Definition: Entzündung im Steißbein, wenn sich die Knochenhaut des Steißbeins oder das umliegende Gewebe des Steißbein entzündet.
Eine Entzündung des Steißbeins betrifft das Knochenmark und den Knochen. Die Entzündung im Knochen und Knochenmark wird in der Fachsprache auch als Osteomyelitis bezeichnet und kann theoretisch jeden Knochen betreffen. Nur in seltenen Fällen ist dabei nur der Knochen (Ostitis) oder nur die Knochenhaut (Periostitis) betroffen. Das Krankheitsbild ist eher selten.
Eine Osteomyelitis ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die ärztlicher und teils langer Behandlung bedarf.
Die Entzündung kann in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich werden, indem sich die Infektion über die Blutbahn im ganzen Körper ausbreitet und zu einer „Blutvergiftung“ (Sepsis) führt.
Abhängig von individuellen Faktoren lässt sich die Entzündung zwar gut behandeln, muss aber dennoch immer ernst genommen werden.
Wenn Schmerzen im Steißbein ohne bekanntes Trauma über einen längeren Zeitraum bestehen, sich verschlimmern oder immer wiederkehren, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Besteht ein Druckschmerz mit Abgeschlagenheit, allgemeinem Krankheitsgefühl (Abgeschlagenheit) und/ oder Fieber, sollte in jedem Fall umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um eine Knochenentzündung auszuschließen.
Manche Verläufe sind subklinisch und eher symptomarm, sodass die Diagnose erschwert ist.
Weitere typische Symptome einer Osteomyelitis, also Knochenmarksentzündung im Allgemeinen sind:
Die Behandlung einer Entzündung im Steißbein richtet sich nach der Ursache.
Eine Entzündung des Steißbein, bzw. eine Osteomyelitis kann nicht mit Hausmitteln behandelt werden.
Es ist eine ernst zu nehmendes Krankheitsbild, das ärztlicher und stationärer Behandlung bedarf.
Die mögliche Komplikation einer Verschleppung der Infektion ist lebensgefährlich.
Eine Operation wird nötig, wenn andere Maßnahmen zur Behandlung einer Steißbeinentzündung nicht mehr ausreichen.
Man entfernt das „stark“ entzündete Gewebe und versucht die Funktion zu erhalten.
Die Operation findet unter Vollnarkose statt und anschließend ist ebenfalls eine antibiotische Behandlung nötig.
Da eine Operation an sich ein geringes Risiko birgt, Bakterien in eine Wunde zu bringen, würde man in jedem Fall antibiotisch behandeln.
Je nach Größe des entstehenden Defekts kann es lange dauern, bis der Defekt vollständig ausgeheilt ist.
Letztendlich bleibt die Entscheidung über die genaue Art der Operation ein individueller Prozess.
Im Anschluss an die Operation können Schmerzmittel die Schmerzen lindern bzw. kann man je nach OP-Gebiet auch Nerven blockieren, damit die Schmerzen nicht entstehen.
Rehabilitationsmaßnahmen helfen, das Funktionsausmaß zu erweitern.
Der Verlauf bei einer Entzündung des Steißbeins richtet sich nach der Ursache und nach individuellen Faktoren des Betroffenen.
Einer Entzündung des Steißbeins vorzubeugen ist schwierig, da es verschiedene Ursache gibt und es eine Erkrankung ist, bei der man nicht direkt etwas tun kann, damit sie nicht auftritt.
Wenn man an der Wirbelsäule bzw. generell operiert wird, ist hygienisches Arbeiten das Wichtigste, um sämtliche Infektionen zu verhindern.
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die generell das Risiko einer Osteomyelitis, also Knochenentzündung, erhöhen.
Hierzu zählen:
Was kann es sein, wenn keine Entzündung des Steißbeins vorliegt?
Eine Entzündung im Bereich des Steißbeins betrifft den untersten Abschnitt der Wirbelsäule.
Das Steißbein, auch Os coccygis genannt, befindet sich unter der Lendenwirbelsäule und dem Kreuzbein (Os sacrum), das sich zwischen den Beckenschaufeln befindet.
Mit dem Kreuzbein ist das Steißbein über ein Gelenk verbunden, welches entweder ein echtes oder ein unechtes Gelenk ist (also eine Verschmelzung des unteren Kreuzbeins mit dem oberen Steißbein).
Bänder sichern das Steißbein ebenfalls in seiner Position.
Das Steißbein ist der „letzte Zipfel“ der Wirbelsäule und ist bei schlanken Menschen in der Rima ani tastbar (die Falte, die das Gesäß in 2 Hälften teilt).
Das Steißbein entsteht durch das Verschmelzen von 3 bis 5 Wirbelkörpern.
Die ersten 3 haben in der Regel noch Überreste von den Quer- und Gelenkfortsätzen, an denen in anderen Wirbelsäulenabschnitt (z. B. in der Lendenwirbelsäule) Muskeln ansetzen bzw. die Wirbelkörper miteinander über Gelenke kommunizieren.
Das Steißbein ist nicht beweglich, sondern „ein“ fester Knochen.
Eine Normalvariante zeigt allerdings, dass der erste Knochen oft doch noch alleine steht und die nächsten 2–4 verschmolzen sind.
Das Steißbeins ist Richtung Bauchnabel nach vorne gewölbt.
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Je nach Ausprägung der Entzündung kann man eine Rötung und Schwellung von außen oder gar eine Fistelöffnung, die sich als Loch darstellt, sehen.
Hier ist differentialdiagnostisch ein Sinus pilonidalis auszuschließen, da dieser sich ähnlich präsentiert.
Besonders die akut verlaufenden, also plötzlich auftretenden und schnell symptomatisch werdenden Entzündung des Knochens zeigen die Rötung und Schwellung.
Teilweise sieht man aber nichts von außen.
Eine Entzündung des Knochens, so auch die Entzündung am Steißbeins, kann zu verschiedenen Komplikationen führen.
Über die Dauer einer Steißbeinentzündung lässt sich pauschal keine Aussage treffen, da sie von der Ursache und individuellen Faktoren abhängt.
Generell bedarf eine Osteomyelitis aber längerer intravenöser antibiotischer Therapie, wenn Bakterien die Auslöser sind.
Hier ist ein mehrwöchiger Krankenhausaufenthalt nötig.
Mit anschließenden Rehabilitationsmaßnahmen kann es schon mehrere Monate, teilweise sogar bis zu einem Jahr dauern, bis alle Beschwerden verschwinden bzw. die Infektion vollständig bekämpft ist.