätigen.
  • Ggf. Bildgebende Verfahren
    • MRT, CT, Knochenszintigraphie 
pfeil

Behandlung Prostatakrebs

Der behandelnde Arzt bespricht sich ausführlich mit dem Patienten und entscheidet gemeinsam mit dem Patienten über die beste therapeutische Vorgehensweise.

Entscheidend für die Art der Therapie ist das Stadium des Tumors und das Alter des Betroffenen.

  • Abwarten (watchful waiting) – wenn der Tumor nicht wächst, keine Beschwerden verursacht und der Patient im fortgeschrittenen Alter ist, kann auch zunächst abgewartet werden.
  • Operation – die Operation zielt darauf ab, den Tumor vollständig chirurgisch zu entfernen.
  • Strahlentherapie
  • Hormontherapie
  • Chemotherapie
  • Immuntherapie
  • Radionuklidtherapie

Behandlung des Prostatakrebs, je nach Stadium:

  • Nicht-metastasiertes Karzinom – Wenn der Tumor auf die Prostata beschränkt ist (Frühstadium), erfolgt i.d.R eine kurative Therapie (vollständige Heilung) durch Operation oder Strahlentherapie und Hormontherapie.
  • Bei Fernmetastasen – Therapie hat palliativen, also lindernden Charakter. Eine Heilung ist in diesem Stadium fast ausgeschlossen.
    • Hormon- oder Chemotherapie
pfeil

Verlauf

  • Lokales Wachstum – Zunächst beschränkt sich der Tumor auf die Prostata und wächst dort sehr langsam.
  • Metastasen – Im Verlauf breitet sich der Tumor in benachbartes Gewebe aus und bildet Metastasen.
    • Zunächst in den Lymphknoten des Beckens.
    • Anschließend in anderen Körperregionen. Knochen sind dabei am häufigsten betroffen. Auch Leber und Lunge können betroffen sein. Eine Heilung ist in diesem Stadium nicht mehr möglich.
pfeil

Prognose

Der Prostatakrebs ist in der Mehrzahl der Fälle ein nur sehr langsam wachsender Tumor und lässt sich gut behandeln. Die Prognose ist davon abhängig, wie früh der Tumor diagnostiziert und behandelt wird, bzw. ob der Tumor lokal begrenzt ist, oder bereits gestreut hat.

  • Frühstadium – Im Frühstadium ist Prostatakrebs heilbar.
    • 90% der Betroffenen leben noch nach 5 Jahren.
  • PSA-Anstieg bei Nachkontrollen – Zeichen für Rezidiv (Wiederkommen des Krebses).
  • Fortgeschrittene Stadien (Metastasen) – Heilung des Prostatakrebs ist nicht mehr möglich.
    • Ziel in diesem Stadium ist, die Erkrankung möglichst lange aufzuhalten und die Lebensqualität zu verbessern.
    • Bekämpfen von Schmerzen durch Metastasen.
    • Die Lebenserwartung ist im fortgeschrittenen Stadium individuell sehr unterschiedlich.

Gute Nachricht! Im Frühstadium ist Prostatakrebs heilbar. Je früher der Prostatakrebs diagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen.

pfeil

Vorbeugung

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen – ab dem 45. Lebensjahr empfiehlt sich eine Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung (digital-rektale Untersuchung der Prostata).
  • Gewicht – Normalgewicht erreichen bzw. halten
  • Bewegung – Körperliche Aktivität
  • Ernährung – Gesunde Ernährung mit wenig Fleisch
    • Tomaten, Soja und Kohl!
  • Alkohol – Moderater Alkoholkonsum
pfeil

Lokalisation

Die Prostata befindet sich direkt unterhalb der Harnblase.

pfeil

Stadien

Hat sich der Verdacht auf Prostatakrebs durch eine Gewebeuntersuchung bestätigt, erfolgt eine Stadieneinteilung.
Man spricht dabei von einem Staging.

Zur Einteilung der Stadien werden MRT, Ultraschall, PSA Wert und Skelettszintigrafie herangezogen.

Einteilung nach  TNM-System (T = Tumorgröße, N = Lymphknotenbefall, M = Metastasierung):

  • T1 - Klinisch nicht erkennbarer Tumor (nicht tast- und sichtbar)
  • T2 - Prostatakrebs ist lokal auf die Prostata begrenzt
  • T3 - Prostatakrebs durchbricht die Prostatakapsel
  • T4 - Ausbreitung auf Nachbarorgane
  • N1 - Regionäre Lymphknoten befallen
  • M1 - Fernmetastasen vorhanden

Einteilung nach UICC (Union internationale contre le cancer)

  • Stadium 1 - bis T2a N0 M0
  • Stadium 2 - T2b-c N0 M0
  • Stadium 3 - T3 N0 M0
  • Stadium 4 - T4 oder N1 oder M1
pfeil

Nachsorge

Im Anschluss einer Krebstherapie erfolgt immer eine Nachsorge.

Die Nachsorge beginnt ca. 12 Wochen nach der Krebstherapie und sollte bei einem erfahrenen Urologen mit onkologischem Schwerpunkt durchgeführt werden.
In den ersten beiden Jahren sollten vierteljährlich Kontrolluntersuchungen stattfinden. Im 3. und 4. Jahr halbjährlich und anschließend jährlich.

pfeil

Heilung

Der Prostatakrebs wächst im Vergleich zu den meisten anderen Tumorerkrankungen nur sehr langsam. Die Heilung des Tumors ist abhängig vom Stadium und dem Zustand des Patienten.

  • Beschränkt sich der Tumor nur auf die Prostata und hat noch nicht gestreut, sind die Heilungschancen gut und der Prostatakrebs kann vollständig geheilt werden.
  • Im fortgeschrittenen Stadium stehen die Heilungschancen schlechter als im Frühstadium. Aber auch in diesem Stadium bestehen noch Chancen auf Heilung.
  • Bei einer Bildung von Metastasen ist eine Heilung nicht mehr möglich. Mit verschiedenen Therapiemöglichkeiten lässt sich jedoch das Wachstum des Tumors verhindern und viele Betroffene können noch lange mit der Tumorerkrankung leben.
pfeil

Lebenserwartung

Im Frühstadium des Prostatakrebs lässt sich die Erkrankung komplett heilen.

Mehr als 90% der Betroffenen leben auch noch 5 Jahre nach der Diagnose.

Entscheidend für die Lebenserwartung bei Prostatakrebs ist auch die Mitarbeit der Betroffenen und ob regelmäßige Nachfolgeuntersuchungen wahrgenommen werden.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
pfeil

Zahlen & Statistiken

  • Häufigkeit – Prostatakrebs ist mit ca. 23 % die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Ca. 60.000 Erkrankungen treten jährlich in Deutschland auf.
  • Alter – Das mittlere Erkrankungsalter sind 70 Jahre.
aktualisiert: 04.02.2025
Willst Du uns helfen? Wenn Dir unsere Website gefällt, kannst Du uns sehr helfen, indem Du uns einfach nur bewertest, oder eine Rezession schreibst.bewertenschließen
Autor werden
Photo schicken
Instagram Docset
Erfahrung einreichen
Deine Anzeichen
SafetyIcon Doc
Wenn Du bereits weißt, dass Du betroffen bist, kannst Du uns und anderen Betroffenen helfen.
Nenn uns einfach Deine Symptome und wir lernen mehr über die Erkrankung.
Mach mit
Dein Erfahrungsbericht
SendErfahrung
Du hast Anregungen, Fragen oder Erfahrungen zum Thema "Prostatakrebs" und möchtest diese gerne mit anderen Menschen teilen?
Stell einfach Deine Frage oder Erfahrung in unsere neue Community.
zur Community
Dein Wissen
Autor werden
Du bist Mediziner und möchtest Dein Wissen gerne mit anderen Teilen.
Dann werde ganz einfach Autor für Docset.de
Autor werden
Dein Bild auf Docset
SendPicIcon
Bilder sagen oftmals mehr als Worte.
Falls Du ein passendes Bild zu diesem Thema hast, kannst Du uns und anderen Betroffen damit helfen.
Bild schicken
Patienteninformation
Prostatakrebs
Patienteninformation
Schließen
Anamnesegespräch
Prostatakrebs
Anamnesegespäch
Schließen
Zahlen & Fakten
Prostatakrebs
Patienteninformation
  • Häufigkeit – Prostatakrebs ist mit ca. 23 % die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Ca. 60.000 Erkrankungen treten jährlich in Deutschland auf.
  • Alter – Das mittlere Erkrankungsalter sind 70 Jahre.
Schließen
Docset Icon

Mehr aus dieser Kategorie
Diphallie | Eichelentzündung | Prostataentzündung | Samenleiterentzündung | Hodenbruch | Hodenentzündung | Hodenkrebs | Hydrozele | Krampfader am Hoden | Nebenhoden­entzündung | Paraphimose | Peniskrebs | Penisverkrümmung | Phimose | Hodenpilz | Prostatavergrößerung | Urosepsis | Hodentorsion | Wasser im Hoden | Geschlechtsorgane Mann |

Hinweis!
Informationen aus dem Internet ersetzen niemals einen Arztbesuch. Maßnahmen zur Behandlung oder der Einsatz von Arzneimitteln können immer nur als allgemeine Informationen angesehen werden. Erkrankungen verlaufen sehr oft unterschiedlich und bedürfen einer individuellen Behandlung.
Wenn es um Deine Gesundheit geht, wende Dich bitte immer an Deinen Arzt!
Wenn wir vom Arzt sprechen, meinen wir selbstverständlich auch die Ärztin.

Fragen | Kritik
Docset Tobias Kasprak
Instagram Tobias KaspraklinkedInMail to Tobias Kasprak
Tobias Kasprak

© Copyright 2025 Docset

BilderstellungUnsere BilderBildererstellung DocsetUnsere Bilder sind unser Markenzeichen.
Alle Bilder werden in liebevoller Handarbeit gezeichnet.
Unsere Philosophiemedicine meets sports Medizin trifft Sport.
Unser Ziel ist es, Medizin einfach und visuell darzustellen und neben der klassischen Therapie dem Betroffenen aktive Maßnahmen zur Behandlung aufzuzeigen. Aus diesem Grund arbeiten Mediziner, Sportwissenschaftler & Physiotherapeuten gemeinsam an Trainingskonzepten.